Als erster Pkw-Hersteller beteiligt sich Mercedes-Benz am schwedischen Startup H2 Green Steel (H2GS) für den Einsatz von CO2-freiem Stahl in Serienfahrzeugen. Mercedes-Benz verfolgt gemeinsam mit allen Stahllieferanten das Ziel einer grünen Stahllieferkette und setzt dabei bewusst nicht auf Kompensation, sondern auf die Vermeidung und Reduktion von CO2-Emissionen. Die Partnerschaft mit H2GS ist dabei ein weiterer konsequenter Schritt in Richtung CO2-Neutralität. Das Unternehmen strebt mit der Ambition 2039 eine vollständig vernetzte und CO2-neutrale Fahrzeugflotte im Jahr 2039 an – elf Jahre früher, als es die EU-Gesetzgebung vorschreibt.
„Mit der Beteiligung an H2 Green Steel setzt Mercedes-Benz einen wichtigen Impuls, um den Wandel in der Stahlbranche zu beschleunigen und die Verfügbarkeit von CO2-freiem Stahl zu erhöhen. Im ersten Schritt investieren wir einen einstelligen Millionenbetrag. Als bevorzugter Partner des Startups bringen wir somit bereits ab 2025 grünen Stahl in verschiedenen Fahrzeugmodellen auf den Markt“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG; verantwortlich für Daimler Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO. Eine Limousine von Mercedes-Benz besteht beispielsweise im Durchschnitt zu 50% aus Stahl. Damit macht der Werkstoff etwa 30 % der CO2-Emissionen in der Herstellung aus. Mit der Partnerschaft geht Mercedes-Benz aktiv und konsequent eine der größten Herausforderungen in der Automobilindustrie auf dem Weg zur CO2-Neutralität an.
CO2-freies Herstellungsverfahren
Durch ein neues, innovatives Herstellungsverfahren wird die Erzeugung des Stahls beim Lieferanten CO2-frei. Zum Vergleich: Bei der klassischen Hochofenroute entstehen bei der Herstellung von einer Tonne Stahl im Schnitt mehr als zwei Tonnen CO2. Bei dem neuen Verfahren setzt der Lieferant Wasserstoff und Strom aus 100 % erneuerbaren Energien anstelle von Kokskohle in der Stahlproduktion ein. Der Wasserstoff dient als Reduktionsgas, das den Sauerstoff aus dem Eisenerz herauslöst und bindet. Dabei entsteht anders als bei der Nutzung von Kokskohle kein CO2, sondern Wasser. Für die im Herstellungsprozess anfallenden Energiebedarfe nutzt der Lieferant Strom aus 100% erneuerbaren Quellen.
Aktives Engagement für eine nachhaltige Stahllieferkette
Mercedes-Benz arbeitet mit all seinen Stahllieferanten konsequent daran, die CO2-Emissionen in der Stahllieferkette auf dem Weg zu grünem Stahl zu reduzieren. Darüber hinaus setzt sich das Unternehmen für einen verantwortungsvollen Stahlbezug ein und setzt dabei auf die Anwendung anerkannter Standards und robuster Zertifikate. Mercedes-Benz ist Mitglied in der Responsible Steel Initiative und bringt sich aktiv in die Entwicklung eines zertifizierbaren Nachhaltigkeitsstandards für die Stahlindustrie ein. Ziel ist, eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Stahlherstellung entlang der ganzen Wertschöpfungskette sicherzustellen.
CO2-neutrale Mercedes-Benz Lieferkette
Die Mercedes-Benz AG verfolgt das Ziel einer CO2-neutralen Pkw Neuwagenflotte entlang der gesamten Wertschöpfung. Das betrifft auch die Lieferkette. Lieferanten, die für über 85% des Jährlichen Einkaufsvolumens von Mercedes-Benz stehen, haben bereits einen Ambition Letter unterzeichnet und damit zugestimmt, das Unternehmen künftig nur noch mit CO2-neutralen Produkten zu beliefern. Darunter befinden sich auch bereits wichtige Stahllieferanten. Gleichzeitig arbeitet Mercedes-Benz gemeinsam mit seinen Partnern daran, den Anteil an Sekundärmaterial in den Komponenten und Materialien Schritt für Schritt zu erhöhen.
Über H2GS
H2 Green Steel (H2GS) wurde im Jahr 2020 mit dem Ziel gegründet, eine fossilfreie Stahlproduktion in großem Maßstab in Nordschweden zu etablieren. H2GS plant fünf Millionen Tonnen fossilfreien Stahl bis 2030 zu produzieren. Auf diese Weise wird das Unternehmen einen Beitrag zur Dekarbonisierung der europäischen Stahlindustrie, einer der größten Kohlendioxidemittenten, leisten. Produktionsstandorte von H2GS entstehen in Boden und Luleå, Schweden. Der Gründer und größte Anteilseigner ist Vargas, der zudem Mitbegründer und einer der größten Anteilseigner von Northvolt ist.
Quelle: Daimler AG