Mit dem GLA komplettiert Mercedes-Benz die aktuelle Kompaktwagen-Generation um das noch fehlende achte Modell. Der neue GLA kommt dabei mit zahlreichen Neuerungen und mehr Platz im Innenraum, wenn es in der Summe keine großartigen Überraschungen gibt. Zum Verkaufsstart gibt es den GLA 200 sowie den GLA 35 4MATIC. Wir haben alle Bilder und Infos zur neuen Generation (H247), welche im Werk Rastatt, Hambach sowie Peking produziert wird. Die Auslieferungen starten voraussichtlich im Frühjahr 2020.
Mit der neuen GLA Generation möchte Mercedes-Benz den Einstieg in die SUV-Modellfamilie bieten. Gegenüber dem vorherigen Modell überragt das Fahrzeug – welches die Coupé-Linie beibehält – mit 1.611 Millimeter (1.616 mit Dachreling) seinen direkten Vorgänger der Baureihe X 156 um mehr als zehn Zentimeter in der Höhe und bietet damit eine höhere Sitzposition als gewohnt mit parallel mehr Kopffreiheit.
Aber auch beim Beinraum im Fond des neuen Modells wurde deutlich mehr Platz geschaffen, wo nun zusätzliche 116 mm zur Verfügung stehen (976 mm). So sitzt der Fahrer im GLA 140 mm höher, als in der A-Klasse, bzw. 50 mm höher als im B-Modell. Verbessert wurde auch die Rundumsicht, dank optimierter Querschnitte der Dachsäulen.
Kurze Überhänge
Der neue GLA zeigt sich mit kurzen Überhängen vorne und hinten. Die Frontpartie des Fahrzeuges (mit einem cw-Wert von 0,28) geht dabei über die A-Säule fließend in dem optisch kompaktem Greenhouse über. Gegenüber dem Vorgänger wurden beim GLA die Linien reduziert und gleichzeitig die Flächen betont. Der Kühlergrill zeigt an der Front eine Lamelle mit Zentralstern und ist mit SUV-typischen Durchbrüchen gestaltet. Die Türen greifen über die Schweller, was den Einstiegskomfort erhöhen soll und die anderen Türausschnitte vor Verschmutzung frei hält. Gleichzeitig soll sich hier auch der Aufprallschutz bei einem Seitencrash verbessern. Umlaufende Claddings unterstreichen zusätzlich den Offroad-Charakter des Modells.
Die Heckleuchten sind zweiteilig gehalten, die Reflektoren befinden sich in den unteren Stoßfängern. Die Dachreling und der verchromte Ladekantenschutz sind – je nach Ausstattungslinie – optional.
Abmessungen der neuen GLA Generation H247
Bei den Außenmaßen ist das Fahrzeug 14 mm kürzer, als die Vorgängervariante (4.410 mm zu 4.424 mm), dabei ist das Modell um 30 mm auf 1.834 mm in die Breite (2.020 mm inkl. Außenspiegel, d.h. hier -2 mm). Der Radstand liegt nun bei 2.729 mm (statt 2.699) 30 mm länger, wobei die Spur je Achse jeweils um 46 mm angewachsen ist.
Bei den Innenabmessungen steigt die Kopffreiheit vorne um 22 mm auf 1.037 mm, die Kopffreiheit hinten wurde mit 969 mm um 6 mm reduziert. Während der Beinraum vorne um 18 mm auf 1.045 mm gesunken ist, liegt dieser im Fond nun bei 976 mm (+116 mm). Die Ellbogenbreite vorne bzw. hinten liegt nun bei 1.456 bzw. 1.455 mm (+34 bzw. +45 mm), die Schulterbreite vorne wird mit 1.419 mm (+28) bzw. hinten mit 1.393 mm (+43 mm) angegeben. Die Laderaumbreite liegt bei 1.272 mm (+85 mm), die Tiefe bei 1.422 mm (+27 mm). Die effektive Breite des Gepäckraumzuganges liegt bei 1.050 mm (+5 mm), das Kofferraumvolumen nach VDA bei 435 (+14) Litern. Die Lehnen im Fond sind dazu serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 teilbar und einzeln umklappbar.
Fahrwerk und Antrieb
Beim Fahrwerk verfügt der GLA über eine McPherson-Konstruktion. Die Radführung übernimmt je ein Querträger unterhalb der Radmitte, das McPherson Federbein und eine Spurstange. Der Querlenker ist ein Alu-Schmiedeteil, der Achsschenkel besteht hier als Aluguss. Beim AMG-Modell nutzt man AMG spezifische Vorderachsschenkel mit einen radial verschraubten Bremssattel.
GLA 35 4MATIC
Gegenüber der normalen Motorisierung erhält der GLA 35 mit seinen 306 PS identisch zum A 35 Modell zusätzlich gezielte Versteifungsmaßnahmen, u.a. mit dem üblichen „Schubfeld“ – einer verschraubten Alu-Platte unter dem Motor für mehr Torsionssteifigkeit – des Vorderwagens. Zwei zusätzliche Diagonalstreben vorn am Unterboden minimieren ebenfalls die Verwindung und erhöhten die Steifigkeit.
Am Heck wird im GLA eine Vierlenker-Hinterachse verbaut, d.h. mit drei Quer- und einen Längslenker pro Hinterrad. Dabei wird die Hinterachse von einem Fahrschemel getragen, der vom Rohbau durch Gummilager entkoppelt ist. Das AMG Modell kann mit der adaptiven Verstelldämpfung AMG RIDE CONTROL ausgestattet werden.
Für mehr Bodenfreiheit zum Vorgänger (143 mm,+9 mm) sorgt eine stärkere Vorausfederung sowie die größeren Durchmesser der 17 bis 20 Zoll großen Räder.
4MATIC nun mit elektro-mechanische Kupplung
Optional ist das Modell mit dem 4MATIC Allradsystem bestellbar, d.h. ein automatisiertes Doppelkupplungsgetriebe mit Nebenabtrieb zur Hinterachse mit integrierter Lamellenkupplung (6 Lamellen, 12 Reibflächen) mit Carbonbelag mit einer maximalen Auslegung von 1.000 Nm. Der Verschleiß wird hier automatisch nachgestellt. Anders als zum Vorgänger wird die Kupplung elektro-mechanisch, statt hydraulisch, betätigt. Das Offroad-Technik-Paket (u.a. mit DSR Funktion und zusätzlichen Fahrprogramm) für die 4MATIC-Modelle ist serienmäßig.
Das AMG-Modell hat den variablen Allradantrieb AMG Performance 4MATIC bereits in der Serie.
Zwei Motorisierungen zum Marktstart 2020
Zum Marktstart gibt es zum Einstieg den GLA 200 mit M 282 Motorisierung und 163 PS / 120 PS (1.332 cm³ Hubraum) mit 250 Nm, was das Fahrzeug innerhalb von 8,7 Sekunden auf die 100 km-Marke beschleunigt (5,9-5,6 l/100km, 135-129 g/km CO2). Die Höchstgeschwindigkeit für den GLA 200 mit 7G-DCT liegt bei 210 km/h.
Parallel zum Marktstart verfügbar ist der GLA 35 4MATIC von Mercedes-AMG mit AMG SPEEDSHIFT DCT 8G Getriebe und 225 kW / 306 PS (4MATIC (Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,5-7,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 171-170 g/km). Dabei ist der GLA 35 4MATIC das übrigens das erste „35er“ Modell, welches ebenso den „AMG-spezifischen Grill“ erhält.
Interieur: gewohnte Kompaktwagengeneration
Im Innenraum der zweiten GLA Generation zeigt sich das gewohnte Kompaktwagen-Design, welches man bereits schon aus der A- oder B-Klasse kennt. Dabei sind die Displays in drei Ausführungen erhältlich: mit zwei 7-Zoll Displays, mit einem 7- und einem 10,25 Zoll Display und in der Widescreen Version mit zwei 10,27 Zoll Displays. MBUX ist weiterhin Serie. Auf der Beifahrerseite befindet sich im Cut-Out-Bereich ein Zierteil.
Der Ladeboden ist serienmäßig höhenverstellbar, wodurch mittels umgeklappter Fondsitzlehne und Ladeboden in der obersten Position eine fast ebene Ladefläche bis zu den vorderen Sitzen erzeugt werden kann. Bei sperrigen Gegenständen kann der Ladeboden in die untere Position gebracht werden, sowie der Querträger der Fondsitzanlage entnommen werden. Eine längsverstellbare Fondsitzanlage ist dazu auch im GLA optional erhältlich.
Fahrsicherheitssysteme
Bei den Fahrsicherheitssystemen bedient man sich beim GLA aus dem Kompaktwagensegment, u.a. mit Fahrassistenz-Paket mit Abbiegefunktion, Rettungsgassenfunktion, Ausstiegswarnfunktion sowie die Warnung vor erkannten Personen im Bereich von Zebrastreifen.
Neu im GLA ist die ENERGIZING Komfortsteuerung und ENERGIZING Sitzkinetik, aber auch die Waschstraßenfunktion, die man bereits vom GLS Modell kennt.
Details über die Verkaufsfreigabe der zweiten GLA Generation, sowie ebenso mehr Infos zur Preisgestaltung des neuen GLA Modells (H 247) gibt es bislang noch nicht – reichen wir aber natürlich nach, sobald diese uns vorliegen. Erste Auslieferungen des neuen Modells soll jedoch bereits im Frühjahr 2020 erfolgen – warten wir dies noch ab.
Bilder: Daimler AG