Mercedes-Benz präsentiert Plan für profitables Wachstum

Die Mercedes-Benz Group AG hat im Jahr 2024 solide Finanzergebnisse vorgelegt und gleichzeitig einen mehrjährigen Plan zur Steigerung der Produktsubstanz und finanziellen Leistung angekündigt, um die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens in einem zunehmend unbeständigeren Marktumfeld zu stärken.

Ergebnisse 2024

Für das Jahr 2024 meldete Mercedes-Benz einen Konzernumsatz von 145,6 Milliarden Euro, was im Vergleich zu 2023 (152,4 Milliarden Euro) einen leichten Rückgang darstellt. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug 13,6 Milliarden Euro (2023: 19,7 Milliarden Euro), was ebenfalls einen Rückgang widerspiegelt. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts lag bei 9,2 Milliarden Euro (2023: 11,3 Milliarden Euro). Dies wurde vor allem durch hohe Cash-Conversion-Raten im Bereich Cars und Vans erreicht, auch wenn der Rückgang bei den Umsätzen und der Profitabilität spürbar war.

Trotz der Herausforderungen in den globalen Märkten zeigte das Unternehmen eine starke Nettoliquidität von 31,4 Milliarden Euro (Ende 2023: 31,1 Milliarden Euro), was die Fähigkeit von Mercedes-Benz zur Generierung von Liquidität unterstreicht, selbst bei hohen Auszahlungen von mehr als 10 Milliarden Euro für Dividenden und Aktienrückkäufe im Jahr 2024.

Mercedes-Benz Cars verzeichnete einen Rückgang des bereinigten EBIT auf 8,7 Milliarden Euro (2023: 14,3 Milliarden Euro) aufgrund niedrigerer Verkaufszahlen, insbesondere in China, negativer Preistrends und einer weniger vorteilhaften Absatzstruktur. Die bereinigte Umsatzrendite fiel auf 8,1% (2023: 12,6%).

Im Bereich Mercedes-Benz Vans blieb das bereinigte EBIT mit 2,8 Milliarden Euro (2023: 3,1 Milliarden Euro) relativ stabil. Trotz einer geringeren Anzahl an Fahrzeugverkäufen konnte das Unternehmen durch eine verbesserte Produktpalette und eine umfassende Kosteninitiative eine solide Profitabilität aufrechterhalten. Die bereinigte Umsatzrendite lag mit 14,6% nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (2023: 15,1%).

Mercedes-Benz Mobility hatte ein Gesamtportfolio von 138,1 Milliarden Euro (2023: 135,0 Milliarden Euro), wobei das Neugeschäft aufgrund eines schwierigen Marktumfelds auf 59,5 Milliarden Euro (2023: 62,0 Milliarden Euro) zurückging. Das bereinigte EBIT des Segments sank auf 1,1 Milliarden Euro (2023: 1,7 Milliarden Euro), was vor allem durch geringere Zinserträge infolge der Zinsentwicklung sowie durch stärkeren Wettbewerb im Finanzdienstleistungssektor, insbesondere in China, bedingt war.

Strategischer Plan und Produktoffensive

Die Mercedes-Benz Group hat für die kommenden Jahre einen umfassenden Plan zur Steigerung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit vorgestellt. Im Jahr 2025 beginnt das Unternehmen mit einer bedeutenden Produktoffensive, die mit dem neuen CLA startet. Im Anschluss folgen unter anderem eine aufgewertete S-Klasse 2026 sowie vollelektrische Modelle der GLC- und C-Klasse und eine Reihe von elektrifizierten Mercedes-AMG-Modellen. Bis 2027 sollen durch die Einführung neuer und aktualisierter Modelle positive Effekte auf die Absatzentwicklung erzielt werden.

Ein weiteres zentrales Element des Plans ist die Leistungssteigerung durch das Programm „Next Level Performance“. Mercedes-Benz wird eine Reihe von Initiativen umsetzen, die darauf abzielen, das Wachstumspotenzial des Unternehmens weiter zu erschließen. Dazu gehört unter anderem die Weiterentwicklung des Direktvertriebsmodells, das Kundenerlebnis durch verbesserten Service zu steigern und die Erlösqualität zu optimieren. Auch die globale Produktionsstruktur wird effizienter und flexibler gestaltet, mit dem Ziel, die Produktionskosten bis 2027 um 10% zu senken. Dies soll durch enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und weitere Kostensenkungsmaßnahmen erreicht werden.

Technologische und Design-Strategie

Mercedes-Benz setzt in der Zukunft auf eine einheitliche Designsprache für alle Modelle und wird Technologien wie batterieelektrische Fahrzeuge und elektrifizierte High-Tech-Verbrenner nutzen, um sowohl Geräumigkeit, Eleganz, Komfort als auch Effizienz zu gewährleisten. Durch eine intelligente Modularisierung der Fahrzeuge wird ein einheitlicher „Tech-Stack“ für Infotainment und Fahrassistenzsysteme entwickelt. Dies sorgt für ein konsistentes Kundenerlebnis und optimiert gleichzeitig den Platzbedarf und die Proportionen der Fahrzeuge, ohne Abstriche bei der Kostendisziplin zu machen.

Ein weiteres Ziel ist es, die Fertigung so flexibel zu gestalten, dass Mercedes-Benz seine Produkte an spezifische Märkte wie China anpassen kann.

Aktienrückkaufpolitik

Mercedes-Benz hat beschlossen, eigene Aktien im Wert von bis zu 5 Milliarden Euro zurückzukaufen. Dieser Rückkauf soll über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten erfolgen und steht im Einklang mit der bestehenden Rückkaufpolitik. Ziel dieses Rückkaufs ist es, die Aktien langfristig einzuziehen, was zur Optimierung der Kapitalstruktur des Unternehmens beiträgt.

Ausblick auf 2025

Für das Jahr 2025 erwartet Mercedes-Benz einen leicht rückläufigen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen geht davon aus, dass das EBIT in einem herausfordernden Marktumfeld deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird, was auch durch die Prognosen der einzelnen Divisionen beeinflusst wird. Ebenso wird der Free Cash Flow des Industriegeschäfts voraussichtlich deutlich unter dem starken Niveau von 2024 liegen. Dieser Rückgang wird hauptsächlich durch das geringere EBIT bei Mercedes-Benz Cars und Vans sowie durch die geringere Cash Conversion Rate bei Mercedes-Benz Vans verursacht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mercedes-Benz trotz der Herausforderungen in einem schwierigen Marktumfeld eine solide finanzielle Basis aufrechterhalten hat und gleichzeitig eine klare Strategie zur Weiterentwicklung und Optimierung seiner Produkt- und Produktionsstrategie verfolgt, um die Wettbewerbsfähigkeit in den kommenden Jahren zu sichern.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

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Raststatt MB
1 Tag zuvor

Würde mich nicht wundern wenn die Transportersparte bald verkauft wird.
Mercedes ist einfach zu groß für den geringen Gewinn…

Marc W.
1 Tag zuvor

Wenn S für solide steht, bedeutet E einfach Euphemismus.

Snoubort
1 Tag zuvor

Einen Plan für ein profitables Wachstum gab es doch auch schon für 2024, mit Ausbau von „Top Luxury“ (Absatzstruktur), Verbesserung der Preisdurchsetzung etc..

Die Realität für 2024 hieß dann: „Das bereinigte EBIT von Mercedes-Benz Cars sank auf 8,7 Mrd. € (2023: 14,3 Mrd. €) infolge niedrigerer Stückzahlen, insbesondere in China, negativer Preisdurchsetzung sowie einer unvorteilhaften Absatzstruktur.“

https://group.mercedes-benz.com/investoren/berichte-news/geschaeftsberichte/2024/

schwob
1 Tag zuvor

EBIT -31%, Ola, einfach weiter machen, die Richtung stimmt!

Snoubort
Reply to  schwob
1 Tag zuvor

Dank „Vans“, Minus 40% bei „Cars“

Ralf
1 Tag zuvor

Wie wäre es die Mrd. jährlich für Aktienrückkäufe und Dividende in bessere Haptik und Materialen in den Autos zu verwenden, um etwas Begehrenswertes zu schaffen? Sehe da Potential…
(Technisch und von der Ingenieursleistung sind sie ja ganz gut aufgestellt, gerade wenn MMA und MB.EA kommt.)

Dr. med. Baron Alois Münchhausen.
Reply to  Ralf
19 Stunden zuvor

Super Idee Ralf… dass Mercedes-AG dann noch weniger Wert und somit weiter irrelevant wird, scheinst du nicht zu verstehen oder was.

Ralf
Reply to  Dr. med. Baron Alois Münchhausen.
12 Stunden zuvor

Na ja, du verstehst nicht, dass sich Relevanz nicht immer im Aktienkurs widerspiegelt. Wirecard ist ein gutes Beispiel, vielleicht schaffst du es mal nachzulesen. Apple das Beispiel, wie ein gutes Produkt den Kurs treibt.
Allerdings gebe ich die Hoffnung langsam auf, Jenni, dass du es noch verstehst.

Die AG ist das eine, das Produkt das andere. Und im Normalfall hebt ein gutes Produkt am Markt auch den Wert der AG – es ist ja eine Bewertung des Inhalts des Unternehmens. Umgekehrt kann die AG noch so viel Wert sein, wenn das Produkt nicht gut ist, wird der Kurs folgen.

Pano
1 Tag zuvor

Man vergleiche die heutige Veranstaltung mit dem zweitägigen Strategieupdate von 2022 an der Cote d´Azur. Damals viel Glossy Glamour, heute Graubrot. Gleichwohl wird an der grundsätzlichen Ausrichtung nicht zuviel verändert. Top End soll zB weiter ausgebaut werden, Elektro und Software ebenfalls.
Aber wenn man korrigieren muß und 36 neue und gemopfte Modelle bis 2027 ankündigt, steht in den nächsten Jahren erstmal harte Arbeit im Vordergrund. Und hoffentlich kein größerer Personalabbau.
Grüße
Pano

schwob
Reply to  Pano
1 Tag zuvor

Personalabbau durch natürliche Fluktuation kommt im großen Stil, die Boomer gehen langsam alle in Rente, nicht jede Stelle wird nachbesetzt. (ich muss noch 2,5 Jahre)

Dr. med. Baron Alois Münchhausen.
Reply to  schwob
19 Stunden zuvor

Es ist leider auch bitter nötig, dass die Alten die Firma verlassen. Denn das sind die größten Bremser – sowohl technologisch, als auch Motivation.

Edeltraud
1 Tag zuvor

Warum ist Mercedes die letzten Jahre so unsympathisch geworden? Echt schlimm!

Dr. Holzhausen
Reply to  Edeltraud
1 Tag zuvor

Solange Daimler zur Wahl von Grüne/Habböck aufruft und auf der Gaypride-Parade in Stuttgart offiziell unterwegs ist, wird der Ruf nicht besser werden.

Auch hier wieder: Diese Tipps bekommt das Management hier völlig kostenfrei !

Ralf
Reply to  Dr. Holzhausen
23 Stunden zuvor

Was so ein zu harte Federung doch an geistigen Schäden anrichten kann.

Tipp: Schreib dein geballtes Wissen auch an die richtige Adresse – und nicht in den Kommentaren eines Blogs.