Mercedes-Benz plant, die großen SUV GLE und GLS nicht, wie bisher, ausschließlich im US-Werk Tuscaloosa zu produzieren, sondern zukünftig in einer eigens dafür entwickelten Langversion direkt in China. Dies ist Teil einer neuen Strategie, womit man Milliarden in China investieren will.
Mercedes-Benz rechnet in den nächsten Jahren mit einer steigenden Nachfrage an SUV-Modellen speziell in China und will dort mit einer örtlichen Produktion von GLE und GLS entsprechend vorbereitet sein. Bislang produziert Mercedes vor Ort nur kleinere SUV-Modelle, wie EQA und EQB, verkauft aber noch hauptsächlich örtlich produzierte Limousinen der C- und E-Klasse. Die S-Klasse aus dem Werk Sindelfingen war zuletzt stark rückläufig in China.
Mit dem GLE will man das Portfolio in China bereits ab dem Jahr 2025 entsprechend erweitern, wo das Fahrzeug den 30 cm längeren Radstand erhält, den der örtliche Markt erfordert und mehr Platz im Fond bietet. Parallel dazu soll es speziell auf chinesische Bedürfnisse zugeschnittenes Entertainment sowie neu gestaltete Einzelsitze im Fondbereich geben, wie man es aus anderen Langversionen kennt. Produziert wird die Langversion des GLE beim Joint Venture BBAC in China. Eigene Produktionsanlagen werden nicht errichtet.
Mit der Entscheidung, den GLE und GLS zukünftig lokal zu produzieren, erhofft sich der Konzern zusätzliche Stückzahlen und bessere Wettbewerbsfähigkeit vor Ort. Parallel will man auf mögliche weitere Zollkonflikte zwischen den USA und China vorbereitet sein, die örtliche Verkaufspreise erhöhen und den Wettbewerb erschweren. Einschränkungen für das US-Werk erwartet man bei Mercedes-Benz nicht.
Zusätzlich zum GLE soll auch der zukünftige Luxus-Van auf neuer VAN.EA Plattform vor Ort produziert werden. Dazu nutzt man die Produktion beim Partner Fujian Benz, der in Fuzhou leichte Nutzfahrzeuge produziert. Ebenso wird die neue Kompaktwagen-Generation auf MMA Plattform direkt in China produziert. Als erstes Modell kommt hier der CLA in einer Langversion, später sollen auch die Nachfolgemodelle von GLA und GLB hinzukommen. Insgesamt investiert Mercedes für die Neuanläufe in China knapp 1,8 Milliarden Euro.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG