190 E 2.5-16 und 560 SE erhalten ab 2018 H-Kennzeichen

Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 (1988 bis 1993) der Baureihe 201, Seitenansicht von links. Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 (1988 to 1993) of the 201 series, left side view.

Vor drei Jahrzehnten feiern zwei exklusive Mercedes-Benz Typen Premiere: Der 190 E 2.5-16 (Baureihe 201) ebnet der damaligen Kompaktklasse den weiteren Weg zum Supersportler. Und der 560 SE (Baureihe 126) verbindet die Spitzenleistung des S-Klasse Top-Modells 560 SEL mit dem dynamischeren Handling des kürzeren Radstands. Im kommenden Jahr werden die ersten Fahrzeuge der beiden Typen 30 Jahre alt. Damit sind sie reif für das begehrte H-Kennzeichen. Dieses feiert 2017 selbst einen runden Geburtstag: Es ist 1997 erstmals in der Bundesrepublik Deutschland vergeben worden.

Zusammen weniger als 7.000 Fahrzeuge werden von diesen raren Mercedes-Benz Modellen gebaut, die beide auf dem Pariser Automobilsalon im September 1988 Premiere feiern: Nicht mehr als 5.743 Einheiten der Hochleistungslimousine Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 entstehen von 1988 bis 1993. Vom Mercedes-Benz 560 SE werden zwischen 1988 und 1991 sogar lediglich 1.252 Fahrzeuge produziert. Das macht diese S-Klasse in der Ausführung mit kurzem Radstand zum deutlich selteneren Klassiker als das Schwestermodell 560 SEL (75.071 Exemplare).

Das S-Klasse Top-Modell hat bereits im September 1985 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main Premiere. Der 560 SEL ist „schlicht der größte, schnellste und am besten ausgestattete Personenwagen, den Daimler-Benz baut“, schreibt das Fachmagazin „auto motor und sport“ in Heft 19/1987. Ist es da nicht nur konsequent, die sportliche Luxusleistung auch in einem Fahrzeug mit kurzem Radstand (2.930 statt 3.070 Millimeter) verfügbar zu machen? Genau das schafft der 1988 vorgestellte Mercedes-Benz 560 SE ebenfalls mit V8-Motor, 5.547 Kubikzentimeter Hubraum und 220 kW (300 PS) bei 5.000/min. Mit der in Deutschland serienmäßigen Abgasreinigungsanlage mit Dreiwege-Katalysator sind es 205 kW (279 PS) bei 5.200/min.

Als sportliche Hochleistungslimousine ist der 190 E 2.5-16 konzipiert. Sein Motor basiert auf dem Sechzehnventil-Vierzylinder des 190 E 2.3-16. Die Ingenieure wählen eine Hubverlängerung als entscheidende Maßnahme für eine Leistungssteigerung auf 143 kW (195 PS). Äußerlich gleicht die sportliche Hochleistungslimousine weitgehend dem Vorgängertyp. Neu sind unter anderem die Metallic-Lackierungen „ Almandinrot“ und „Astralsilber“, die „Blauschwarz“ und „ Rauchsilber“ ergänzen. In seinen Evolutionsstufen I und II, die 1989 und 1990 jeweils in einer Kleinserie von 500 Exemplaren gebaut werden, ist der 190 E 2.5-16 die Basis für die höchst erfolgreichen Rennsport-Tourenwagen der Gruppe A, die AMG-Mercedes in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) einsetzt. Von 1988 bis 1993 holt Mercedes-Benz zwei Markenmeisterschaften (1991 und 1992), und Klaus Ludwig wird auf 190 E 2.5-16 Evolution II im Jahr 1992 DTM-Meister.

2018 werden die ersten Fahrzeuge der beiden raren Mercedes-Benz Klassiker 30 Jahre alt. Damit können sie mit einem H-Kennzeichen zugelassen werden. Dieses Historienkennzeichen erkennt originale und gut erhaltene Fahrzeuge als technisches Kulturgut an, womit unter anderem steuerliche Vergünstigungen verbunden sind. Vor 20 Jahren, im Sommer 1997, ist das H-Kennzeichen erstmals ausgegeben worden. In diesem ersten Jahr wurden insgesamt 13.500 klassische Fahrzeuge dafür angemeldet. Durch das große Interesse für die automobile Klassik ist das Historienkennzeichen ein Erfolgsmodell: Am 1. Januar 2017 waren insgesamt 430.590 Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen in der Bundesrepublik Deutschland zugelassen. Das entspricht nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes einer Steigerung von mehr als zehn Prozent gegenüber 2016.

Quelle: Daimler AG

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martin
6 Jahre zuvor

ja, der war der einzige „Arbeiter“ bei Mercedes , der Sambatreter statt Sicherheitsschuhen und Hemd und Anzugshose statt T-Shirt und Latzhose tragen durfte.

mehrzehdes
6 Jahre zuvor

zeitlos, das liest man oft, stimmt aber definitiv nicht. zeitlos meint, ein entwurf ohne bestimmende merkmale, die einer epoche zuzuordnen sind. die beiden waren klar kinder ihrer zeit. die linienführung mit moderater keilform bei noch niedriger bordkante zeigt erstes bemühen um aerodynamik (entwürfe der späten 70er), die groben kunststoffanteile am karosseriekörper zeigen erste versuche der verwendung von recyclingmaterial, wie sie ab 1980 vorgeschrieben war. der 2.5-16 mit harmonischer lackierten kunststoffteilen zeigt, dass er 10 jahre jünger ist. beide haben zur harmonisierung umlaufende kunststoffleisten in gleicher qualität und optik, um die kundschaft mit den anfangs zu groben kunststoffstoßfängern zu versöhnen (typisch für die zeit zwischen 1980-1990). dagegen haben beide modelle noch keinen tiefen kofferraumdeckel, wie er wenig später standard wurde (entwürfe ab 1982). damit ist der zeitraum ohne kenntnis der modelle sehr eng eingrenzbar. zeitlos sind nur sehr wenige autos, käfer und porsche 911 bestimmt nicht. aber z.b. der ro 80 von 1967.