Mercedes-Benz zeigt auf der Innotrans in Berlin (20. bis 25. September, Stand O/234 im Freigelände Süd), der internationalen Leitmesse für die Eisenbahnbranche, drei seiner neuesten Modelle für den Einsatz auf Straße und Schiene. Der „2-Wege Unimog“ wird genutzt als Rangierfahrzeug, in der Schienen- und Oberleitungswartung sowie bei Arbeiten auf und an den Strecken. Zu den Kunden zählen Eisenbahnunternehmen, Betreiber von Metrosystemen und Stadt- und Straßenbahnen sowie auch Dienstleister in Gleisbau und Streckenunterhaltung.
Für außereuropäische Märkte, wie beispielsweise China oder Russland, ist nun auch der Unimog Geräteträger der neuesten Generation in einer Euro V-Variante erhältlich. Damit kommen Anwender auch in diesen Ländern in den Genuss der verbesserten Fahrzeugeigenschaften, wie beispielsweise „EasyDrive“: dieser synergetische Fahrantrieb erlaubt stufenloses Arbeiten mit den Anbaugeräten bis 50 km/h und einfachen Wechsel zwischen Fahr- und Arbeitsmodus.
Arbeiten mit Hubarbeitsbühne (Exponat)
Der ausgestellte Unimog U 423 mit langem Radstand und einer Leistung von 170 kW (231 PS), ist mit einer Hubarbeitsbühne sowie einer „Drehschemel-Schienenführung“ ausgerüstet. Er kann so auf Schienennetzen mit engen Kurvenradien, wie zum Beispiel Straßenbahnen, eingesetzt werden. Dabei lässt sich der Unimog von der ausgefahrenen Hubarbeitsbühne aus – beispielsweise bei der Wartung von Oberleitungen oder Inspektionsfahrten – fernsteuern. Einen erheblichen Vorteil bei solchen Einsätzen stellt hier der hydrostatische Fahrantrieb dar, der es erlaubt, die Fahrgeschwindigkeit stufenlos einzustellen und das Fahrzeug punktgenau von der Arbeitsbühne aus zu bedienen.
Rangieren mit Funkfernsteuerung (Exponat)
Bis 1000 t kann der Unimog als Rangierfahrzeug ziehen. Dies ermöglicht das einzigartige Fahrwerkskonzept des Unimog mit permanentem Allradantrieb, Wandlerschaltkupplung und Antrieb auf der Schiene über die Räder des Unimog. Die eisenbahntechnische Ausrüstung des ausgestellten Unimog U 423 umfasst eine Waggonbremsanlage, die auf bis 52 Waggonachsen ausgelegt ist, die „ Schienenführung“ – das sind am Unimog montierte absenkbare und liftbare Eisenbahnräder – und die Funkfernbedienung. Dabei ist der Unimog dank günstiger Betriebskosten besonders wirtschaftlich: Durch geringen Kraftstoffverbrauch, günstige Wartungskosten und schnelles „Umsetzen“ auf der Straße beziehungsweise im Werksgelände – darunter versteht man die Fahrt außerhalb der Schiene zum Einsatzort auf der Schiene.
Gleisbaueinsätze mit Kran (Exponat)
Weiter präsentiert Mercedes-Benz einen Unimog U 423 mit langem Radstand, ausgestattet mit einem Eisenbahnbahnkran und Arbeitskorb, Schienenführung und einer Waggonbremse bis 400 t Anhängelast. Zur Ausstattung des Krans gehört außerdem ein Zweischalen-Greifer.
Der Unimog Geräteträger bietet sich vor allem wegen seiner hohen Einsatzflexibilität auf Schiene und Straße als Ersatz für schienengebundene Gleisbaufahrzeuge an.
Antrieb über die Reifen
Mit Hilfe spezieller Felgen und Reifen kann der Unimog sowohl auf der Eisenbahn-Normalspur (1435 mm) als auch auf verschiedenen internationalen Breitspuren fahren. Eine hydraulisch absenkbare Schienenführung sorgt für sichere Spurführung auf dem Gleis. An einem niveauebenen Bereich von rund fünf Metern Länge, zum Beispiel an Bahnübergängen, kann der Unimog einfach und innerhalb weniger Minuten auf- oder abgleisen und kommt so schnell zum nächsten Einsatzort.
Brandschutzgutachten für Tunneleinsatz
Für die neue Unimog-Generation sind jetzt eine Brandmelde- und auch eine Brandlöschanlage im Motorraum verfügbar. Damit erfüllt der „2-Wege Unimog“ die strengen Brandschutzanforderungen für den Einsatz in Tunneln bei gleichzeitig stattfindendem Fahrgastbetrieb.
Quelle: Daimler AG