Am 3. Juli startet die Silvretta Rallye mit einem Jubiläum: Bereits zum fünften Mal surren auf den Straßen des österreichischen Montafongebirges Fahrzeuge mit lokal emissionsfreiem Antrieben.
Die Silvretta E-Auto Rallye wird damit fast schon zum Klassiker. Ebenfalls zum fünften Mal mit dabei sind Mercedes-Benz und smart – und stellen mit sechs Elektrofahrzeugen erneut die größte Flotte der E-Rallye.
Während dabei die neue B-Klasse Electric Drive ihre Premiere am Berg feiert, gibt es bei der Silvretta Classic Rallye ein Revival: Mercedes-Benz bringt den legendären C 111 zur Silvretta Classic Rallye zurück auf die Straße.
Die Silvretta Hochalpenstraße im österreichischen Montafon gilt als eine der schönsten Panoramastrecken der Alpen. Vom 3. – 5. Juli 2014 wird sie zum Schauplatz der legendären Silvretta Rallye mit rund 150 Oldtimern und 30 lokal emissionsfreien Elektroautos.
Erstmals dabei ist das neuste Mitglied der Elektroautofamilie von Mercedes-Benz: die B-Klasse Electric Drive. „Dieses Auto schreit nicht: Schau her, ich bin elektrisch. Die B-Klasse Electric Drive überzeugt vielmehr mit Komfort, Sicherheit, Platz und Fahrspaß ohne Kompromisse“, betont Jürgen Schenk, Chefentwickler für Elektrofahrzeuge bei Mercedes-Benz Cars. „Sie ist eben ein echter Mercedes – UND elektrisch.“ Bereits in der zweiten Generation ist die B-Klasse die ideale Plattform für alternative Antriebe. So bewährt sie sich bereits seit 2010 als Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL mit Brennstoffzellenantrieb bei Kunden in Deutschland, den USA und Norwegen. Zwei davon sind Klaus Ambacher und Klaus Ege. Die beiden nehmen zum zweiten Mal an der Silvretta E-Rallye teil und fahren die B-Klasse F-CELL seit drei Jahren als Dienstwagen in ihrem Unternehmen: „Die Zukunft für Langstrecken liegt in der Brennstoffzellentechnologie“, sind die beiden überzeugt.
Mit Tradition durch das Gebirge von Montafon
Während sich die Silvretta E-Auto Rallye 2014 zum fünften Mal jährt, geht die Silvretta Classic Rallye bereits in ihre 17. Auflage. Die Alpenstrecke wird dabei nicht zur Rennpiste; bei der dreitägigen Fahrt durch die Vorarlberger Berglandschaft müssen sich die Fahrer in Gleichmäßigkeit- und Zuverlässigkeit bewähren. E-Autos werden dabei von zwei B-Klasse F-CELLs angeführt, die als “01er“-Fahrzeug den Weg über den Berg weisen. Mit insgesamt 362 Kilometern, Steigungen von über 2.000 Höhenmetern und einem Gefälle von teilweise über 15 Prozent bietet die Silvretta E-Auto Rallye den Fahrern ein anspruchsvolles Terrain. An drei Tagen legen die Teams je 110 – 133 Kilometer auf den steilen Serpentinen der österreichischen Alpen zurück.
Elektrofahrzeuge von Mercedes-Benz und smart
Wie in allen Jahren seit der ersten Silvretta E-Rallye stellt Daimler auch 2014 wieder die größte Flotte. Insgesamt sechs lokal emissionsfreie Fahrzeuge sind dieses Mal am Start. Silvretta-Premiere feiert die B-Klasse Electric Drive – kurz vor Ihrer offiziellen Markteinführung in den USA Mitte Juli. Seit April 2014 läuft das Modell in Rastatt vom Band und erweist sich als vollwertiges und vielseitiges Fahrzeug für bis zu fünf Personen. Mit 200 km Reichweite, 132 kW Höchstleistung und 340 Nm Drehmoment wird die B-Klasse Electric Drive die Piste auf der Hochalpenstraße problemlos meistern. In Europa ist das Fahrzeug ab Ende des Jahres erhältlich.
Die B-Klasse F-CELL ist dagegen fast schon ein alter Hase auf der Alpenstrecke. Das Brennstoffzellenfahrzeug überzeugt mit einer Reichweite von rund 400 km, einer Leistung von 100 kW und 290 Nm Drehmoment. Die Technologie punktet mit langen Reichweiten und nur etwa drei Minuten Betankungszeit.
Erneut nimmt auch das Mercedes-Benz SLS AMG Coupé Electric Drive an der E-Rallye teil. Und auch wenn sich der Sieg auf der Silvretta nicht mit Geschwindigkeit holen lässt: Mit insgesamt 552 kW Höchstleistung, einem maximalen Drehmoment von 1.000 Nm und einer Beschleunigung von null auf 100 km/h in 3,9 Sekunden ist der Supersportwagen das schnellste elektrisch angetriebene Serienfahrzeug der Welt.
Nicht fehlen darf natürlich der smart fortwo electric drive. 2012 und 2013 war er Marktführer unter allen in Deutschland neu zugelassenen E-fahrzeugen. Mit 145 km Reichweite, 55 kW Spitzenleistung und 130 Nm Drehmoment ist der batterieelektrische City-Flitzer auch für die anspruchsvolle Fahrt durch die österreichischen Alpen bestens gerüstet. smart stellt sich den Bergprüfungen gleich als Dreigespann: Ein coupé bekommt Unterstützung von einem BRABUS cabrio und einem edition by Jeremy Scott BRABUS, dessen auffälligstes Merkmal die beiden senkrechten Flügel am Heck bilden. Beide BRABUS Varianten bringen 60 kW und ein Drehmoment von 135 Nm auf die Straße.
Eine Legende kehrt zurück
Den legendären C 111 bringt Mercedes-Benz Classic zur Silvretta Classic Rallye Montafon 2014 zurück auf die Straße. Das faszinierende Forschungsfahrzeug nimmt in einer einzigartigen Variante mit V8-Motor an der Gleichmäßigkeitsfahrt durch das Montafon teil. Der C 111 mit 3,5-Liter-V8-Motor entsteht 1970, ein Jahr nachdem der zur Erprobung des Rotationskolbenantriebs entwickelte Flügeltür-Sportwagen auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main (IAA) debütierte. Das Forschungsfahrzeug mit extremer Keilform und Flügeltüren besitzt eine Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und wird von einem Dreischeiben-Wankelmotor angetrieben. Im folgenden Jahr wird die überarbeitete Version des C 111 auf dem Genfer Automobil-Salon vorgestellt, nun von einem Vierscheiben-Wankelmotor angetrieben. In dieser Version beschleunigt der C 111 in 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h. Diese zweite Version des Forschungsfahrzeugs dient als Basis für eine V8-Variante des C 111 mit dem Serienmotor M 116 (147 kW/200 PS), die die Mercedes-Benz Ingenieure und Techniker zu Vergleichen mit dem Wankel-Sportwagen verwenden.
Zum exklusiven Starterfeld der Silvretta Classic Rallye Montafon gehören anlässlich von 120 Jahren Motorsportgeschichte von Mercedes-Benz neben dem C 111 auch der 450 SLC Rallye aus dem Jahr 1978 – gefahren von Markenbotschafter Karl Wendlinger – sowie ein 300 SL Roadster (W 198).
Nach dem überwältigenden Sieg in der Rallye London–Sydney 1977 setzt Mercedes-Benz im folgenden Jahr weiter auf das Engagement in besonders anspruchsvollen Langstreckenwettbewerben. Für die fast 29.000 Kilometer lange Südamerika-Rallye (Rallye Vuelta a la América del Sud) werden 1978 neben den bewährten Limousinen der Baureihe 123 exklusive Coupés vom Typ Mercedes-Benz 450 SLC vorbereitet. Weil das Reglement der Rallye Veränderungen an Motor, Getriebe und Karosserie ausschließt, gehen die Wagen weitestgehend der Serienausführung entsprechend an den Start. Nur Zusatzscheinwerfer und die höher gelegten Karosserien verweisen äußerlich auf den Wettbewerbseinsatz. Die Rallye endet mit den ersten fünf Plätzen für Mercedes-Benz. Der 450 SLC fährt auf Platz 1, 2 und 4.
Den 300 SL Roadster stellt Mercedes-Benz im März 1957 auf dem Genfer Automobil-Salon als Nachfolger des Flügeltür-Coupés 300 SL vor. Technisch entspricht der offene Sportwagen weitgehend dem Coupé, allerdings erlaubt der modifizierte Gitterrohrrahmen den Einbau herkömmlich angeschlagener Türen. Verbessert zeigt sich auch das Fahrwerk mit einer Eingelenk-Pendelachse mit tiefgelegtem Drehpunkt, die im 300 SL Roadster erstmals eine Ausgleichfeder besitzt. Von 1958 ist der Roadster auf Wunsch auch mit einem abnehmbaren Coupédach erhältlich. 1963 läuft die Produktion des 300 SL Roadsters aus, insgesamt werden in sieben Jahren genau 1.858 Exemplare des hoch exklusiven Sportwagens gebaut.
Ein starkes Team
Mercedes-Benz ist auch 2014 wieder Hauptsponsor der Silvretta. Neben den Rallye-Teilnehmern, fahren in den kommenden Tagen daher auch weitere Fahrzeuge von Mercedes-Benz durch das Montafon. Die Teams von Auto Motor Sport und Mercedes-Benz werden unterstützt durch zahlreiche Fahrzeuge der Marke mit dem Stern – mit dabei sind etwa die neue C- und S-Klasse, aber auch Nutzfahrzeuge wie der Sprinter und der V-Klasse.