Mitten in der größten Neuordnung des asiatischen Nutzfahrzeugmarkts rückt eine junge Managerin an die Spitze eines traditionsreichen Herstellers: Franziska Cusumano wird neue Präsidentin und CEO von Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC). Die 35-Jährige folgt dabei auf Karl Deppen, der künftig das neu gegründete Joint Venture „Archion“ leitet – eine Kooperation zwischen der Daimler-Truck-Tochter Mitsubishi Fuso und der Toyota-Tochter Hino Motors.
Das Joint Venture gilt als ein Meilenstein für die Nutzfahrzeugindustrie in Asien. Unter dem Dach von Archion wollen die beiden Hersteller Synergien in Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Logistik schaffen, um die Herausforderungen der Elektrifizierung, Digitalisierung und des Kostendrucks gemeinsam zu bewältigen. Daimler Truck und Toyota setzen damit auf Zusammenarbeit statt Wettbewerb, um im umkämpften Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Cusumano, die bislang die Spezialfahrzeug-Sparte von Daimler Truck verantwortete, bringt umfangreiche internationale Erfahrung mit. Ihre Karriere begann 2008 im Gießereigeschäft von Daimler, führte sie über Stationen in Mannheim und Südafrika sowie durch verschiedene Bereiche der Produktion und Produktstrategie bis ins Topmanagement. Einen entscheidenden Karriereschritt machte sie 2017, als Konzernchef Martin Daum sie zur Vorstandsassistentin berief – mitten in der sensiblen Phase der Abspaltung von Daimler Truck und Mercedes-Benz Pkw.
Mit ihrer Ernennung setzt Daimler Truck ein deutliches Zeichen: Cusumano steht für eine neue Generation von Führungskräften, die technisches Verständnis, globale Perspektive und kulturelle Vermittlungskompetenz vereinen. Insbesondere Letzteres gilt als Schlüsselqualifikation für ihre neue Aufgabe in Japan, wo die Integration zweier unterschiedlicher Unternehmenskulturen – deutscher und japanischer Prägung – zum Erfolg des Joint Ventures beitragen soll.
Mit dem Amtsantritt in Kawasaki wird Franziska Cusumano zur jüngsten CEO in der Geschichte von Mitsubishi Fuso – und zu einer der wenigen Frauen an der Spitze eines großen japanischen Industriekonzerns. Ihr Erfolg dürfte genau beobachtet werden: sowohl in Stuttgart als auch in Tokio.
Bild: Daimler Truck AG