Kfz-Versicherung: So finden Autobesitzer die richtige

Wer sich ein neues Auto anschafft, möchte, dass es so gut geschützt ist wie möglich. Das Problem dabei: Kaum eine Versicherung birgt so viele Kostenfallen und Entscheidungsschwierigkeiten wie die Kfz-Versicherung. Um zu vermeiden, dass viel zu hohe Geldbeträge anfallen, sollten sich Autobesitzer im Vorfeld gut informieren.

Kfz-Versicherung: So finden Autobesitzer die richtige
Welche Kfz-Versicherung ist die richtige?
Kfz-Versicherungen werden in drei Kategorien unterteilt. Welche davon die richtige ist, entscheiden Autobesitzer am besten nach dem Wert ihres Wagens.

  • Haftpflichtversicherung: Sie ist in Deutschland verpflichtend, denn sonst wird der Wagen nicht zugelassen. Die Versicherung zahlt den Schaden des Anderen, wenn der Versicherte einen Unfall verursacht hat.
  • Teilkasko: Die Teilkaskoversicherung kommt zusätzlich für die folgenden Schäden auf: Diebstahl und Raub, Brand und Explosion, Hagel und Überschwemmung, Sturm und Blitzschlag, Unfälle durch Haarwild (wie Rehe oder Wildschweine), Marderbisse, Kabelschäden, Glasbruch.
  • Vollkasko: Anders als die Haftpflichtversicherung kommt die Vollkaskoversicherung auch für den Schaden des Versicherten auf, wenn er selbst den Unfall verursacht hat. Auch Schäden durch Vandalismus werden abgedeckt.

Für Neuwagen und Leasing-Vereinbarungen sind Vollkaskoversicherungen meist die richtige Wahl. Das gilt zumindest für die ersten drei bis fünf Jahre. Anschließend kann der Autobesitzer in eine Teilkaskoversicherung wechseln, da der Wagen mittlerweile weniger wert ist. Es kann aber auch gute Gründe geben, in der Vollkasko zu bleiben, da diese anders als die Teilkasko einen Schadenfreiheitsrabatt bietet. Außerdem kann sie mit jedem Jahr günstiger werden, solange der Autobesitzer schadenfrei bleibt.

Kfz-Versicherung: So finden Autobesitzer die richtige

Das muss in der Versicherung enthalten sein

Einige Standards sollten von jeder Kfz-Versicherung abgedeckt werden. Dazu zählt beispielsweise die grobe Fahrlässigkeit: Versicherungen sollten Schäden auch dann abdecken, wenn sie vom Versicherten selbst fahrlässig verursacht wurden. Zusätzlich sollten Autobesitzer auf die folgenden Kriterien achten:

 

  • Erhöhte Deckungssummen: Als Versicherungssumme oder Deckungssumme wird der Geldwert bezeichnet, bis zu dem der Versicherer einspringt. Im Falle erhöhter Deckungssummen liegt dieser Wert bei 50 oder 100 Millionen Euro. So sind Versicherte auch bei finanziell schwerwiegenden Schäden abgesichert.
  • Mallorca-Police: Durch diese Police wird die Versicherungssumme von Mietwagen im europäischen Ausland auf das deutsche Level erhöht. So verfügen Fahrer auch im Urlaub über eine sinnvolle Versicherung.
  • Neuwertentschädigung: Bei Vollkaskoversicherungen ist es wichtig, dass der Versicherer bei Totalschäden so lang wie möglich den Neuwert des Wagens zahlt. Im besten Falle sind das bis zu zwei Jahre nach der Erstzulassung.

Drei unnötige Kostenfallen im Versicherungsvertrag

Die folgenden Kriterien stellen bei Kfz-Versicherungen zumindest für neue Fahrzeuge eine Kostenfalle dar. Sie sollten deshalb nicht eingeschlossen werden.

 

  • Autoschutzbrief: Der Autoschutzbrief hilft im Falle einer Autopanne und kann daher durchaus ratsam sein. Für Neuwagen gilt das jedoch nicht, denn fast immer greift hier noch die Mobilitätsgarantie des Herstellers.
  • Insassen-Unfallversicherung: Sie übernimmt die Kosten, wenn ein Mitfahrer verletzt oder gar getötet wird. Allerdings sind solche Schäden bereits durch die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers abgedeckt, sodass die Insassen-Unfallversicherung fast immer unnötig ist. Ausnahmen bestehen nur dann, wenn die Versicherung des Verursachers wegen Fahrerflucht nicht greift – was jedoch den seltensten Fall darstellen sollte.
  • Werkstattbindung: Die Werkstattbindung bietet einen Rabatt im Gegenzug dafür, dass der Versicherer aussuchen darf, in welcher Werkstatt Reparaturen nach einem Schaden vorgenommen werden. Bei Neuwagen kann diese Option jedoch kontraproduktiv sein: Wenn in der gewählten Werkstatt keine Original-Ersatzteile vorhanden sind, geht möglicherweise die Herstellergarantie verloren.

Kfz-Versicherung: So finden Autobesitzer die richtige

Sparen bei der Autoversicherung: Fünf wichtige Tipps

Die folgenden Tipps können helfen, bei der Kfz-Versicherung Geld zu sparen.

1. Selbstbeteiligung: Bei Kaskoversicherungen sollte es immer eine Selbstbeteiligung geben. In der Teilkasko werden 150 Euro empfohlen, in der Vollkasko das Doppelte. Bis zu dieser Summe müssen Fahrer ihre Schäden selbst zahlen. Wer die Option der Selbstbeteiligung auswählt, kann bei der Beitragshöhe sparen.

2. Jährliche Zahlung: Oft bietet der Versicherer die Entscheidung zwischen einer monatlichen, quartalsweisen oder jährlichen Entrichtung der Beiträge an. Dabei gilt: Je häufiger gezahlt wird, desto teurer wird es. Die jährliche Zahlung ist daher am günstigsten.

3. Fahrerkreis einschränken: Ehe- oder Lebenspartner sind in der Kfz-Versicherung für gewöhnlich mitversichert. Darüber hinaus steigen die Beiträge jedoch, je größer der versicherte Fahrerkreis ist. Die höchsten Aufschläge gibt es bei Fahranfängern.

4. Fahrleistung gering einschätzen: Versicherte müssen im Vorfeld ihre jährliche Fahrleistung einschätzen, also die Kilometer, die sie vermutlich fahren werden. Dabei sollten sie eher gering schätzen. Das Nachmelden von Kilometern ist einfach.

5. Rabatte nutzen: Rabatte gibt es bei Kfz-Versicherern beispielsweise für Fahrer, deren Auto in einer Garage steht. Auch für Besitzer von Elektro- oder Hybridfahrzeugen gibt es häufig Preisnachlässe.

Wer diese Spartipps beachtet und Kostenfallen aus dem Weg geht, ist bei der Wahl seiner Kfz-Versicherung auf der richtigen Seite. Im Allgemeinen gilt: Die Versicherung sollte so viel wie möglich, aber so wenig wie nötig abdecken.

Bilder: smart Europa GmbH