Rastatt produziert künftig kompakte EQ Elektrofahrzeuge

Mercedes-Benz setzt seine Elektro-Offensive konsequent fort: Das Mercedes-Benz Werk Rastatt wird künftig EQ-Modelle der Kompaktklasse produzieren. Die Grundlage dafür bildet eine Absichtserklärung, die das Werk gemeinsam mit dem Betriebsrat auf den Weg gebracht hat. Mit Rastatt, Sindelfingen und Bremen haben nun alle drei deutschen Pkw-Werke von Mercedes-Benz den Zuschlag für die Produktion von Elektrofahrzeugen der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ erhalten. „Unsere deutschen Mercedes-Benz Pkw-Werke haben eine entscheidende Rolle bei der Elektromobilität. Sie sind Kompetenzzentren für die Produktion von Elektrofahrzeugen im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars. In unseren Werken integrieren wir dank hochflexibler Strukturen Elektrofahrzeuge in die Serienfertigung und steigern mit der effizienten Integration innovativer Industrie 4.0-Anwendungen unsere Wettbewerbsfähigkeit. Damit nutzen wir die Chancen der Elektromobilität optimal und begrenzen den Investitionsbedarf deutlich“, so Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain.

Künftige EQ-Modelle können in die Serienproduktion der bestehenden Mercedes-Benz Werke auf vier Kontinenten integriert werden. Bereits heute werden dank hochflexibler Strukturen Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebsarten auf einer Linie produziert. An welchen Auslands-Standorten innerhalb des Produktionsnetzwerks weitere EQ-Modelle vom Band laufen, wird abhängig von der Marktnachfrage entschieden.

Rastatt – Lead-Werk für Kompaktwagen
Das Mercedes-Benz Werk Rastatt ist das Lead-Werk im globalen Produktionsnetzwerk für die Kompaktwagen. Im Jahr 2015 haben Werkleitung und Betriebsrat mit dem Zukunftsbild das Werk gemeinsam weiterentwickelt und vereinbart auch die nächste Kompaktwagen-Generation von Mercedes-Benz in Rastatt zu produzieren. „Mit der neuen Absichtserklärung schreiben wir das Zukunftsbild fort und schaffen für unsere Beschäftigten gute Perspektiven auch im Zeitalter der Elektromobilität. Das Mercedes-Benz Werk Rastatt wird das Kompetenzzentrum für die Produktion von neuen kompakten EQ-Modellen. Im Jahr unseres 25-jährigen Jubiläums ist dies eine tolle Botschaft für unsere hochmotivierte Mannschaft“, so Thomas Geier, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Rastatt.

Aufbauend auf den Erfahrungen bei der Serienproduktion von Elektrofahrzeugen am Standort werden die Mitarbeiter auf die neuen Fahrzeuge und weitere technologische Entwicklungen mit umfassenden Qualifizierungsmaßnahmen vorbereitet. Das Mercedes-Benz Werk Rastatt ist hoch ausgelastet und schafft derzeit die Voraussetzungen für den Anlauf der nächsten Kompaktwagen-Generation im Jahr 2018. Dafür werden auf dem Werksgelände zwei neue Hallen errichtet und ein Qualifizierungszentrum gebaut. Das neue Training-Center ist zentraler Qualifizierungsort für die Mitarbeiter des Standorts sowie für die Beschäftigten des weltweiten Kompaktwagen-Produktionsverbunds.

„Wir machen den entscheidenden Schritt hin zur Digitalisierung und zu neuen Technologien, kurzum wir sind bereit für die Herausforderungen der Zukunft, denn dafür hat das Team Rastatt die besten Voraussetzungen. Gemeinsam mit unseren ambitionierten Kolleginnen und Kollegen wollen wir als Betriebsrat den Wandel in der Automobilbranche zur Elektromobilität mitgestalten. Dafür haben wir nun den Grundstein gelegt“, so Ullrich Zinnert, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Rastatt.

Elektro-Offensive von Mercedes-Benz Cars
Mercedes-Benz Cars startet mit dem Concept EQ die neue Generation von Elektrofahrzeugen. Bis 2022 sollen mehr als zehn neue Elektroautos in Serie gehen: vom smart bis zum großen SUV. Zehn Milliarden Euro fließen in den nächsten Jahren in den Ausbau der Elektroflotte. Die neuen Elektrofahrzeuge werden innerhalb des globalen, hochflexiblen und effizienten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars mit Standorten auf vier Kontinenten produziert. Das erste EQ-Serienfahrzeug– der EQC – wird im Jahr 2019 im Mercedes-Benz Werk Bremen vom Band laufen. Künftig werden außerdem im Werk Sindelfingen EQ-Modelle der Ober- und Luxusklasse gefertigt. Das Unternehmen geht davon aus, dass 2025 der Anteil der Elektromodelle am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz zwischen 15 und 25 Prozent liegen wird. Neben Antriebsbatterien für Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge werden bei ACCUMOTIVE Batterien für die stationären Mercedes-Benz Energiespeicher sowie für 48-Volt-Systeme produziert. Das richtungsweisende 48-Volt-Bordnetz feiert in der neuen Generation der S-Klasse Premiere und wird sukzessive in verschiedenen Baureihen Einzug halten.

CASE als Basis
CASE – diese Buchstaben prägen die Zukunft von Mercedes-Benz Cars. Sie stehen für die strategischen Säulen Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric), die das Unternehmen intelligent miteinander verbindet. Schon heute nimmt Mercedes-Benz Cars in allen vier Bereichen eine führende Rolle ein. So steht im Zentrum für alle Aktivitäten im Bereich Vernetzung die digitale Marke Mercedes me, die den Kunden per App, Website oder direkt im Auto Zugang zu einem umfassenden und personalisierten Dienstleistungsangebot gibt. Auf dem Weg zum autonomen Fahren treibt Mercedes-Benz seit Jahren die Entwicklung intensiv voran und setzt dabei immer wieder Maßstäbe. Dafür nutzen die Mercedes Ingenieure die sogenannte Sensor Fusion. Die Daten unterschiedlicher Sensoren wie Kameras, Ultraschall und Radar werden intelligent verknüpft und ausgewertet. Auch beim Thema Sharing ist der Erfinder des Automobils mit car2go Vorreiter. Mit rund zwei Millionen Nutzern ist das Unternehmen größter Anbieter weltweit beim free-floating Carsharing. Bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs folgt Mercedes-Benz einem ganzheitlichen Ansatz und entwickelt neben der Marke EQ mit einer Fahrzeugfamilie auch ein ganzheitliches Ökosystem, das neben dem reinen Fahrzeug ein umfassendes Angebot rund um die Elektromobilität enthält. Dieses reicht von intelligenten Services über Energiespeicher für private und gewerbliche Kunden sowie Ladetechnologien wie dem induktiven Laden bis hin zum nachhaltigen Recycling. Um die Weiterentwicklung aller vier Säulen gleichermaßen voran zu treiben, sind die Aktivitäten in einer neuen Organisationseinheit gebündelt.

Über das Mercedes-Benz Werk Rastatt
Das Mercedes-Benz Werk Rastatt beschäftigt mehr als 6.500 Mitarbeiter und ist damit größter Arbeitgeber in der Region. Im globalen Mercedes-Benz Produktionsnetzwerk ist Rastatt das Lead-Werk für die Kompaktwagen-Fertigung weltweit. Hier werden die A- und B-Klasse sowie der kompakte SUV GLA gebaut. Im Jahr 2016 sind in Rastatt mehr als 300.000 Fahrzeuge vom Band gelaufen. Zum Produktionsverbund der aktuellen Kompaktwagen-Generation gehören weiterhin das Werk im ungarischen Kecskemét (B-Klasse, CLA, CLA Shooting Brake), der chinesische Produktionsstandort BBAC (GLA) sowie der finnische Auftragsfertiger Valmet Automotive (A-Klasse). Im Jahr 2017 feiert das Mercedes-Benz Werk Rastatt sein 25-jähriges Jubiläum.

Quelle: Daimler AG / Bilder: Daimler AG

3 Kommentare
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Markus
7 Jahre zuvor

Welche Baureihen der 2018 anlaufenden MFA 2 Plattform sollen denn überhaupt auch rein elektrisch angetrieben werden? Ich spreche nicht von Hybriden, sondern einem reinen Elektromobil? Daimler verwässert ja in Werbeanzeigen den gerade eingeführten Begriff „EQ“, in dem jeder noch so kleine Hybridantrieb darunter subsummiert wird. Angebllich soll die B Klasse ED ja keinen Nachfolger bekommen. Hingegen wird über eine rein elektisfch angetriebene Variante des GLB spekuliert. Insofern erscheint der Begriff „Lead“ Werk für elektrisch angetriebene Kompaktfahrzeuge etwas verwegen.

Stefan
7 Jahre zuvor

Die Hybrid-Fahrzeuge bekommen das Label „EQ Power“

Klaus
7 Jahre zuvor

Leider werden immer mehr tolle Bilder veröffentlich, aber kein EQ fährt auf der Straße. Während andere (BYD) bereits 100 Tausende Fahrzeuge auf der Straße hat, verschlafen wir leider die Entwicklung.
Wir haben die Autos in der Schublade – andere bringen die auf die Straße. Wir entwickeln Batterien und Zellen – BYD bietet die inzwischen auch anderen OEMs an – da fallen mir doch sofort SolarCell u.ä. ein.

Meine Sorge ist gerade, dass wir hier den kompletten Trend verschlafen oder noch schlimmer – denken dass wir das alles verzögern können um weiter unsere Verbrenner zu verkaufen. Das kann ganz schön schiefgehen – Nokia lässt grüßen.