Absolutes Einzelstück: Maybach 62 S Landaulet als Rechtslenker

Das aktuell zum Verkauf stehende Maybach S 62 S Landaulet ist nicht deshalb ein Einzelstück, weil es das letzte jemals gebaute Modell war, sondern da es auch weltweit das einzige Exemplar ist, welches als Rechtslenker Version produziert wurde – und das exklusiv in kompletter Handarbeit. Der Preis liegt aktuell bei stattlichen  2.368.100 Euro inkl. MwSt.

Von der Studie zur Kleinserienfertigung

Im November 2007 hatte Maybach mit einer Studie den Nimbus der Landaulet-Fahrzeuge aus der Zeit herrschaftlicher Kutschen wiederbelebt und zeigte dies zum ersten Mal in Genf dem europäischen Publikum. Die Resonanz war damals so positiv, dass man sich beschloss, ausschließlich nach Kundenwunsch in Handarbeit gefertigte Landaulets anzubieten. Die Anregung zum Maybach Landaulet kam dabei aus dem Kundenkreis selbst.

Kenner verstehen unter einem Landaulet ein Automobil, das vorn ein festes Dach trägt, im hinteren Bereich jedoch ein Faltverdeck, damit die Passagiere Sonne und frische Luft genießen können.  Innovative, leistungsfähige Technik, außergewöhnlicher Komfort und luxuriöses Ambiente heben dieses Automobil selbst aus dem Kreis der Luxus-Fahrzeuge deutlich heraus. Daran Anteil haben auch ausgesucht wertvolle Materialien, die Spezialisten detailverliebt und großzügig mit handwerklichem Können im Maybach Landaulet verarbeiten.

Im geschlossenen Zustand liegt das schwarze Verdeck des Maybach Landaulets auf dem Dachrahmen auf und schließt damit entsprechend wind- und wetterdicht. Auf Wunsch seiner Fahrgäste betätigt der Chauffeur dazu einen Schalter auf der Mittelkonsole. Darauf hin öffnen Elektromotoren vollautomatisch zwei Verschlüsse, mit denen das Faltdach im Dachrahmen verriegelt ist, und das Dach faltet sich zusammen und legt sich samt dem darin integrierten hinteren Fenster aus Einscheiben-Sicherheitsglas sanft hinten auf der Hutablage ab. Das Öffnen und Schließen des Dachs übernehmen nahezu geräuschlos je ein Hydraulikzylinder auf der rechten und auf der linken Seite. Die dafür notwendige Antriebskraft liefert eine elektrohydraulische Pumpe, die unsichtbar seitlich im Kofferraum untergebracht ist. Die gesamte Choreografie des Öffnens und Schließens des Dachs beansprucht weniger als 20 Sekunden. Das Gepäckabteil ist bei geöffnetem Dach ohne Einschränkungen weiterhin zugänglich.

Den luxuriösen Fond hat Maybach den Erfordernissen beim Offenfahren angepasst. So wurden die hinteren Kopfstützen gegenüber der Limousine etwas vergrößert. Diese tragen damit wirkungsvoll dazu bei, Windturbulenzen einzudämmen. Ein zusätzlicher schmaler Windabweiser fährt ab 70 km/h automatisch aus und reduziert eventuell störenden Fahrtwind noch weiter. Der etwa fünf Zentimeter breite Schutz kann jederzeit manuell bedient werden. Der Schalter dafür ist für die Fondpassagiere in der Mittelkonsole komfortabel zu erreichen.  Die Gegensprechanlage im Passagierabteil ist mit einem zusätzlichen Hörer in der Mittelkonsole ausgestattet, um auch beim Offenfahren mit dem Fahrer kommunizieren zu können.  Die Ruhesitze des Maybach Landaulet bieten neben einem Maximum an Komfort auch ein Höchstmaß an Sicherheit – in jeder Position.

Das Rückhaltesystem mit Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und Sidebag ist in die Rückenlehnen integriert, sodass die Fondpassagiere auch in Ruhelage bestmöglich geschützt sind. Weitere Merkmale der Sicherheitsausstattung sind eine crashaktive Lehne, die sich bei einem Frontalaufprall aus der Ruhelage aufrichtet, und die Straffer an den Gurtschlössern, die beim Crash zusätzlich auch den Beckengurt straff ziehen.

Angetrieben wird das Maybach Landaulet von dem leistungsgesteigerten V12-Motor, den Maybach Ingenieure gemeinsam mit den Experten von Mercedes-AMG für den Maybach 57 S und den Maybach 62 S weiterentwickelt haben. Dank Biturboaufladung und Wasser-Ladeluftkühlung schöpft der V12-Motor aus 5980 Kubikzentimeter Hubraum eine Höchstleistung von 450 kW/630 PS. Sie steht kontinuierlich zwischen 4800 und 5100 Umdrehungen zur Verfügung, während das Drehmomentmaximum von beeindruckenden 1000 Newtonmetern zwischen 2000 und 4000 Umdrehungen abgerufen werden kann.

Maybach 62 S Landaulet

Bei dem hier angebotenen Fahrzeug von Mechatronik handelt es sich um das letzte jemals gebaute Maybach 62 S Landaulet, welches am 14. September 2012 durch einen der wichtigsten Maybach Kunden bestellt wurde. Zudem ist es das weltweit einzige Exemplar, welches als Rechtslenker Version fertiggestellt wurde. Selbst die Entstehung dieses Einzelstücks war dabei außergewöhnlich. Aufgrund der bereits beschlossenen Einstellung der Maybach Produktion, wurde die Maybach Fertigungslinie im Werk bereits demontiert, sodass dieser Wagen an einem eigenen Einzelplatz in kompletter Handarbeit montiert wurde. Keinem anderen Maybach wurde diese Ehre zuteil. Die Auslieferung erfolgte schlussendlich am 18. Februar 2013 in die Schweiz.

In den folgenden Jahren wird das Maybach 62 S Landaulet ausschließlich in der Sammlung des Besitzers ausgestellt und so zeigt die Laufleistung des Wagens heute lediglich 180 Kilometer seit Auslieferung. Optisch und technisch befindet sich dieses Fahrzeug im Neuwagenzustand. Am 30. Januar 2017, sowie am 17. Mai 2019 wurden jeweils die vorgeschriebenen Kundendienste durchgeführt. Wir übergeben dieses einzigartige Maybach 62 S Landaulet inklusive eines umfangreichen Zubehörs und aktuellem Kundendienst an seinen zukünftigen Eigentümer.

Bilder: Mechatronik

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martin
3 Jahre zuvor

Vermutlich deswegen weil das Ding zu diesem Preis eh keiner will.
180 km in 7Jahren, da sind die Standschäden programmiert. Und der aufgerufene Preis ist m.E. lächerlich.
Ein seltener echter Maybach SW38 aus den dreissigern läuft bei 1,3 mio €.
Aber garantiert keine 2,4 mio für eine aufgemotzte S-Klasse die vom gefragten Oldtimerstatus weit entfernt ist und diesen vermutlich nur schwer erreichen kann.
Und bei den verschärften Abgasemmissionen wird es in Europs Städten ohne H Kennzeichen eh bald keine Möglichkeit mehr geben damit zu fahren. Wenn er in EU- Europa (Auslieferung Schweiz) nicht zugelassen war kann man es vermutlich eh vergessen.

Mathias
Reply to  martin
3 Jahre zuvor

»Wenn er in EU-Europa (Auslieferung Schweiz) nicht zugelassen war kann man es vermutlich eh vergessen.«

Anerkennung CH-Immatrikulation dank Bilateraler Verträge EU/CH kein Problem.

»Und bei den verschärften Abgasemmissionen wird es in Europas Städten ohne H-Kennzeichen eh bald keine Möglichkeit mehr geben, damit zu fahren.«

Dieses Gejammer ist nicht mehr auszuhalten! Ihr seid erwachsene, mündige Bürger – und Ihr habt diese Politik gewählt: Es ist einzig Eure Schuld, dass es so weit gekommen ist!

martin
Reply to  Mathias
3 Jahre zuvor

@Mathias:
wer jammmert denn? Die Abgasvorschriften sorgen dafür dass diese unzeitgemässen Dinosaurier von der Strasse verschwinden. Punkt
Wenn du nicht wählen gehst solltest du eher die Schuld bei dir suchen wenn dir Politik nicht gefällt

dreizackstern
3 Jahre zuvor

Will ich nicht – hat das Lenkrad auf der falschen Seite!

Schalter Weel
3 Jahre zuvor

Nicht schlecht, sogar das Facelift; Vor-Facelift sieht der Landaulet, besonders im Heck, sehr rustikal aus.