Zum 01. Juni 2023 startet Mercedes-Benz das verpflichtende Agenturmodell für den Mercedes-Benz Neuwagenvertrieb in Deutschland. Mit dem Start des neuen Vertriebsmodells gelten dann die Preiskonditionen des Herstellers, während die Händler keine Hauspreise oder eigene Rabatte mehr anbieten kann.
Händler ist nur noch Vermittler
Während Mercedes-Benz das Agenturmodell bereits in Schweden, Österreich und Südafrika sowie Großbritannien und Indien eingeführt hat, folgt Anfang Juni nun auch der deutsche Vertrieb. Mit der Umstellung unterbindet Mercedes-Benz die individuelle Preisgestaltung der Händler, der Kunde kauft das Fahrzeug zukünftig beim Hersteller. Der bisher eigenständig kalkulierende Händler erhält dann nur noch eine Provision für seine Dienstleistung, – kann aber auf den Endpreis des Kunden nicht mehr einwirken.
Geeinigt hat sich Mercedes-Benz mit den Händlernvertretern bereits im Jahr 2021 und will das Modell sukzessive europaweit ausrollen. Als Grund schiebt Mercedes-Benz das veränderte Kaufverhalten in einer digitalisierten Welt vor: „Wir möchten es unseren Kunden so einfach wie möglich machen, mit uns zu interagieren. Egal ob digital oder physisch. Das Agenturmodell unterstützt uns dabei, alle Kontaktpunkte nahtlos zu vernetzen“ – so zuletzt Vertriebsvorständin Britta Seeger zum Agenturmodell. Das der Konzern hier eine weitere Gewinnmaximierung im Auge hat, liegt aber wohl auf der Hand.
Verkaufsfläche soll reduziert werden
Neben der Einführung des Agenturmodells will Mercedes-Benz parallel die Verkaufsfläche deutlich verringern, damit man den direkten Online-Verkauf im eigenen Store steigern kann. Nach offizieller Aussage von Mercedes-Benz will man bis 2028 etwa 15 bis 20 Prozent der Verkaufsflächen reduzieren.
Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG