Daimler unterstützt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit S-Bahn, Stadt-Bahn oder Bus zur Arbeit fahren. Das Unternehmen übernimmt auch in der kommenden Feinstaubphase ab 15. Oktober 2018 an Feinstaubtagen die Kosten für Mitarbeiterfahrten im öffentlichen Nahverkehr der Region Stuttgart zwischen Wohnort und Arbeitsplatz sowie für Dienstfahrten. Dazu bietet das Unternehmen eine digitale Mobilitätslösung an. Vertriebspartner ist die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB).
Beschäftigte registrieren sich über einen speziellen Link für das Angebot. In einer App der SSB können die angemeldeten Mitarbeiter dann für sich kostenfreie VVS-Tickets buchen. Die Fahrpreise werden vom System an Daimler übermittelt und vom Unternehmen übernommen. „Mit der für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Feinstaubtagen kostenlosen Mobilitätslösung tragen wir zur Verbesserung der Luftqualität in Stuttgart und der Region bei und unterstützen als moderner Arbeitgeber unsere Beschäftigten. Wir stehen mit der Stadt in regelmäßigem Dialog zu nachhaltigen Lösungen im Bereich Umwelt und Mobilität. Diese Zusammenarbeit ist uns als einem der größten Arbeitgeber der Region sehr wichtig“, sagt Frank Deiß, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim und Leiter Produktion Powertrain Mercedes-Benz Cars.
Im Stadtgebiet Stuttgart wird vom 15. Oktober 2018 bis voraussichtlich April 2019 an Tagen mit hoher Luftbelastung wieder Feinstaubalarm ausgerufen. Daimler beschäftigt im Großraum Stuttgart rund 80.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen setzt sich dafür ein, dass die einzelnen Werke besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. So fordert Daimler beispielsweise am Standort Stuttgart eine Verlängerung der Stadtbahnlinie U19. Derzeit endet die Stadtbahnlinie einen Kilometer vor dem Werkstor des Stammwerks Untertürkheim und der Konzernzentrale.
Konzerninitiative F.L.O.W. und Maßnahmen Luftreinheit
Bei Daimler bündelt die Konzerninitiative F.L.O.W. Mobilitätsmaßnahmen und entwickelt geplante oder bereits in Pilotprojekten gestartete neue Mobilitätskonzepte für Mitarbeiter von Daimler. F.L.O.W. steht für Fortbewegung, Lebensweise, Ökologie und Wirtschaft. Dazu gehören Maßnahmen, die das Mitarbeiter-Ridesharing noch stärker fördern sollen. Zudem haben Mitarbeiter künftig die Möglichkeit, sich über die App „Flex Location“ einen Arbeitsplatz an einem Daimler-Standort näher an ihrem Wohnort zu reservieren, um den Verkehr im Stadtgebiet Stuttgart zu entlasten. Ziel ist, auch andere Unternehmen, Städte und Gemeinden für die Initiative F.L.O.W. zu gewinnen. Zudem können Daimler-Beschäftigte im Großraum Stuttgart das sogenannte Jobticket nutzen, das vom Unternehmen bezuschusst wird. „Der Betriebsrat setzt sich dafür ein, dass Daimler Beschäftigte den öffentlichen Nahverkehr dank Firmen-Abo und Feinstaubticket günstiger nutzen können und somit der Individualverkehr in Stuttgart abnimmt“, so Wolfgang Nieke, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Untertürkheim.
Daimler hat weitere Maßnahmen ergriffen, um die Luftqualität in Städten weiter zu verbessern. So wird das Unternehmen gemeinnützigen Diensten in Stuttgart insgesamt 45 smart EQ fortwo und forfour für die innerstädtische Nutzung zur Verfügung stellen. Das Unternehmen investiert zudem mehr als zehn Milliarden Euro in den Ausbau der Elektroflotte. Bis Ende 2022 sollen insgesamt mehr als zehn vollelektrische Modelle in Serie gehen. Unternehmerischer Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung gehören für Daimler zusammen. In vielen gemeinwohlorientierten Projekten trägt das Unternehmen gemeinsam mit den Mitarbeitern dazu bei, gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern.
Informationen zu Stickoxid- und Feinstaubelastung
In der aktuellen Debatte entsteht häufig der Eindruck, dass die Stickoxid-Belastung in Deutschland so hoch sei wie nie zuvor. Das Gegenteil ist aber der Fall: Seit 1990 ist die Belastung durch den Verkehr laut Umweltbundesamt um rund 70 Prozent gesunken. Und dies, obwohl das Verkehrsaufkommen im selben Zeitraum deutlich gewachsen ist. Wie schon in den vergangenen Jahren sind die Werte in Städten wie Stuttgart, Mainz, Ludwigshafen und Koblenz auch 2017 weiter gesunken. Das zeigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen der Kommunen und der Industrie und insbesondere die Bestandserneuerung die Luftqualität in den Städten wirkungsvoll verbessern können.
Die Stickoxid-Jahresgrenzwerte werden an verkehrsnahen Stationen dennoch noch häufig überschritten: 2017 war dies bei 44 Prozent der Fall, nach 59 Prozent 2016. Fakt ist aber auch, dass es schon seit 2016 keine Grenzwertüberschreitungen an den städtischen Hintergrundmessstellen mehr gegeben hat. Auch wurde 2017 deutschlandweit keine Überschreitung des 1-Stunden-Grenzwertes festgestellt.
In der aktuellen Debatte werden Feinstaub (PM 10 und PM 2,5) und Stickoxide zudem immer wieder vermengt. Bei Feinstaub sind derzeit drei Grenzwerte in Deutschland und Europa maßgeblich: Bei PM 10 gilt ein Jahresmittelwert von 40 µg/m3. Bei diesem Wert wurde zuletzt 2011 in Gelsenkirchen eine Überschreitung gemessen. Bei PM 10 gilt zudem ein Tagesgrenzwert von 50 µg/m3, der nicht öfter als 35 Mal im Jahr überschritten werden darf. 2017 wurde nur noch an der verkehrsnahen Messstation am Stuttgarter Neckartor mit 45 Überschreitungstagen erneut dieser Jahresgrenzwert überschritten. Die Anzahl der Überschreitungstage im Jahr 2018 (bisher 17) stimmen optimistisch, dass der Grenzwert in diesem Jahr eingehalten werden kann. Dies würde bedeuten, dass 2018 in keiner deutschen Stadt der Jahresgrenzwert für die Feinstaubbelastung überschritten würde. Für das feinere PM 2,5 gilt seit 2010 in Europa ein Zielwert von 25 µg/m3 im Jahresmittel in der Außenluft. Seit 2015 ist dieser Wert verbindlich einzuhalten. Die letzte Überschreitung dieses Wertes wurde laut Umweltbundesamt im Jahr 2010 festgestellt.
Quelle: Daimler AG