In Zeiten des Mangels an Berufskraftfahrern steigt die Bedeutung von Fahrschulen. Schließlich besteht dort die Chance, den Nachwuchs von der ersten Praxisstunde an für die Arbeit hinter dem Lenkrad zu begeistern. Dafür braucht es motivierte und motivierende Ausbilder – und zukunftsweisende Ausbildungs-Trucks. Daher baut die Verkehrsakademie Münsterland (VAM) in Ibbenbüren jetzt auf den neuen Mercedes-Benz Actros. Seit Januar können Fahrschüler ihre Überland-, Autobahn- und Nachtfahrten am Steuer des Top-Modells von Mercedes-Benz Trucks absolvieren.
Je nach Einsatz für Unterricht in den Führerscheinklassen C oder CE ist der Fahrschul-Truck, ein Actros 2545, als Solofahrzeug oder als Gliederzug konfiguriert. Ein zusätzlicher Mittelsitz ermöglicht dem Fahrlehrer, vor allem in den ersten Übungsstunden, nahe beim Schüler Platz zu nehmen. Im Fußraum vor dem Mittelsitz ebenso wie vor dem rechten Sitz ist eine Pedalerie installiert, über die der Ausbilder korrigierend eingreifen kann. Und: Er kann die angehenden Fahrer ebenso wie die Teilnehmer an Weiterbildungen im Umgang mit allen Assistenzsystemen vertraut machen, die für den neuen Actros verfügbar sind: von der neuen MirrorCam über die erweiterte Tempomat- und Getriebesteuerung Predictive Powertrain Control bis hin zum ebenfalls neuen Active Drive Assist für teilautomatisiertes Fahren.
Fahrschüler erfahren Assistenzsysteme mit Enthusiasmus
„Haben die Teilnehmer diese Systeme erst einmal kennengelernt, sind sie in aller Regel begeistert und erkennen schnell die Vorteile dahinter“, sagt Daniel Autmaring, Junior-Chef bei der Verkehrsakademie Münsterland. „Insbesondere die junge Generation ist mehrheitlich technikaffin, probiert die Assistenzsysteme mit Enthusiasmus aus und fühlt sich im neu gestalteten Cockpit des neuen Actros mit seinen beiden digitalen Displays auf Anhieb wohl. Deshalb besitzt der neue Actros als Ausbildungsfahrzeug jede Menge Potenzial, junge Leute nachhaltig für den Fahrerberuf zu gewinnen – ein Job, der talentierten Einsteigern mittlerweile sehr gute Perspektiven bietet.“
Dafür ist Daniel Wichmann ein gutes Beispiel. Der 25-Jährige hat bei VAM sowohl seinen Führerschein der Klasse CE gemacht als auch eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer absolviert. Heute ist er für den angegliederten Fuhrbetrieb als Fahrer im Einsatz und koordiniert darüber hinaus die Wartung der insgesamt sieben Lkw – alle von Mercedes-Benz – umfassenden Flotte der Verkehrsakademie. Als erster Mitarbeiter hat Wichmann jüngst eine interne Weiterbildung auf dem neuen Actros absolviert, geleitet von einem der versierten Fahrlehrer des Unternehmens.
Dabei zeigte sich der junge Fahrer zum Beispiel vom Active Drive Assist begeistert. Das System macht teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen möglich. Eine seiner Fähigkeiten besteht darin, dass es den Lkw unter gewissen Voraussetzungen per korrigierendem Lenkeingriff zurück in die Spur führen und damit dem Fahrer ein Mehr an Sicherheit bieten kann. Daniel Wichmann: „Assistenztechnik wie der Active Drive Assist unterstützt meine Kollegen und mich dabei, unseren Job noch besser zu erledigen. Bedenken, solche Systeme könnten uns Fahrer eines Tages überflüssig machen, habe ich nicht. Wir sind und bleiben in der vollen Verantwortung für das Fahrzeuggeschehen!“
Nur bestens qualifizierte Fahrer ermöglichen langfristig Top-Services
Rund 150 Lkw-Fahranfänger bildet die Verkehrsakademie pro Jahr aus, hinzu kommt die zehnfache Anzahl an Teilnehmern in der Weiterbildung. Erklärtes Ziel dabei: Profis für die Transportbranche schaffen und erhalten! Denn nur Betriebe mit topqualifizierten Männern und Frauen hinterm Lenkrad sind auf lange Sicht in der Lage, hochwertige Services anzubieten, so die Überzeugung von Philipp Stegemann, Kaufmännischer Leiter bei VAM.
Vom Atego über den Actros bis zum Arocs setzen die Münsterländer seit Jahren konsequent auf Trucks mit dem Stern: zum einen aufgrund der weiten Verbreitung der Fahrzeuge bei den Transportunternehmen, zum anderen mit Blick auf ihre ausgereifte Technik und die hohe Zuverlässigkeit. Philipp Stegemann: „Jetzt haben wir mit dem neuen Actros erneut ein hervorragendes Instrument an der Hand. Die zahlreichen neuen oder weiter verbesserten Assistenzsysteme erleichtern den Fahrern ihr Handwerk. Und sie belegen, dass der neue Actros die Technik von morgen schon heute an Bord hat.“
Ein Paradebeispiel dafür ist nach Worten des 31-Jährigen auch die MirrorCam. Sie ersetzt beim neuen Actros die Außenspiegel durch kleine Kameras rechts und links am Dachrahmen. Das bringt dem Fahrer ein vergrößertes Sichtfeld durch die Seitenscheiben. Die Fahrschüler erleben von Anfang an, wie das beim Heranfahren an Kreuzungen und Kreisverkehre, beim Rangieren oder in engen Kurven hilft. Die Kamerabilder sind in Echtzeit auf zwei Monitoren an den A-Säulen zu sehen, wie bei einem herkömmlichen Spiegelsystem gegliedert in Haupt- und Weitwinkelbereich. Zu den Aufgaben der Ausbilder zählt, den angehenden Fahrern die einstellbaren Distanzlinien im Display der MirrorCam zu erklären und ihnen anschaulich zu machen, wie sie dazu beitragen, Abstände zu Fahrzeugen und Objekten hinter dem eigenen Lkw besser einzuschätzen.
Verkehrsakademie Münsterland ist seit 2008 stetig auf Wachstumskurs
Von Fahrlehrern bis zu angestellten Berufskraftfahrern wie Daniel Wichmann: Die Verkehrsakademie Münsterland hat rund 40 Mitarbeiter. 2008 gegründet, ist das Unternehmen seither stetig auf Wachstumskurs. Neben Fahrunterricht für alle Klassen vom Leichtkraftrad bis zum schweren Lkw bietet VAM eine Vielzahl an Weiterbildungen an. Allein im Nutzfahrzeugbereich erstreckt sich das Programm von der Teilqualifikation Güterverkehr bis zu Ladungssicherungs- und Gefahrgutschulungen. Zielgruppe sind längst nicht nur die Fahrer. Auch Fach- und Führungskräfte vorwiegend kleiner und mittelständischer Transportunternehmen – zum Beispiel Fuhrparkleiter oder Fahrertrainer – werden aus- und weitergebildet. Die Dozenten und Fahrlehrer der Verkehrsakademie sind vorwiegend für Kunden aus dem Münsterland im Einsatz, häufig aber auch in weiter entfernten Regionen. In allen deutschen Bundesländern kann das Unternehmen auf anerkannte Schulungsräume zurückgreifen.
Quelle: Daimler AG