Bestwerte bei Absatz, Umsatz und EBIT im ersten Quartal 2017

Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 ihren erfolgreichen Wachstumskurs fortgesetzt und die Strategie für eine nachhaltig positive Entwicklung konsequent umgesetzt. Mit 754.300 (i. V. 683.900) verkauften Pkw und Nutzfahrzeugen hat Daimler erneut einen Bestwert beim Konzernabsatz in einem ersten Quartal erzielt. Dazu haben vor allem die jeweiligen Rekordabsätze von Mercedes-Benz Cars mit 568.100 Einheiten (+14%) und Mercedes-Benz Vans mit 86.800 Fahrzeugen (+13%) beigetragen. Der Konzernumsatz belief sich auf 38,8 Mrd. € und lag damit 11% über dem Vorjahreswert. Bereinigt um Wechselkurseffekte stieg der Umsatz um 7%.

Der Daimler-Konzern erzielte im ersten Quartal 2017 ein EBIT von 4.008 Mio. € und konnte damit den Vorjahreswert von 2.148 Mio. € deutlich übertreffen. Das Konzernergebnis verdoppelte sich auf 2.801 (i. V. 1.400) Mio. €. Der Anteil der Aktionäre der Daimler AG am Konzernergebnis stieg auf 2.706 (i. V. 1.353) Mio. €; dies führte zu einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie auf 2,53 (i. V. 1,26) €.

„Hinter uns liegt ein äußerst erfolgreiches Quartal“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Vor uns liegt eine Vielzahl an Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum. Wir haben die richtigen Produkte, um diese Chancen zu nutzen – und die Finanzkraft, die notwendigen Investitionen zu stemmen. Das jüngste Beispiel: unsere neue S-Klasse. Daimler bleibt auf der Überholspur.“

Insbesondere Mercedes-Benz Cars konnte das Ergebnis deutlich verbessern. Der Ergebnisanstieg ist vor allem auf die positive Absatz­entwicklung der neuen E-Klasse und der SUV-Modelle zurückzuführen. Das Geschäftsfeld Daimler Trucks verbesserte im Wesentlichen aufgrund des Verkaufs von Immobilien in Japan das Ergebnis deutlich. Auch Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses erzielten ein EBIT deutlich über dem Vorjahreswert. Bei Daimler Financial Services führte insbesondere das gestiegene Vertragsvolumen zu einem deutlichen Anstieg des Ergebnisses. Wechselkurseffekte wirkten sich in allen Geschäftsfeldern positiv auf das operative Ergebnis aus.

„Wir sind sehr gut ins Jahr gestartet und haben im Automobilgeschäft erneut die Zielrendite übertroffen“, sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finance & Controlling und Daimler Financial Services. „Wir sind auch für den Rest des Jahres überaus zuversichtlich, sowohl unsere finanziellen als auch unsere strategischen Ziele zu erreichen. Dabei haben wir stets die politischen und gesamtwirtschaftlichen Herausforde­rungen im Blick und werden weiterhin flexibel und mit Augenmaß agieren.“

Free Cash Flow und Netto-Liquidität

Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts belief sich im Berichtsquartal auf 1,9 (i. V. 0,3) Mrd. €. Dieser Anstieg war insbesondere auf den positiven Geschäftsverlauf sowie auf die Entwicklung des Working Capital zurück­zuführen. Darin enthalten sind der Erlös aus dem Verkauf von Immobilien am Standort Kawasaki in Japan in Höhe von 0,3 Mrd. € sowie saisonal höhere Lieferantenverbindlichkeiten.

Seit dem 31. Dezember 2016 erhöhte sich die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts um 1,3 Mrd. € auf 21,1 Mrd. €. Ursächlich für den Anstieg war insbesondere der positive Free Cash Flow. Gegenläufige Effekte resultierten insbesondere aus der Kapitalerhöhung bei Daimler Financial Services.

Der Daimler-Konzern hat sich im ersten Quartal 2017 erneut zu attraktiven Bedingungen auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten refinanziert. In den ersten drei Monaten 2017 sind Daimler aus der Emission von Anleihen liquide Mittel in Höhe von 6,7 (i. V. 7,3) Mrd. € zugeflossen. Aufgrund der Tilgung von Anleihen flossen 4,8 (i. V. 2,6) Mrd. € ab. Ein wesentlicher Teil des Emissionsvolumens wurde in Form sogenannter Benchmark-Anleihen (Anleihen mit hohem Nominalvolumen) begeben. Anfang Januar emittierte die Daimler Finance North America LLC am US-amerikanischen Kapitalmarkt Anleihen mit drei-, fünf- und zehnjähriger Laufzeit mit einem Gesamtvolumen von 3,0 Mrd. US-$. Im Februar begab die Daimler AG im Euromarkt eine achtjährige Anleihe von 1,25 Mrd. €. Darüber hinaus wurden diverse weitere kleinere Begebungen in verschiedenen Ländern vorgenommen. So wurde unter anderem im März eine einjährige Anleihe mit einem Volumen von 3,0 Mrd. RMB im chinesischen Kapitalmarkt durch die Daimler AG begeben.

Beschäftigte

Zum Ende des ersten Quartals 2017 waren im Daimler-Konzern weltweit 285.810 (Jahresende 2016: 282.488; Ende März 2016: 285.992) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 171.084 (Jahresende 2016: 170.034) in Deutschland tätig; 22.728 (Jahresende 2016: 21.857) waren es in den USA. Bei den konsolidierten Tochter­gesellschaften in China waren zum Ende des ersten Quartals 3.782 (Jahresende 2016: 3.696) Beschäftigte tätig.

Die Geschäftsfelder im Einzelnen

Der Absatz von Mercedes-Benz Cars stieg im ersten Quartal 2017 um 14% auf 568.100 Einheiten und damit auf einen Spitzenwert in einem ersten Quartal. Die Pkw-Sparte konnte somit im zurückliegenden Quartal wiederholt Bestwerte erreichen: Höchstwerte in den ersten drei Monaten eines Jahres wurden in Europa (+ 8%), China (+43%), Kanada (+17%) und Mexiko (+18%) erzielt. Mit zweistelligen Wachstum und Verkaufsrekorden trugen unter anderem Großbritannien (+13%), Belgien (+13%) und Schweden (+13%) zum Erfolg in Europa bei. Auf dem deutschen Markt verzeichnete das Unternehmen ein Plus von 6%. In den USA erzielte die Pkw-Sparte ebenfalls eine Absatzsteigerung (+2%).

Der Umsatz nahm um 14% auf 22,7 Mrd. € zu. Im Berichtsquartal lag das EBIT des Geschäftsfelds mit 2.234 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 1.395 Mio. €. Die Umsatzrendite belief sich auf 9,8 (i. V. 7,0)%. Die sehr positive Absatzentwicklung der neuen E-Klasse und der SUV-Modelle hatten einen maßgeblichen Einfluss auf den Ergebnisanstieg im ersten Quartal 2017. Eine günstige Wechselkursentwicklung sowie nicht zahlungswirksame Erträge im Rahmen der Beteiligung von neuen Investoren am digitalen Kartendienst HERE in Höhe von 183 Mio. € beeinflussten das EBIT zusätzlich positiv. Gegenläufige Effekte entstanden durch Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge.

Der Absatz von Daimler Trucks lag im ersten Quartal mit 94.000 Einheiten um 11% unter dem Vorjahreswert. Der Absatz stieg sowohl in der Region EU30 (Europäische Union, Schweiz und Norwegen; Q1 2017: 17.400 Einheiten; +12%) als auch in Deutschland (Q1 2017: 6.500 Einheiten; +17%) über den Vorjahreswert. In der Türkei sank der Absatz in einem sehr schwachen Marktumfeld auf 1.300 (i. V. 1.800) Fahrzeuge. In der NAFTA-Region wirkte sich der Marktrückgang im Segment schwerer Lkw auf die Verkäufe aus, die mit 32.900 (i. V. 40.400) Einheiten deutlich unter dem Vorjahreswert lagen. In Lateinamerika konnte Daimler Trucks mit 6.300 (i. V. 6.000) Fahrzeugen den Absatz steigern: Während sich die Verkäufe in Brasilien aufgrund der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage mit 2.400 Einheiten (-15%) rückläufig entwickelten, stieg der Absatz in Argentinien deutlich (+114%). In Asien blieben die Verkäufe hinter dem Vorjahresniveau zurück. Im Nahen und Mittleren Osten sank der Absatz um 30%, in Indonesien um 2%, in Japan um 6% und in Indien um 7%. Das Joint Venture BFDA in China erzielte mit den Auman Trucks hingegen einen deutlichen Absatzzuwachs auf 26.400 Fahrzeuge (+54%).

Der Umsatz des Geschäftsfelds erreichte 7,9 (i. V. 8,2) Mrd. €. Das EBIT lag mit 668 Mio. € über dem Vorjahreswert von 516 Mio. €. Die Umsatzrendite betrug 8,4 (i. V. 6,3)%. Dabei wirkte sich vor allem der Verkauf von Immobilien durch Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) am Standort Kawasaki in Japan mit 267 Mio. € positiv auf das EBIT aus. Die Realisierung von Effizienzverbesserungen und Wechselkurseffekte lieferten ebenfalls einen positiven Ergebnisbeitrag. Ergebnisbelastend wirkte sich insbesondere die rückläufige Absatzentwicklung in der NAFTA-Region aus.

Mercedes-Benz Vans steigerte seinen Absatz um 13% auf einen Bestwert von 86.800 Einheiten in einem ersten Quartal. In seiner Kernregion EU30 erzielte das Geschäftsfeld einen Absatzzuwachs um 12%. Starke Zuwächse wurden in Großbritannien (+21%), Spanien (+26%), Belgien (+30%) und Italien (+34%) verzeichnet. Im wichtigen deutschen Markt erreichte die Transporter-Sparte mit 21.000 Einheiten einen Spitzenwert (+9%). In der NAFTA-Region ging der Absatz hingegen um 17% zurück. In Lateinamerika wurde ein deutlicher Zuwachs (+56%) erzielt; dazu trug auch die deutliche Markterholung in Argentinien bei. Darüber hinaus wurde die Position in China weiter verbessert: Der Absatz hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu verdreifacht.

Der Umsatz stieg verglichen mit dem Vorjahresquartal um 6% auf 3,0 Mrd. €. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete mit 357 Mio. € im ersten Quartal 2017 ein EBIT deutlich über dem Vorjahreswert von 301 Mio. €. Die Umsatzrendite betrug 11,9% gegenüber 10,7% im Vorjahr. Das EBIT war von einer sehr positiven Absatzentwicklung, insbesondere in Europa, China und Südamerika, geprägt. Darüber hinaus wirkte die Wechselkurs­entwicklung positiv im Ergebnis. Gegenläufig entstanden höhere Aufwendungen durch Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge.

Der Absatz von Daimler Buses stieg in den ersten drei Monaten 2017 um 12% auf 5.400 Einheiten. In der Region EU30 hat das Geschäftsfeld 1.400 Komplettbusse und Fahrgestelle der Marken Mercedes-Benz und Setra abgesetzt (-11%). Im Heimatmarkt Deutschland konnte der Absatz bei weiterhin unangefochtener Marktführerschaft um 6% verbessert werden. In der Türkei blieb der Absatz aufgrund der aktuell schwierigen Situation mit 90 (i. V. 160) Einheiten deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. In Lateinamerika (ohne Mexiko) steigerte Daimler Buses dagegen den Absatz um 11% auf 2.400 Fahrgestelle, obwohl die Marktsituation in Brasilien anhaltend schwierig war. In Mexiko wurden 36% mehr Einheiten als im Vorjahresquartal abgesetzt. Positive Impulse kamen auch aus Asien: Insgesamt wurden dort 500 (i. V. 200) Einheiten abgesetzt mit einer Verdreifachung in Indien (Q1 2017: 190; Q1 2016: 60 Einheiten) und einer Verdoppelung auf 250 Einheiten in Indonesien.

Der Umsatz lag mit 0,9 (i. V. 0,8) Mrd. € absatzbedingt deutlich über dem Vorjahresniveau. Auch das EBIT von Daimler Buses lag mit 65 Mio. € im ersten Quartal deutlich über dem Vorjahreswert von 39 Mio. €; die Umsatzrendite belief sich auf 7,2% (i. V. 4,7%). Neben einem verbesserten Strukturmix in Europa wirkten sich Wechselkurseffekte positiv auf das Ergebnis aus. Die Ergebnisbelastung aus dem Absatzrückgang in der Türkei konnte somit mehr als ausgeglichen werden.

Das Neugeschäft von Daimler Financial Services verzeichnete auch im ersten Quartal 2017 einen Zuwachs: Weltweit wurden rund 447.000 neue Leasing- und Finanzierungsverträge im Wert von 16,8 Mrd. € abgeschlossen – ein Anstieg um 23% zum Vorjahreszeitraum. Das Vertragsvolumen erreichte Ende März 135,0 Mrd. € und lag damit leicht über dem Niveau des Jahresendes 2016. Wechselkursbereinigt wuchs das Vertragsvolumen um 2%. Im Versicherungsgeschäft konnten 468.000 Verträge und damit 21% mehr als im ersten Quartal 2016 vermittelt werden. Bei den Mobilitäts­dienstleistungen baute car2go die Marktführerschaft im Carsharing weiter aus und verzeichnete zum Ende des ersten Quartals rund 2,3 Mio. Kunden weltweit.

Das EBIT des Geschäftsfelds übertraf im Berichtsquartal mit 524 Mio. € das Vorjahresergebnis von 432 Mio. € deutlich. Ursache für die positive Entwicklung war insbesondere das gestiegene Vertragsvolumen bei einem unverändert niedrigen Niveau der Risikokosten.

Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern. Aus den zentral verantworteten Sachverhalten wurden im ersten Quartal 2017 Erträge von 169 (i. V. Aufwand von 519) Mio. € erzielt. Dabei wirkte sich im ersten Quartal 2017 insbesondere die Wertaufholung des At-equity-Buchwerts der BAIC Motor von 240 Mio. € positiv aus. Das Vorjahr war durch Aufwendungen aus der Wertminderung des At-equity-Buchwerts der BAIC Motor von 244 Mio. € und Verluste aus Währungsgeschäften von 222 Mio. €, die nicht dem operativen Geschäft zuzuordnen waren, belastet. Aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen ergab sich im ersten Quartal 2017 ein Aufwand von 9 (i. V. 16) Mio. €.

Die in der Tabelle auf Seite 13 berichteten Einzeleffekte haben das EBIT im ersten Quartal 2017 und 2016 beeinflusst.

Investitionen in die Zukunft

Im ersten Quartal 2017 wurden weltweit 1,3 Mrd. € insbesondere an den Produktions- und Montagestandorten für neue Produkte und Technologien, die Erweiterung der Kapazitäten sowie für Modernisierungsmaßnahmen investiert. Auf die deutschen Standorte entfielen Sachinvestitionen von 0,9 (i. V. 0,9) Mrd. €. Die für Forschungs- und Entwicklungsleistungen erhöhten sich auf 2,1 (i. V. 1,7) Mrd. €.

Ausblick Märkte

Zu Beginn des zweiten Quartals sind die konjunkturellen Perspektiven für die Weltwirtschaft weiterhin günstig, so dass sich das globale Wachstumstempo dieses Jahr leicht beschleunigen könnte. Die aktuellen Prognosen für das Gesamtjahr 2017 bewegen sich am oberen Rand des 2,5-3%-Korridors.

Die weltweite Pkw-Nachfrage dürfte nach aktueller Einschätzung im Jahr 2017 von hohem Niveau ausgehend um 1-2% zunehmen. Dabei ist für den chinesischen Gesamtmarkt nur noch ein leichter Anstieg zu erwarten, nachdem die steuerlichen Kaufanreize für Pkw mit kleinen Motoren in diesem Jahr verringert worden sind. Der US-amerikanische Markt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sollte das außerordentlich hohe Vorjahresniveau von über 17 Millionen verkauften Einheiten in etwa halten können. Für den europäischen Pkw-Markt ist insgesamt von einem leichten Anstieg auszugehen. Dabei dürfte sich die Nachfrage in Westeuropa nach der kräftigen Erholung der Vorjahre nur noch leicht über dem Niveau von 2016 bewegen. In Russland ist mit einer moderaten Erholung von niedrigem Niveau zu rechnen, was für Osteuropa insgesamt einen leichten Anstieg zur Folge haben dürfte. Für den japanischen Markt rechnet das Unternehmen mit einem Marktvolumen in der Größenordnung des Vorjahrs, für die Nachfrage in Indien mit einem deutlichen Zuwachs.

Bei der Lkw-Nachfrage in der NAFTA-Region wird für das Gesamtjahr mit einer Fortsetzung der zyklischen Marktabschwächung gerechnet. In den Gewichtsklassen 6-8 ist in Summe mit einem Rückgang in der Größen­ordnung von 5% zu rechnen. Im Segment der schweren Lkw (Klasse 8) wird eine noch deutlichere Abschwächung erwartet. Dennoch geht das Unternehmen im Jahresverlauf von einer schrittweisen Stabilisierung des Marktes aus.

In der Region EU30 geht Daimler davon aus, dass die Nachfrage in etwa das solide Vorjahresniveau halten kann. Auf dem brasilianischen Markt ist anzunehmen, dass die Verkaufszahlen ausgehend von dem äußerst schwachen Vorjahresniveau nochmals leicht zurückgehen werden. In der Türkei ist nach dem dramatischen Einbruch des Vorjahres ein weiterer deutlicher Rückgang zu erwarten. Der russische Markt sollte sich deutlich erholen. In China ist nach dem sehr schwungvollen Jahresauftakt mit einer Normalisierung der Nachfrage zu rechnen, was für das Gesamtjahr einen leichten Marktzuwachs zur Folge haben dürfte. Die für Daimler Trucks wichtigsten asiatischen Märkte dürften sich im Jahr 2017 uneinheitlich entwickeln. In Japan ist für die Nachfrage nach leichten, mittleren und schweren Lkw auf solidem Niveau eine stabile Marktentwicklung wahrscheinlich. Der indonesische Lkw-Gesamtmarkt sollte sich nach mehreren Jahren mit deutlichen Marktrückgängen leicht über dem Vorjahresniveau bewegen. In Indien ist bei mittleren und schweren Lkw von einem leichten Marktanstieg auszugehen.

Für das Jahr 2017 erwartet Daimler in der Region EU30 bei den kleinen Transportern eine stabile Nachfrage und bei den mittelgroßen und großen Transportern ein leichtes Marktwachstum. In den USA dürfte die Nachfrage nach großen Transportern weitgehend stabil bleiben. Dagegen sollte sich der Markt für mittelgroße und große Transporter in Lateinamerika, von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend, im Jahr 2017 wieder deutlich beleben. In China wird ebenfalls mit einer Belebung der Nachfrage im adressierten Markt gerechnet.

Bei den Bussen antizipiert Daimler in der Region EU30 ein leicht ansteigendes Marktvolumen gegenüber dem Vorjahr. Die Marktentwicklung in Lateinamerika wird durch die aktuelle wirtschaftliche Situation in Argentinien und Brasilien weiterhin negativ beeinflusst. Nach den deutlichen Rückgängen in den Vorjahren wird davon ausgegangen, dass die Talsohle im Jahr 2016 erreicht wurde. Insbesondere in Brasilien rechnet das Unternehmen für das Jahr 2017 mit einer deutlichen Erholung auf weiterhin sehr niedrigem Niveau.

Ausblick Geschäftsfelder

Auf Basis der oben dargestellten Annahmen für die Entwicklung der für Daimler wichtigen Märkte und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder erwartet das Unternehmen nun, dass der Konzernabsatz im Jahr 2017 insgesamt deutlich gesteigert werden kann.

Mercedes-Benz Cars knüpft 2017 an den Erfolg aus dem Rekordjahr 2016 an und will damit weiter die Führung im Premiumsegment behaupten. Nach dem umsatzstärksten ersten Quartal der Unternehmensgeschichte will das Geschäftsfeld den Absatz vom hohen Niveau aus weiter steigern und im Jahr 2017 mit einem deutlich höheren Absatz erneut einen Rekordwert erzielen. Dazu werden bei der Marke Mercedes-Benz in erster Linie der GLC und das GLC Coupé beitragen sowie der neue GLA und das neue E-Klasse Coupé, welches zusammen mit dem im März vorgestellten neuen E-Klasse Cabriolet sowie der E-Klasse All-Terrain die nun komplett erneuerte E-Klasse Familie ergänzt. Zur Nachfragesteigerung wird auch die ab dem zweiten Quartal verfügbare offene Version des Mercedes-AMG GT sorgen – pünktlich zum 50-Jahr-Jubiläum der Performance-Marke von Mercedes-Benz Cars. smart wird ebenfalls durch die zum Sommer verfügbaren elektrischen Varianten einen wesentlichen Beitrag zum Absatzerfolg von Mercedes-Benz Cars leisten.

Daimler Trucks erwartet für das Jahr 2017 einen Gesamtabsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Dies gilt auch für die NAFTA-Region, in der damit gerechnet wird, die starke Marktposition festigen zu können. Dazu wird auch der neue Freightliner Cascadia, das Flaggschiff im nordamerikanischen Markt, beitragen, der seit Anfang 2017 produziert wird. Sowohl in der Region EU30 als auch in Japan dürften sich die Verkäufe ebenfalls in der Größenordnung des Vorjahres bewegen. In Brasilien wird erwartet, dass der Absatz in etwa auf dem sehr niedrigen Niveau des Jahres 2016 liegen wird. Dagegen rechnet Daimler Trucks in Indien mit einem steigenden Absatz.

Mercedes-Benz Vans plant nun für das Jahr 2017 einen deutlichen Absatzanstieg. Auch in der Region EU30 rechnet das Geschäftsfeld nun mit einem deutlichen Zuwachs. Im Rahmen der Geschäftsfeldstrategie »Mercedes-Benz Vans goes global« wurden die Großraumlimousine V-Klasse und der Vito im Jahr 2016 auch in China, dem größten Automobilmarkt der Welt, eingeführt. Diese werden dort im Jahr 2017 für zusätzliche Nachfrageimpulse sorgen. Mit dem Sprinter, der künftig auch in Nordamerika produziert wird, strebt die Transporter-Sparte ebenfalls weiteres Wachstum an. Außerdem wird Mercedes-Benz Vans zum Jahresende mit der X-Klasse in das Midsize-Pickup-Segment eintreten und damit langfristig den weltweiten Absatz weiter ausbauen.

Daimler Buses geht davon aus, die Marktführerschaft in seinen klassischen Kernmärkten bei den Bussen über 8t mit innovativen, zukunftsfähigen und hochwertigen neuen Produkten behaupten zu können. Für das Jahr 2017 rechnet die Bus-Sparte insgesamt mit einer deutlichen Absatzsteigerung. Dabei unterstellt das Geschäftsfeld ein moderates Absatzwachstum in der Region EU30. Nach dem signifikanten Rückgang im Jahr 2016 rechnet Daimler Buses in Brasilien für das Jahr 2017 mit einer deutlichen Erholung auf einem nach wie vor sehr niedrigen Niveau. Für Mexiko wird nun eine deutlich rückläufige Absatzentwicklung erwartet.

Daimler Financial Services erwartet für das Jahr 2017 einen deutlichen Anstieg beim Neugeschäft und weiteres Wachstum beim Vertragsvolumen. Ausschlaggebend hierfür sind die Wachstumsoffensiven der automobilen Geschäftsfelder, insbesondere Mercedes-Benz Cars. Darüber hinaus erschließt das Geschäftsfeld neue Marktpotenziale vor allem in Asien und nutzt neue und digitale Möglichkeiten des Kundenkontakts, insbesondere indem die Online-Vertriebskanäle gezielt weiterentwickelt werden. Außerdem sieht Daimler Financial Services auf dem Gebiet der innovativen Mobilitätsdienstleistungen weiterhin gute Wachstumschancen.

Ausblick Daimler

Daimler geht davon aus, dass der Konzernumsatz im Jahr 2017 deutlich zunehmen wird. Auf Basis der deutlichen Absatzsteigerung erwarten die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars und Daimler Buses sowie Daimler Financial Services deutlich höhere Umsatzerlöse. Für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans erwartet Daimler einen leichten Umsatzanstieg und für das Geschäftsfeld Daimler Trucks rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz in der Größenordnung des Vorjahrs. In regionaler Hinsicht erwartet das Unternehmen für Asien und Europa die höchsten Zuwächse.

Auf Basis der erwarteten Marktentwicklung sowie der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder geht Daimler nun davon aus, das KonzernEBIT im Jahr 2017 deutlich zu steigern.

Die einzelnen Geschäftsfelder haben für das Jahr 2017 folgende Erwartungen für das EBIT:

– Mercedes-Benz Cars: deutlich über Vorjahresniveau,
– Daimler Trucks: leicht unter Vorjahresniveau,
– Mercedes-Benz Vans: leicht unter Vorjahresniveau,
– Daimler Buses: leicht über Vorjahresniveau und
– Daimler Financial Services: leicht über Vorjahresniveau.

Die erwartete Ergebnisentwicklung in den Automobilgeschäftsfeldern wird sich auch im Jahr 2017 positiv im Free Cash Flow des Industriegeschäfts niederschlagen. Trotz nochmals höherer Vorleistungen für neue Produkte und Technologien dürfte der Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen und damit die Dividendenausschüttung im Jahr 2017 übertreffen.

Vor dem Hintergrund weiterer Effizienzsteigerungen im Rahmen der mittel- und langfristig ausgerichteten Programme zur strukturellen Verbesserung der Geschäftsprozesse geht Daimler davon aus, dass die anspruchsvollen Wachstumsziele mit einem nur leicht wachsenden Personalbestand erreicht werden können.

Weitere wichtige Ereignisse

Bosch und Daimler haben Anfang April eine Entwicklungskooperation vereinbart, um vollautomatisiertes und fahrerloses Fahren im urbanen Umfeld Anfang der kommenden Dekade einzuführen. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von Software und Algorithmen für ein autonomes Fahrsystem. Mit dem vollautomatisierten, fahrerlosen Fahren im urbanen Umfeld wollen Bosch und Daimler den Verkehrsfluss in Städten verbessern, die Sicherheit auf der Straße erhöhen und einen wichtigen Baustein für den Verkehr der Zukunft liefern.

Mercedes-Benz Cars geht den nächsten Schritt in der Umsetzung seiner Elektro-Offensive: Das erste Serienmodell der neuen Produktmarke EQ soll zum Ende der Dekade im Mercedes-Benz Werk Bremen vom Band laufen. Das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen wird ebenfalls Elektrofahrzeuge der Produktmarke EQ produzieren und damit zum Kompetenzzentrum für batterieelektrische Modelle der Ober-und Luxusklasse entwickelt. Künftige EQ-Modelle sollen in die Serienproduktion der bestehenden Mercedes-Benz Werke auf vier Kontinenten integriert werden. Die neuen Elektrofahrzeuge werden auf einer eigens für batterieelektrische Modelle entwickelten Architektur basieren, die in jeder Hinsicht skalierbar und modellübergreifend einsetzbar ist. An welchen Standorten innerhalb des Produktionsnetzwerks weitere EQ-Modelle vom Band laufen, wird abhängig von der Marktnachfrage entschieden. In dem Zusammenhang geht Mercedes-Benz einen weiteren Schritt in der Modernisierung des Werks Untertürkheim als Lead-Werk für den Powertrain-Produktionsverbund. Unternehmen und Betriebsrat setzen mit einer gemeinsamen Vereinbarung die Rahmenbedingungen für anhaltendes Wachstum bei herkömmlichen Antrieben und bereiten parallel den Einstieg in die Elektromobilität vor. Die vereinbarten Maßnahmen bilden einen langfristig wirkenden Baustein zur Sicherung der Beschäftigten am Standort.

Mercedes-Benz Trucks hat im Februar angekündigt, den weltweit ersten vollelektrischen, schweren Verteiler-Lkw noch dieses Jahr in Kleinserie auf den Markt zu bringen. Entsprechend der hohen Kundenresonanz auf die Vorstellung des Urban eTruck mit 25t zulässigem Gesamtgewicht und bis zu 200 km Reichweite im vergangenen Herbst gehen damit noch in diesem Jahr die ersten Fahrzeuge an Kunden aus der Entsorgungs-, Lebensmittel- und Logistikbranche – ein wichtiger Schritt in Richtung Serienproduktion. Mercedes-Benz Trucks plant die Serieneinführung bis zum Jahr 2020. Auch der leichte Elektro-Lkw Fuso eCanter wird 2017 in einer global angelegten Kleinserie zum Einsatz kommen. Rund 150 Fahrzeuge werden an ausgewählte Kunden in Europa, Japan und den USA übergeben. Damit deckt Daimler Trucks ein breites Einsatzportfolio an Elektro-Lkw weltweit ab.

Die Daimler AG hat im Februar 2017 verkündet, ihr globales Produktionsnetzwerk zu erweitern und in Russland erstmals Mercedes-Benz Pkw zu fertigen. In einem neuen Werk im Esipovo Industrial Park, rund 40 Kilometer nordwestlich von Moskau, sollen künftig SUVs sowie die E-Klasse Limousine flexibel für den regionalen Bedarf produziert werden. Das Unternehmen investiert mehr als 250 Mio. € in den neuen Produktionsstandort. Die ersten Fahrzeuge sollen 2019 vom Band laufen. Das neue Pkw-Werk in der Moskauer Region wird vom Karosseriebau über die Lackierung bis zur Montage alle Fertigungsschritte umfassen. Am Standort werden mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bei Lieferanten und Dienstleistern in der Region entstehen weitere Arbeitsplätze. Etwa 20 km vom geplanten Fahrzeugwerk entfernt hatte Daimler im vergangenen Jahr bereits einen neuen After-Sales Großhandelsstandort für den russischen Markt in Betrieb genommen.

Mercedes-Benz setzt seine erfolgreiche Kooperation mit Valmet Automotive fort: Der finnische Produktionsdienstleister wird auch Fahrzeuge der nächsten Kompaktwagengeneration in seinem Werk in Uusikaupunki produzieren. Dort läuft bereits seit 2013 die aktuelle A-Klasse vom Band. Dieser Auftrag wurde aufgrund der starken Nachfrage bis Ende 2017 verlängert. Die A-Klasse läuft in Uusikaupunki gemeinsam mit dem GLC flexibel von einem Band. Die zusätzliche Produktion des Mittelklasse-SUVs bei Valmet Automotive wurde im Februar 2017 gestartet.

Mercedes-Benz Vans investiert in den nächsten Jahren 150 Mio. US-$ für die Fertigung der nächsten Generation des großen Transporters Sprinter in Argentinien. Die Vorbereitungen für den Produktionsanlauf im argentinischen Werk sowie an anderen weltweiten Sprinter-Standorten sind bereits im Gange. Die weltweite Produktion läuft noch vor Ende des Jahrzehnts sukzessive in den einzelnen Werken an. Mercedes-Benz Vans schafft im Zuge des Anlaufs und der zukünftigen Produktion der nächsten Generation des Sprinter mehr als 500 zusätzliche Arbeitsplätze in seinem argentinischen Sprinter-Werk. Derzeit beschäftigt Mercedes-Benz Vans in Argentinien insgesamt rund 2.300 Mitarbeiter.

Daimler Financial Services hat zu Jahresbeginn den elektronischen Zahlungsanbieter PayCash Europe SA übernommen und ist damit ins ePayment-Business eingestiegen. Unter dem Markennamen Mercedes pay wird Daimler künftig eigene elektronische Zahlungsdienstleistungen anbieten. Mercedes pay ermöglicht Kunden ein technisch einfaches und sicheres Bezahlen digitaler Angebote.

Um das klassische Finanzierungs- und Leasinggeschäft auf digitale Vertriebsstrukturen vorzubereiten, investierte Daimler Financial Services weiter in die kundenfokussierte Vergleichs-App für Autofinanzierung, AutoGravity, welche nun in insgesamt 46 Bundesstaaten der USA angeboten wird. Online kann der Kunde Fahrzeuge verschiedener Hersteller mit passenden verbindlichen Finanzierungsangeboten auswählen.

In der nachfolgenden Tabelle sind die berichteten Einzeleffekte zusammengefasst, die das EBIT im ersten Quartal 2017 und 2016 beeinflusst haben:

Quelle: Daimler AG