Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) fordert von der Daimler AG einen Rückruf des Mercedes-Benz Vito 1,6 Liter Diesel nach Euro 6. Nach der Rechtsauslegung des Amtes entspricht die spezifische Programmierung von zwei Funktionen in der Motorsteuerung des Fahrzeuges nicht den geltenden Vorschriften. Ein entsprechender Bescheid wurde heute dem Konzern zugestellt, wo das Unternehmen bereits Widerspruch angekündigt hat.
Mercedes-Benz Vito mit 1,6 Liter Diesel betroffen
Die entsprechenden Funktionen sind Teil eines komplexen Abgasreinigungssystems, das eine robuste Abgasreinigung bei unterschiedlichen Fahrbedingungen und über die Nutzungsdauer eines Fahrzeugs sicherstellen soll. Für das Bestehen des maßgeblichen Test-Zyklus NEFZ sind die in Frage stehenden spezifischen Programmierungen nach Unternehmensangaben nicht erforderlich.
Widerspruch und Rechtsweg angekündigt
Daimler wird gegen den Bescheid des KBA Widerspruch einlegen – und – falls erforderlich – die strittige Rechtsauslegung auch vor Gericht klären lassen. Dies hat das Unternehmen bereits in einer ersten Stellungsnahme bekanntgegeben. „Wir halten uns grundsätzlich an die gesetzlichen Vorgaben und haben keinerlei Manipulationen an unseren Fahrzeugen vorgenommen„, so Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche zuletzt im September 2015.
Fahrzeuge werden durch Update aktualisiert
Unabhängig von der rechtlichen Klärung des Sachverhaltes wird Daimler weiterhin vollumfänglich mit den Behörden kooperieren. Daimler wird nach Freigabe des KBA die in Frage stehenden Programmierungen durch ein Software-Update aktualisieren. Der Vito ist zudem bereits Teil der angekündigten Service-Maßnahme mit Software-Updates für über drei Millionen Mercedes-Benz Fahrzeuge, mit denen das Emissionsverhalten verbessert wird.
Die Kunden werden informiert sobald das Update vorliegt. Die Maßnahme wird selbstverständlich kostenlos durchgeführt. Betroffen sind weltweit rund 6.300 Fahrzeuge, darunter 1.372 allein in Deutschland.
Quelle/Bild: Daimler AG