Level 2++ System MB.DRIVE Assist Pro lässt auf sich warten

Das neue Level-2++-System von Mercedes-Benz, vermarktet unter dem Namen MB.DRIVE Assist Pro, wird im Herbst 2025 zunächst in China eingeführt und soll 2026 auch in den USA verfügbar sein. In Europa hingegen ist ein Start noch nicht absehbar, da die gesetzliche Grundlage fehlt. Nach aktuellem Stand ist mit einer Markteinführung dort frühestens 2027 zu rechnen.

Wer das neue Level-2++-System in Europa in den kommenden MMA-Modellen nutzen möchte, braucht Geduld. Aktuell ist von der neuen Baureihe lediglich der CLA bestellbar – allerdings weder mit dem System ausrüstbar noch nachträglich nachzurüsten. Auch die kommenden GLA- und GLB-Modelle werden zum Marktstart voraussichtlich ohne diese Option ausgeliefert.

Erkennbar ist das System beim CLA EQ an zwei zusätzlichen Kameras in den vorderen Kotflügeln. Beim neuen GLC EQ hingegen werden zumindest die Kameras – abhängig vom Markt – bereits verbaut: Hier sind bis zu zehn Kameras verbaut, die erforderlichen Kameras befinden sich in den Außenspiegelgehäusen. Neben optischen Sensoren nutzt das System außerdem die Ultraschallsensoren sowie die Radarsensoren des Fahrzeugs.

Wie die Kollegen von jesmb.de berichten, sind im GLC EQ marktspezifisch so je drei Kameras je Spiegelgehäuse verbaut. Im GLC EQ wird das notwendige Software-Update auf den MB.DRIVE Assist Plus dann über Over-the-Air (OTA) eingespielt, sofern die gesetzliche Freigabe dafür erfolgt ist. Inwieweit GLC EQ Modelle für den deutschen Markt bereits mit den entsprechenden zusätzlichen Kameras ausgerüstet sind, ist bislang noch nicht bekannt.

Beim Level-2++-System muss der Fahrer jederzeit in der Lage sein, die Fahrzeugkontrolle zu übernehmen – anders als beim Level-3-System im EQS und in der S-Klasse, das eine Übernahmezeit von bis zu zehn Sekunden erlaubt. Die Verantwortung liegt, wie schon bei Level 2, vollständig beim Fahrer.

Zur Überwachung setzt Mercedes-Benz auf eine Infrarotkamera, die die Blickrichtung des Fahrers kontrolliert. Erkennt das System Ablenkung, deaktiviert sich MB.DRIVE Assist Pro automatisch. Zusätzlich ist der Fahrer verpflichtet, alle 15 Sekunden Kontakt mit dem Lenkrad aufzunehmen. Die Warnungen erfolgen dabei gestaffelt: zunächst optisch nach 15 Sekunden, anschließend akustisch nach 30 Sekunden.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

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Dr Alexander
1 Monat zuvor

Mercedes-Benz bringt mit MB.Assist Pro ein erweitertes Fahrerassistenzsystem („Level 2++“) auf den Markt. Der Start erfolgt im Herbst 2025 in China, 2026 in den USA, während Europa aufgrund fehlender gesetzlicher Grundlagen frühestens ab 2027 folgt. In der neuen MMA-Baureihe – beginnend mit dem CLA – wird das System zunächst nicht verfügbar sein, auch nicht nachrüstbar. Beim GLC EQ sind die notwendigen Kameras teilweise schon ab Werk verbaut, sodass eine Aktivierung per Over-the-Air-Update möglich wäre, sobald die rechtliche Freigabe vorliegt.
Technisch kombiniert MB.Assist Pro zusätzliche Kameras mit Radar- und Ultraschallsensoren. Der Fahrer bleibt jedoch jederzeit voll verantwortlich: Das System erfordert regelmäßigen Kontakt mit dem Lenkrad und überwacht per Infrarotkamera die Aufmerksamkeit. Bei Ablenkung oder fehlendem Lenkradkontakt schaltet es sich ab. Damit bietet MB.Assist Pro mehr Komfort und Assistenzfunktionen als heutige Systeme, erreicht aber noch nicht die Eigenverantwortung und rechtliche Einstufung eines Level-3-Systems.

Baron, der Spieler
Reply to  Dr Alexander
1 Monat zuvor

Stand das in der ams, oder ?

Baron, der Spieler
1 Monat zuvor

Europa hängt da echt hinterher in der Gesetzgebung !

Cornelius
Reply to  Baron, der Spieler
1 Monat zuvor

Finde ich nicht, die Gesetzgebung begünstigt heimische Unternehmen. Einen Autopiloten entsprechend dem Level 2++ Drivepilot hat Tesla schon lange, der war aber hier aufgrund der restriktiven Gesetzgebung immer nur eingeschränkt nutzbar, im Gegensatz zu den USA. Im Gegensatz dazu war Deutschland zunächst das einzige Land, indem das Level 3-System von Mercedes sofort zugelassen wurde.

Thomas
Reply to  Cornelius
1 Monat zuvor

Das Tesla System erfüllt nicht die Level 2++ Anforderungen. Weder die geforderte Redundanz noch der ausreichende Zeitraum zum manuellen Eingriff sind vorhanden. Tesla kann froh sein, den schwarzen Peter der EU zuschieben zu können. Wenn Ende 26 die Freigabe der Behörden vorliegt, wird es eng mit einer Ausrede.

Uetz
1 Monat zuvor

Level 2++++++ wie beim Kühlschrank

El Sheepo
1 Monat zuvor

Hinweis: Es heißt glaube ich MB.DRIVE Assist Pro – so war es zumindest bei der IAA