Taktik statt Zufall: Wie Mercedes den CLA 200 EQ förderfähig macht

Mercedes-Benz bringt mit dem CLA 200 EQ ein neues Einstiegsmodell seiner elektrischen CLA-Baureihe. Auf den ersten Blick scheint es einfach ein günstigerer Ableger des CLA 250+ zu sein – doch hinter dem Preis steckt eine klare Strategie: Der Neuling ist so kalkuliert, dass er möglicherweise in die künftige staatliche Elektroauto-Förderung passt.

Taktik statt Zufall: Wie Mercedes den CLA 200 EQ förderfähig macht

In Berlin wird derzeit über eine neue Förderregelung für Elektrofahrzeuge diskutiert. Im Gespräch ist ein Förderdeckel bei rund 45.000 Euro Nettolistenpreis, also etwa 53.550 Euro brutto. Fahrzeuge, die darunter liegen, könnten einen staatlichen Zuschuss erhalten – eine Wiederbelebung der im Jahr 2023 ausgelaufenen E-Auto-Prämie, diesmal aber gezielter auf erschwinglichere Modelle. Mercedes positioniert den CLA 200 EQ das Fahrzeug nun strategisch knapp unter dieser Schwelle – mit 46.949,66 Euro (inkl. Kundenvorteil), bzw. Listenpreis von 49.421 Euro. Damit würde der CLA 200 EQ brutto unter 50.000 Euro liegen – also in einem Bereich, der förderfähig sein könnte, wenn die geplante Regelung in dieser Form umgesetzt wird.

Mit einem möglichen Zuschuss von 3.000 bis 4.000 Euro (je nach Ausgestaltung) könnte der effektive CLA Einstiegspreis auf rund 43.000 Euro sinken – und damit in Reichweite vieler Dienstwagenfahrer und privater Umsteiger rücken. Neben den Preis erfüllt der CLA 200 EQ auch die technischen Erwartungen an ein förderwürdiges Elektrofahrzeug: 58 kWh LFP-Batterie mit einer Reichweite von 531 km, 165 kW/224 PS starker Heckmotor sowie Schnellladen von über 200 kW.

Taktik statt Zufall: Wie Mercedes den CLA 200 EQ förderfähig macht

Gerade die hohe Effizienz bei moderater Batteriekapazität könnte ein Argument sein, das Förderpolitiker überzeugt. Die Bundesregierung will künftig vor allem energieeffiziente Modelle mit geringem Ressourcenverbrauch unterstützen – und hier passt der CLA 200 EQ ins Raster. Bleibt die Förderung aus oder fällt die Preisgrenze niedriger aus, verliert Mercedes einen zentralen Verkaufsanreiz. Ohne staatliche Unterstützung läge der CLA 200 EQ mit knapp 47.000 Euro zwar immer noch unterhalb vieler Wettbewerber, aber deutlich über der psychologischen 40.000-Euro-Marke, an der viele Käufer derzeit orientiert sind.

Ob sich der Plan auszahlt, hängt nun weniger von Technik oder Design ab – sondern von politischen Entscheidungen in Berlin. Kommt die Förderung, könnte der CLA 200 EQ zu einem echten Absatztreiber werden. Bleibt sie aus, droht der „Einstiegspreis“ schnell zur Stolperfalle zu werden.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

37 Kommentare
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Alexander Haupt
1 Monat zuvor

Mercedes braucht als richtiges Einsteiger-Auto in die Marke dringend die A-Klasse. In so fern ist es gut dass die Laufzeit verlängert wurde … es ist aber auch ein Nachfolger nötig. Auf den W177 muss der W178 folgen … mit Preisen so 30.000 bis 35.000 Euro im Einstieg ….

Adrian
Reply to  Alexander Haupt
1 Monat zuvor

mit einer kleineren Batterie für etwa 420-450km wäre das evtl. sogar machbar

Tobias
Reply to  Alexander Haupt
1 Monat zuvor

Eine sehr deutsche Sicht – die A-Klasse wird bisher außerhalb Europa nirgends verkauft.
Also überall sonst war der Einstieg bei Mercedes bisher schon der CLA oder GLA

Aber dennoch hat man ja extra für Europa angekündigt, dass man ein Ersatz schaffen wird.
Also überflüssiger Kommentar.

Aber das neue Modell bietet sehr viel mehr Ausstattung und Funktion serienmäßig – deswegen wird der Einstieg eher bei 40.000 liegen müssen.

Pano
Reply to  Tobias
1 Monat zuvor

Das angekündigte neue Einstiegsmodell soll auch außerhalb Europas angeboten werden. Deswegen wird es wohl kein direkter A-Klasse-Nachfolger sondern eher ein Crossover.
Grüße
Pano

Dr Alexander
Reply to  Alexander Haupt
1 Monat zuvor

Amen. Die „Lexus-Strategie“ liegt ja hoffentlich endgültig aufm Schrottplatz!

EQ44fahrer
Reply to  Alexander Haupt
1 Monat zuvor

Korrekt.
Die Crossover-Aussage von Pano ist allerdings beunruhigend…

Pano
Reply to  EQ44fahrer
1 Monat zuvor

Was ist das Beunruhigende an einem möglichen Crossover?
Grüße
Pano

Carsten
Reply to  Alexander Haupt
1 Monat zuvor

Naja, die A-Klasse wäre ja schön, aber wer einenen Ersatz zur A-Klasse sucht, welcher etwas genauso groß ist, aus dem selben Konzern kommt, aber keinen Stern trägt, könnte sich auch für den Smart #1 entscheiden.
Der wäre als Premium sogar noch förderfähig und sogar noch in der Brabus Version. Denn es zählt ja der Nettopreis.
Klar hat man dann zwar keinen Mercedes – aber eben ein Kooperationsprodukt zwischen Daimler und Geely, welches dann noch voll ausgestattet wäre.

Dr Alexander
1 Monat zuvor

Immer noch unverschämt teuer.

Anne
Reply to  Dr Alexander
1 Monat zuvor

Was wäre denn ein weniger unverschämter Preis für ein Auto mit 224 PS und der Serienausstattung?

Dr Alexander
Reply to  Anne
1 Monat zuvor

S.o.: A-Klasse.

Annalenchen unser aller Vorbild
Reply to  Dr Alexander
1 Monat zuvor

Als „Dr.“ können SIE es sich bestimmt LEISTEN

Dr Alexander
Reply to  Annalenchen unser aller Vorbild
1 Monat zuvor

Leider NEIN! Als Doktor muss ich repräsentieren. Unterhalb S-Klasse geht da gar nichts!

Detlef Thomas
Reply to  Annalenchen unser aller Vorbild
1 Monat zuvor

Seid doch nicht so futterneidisch, wichtig ist, dass man zufrieden ist! Vergiss was war, sei zufrieden wie es ist und vertraue in die Zukunft.

Snoubort
1 Monat zuvor

Öfters mal ein TicTac

Dailybimmer
1 Monat zuvor

War das eine Nacht!
Kennt jemand einen diskreten Pfandleiher in der Gegend von Paris oder möchte einen G63 gegen alte Geschmeide tauschen?

Annalenchen unser aller Vorbild
Reply to  Dailybimmer
1 Monat zuvor

Haben Sie einen CLOWN gefrühstückt ?

Dailybimmer
Reply to  Annalenchen unser aller Vorbild
1 Monat zuvor

Ich habe Champagner gefrühstückt. Und diese Plunderteilchen mit „Puderzucker“.

Alexander Will
1 Monat zuvor

Alles für unsere sozialistische Republik!

Dr Alexander
Reply to  Alexander Will
1 Monat zuvor

Den CLA in seinem Lauf…

Herr Holle
1 Monat zuvor

Man würde bei einer niedrigeren Fördergrenze sicherlich ein softwarelimitiertes preislich passendes Modell EQA 180 unter €40.000 z.B. anbieten (oder es zumindest mit spitzem Bleistift durchrechnen) bei dem.man nachträglich Funktionen hinzubuchen kann wie auch Nutzung der vollen Batteriekapazität gegen Einmal- oder monatliche Zahlung wenn das der Fördermittelgeber erlaubt

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Herr Holle
Anonymous
Reply to  Herr Holle
1 Monat zuvor

… und wenn man diesen ganzen unnötigen Spielkram & Firlefanz (Tausende Mercedes-Sterne an zig Bauteilen, unnötige digitale Animationen, Leuchtspielereien, usw.) weglassen bzw. gar nicht erst entwickeln würde, dann würde man den Preise sicher nochmal um 1000 EUR pro Fahrzeug runter bekommen.

Dr Alexander
Reply to  Anonymous
1 Monat zuvor

Aber China…

Alexander Will
Reply to  Dr Alexander
1 Monat zuvor

China will den Scheiß auch nicht mehr.

Tina
1 Monat zuvor

Schöne Idee, der Markt ist voll von Autos für unter 45.000€
Die Menschen wollen nicht Daimler Subventionieren. Die wollen Mobilität.
Diese CLA nummer wird nicht funktionieren.
Der Euro kann nur einmal ausgegeben werden.

Bernhard
1 Monat zuvor

Die Förderung soll für Haushalte (!) mit bis zu 45.000 € Brutto-Jahreseinkommen (!!) gelten.
Das sind €3.750 brutto monatlich. Das ist bei heutigen Sozialbeiträgen, Steuern, Mietkosten knapp oberhalb der Armutsgrenze.

Da bin ich mal gespannt wieviele Haushalte sich davon dann noch einen CLA leisten können.

Alexander Will
Reply to  Markus Jordan
1 Monat zuvor

Dann muss der Taycan Turbo S ja nur noch ein wenig fallen. Dann wäre er drin. Top!

EQ44fahrer
Reply to  Markus Jordan
1 Monat zuvor

Die im Artikel genannte Preisgrenze ist viel zu hoch, wenn Sie sich nach SPD-Wunsch an die Deutschen Geringverdiener und/oder Minderleister richten soll. Von denen gibt nämlich keiner mehr als ein Netto-Jahresgehalt für ein E-Auto aus, welches in der Innenstadt-Etagenwohnung auch nicht geladen werden kann.

Wenn die Förderung so kommt, ist das wieder ein Schuss ins Knie und ein neuer Wählerbetrug. Mir ist schon klar, warum die Grenze eher hoch sein wird – damit deutsche Hersteller überhaupt in irgendeiner Form profitieren können, Denn man kann hierzulande bei MB und BMW ja grundsätzlich nur hochpreisig. Einzig im VW-Konzern findet sich womöglich vor allem bei Skoda und Seat was halbwegs passendes im BEV-Portfolio. VW, Audi, Porsche betreiben dieselbe Strategie wie MB und BMW.

XRT 78
1 Monat zuvor

Pallenberg hat sich einfach nur disqualifiziert. Mit jeder Entscheidung lag er nachweislich daneben – nur verbrannte Erde hinterlassen im Konzern.

Dr Alexander
Reply to  XRT 78
1 Monat zuvor

Im Hinterlassen verbrannter Erde kennen Sie sich ja aus…

Alexander Will
Reply to  XRT 78
1 Monat zuvor

Sie haben das P********-Wort in den Mund genommen. Pfui, pfui, pfui.

Michael Brandt
1 Monat zuvor

Die Prämie ist für geringe und mittlere Einkommen geplant, ich bezweifle stark dass da viele potentielle Mercedes Kunden darunter fallen.

EQ44fahrer
Reply to  Michael Brandt
1 Monat zuvor

Die, welche die Prämie in Anspruch nehmen können, werden eher weniger ein deutsches Fabrikat anstreben, da zu teuer.

Marc W.
Reply to  Michael Brandt
1 Monat zuvor

Für die breite Masse wird entscheidender:

  • Entfall der Reichweitenangst durch Ladesäulenzwang bei jedem 5. Parkplatz in Wohngebieten sowie mind, 10 Säulen pro Supermarktplatz
  • Entfall der Gebrauchtakkuangst durch Einzelzellenreparatur
  • Deckelung von Ladestromkosten
  • Drastische Mineralölsteueranhebung
  • Sperrung aller Innenstädte für Nichtanwohnerverbrenner

Nur so wird „die breite Masse“ die E-Gebrauchtwagenschwemme annehmen; die Politik wird aber keinen einzigen Baustein umsetzen: Angst und Trägheit.

Auch für diesen CLA wird man nämlich diese „Masse“ als JW/GW-Abnehmer brauchen. Und für attraktive Leasingangebote (Restwertkalkulation) bräuchte man die Bausteine eigentlich schon sofort.

Gerd
1 Monat zuvor

Soweit so gut. Wichtiger wäre jetzt das Produkt kundenfähig zu vollenden. Im Moment sind Kunden sehr enttäuscht, da das grundsätzlich tolle Konzept leider in der Praxis sich als unausgereift präsentiert.
Zig Software Störungen verderben die Freude … an dem Besten oder nix

Konfuzius
Reply to  Gerd
1 Monat zuvor

Hi. Welche Störungen sind denn da genau gemeint? Hast Du eine Liste oder Links dazu?