Vor genau 20 Jahren fiel die Standortentscheidung für die Marke smart im Werk Hambach, dazumal für ein völlig neuartiges Fahrzeugproduktionskonzept. Anlässlich des Jubiläums wurde ein Festakt im smart-Werk abgehalten, wobei parallel der Hochlauf der Produktion des neuen Modells gefeiert worden ist.
Vor genau 20 Jahren fiel die Standortentscheidung der Daimler AG für ein völlig neuartiges Fahrzeugproduktionskonzept für die Marke smart. Außergewöhnlich starke Integration von Systempartnern, sehr schnelle Montagezeiten, hoher ökologischer Anspruch bei Gebäuden und Produktionsprozessen: „smartville“, das Werk für den smart fortwo im lothringischen Hambach. Dort, nahe der Grenze zum Saarland, sind seither rund 1,6 Millionen smart fortwo mit konventionellem und elektrischem Antrieb vom Band gelaufen.
Hochlauf der Produktion des neuen smart fortwo
Das besondere Jubiläum – 20 Jahre smart – feierte das Werk Hambach gestern im Rahmen eines Festaktes. In Anwesenheit von smart-Chefin Frau Dr. Winkler wurde parallel der Hochlauf der Produktion der neuen Generation smart fortwo, Typ C 453, gefeiert. Bei der Veranstaltung selbst war auch Johann Tom Forde und Dr. Christoph Bourbin vor Ort, die als einer der Väter der Marke smart gelten.
Die Veranstaltung gliederte sich dabei in 2 Teile: neben einen Blick auf die Historie der Marke im ersten Teil, wurde im zweiten Teil der aktuelle Werksausbau und dessen Zukunft vorgestellt. Als Gesprächspartner diente Frau Dr. Winkler u.a. die saarländische Ministerpräsidentin Frau Annegret Kramp-Karrenbauer sowie dessen französischer Gegenpart.
Das zweisitzige neue smart-Modell wird, wie die Vorgängervarianten, weiterhin im Werk Hambach produziert, während das bisherige smart Cabriolet (Typ A 451) weiterhin in der bisherigen Form produziert wird – wie auch die bisherige electric drive-Variante. Das smart Cabriolet sowie der smart als electric drive in der neuen Generation folgen erst später.
Systempartner auf dem Werksgelände in Hambach
Zu den Systempartnern auf dem Werksgelände zählen unter anderem Magna Chassis (tridion-Sicherheitszelle), Magna Doors (Türen, Heckklappe), Faurecia (Bodypanels), ThyssenKrupp (Hinterachsantriebsmodul und Vorderachse) und SAS (Cockpit). Die Systempartner haben dabei eine weitgehende Verantwortung für ihre Module. So prüft beispielsweise Magna Doors an speziellen Geometriestationen die exakte Maßhaltigkeit der Kunststofftüren des neuen smart fortwo, so dass bei der Endmontage am Fahrzeug keine Justiermaßnahmen mehr notwendig sind.
Für die Fertigung des neuen smart fortwo hat das Unternehmen aktuell rund 200 Millionen Euro investiert. In den vergangenen Jahren, vor allem in 2013, sorgte die konsequente Weiterentwicklung des Produktionskonzepts für die größten baulichen Veränderungen seit der Werkseröffnung.
Rund 30.000 Quadratmeter Fläche wurden zusätzlich erschlossen, unter anderem für ein neues Logistikzentrum. Bereits im vergangenen Jahr wurde eine neue, hochmoderne Lackieranlage in Betrieb genommen: Eine umweltfreundliche Nass-in-Nass-Lackierung ersetzt die frühere Pulverlackierung. Damit hat sich sowohl die Durchlaufgeschwindigkeit als auch die mögliche Farbvielfalt der Lacke deutlich erhöht, so dass smart Kunden nun auch die Farbe der tridion-Sicherheitszelle aus der gesamten Farbpalette auswählen können.
Ähnlich umfangreich fielen die Maßnahmen im Rohbau aus: Neue Fügeverfahren – Metallschutzgasschweißen (MIG/ MAG) sowie Löten statt dem bisher ausschließlich eingesetzten Punktschweißen –erforderten ebenfalls massive Umbauarbeiten. Zusätzlich wurde die gesamte Fördertechnik in der Endmontage erneuert. Insgesamt erhöhte sich durch die Modernisierung des Werks zugleich die Produktionsflexibilität: Damit können auf einem Band sowohl der neue smart fortwo als auch weiterhin auf seiner Vorgänger-Generation basierende Varianten produziert werden.
800 Mitarbeiter im smart-Werk
Rund 800 Mitarbeiter sind direkt bei smart beschäftigt, etwa ebenso viele bei den Systempartnern vor Ort. „Ohne die Leistungen unserer hochqualifizierten und -motivierten Mannschaft wäre die Erfolgsgeschichte hier am Standort Hambach nicht denkbar“, betont Werkleiter Betker. Die Treue zu smart ist groß, immerhin die Hälfte der Mitarbeiter ist von Anfang an dabei. Dennoch liegt das Durchschnittsalter mit aktuell 40 Jahren sehr niedrig. „smartville war schon immer auch ein großes Kooperationsprojekt zwischen Deutschland und Frankreich“, erläutert Betker. „Die Mitarbeiter in den Ingenieurbereichen sind überwiegend dreisprachig: Deutsch, Französisch, Englisch. Auch das trägt in der täglichen Arbeit natürlich zum Erfolg bei.“
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe