Das gestern vorgestellte Serienmodell des e-Actros wird bei Mercedes-Benz Trucks in der Wörther Montage flexibel mit konventionellen Antrieben montiert. Die Produktion ist dabei vollständig in die normalen Montage der Verbrennerfahrzeuge integriert.
Herzstück der eActros-Serienfertigung ist die Produktionshalle in Gebäude 75 des Werks Wörth. Für die neuen Produktionsprozesse sind dort in den letzten Monaten intensive Vorbereitungen getroffen worden. Hierzu gehörte unter anderem das Errichten einer neuen Montagelinie. Vorgenommen werden hier insbesondere die Montage von Hochvolt-(HV)Komponenten wie den im Kompetenzcenter für emissionsfreie Mobilität KEM im Werk in Mannheim montierten Batteriepakete sowie die Inbetriebnahme des Fahrzeugs. Anschließend werden die Fahrzeuge zum Finish und die Endabnahme wieder in den regulären Produktionsablauf eingegliedert.
Eigens in Wörth hat Mercedes-Benz Trucks eine HV-Organisationsstruktur etabliert. Darüber hinaus haben die HV-Experten für die Montage des eActros eine Qualifizierung in der standorteigenen Aus- und Weiterbildung durchlaufen und in verschiedenen Lehrmodulen spezielle Kompetenzen im Umgang mit HV-Komponenten sowie elektrischen Lkw erworben.
In der Montage werden die elektrischen Lkw-Modelle flexibel neben Lkw mit konventionellen Antrieben gefertigt. Grundsätzlich soll der Aufbau verschiedener Fahrzeugtypen so weit wie möglich integriert stattfinden und die Grundstruktur des Fahrzeugs auf einem Band gebaut werden – unabhängig davon, ob ein konventioneller Verbrennungsmotor oder ein elektrischer Antriebsstrang eingebaut wird.
Ein Beispiel hierfür ist die e-Achse des Fahrzeugs, die aus dem Mercedes-Benz Werk Kassel stammt. Dort werden die e-Achsen inklusive des kompletten elektrischen Antriebsstrangs – bestehend aus Elektro-Motor und schaltbaren Getriebe-Elementen – montiert sowie deren finale Endkontrolle mit den Schwerpunkten Funktionsüberprüfung, Hochvoltsicherheit und Geräuschverhalten durchgeführt. Da die e-Achse prinzipiell auf der gleichen Basis wie die entsprechende konventionelle Baureihe aufgebaut ist, kann sie auf den bestehenden Montageanlagen parallel zu den konventionellen Baureihen vormontiert werden.
Mercedes-Benz Trucks nutzt somit die vorhandene Infrastruktur in der Montage, erhöht gleichzeitig die Stückzahl-Flexibilität der einzelnen Baureihen und kann somit die Transformation von konventionellen zu elektrischen Baureihen aktiv gestalten.
Bilder: Daimler AG