Erste Details zum Sparprogramm „Next Level Performance“

Mercedes-Benz hat im Rahmen seines Sparprogramms „Next Level Performance“ angekündigt, bis 2027 dauerhaft fünf Milliarden Euro einzusparen. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, die unter Druck geratene Marge des Unternehmens zu stabilisieren. Erste Details zu den geplanten Einsparungen sind über verschiedene Kanäle bekannt geworden. Der Betriebsrat Michael Häberle spricht in einer Sonderausgabe der IG-Metall-Gewerkschaftszeitung sogar von einer „Horror-Liste“, die der Belegschaft vorgelegt wurde und drastische Einsparungen umfasst. Bislang sind es Forderungen des Vorstands.

Zu den wichtigsten angedachten Maßnahmen des Sparprogramms der Mercedes-Benz Group zählt wohl die Kürzung der Ergebnisbeteiligung für rund 90.000 Tarifbeschäftigte. In den vergangenen Jahren hatte diese Prämie teilweise über 7.000 Euro betragen, nun soll sie deutlich reduziert werden. Zusätzlich werden auch die Jubiläumszuwendungen für langjährige Betriebszugehörigkeit gesenkt. Ein weiterer Einschnitt betrifft die sogenannte T-Zug-Regelung des Tarifvertrags, die es den Beschäftigten bislang erlaubte, wahlweise zwischen zusätzlichem Geld oder mehr Freizeit zu wählen. Diese Flexibilität soll künftig eingeschränkt werden, was sich negativ auf die Einkommen der Mitarbeiter auswirken könnte.

Darüber hinaus plant Mercedes eine Neustrukturierung des Unternehmens, die auch Stellenstreichungen umfasst. Diese sollen allerdings sozialverträglich umgesetzt werden, beispielsweise durch Altersteilzeitregelungen oder natürliche Fluktuation. Betriebsbedingte Kündigungen bleiben bis 2030 jedoch ausgeschlossen, da hier eine Beschäftigungssicherung gilt.

Auch die Produktionsprozesse sollen flexibler gestaltet werden. Konkret bedeutet dies, dass Weihnachten und Silvester künftig jeweils als ein ganzer Urlaubstag gerechnet werden, statt wie bisher als ein halber. Dies reduziert die Anzahl der verfügbaren Urlaubstage für die Belegschaft. Die Sparmaßnahmen betreffen nicht nur Deutschland, sondern auch internationale Standorte. In den USA sollen die Kosten am Werk in Tuscaloosa, Alabama, um 25 % gesenkt werden. Die Belegschaft wurde darüber kürzlich in einer Betriebsversammlung informiert. Auch in China, wo Mercedes seit Jahren mit rückläufigen Verkaufszahlen kämpft, könnten Anpassungen folgen. Produktionschef Jörg Burzer deutete bereits an, dass das Unternehmen dort ähnliche Maßnahmen wie in Deutschland erwägt. Dies könnte eine dauerhafte Reduzierung der Produktionskapazitäten bedeuten, um sich an die sinkende Nachfrage anzupassen.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

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Dietmar
2 Stunden zuvor

Die Tankkarten und Dienstwägen sind sicher auch betroffen, nicht wahr ?

Herr Holle
Reply to  Dietmar
2 Stunden zuvor

Mercedes-Beschäftigte bekommen Tankkarten? Das kann ja wohl nun wirklich gestrichen werden. Dienstwagen sollte es nur noch elektrisch geben, alles andere sollen die Beschäftigten selbst bezahlen.

Von Dividenden-Kürzung steht natürlich nichts in dem Artikel, oder wird da auch gespart???

Pano
2 Stunden zuvor

Und welchen Beitrag leistet der Vorstand? Davon hört man bislang nichts.
Grüße
Pano

Ferdi
Reply to  Pano
1 Stunde zuvor

Das sehe ich genauso! Kein bisschen Selbstkritik der Vorstände bzgl. der vielen getätigten strategischen Fehlentscheidungen der letzten 10 Jahre. Unglaublich, wie diese Totengräber vom Aufsichtsrat gedeckt werden.

So viel ist schlecht gelaufen, bei den großen Transformatoren – will jetzt aber wieder niemand gewesen sein:

Ultrahässliches EQ-Design, AMG 4-Zylinder und EQ gepowerte AMGs, ungeschickte Paketierungen zu absurden Preisen, schlechtes, beliebiges Marketing, viel BlingBling – anstatt sich auf die traditionellen Mercedes Werte zu konzentrieren, ein SL, der kein SL ist, eine Luxusstrategie, die durch reine Preiserhöhung, bei schlechterer Qualität funktionieren soll – wir Kunden sind doch nicht doof!

Peet
1 Stunde zuvor

Marketingsprech „Next Level Performance“ bei solch einem prekären Thema. Respekt für solch ein Taktgefühl.