Ab sofort auch in Serie: Produktion des eActros im Werk Wörth gestartet

Heute lief das erste Serienmodell des Mercedes-Benz eActros im neuen Future Truck Center des Werks Wörth vom Band. Die Serienfertigung für den eEconic erfolgt 2022, der eActros LongHaul folgt voraussichtlich 2024.

Die offizielle Eröffnung der Produktionslinie und den Produktionsstart im größten Montagewerk von Mercedes-Benz Lkw übernahmen Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, und Karin Rådström, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Trucks, gemeinsam mit Sven Gräble, Leiter Mercedes-Benz Trucks Operations, Dr. Andreas Bachhofer, Leiter Standort & Produktion Wörth sowie Thomas Zwick, Betriebsratsvorsitzender Werk Wörth.

Herzstück der eActros-Serienfertigung ist das Future Truck Center, die Produktionshalle in Gebäude 75, die mit dem Start der heutigen Serienproduktion offiziell in Betrieb genommen wurde. Hier wird künftig auch die Elektrifizierung weiterer CO2-neutraler Mercedes-Benz Lkw stattfinden. Die Serienfertigung des für den Kommunaleinsatz entwickelten eEconic soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 starten. Die Serienreife des batterieelektrischen eActros LongHaul für den Fernverkehr ist für das Jahr 2024 geplant.

„Der heutige Start der Serienproduktion des eActros ist ein handfester Beweis dafür, dass wir es mit dem emissionsfreien Transport ernst meinen“, so Karin Rådström, Vorstandsmitglied der Daimler Truck AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Lkw. „Der eActros, Mercedes-Benz‘ erster batterieelektrisch angetriebener Serien-Lkw, und die dazugehörigen Services sind für uns und unsere Kunden ein großer Schritt in Richtung CO2-neutraler Straßengüterverkehr. Und auch für das Werk Wörth und seine zukünftige Ausrichtung hat das Fahrzeug eine ganz besondere Bedeutung: Wir starten heute mit der Zukunft der Lkw-Produktion von Mercedes-Benz und wollen künftig hier die Serienfertigung unserer elektrischen Lkw stark ausweiten.“

Die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt betont: „Mit der Serienproduktion des eActros am Standort Wörth macht unser Bundesland einen weiteren wichtigen Schritt hin zur Mobilität von Menschen und Gütern von morgen. Der eActros ‚Made in Rheinland-Pfalz‘ sichert zudem die industrielle Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz und ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir die Transformation in der Fahrzeugindustrie erfolgreich meistern können.“

Future Truck Center für die Elektrifizierung von Lkw mit alternativen Antrieben in Wörth

„Der Technologiewandel unserer Branche hin zu lokal CO2-neutralen Lkw bedeutet auch für unsere Standorte und die Fertigung eine immense Veränderung. Der Beginn der eActros-Serienfertigung ist kein alltäglicher Anlauf für uns, sondern ein echter Neustart“, sagt Sven Gräble, Leiter Mercedes-Benz Trucks Operations. „Unser sogenanntes Fullflex-Konzept ermöglicht es, die E-Lkw in die bestehende Produktion zu integrieren. Auf diese Weise ist das Werk in der Lage, sich effizient und noch schneller auf die jeweilige Marktnachfrage einzustellen und zuverlässig die anspruchsvollen Qualitätsstandards von Mercedes-Benz zu erfüllen.“

Bevor der eActros für seine Elektrifizierung ins Future Truck Center kommt, wird er auf der bestehenden Montagelinie flexibel neben Lkw mit konventionellen Antrieben gefertigt. Grundsätzlich soll der Aufbau verschiedener Fahrzeugtypen so weit wie möglich integriert stattfinden und die Grundstruktur des Fahrzeugs auf einem Band gebaut werden – unabhängig davon, ob ein konventioneller Verbrennungsmotor oder ein elektrischer Antriebsstrang eingebaut wird.

Anschließend geht es für den eActros in das Future Truck Center, in dem die Elektrifizierung des Fahrzeugs erfolgt. Dort sind für die neuen Produktionsprozesse in den letzten Monaten intensive Vorbereitungen getroffen worden. Hierzu gehört unter anderem die Errichtung einer neuen Montagelinie. Schritt für Schritt wird der eActros hier weiter aufgebaut. Neben den Hochvoltbatterien werden in verschiedenen Produktionsschritten weitere Hochvoltkomponenten montiert, unter anderem die Ladeeinheit. Sie bildet die Schnittstelle, durch die das Fahrzeug bzw. die Batterie mit der Ladestation verbunden wird. Im Future Truck Center wird, nachdem sämtliche Komponenten montiert sind, auch das Gesamtsystem in Betrieb genommen. Anschließend ist der Lkw fahrbereit. Das Fahrzeug wird zum Finish und für die Endabnahme wieder in den regulären Produktionsablauf eingegliedert.

Aus den neuen Produktionsprozessen ergeben sich auch neue Anforderungen an die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Belegschaft. Gestartet in 2018, haben sich am standorteigenen Aus- und Weiterbildungszentrum in Wörth bis heute über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen und -Komponenten weiterqualifiziert – und sich unverzichtbare Kompetenzen für die Montage elektrisch angetriebener Lkw angeeignet.

Quelle/Bilder: Daimler AG

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Schienenfahrer
3 Jahre zuvor

Gott sei dank ist man zumindest bei den Trucks, Tesla noch 2 Jahre vorraus! Jetzt können Sie Erfahrung sammeln und sich weiterentwickeln… Beim Pkw half nur noch die Flucht ins premium Segment… was bestimmt ein kluger Schachzug war!

Ralf Rath
Reply to  Schienenfahrer
3 Jahre zuvor

Die „Automobilwoche“ ist ganz anderer Auffassung. Am 27. September dieses Jahres titelte die Zeitschrift: „Wie Nikola Konkurrent Tesla überholt hat“. Von einem angeblichen Vorsprung der Daimler Truck AG von 2 Jahren war dabei keine Rede. Maßgeblich im Wettbewerb sind insofern die Arbeitsleistungen der Belegschaft im Ulmer Werk der IVECO Magirus AG, die dort in Zusammenarbeit mit der Nikola Corporation schwere Sattelzugmaschinen bereits in Serie fertigt. Den entscheidenden Vorteil in der Konkurrenz an den Märkten realisieren somit nicht die Betriebsangehörigen des Future Truck Centers in Wörth.