Mercedes-Benz will seine Kosten um Milliarden € senken

Mercedes-Benz hat in den letzten Monaten mit einer Reihe von wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen, die das Unternehmen dazu veranlassen, einen verschärften Sparkurs einzuschlagen. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, dass Mercedes-Benz in den kommenden Jahren seine Kosten um mehrere Milliarden Euro pro Jahr senken möchte. Allerdings blieb dabei noch offen, wie genau diese Einsparungen umgesetzt werden sollen und ob dies auch mit Stellenstreichungen verbunden sein könnte. Auf die Frage nach möglichen Entlassungen gab das Unternehmen zunächst keine Antwort.

Die Notwendigkeit des Sparkurses wurde vor allem mit der schwierigen Gesamtlage der Autoindustrie begründet. Die Sprecherin betonte, dass die weltweite Wirtschaftslage nach wie vor extrem volatil sei, und dass das Unternehmen nur durch eine nachhaltige Effizienzsteigerung seine finanzielle Stärke und Handlungsfähigkeit langfristig sichern könne. Mercedes-Benz sieht sich durch signifikante Einsparungen, insbesondere bei den Fixkosten, in eine gute Ausgangsposition versetzt. Die Unternehmensführung kündigte an, den eingeschlagenen Weg der Effizienzsteigerung weiterhin konsequent und ruhig fortzusetzen.

Laut Berichten der „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ hatte die Unternehmensführung kürzlich das höhere Management auf eine strengere Sparstrategie eingeschworen. In einer internen Besprechung sei die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Kostensenkung erörtert worden, jedoch ohne konkrete Details zu beschließen. In der Pressemitteilung betonte Mercedes, dass trotz der geplanten Einsparungen keine Änderungen bei der Beschäftigungssicherung in Deutschland zu erwarten seien. Das Unternehmen verweist hierbei auf die Vereinbarung „Zusi 2030“, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2029 grundsätzlich ausschließt.

Die Probleme von Mercedes-Benz werden vor allem durch einen dramatischen Gewinneinbruch im dritten Quartal 2024 verstärkt. Das Konzernergebnis fiel im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent auf 1,72 Milliarden Euro, und der Umsatz ging um 6,7 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro zurück. Mercedes teilte mit, dass diese Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprächen, die das Unternehmen an sich selbst stellt. Finanzchef Harald Wilhelm kündigte an, dass das Unternehmen in Zukunft noch stärker auf Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung achten werde. Man wolle „jeden Stein umdrehen“, um die Profitabilität wieder zu steigern.

Ein wesentlicher Grund für die schwachen Finanzergebnisse von Mercedes-Benz ist die schwierige Marktlage in China, einem der wichtigsten Märkte für die deutschen Autobauer. Mercedes hatte auf das Wachstum in China gesetzt, insbesondere mit seinen hochpreisigen Modellen. Doch die Nachfrage nach teuren Fahrzeugen ist in China in letzter Zeit deutlich gesunken, was das Unternehmen vor ernsthafte Probleme stellt. Wohlhabende Kunden in China sind aufgrund der aktuellen Wirtschaftsflaute zunehmend zurückhaltend geworden, und gleichzeitig wächst die Konkurrenz aus heimischen chinesischen Autoherstellern. Für Mercedes war China in den vergangenen Jahren ein bedeutender Wachstumsmarkt, doch die jetzige Wirtschaftslage und die zunehmende Konkurrenz machen es für das Unternehmen schwieriger, an die Erfolge der vergangenen Jahre anzuknüpfen.

Mercedes-Benz ist angesichts der schwächelnden Geschäftslage, insbesondere auf dem chinesischen Markt, gezwungen, drastische Kostensenkungsmaßnahmen umzusetzen. Obwohl keine Details zu möglichen Stellenstreichungen bekannt wurden, wird der Konzern in den kommenden Jahren massiv auf Effizienzsteigerung setzen, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern und wieder auf profitablere Bahnen zu kommen.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

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Pano
5 Stunden zuvor

Nächstes Jahr keine Dividende auszuschütten wäre ein Anfang.
Grüße
Pano

Markus
5 Stunden zuvor

Ich lese da nur Ausreden a la „Der Markt ist Schuld“, „Wirtschaft volatil“ (das ist sie immer…) etc.
Richtig schlecht vom Management / Presseabteilung.

Es gibt Hersteller, da brummt es. Kann also nicht nur am Markt liegen.

Aztasu
Reply to  Markus
5 Stunden zuvor

Es gibt eigentlich keine Hersteller außer BYD, einige chinesische Start-ups und KIA wo der Fahrzeugverkauf richtig brummt, und die chinesischen Hersteller werden halt direkt oder indirekt großzügig subventioniert.

Toyota hatte in den ersten 6 Monaten leicht steigende Absatzzahlen, diese sinken nun aber auch wieder ab.
Auf dem Automarkt befinden sich mittlerweile einfach viel mehr Hersteller die auch noch jeweils mehr Fahrzeuge absetzen, gerade in China verkaufen etliche kleinere Start-ups und kleinere Markenableger von größeren Herstellern jeweils so 100k-300k Fahrzeuge im Jahr. Diese Verkäufe fehlen anderen natürlich.

Zuletzt editiert am 5 Stunden zuvor von Aztasu
Stefan Camaro
5 Stunden zuvor

Für mich ist an der aktuellen Situation der Autohersteller (nicht nur Mercedes, auch VW, BMW, Ford usw.) vor allem die Politik Schuld.
Hätte man einfach den Herstellern und Kunden überlassen was sie bauen und kaufen wollen, würde es heute vermutlich anders aussehen.

Allen voran die EU hat folgendes verursacht:
– Massiven Push der E Mobilität, obwohl viele Käufer das nicht wollen. Dadurch spielt man China in die Karten die in dieser Technologie mindestens gleich auf sind.
– Übertriebene Vorschriften bei Assistenzsystemen. Ich könnte Kotzen bei dem gepiepse meines neuen Zweitwagens (EZ 10/2024). Nach jedem Start muss ich den Miss neu ausschalten
– Weniger Kleinwagen und bezahlbare Fahrzeuge auf dem Markt durch immer neue Sicherheitsstandards, sowie Regeln und Pflichten bei der Ausstattung und den Emissionen.

Die westliche Welt sollte Ihre Firmen unterstützen und nicht durch immer neue Regeln in eine Krise stürzen.

Wieso lässt man den Kunden nicht entscheiden?
Derjenige der einen E Tesla kaufen will, kann das doch gerne tun.
Es gibt aber auch Leute die einfach gerne stinknormales 10.000 € Auto haben wollen. Oder diejenigen die einen V8 ohne E Unterstützung fahren wollen…

Sebastian Wagner
2 Stunden zuvor

Langsam auslaufende Verbrennerentwicklung, MB.OS mit dem damit verbundenen einfacheren Sytemen und einheitlichen Komponenten mit dem Wegfall vieler Steuergeräte und Produktionsverbesserungen durch das einfacherer Gesamtsystem BEV, mit dann wohl auch dort einer Anhebung der Stückzahlen, machen sich dann schon deutlich bemerkbar. Mercedes hat ja Kapazitäten – der Markt springt schon an, wir haben in Europa eine überalterte Fahrzeugflotte und mit den neuen Modellen und Mopfs auch international ein starkes Portfolio und nicht nur den Anschluss gefunden.