Auf der CES 2019 in Las Vegas feiert das erste Mercedes-Benz Fahrzeug der Marke EQ seine US-Premiere. Der EQC (Stromverbrauch kombiniert: 22,2 kWh/100 km als vorläufige Angabe).
Der EQC ist Sinnbild für den Beginn einer neuen Mobilitätsära bei Daimler. Mit seinem nahtlosen, klaren Design und markentypischen Farbakzenten ist er Vorreiter einer avantgardistischen Elektro-Ästhetik und vertritt zugleich die Designsprache des Progressiven Luxus. In puncto Qualität, Sicherheit und Komfort ist der EQC der Mercedes-Benz unter den Elektrofahrzeugen und überzeugt in der Summe seiner Eigenschaften. Hinzu kommt die hohe Fahrdynamik dank zweier Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse mit zusammen 300 kW Leistung. Dank einer ausgeklügelten Betriebsstrategie ist eine elektrische Reichweite von über 450 km nach NEFZ (vorläufige Angabe) möglich. Mit Mercedes me bietet EQ umfassende Services und macht Elektromobilität bequem und alltagstauglich.
Als erstes Mercedes-Benz Modell der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ hat der Mercedes-Benz EQC viele wegweisende Designdetails und markentypische Farbakzente. Außen wie innen verkörpert der EQC die Designsprache des Progressiven Luxus. Dieser entsteht durch das Zusammenspiel einer bislang unbekannten Schönheit, dem bewussten Aufeinandertreffen digitaler und analoger Elemente sowie dem nahtlosen ineinander Übergehen von intuitivem und physischem Design.
Aufgrund seiner kraftvollen Proportion zählt der EQC zu den Crossover-SUV. Die gestreckte Dachlinie und die Scheibengrafik mit einer tief positionierten Bordkante und dem coupéhaften Dacheinzug am Heck positionieren ihn optisch zwischen einem SUV und einem SUV-Coupé.
Star Car: Große Inszenierung beim Night Design
Prägnantes Merkmal der Front ist die große Black-Panel-Fläche, die die Scheinwerfer und den Grill umschließt. Exklusiv für den amerikanischen Markt ist der große Mercedes Stern auf dem Panel serienmäßig nachts beleuchtet und kann erstmals auch mit der radargesteuerten DISTRONIC kombiniert werden. Dies sorgt für einen besonders eindrucksvollen Auftritt bei Dunkelheit. Einzigartig ist das Nachtdesign auch dank des erstmalig eingesetzten Lichtleiters, der als oberer Abschluss des Black Panels die Mercedes‑Benz typischen Tagfahrlicht-Fackeln optisch verbindet. So entsteht ein nahezu durchgängiges, horizontales Positionslichtband. Innengehäuse und Tuben der serienmäßigen MULTIBEAM LED Scheinwerfer sind in glänzendem Schwarz ausgeführt. Farbliche Kontrastelemente unterstreichen dezent die Zugehörigkeit zur neuen EQ Familie: blaue Streifen auf schwarzem Grund und ein ebenfalls blauer MULTIBEAM Schriftzug.
Auch im hochwertigen Innenraum ist der EQC Vorreiter einer avantgardistischen Elektro-Ästhetik. Ein Beispiel dafür ist der Lamellenkragen der Instrumententafel, der an die Kühlrippen eines Hi-Fi-Verstärkers erinnert. Die Instrumententafel ist als fahrerorientiertes Cockpit konzipiert. Das Mercedes-Benz typische Flügelprofil ist asymmetrisch ausgeführt und wurde im Fahrerbereich „aufgeschnitten“. Dort befindet sich eines der optischen Highlights des Cockpits – eine technisch anmutende, hochglanzlackierte Kassette, in der flach bauende Lüftungsdüsen mit schlüsselförmigen, roségoldfarbenen Lamellen sitzen.
Der Antrieb: Fahrdynamik trifft auf Effizienz
Als Mercedes-Benz Primus der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ besitzt der EQC ein komplett neu entwickeltes Antriebssystem mit je einem kompakten elektrischen Antriebsstrang (eATS) an Vorder- und Hinterachse. Damit hat der EQC die Fahreigenschaften eines Allradantriebs.
Zur Verringerung des Stromverbrauchs und zur Steigerung der Dynamik sind die eATS unterschiedlich ausgelegt: Die vordere E-Maschine ist für den schwachen bis mittleren Lastbereich auf bestmögliche Effizienz optimiert, die hintere bestimmt die Dynamik. Zusammen bringen sie eine Leistung von 300 kW auf die Straße, das maximale Drehmoment beider E-Maschinen beträgt zusammen 765 Nm.
Die Mercedes-Benz Ingenieure haben mit verschiedenen Maßnahmen den Geräuschkomfort erhöht. Im EQC sind die eATS über Gummilager zweifach entkoppelt: einerseits die Antriebseinheit gegenüber ihrem Hilfsrahmen, andererseits der Hilfsrahmen gegenüber der Karosserie. Die aufwendige Entkopplung wird durch Isolationsmaßnahmen ergänzt. Ergebnis: Der EQC ist im Innenraum extrem leise.
Mit 80 kWh (NEFZ) Energie-Inhalt versorgt die Lithium-Ionen-Batterie das Fahrzeug. Verbrauch und Reichweite hängen auch bei Elektrofahrzeugen sehr stark von der Fahrweise ab. Der EQC unterstützt seinen Fahrer durch fünf Fahrprogramme mit unterschiedlicher Charakteristik: COMFORT, ECO, MAX RANGE, SPORT und ein individuell anpassbares Programm. Eine wesentliche Rolle bei den sparsameren Fahrprogramm-Varianten spielt das haptische Fahrpedal, das den Fahrer beim ökonomischen Fahren leitet. Darüber hinaus hat der Fahrer die Möglichkeit, die Rekuperationsleistung über Schaltwippen, so genannten Paddles, hinter dem Lenkrad zu beeinflussen.
Beim vorausschauenden Fahren hilft das Assistenzsystem ECO Assistent dem Fahrer umfassend: durch Hinweise, wann er den Fuß vom Fahrpedal nehmen kann, etwa weil ein Geschwindigkeitslimit folgt, und durch Funktionen wie Segeln und gezielte Steuerung der Rekuperation. Dafür werden Navigationsdaten, Verkehrszeichenerkennung und Informationen der Intelligenten Sicherheitsassistenten (Radar und Stereokamera) vernetzt genutzt.
Der EQC verfügt serienmäßig über einen wassergekühlten On-Board-Lader (OBL) mit einer Leistung von 7,4 kW und ist damit für das Wechselstrom- (AC-) Laden zu Hause und an öffentlichen Ladestationen vorbereitet.
Innerhalb der EU erfolgt das Laden an einer Mercedes-Benz Wallbox bis zu drei Mal schneller als an einer Haushaltssteckdose; in den USA ist der Zeitvorteil beim Laden per Wallbox sogar bis zu acht Mal so groß, denn hier liegt die Spannung an einer Haushaltssteckdose üblicherweise bei 120 Volt. Und noch schneller geht es über Gleichstromladen – beim EQC serienmäßig, mit marktspezifisch passendem Stecker – zum Beispiel via CCS (Combined Charging Systems) in Europa und den USA sowie CHAdeMO in Japan oder GB/T in China. Abhängig vom SoC (Status of Charge, deutsch: Ladestand) lädt der EQC an einer entsprechenden Ladestation mit einer maximalen Leistung von bis zu 110 kW. Die Ladezeit beträgt dann etwa 40 Minuten von 10 bis 80 Prozent SoC (vorläufige Angabe).
Technische Daten
CO2-Emission | 0 g/km |
Stromverbrauch (NEFZ) | 22,2 kWh/100 km |
Reichweite (NEFZ) | über 450 km |
Antrieb | 2 Asynchron-Maschinen, Allradantrieb |
Leistung | 300 kW (408 PS) |
Max. Drehmoment | 765 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h (abgeregelt) |
Beschleunigung 0-100 km/h | 5,1 s |
Batterie | Lithium-Ionen |
Energieinhalt Batterie (NEFZ) | 80 kWh |
Batteriegewicht | 650* kg |
Länge/Breite (mit Spiegel)/Höhe | 4.761/1.884 (2.096) /1.624 mm |
Spurweite (VA/HA) | 1.625/1.615 mm |
Radstand | 2.873 mm |
Gepäckraum (je nach Ausstattung) | ca. 500 L |
Leergewicht/zul. Gesamtgewicht/Zuladung (DIN) | 2.425*/2.930/505 kg |
zul. Anhängelast bei 12% Steigung | 1.800 kg |
*vorläufige Angaben
Das Multimediasystem MBUX: Mit EQC spezifischen Inhalten
Der EQC erhält das wegweisende Multimediasystem MBUX – Mercedes-Benz User Experience, ergänzt um zahlreiche EQ spezifische Inhalte wie beispielsweise die Anzeige von Reichweite, Ladezustand und Energiefluss. EQ optimierte Navigation, Fahrprogramme, Ladestrom und Abfahrtszeit lassen sich ebenfalls über MBUX bedienen und einstellen.
In der MBUX Anzeige befindet sich ein spezielles EQ Icon, auf der eine Vielzahl der EQ Features gebündelt wird. Alternativ kann der Nutzer über eine Taste im unteren linken Bedienfeld direkt in das EQ Menü des MBUX Systems gelangen. Die EQ spezifische Sprachsteuerung erleichtert dank natürlichem Sprachverstehen die Bedienung des EQC.
MBUX Interieur-Assistent
Durch das Erkennen von Bewegungen verleiht der MBUX Interieur-Assistent dem Innenraum zusätzliche Intelligenz. Dank innovativer Technologie unterstützt MBUX nun die Insassen so, dass die Bedienung verschiedener Komfort- und MBUX-Funktionen noch einfacher und intuitiver wird. Der Interieur-Assistent funktioniert berührungslos und sowohl im Sonnenlicht als auch bei vollständiger Dunkelheit.
Er ermöglicht unter anderem eine Anpassung der Bildschirminhalte, sobald sich eine Hand dem Touchscreen in der Armaturentafel oder dem Touchpad auf der Mittelkonsole nähert. Je nach aktuell aufgerufenem Menü werden einzelne Elemente hervorgehoben. Darüber hinaus kann das System zwischen den Bedienwünschen von Fahrer und Beifahrer unterscheiden und weiß so zum Beispiel, bei welchem Sitz die Sitzheizung aktiviert werden soll.
Eine besondere Eigenschaft des Interieur-Assistenten ist die persönliche Favoritenfunktion. Aufgerufen wird sie, indem die Hand mit zum V gespreizten Zeige- und Mittelfinger über der Mittelkonsole ruhig gehalten wird. Auf diese Art kann jeder über MBUX steuerbare Befehl hinterlegt und ganz einfach aufgerufen werden. Ein typischer Favoritenbefehl ist „Navigiere mich nach Hause“. Das System ist zudem in der Lage, zuverlässig zu erkennen, ob es von Fahrer oder Beifahrer bedient wird. Dadurch können beide der gleichen Handhaltung sogar jeweils unterschiedliche Favoriten zuweisen.
Hinzu kommen weitere Funktionen, die sich intuitiv und ohne jegliches Einüben von Gesten steuern lassen: So kann man im Dunkeln die Leseleuchte durch ein kurzes Annähern der Hand an den Innenspiegel ein- und ausschalten. Greift der Fahrer bei Dunkelheit in Richtung des (unbesetzten) Beifahrersitzes, wird dieser automatisch beleuchtet. Dadurch sind dort abgelegte Gegenstände leichter auffindbar. Sobald die Hand diesen Bereich verlässt, wird das Licht automatisch wieder deaktiviert.
Die intelligenten Services: Entspanntes Reisen vom Start bis zum Ziel
EQ bietet mit Mercedes me umfassende Services für die Elektromobilität von heute und morgen. Zu den wichtigsten neuen Services und Funktionen des EQC, die zur Markteinführung geplant sind, gehören:
Die Vorklimatisierung: Damit hat der Fahrzeuginnenraum schon bei Abfahrt die gewünschte Temperatur. Die Programmierung ist direkt über MBUX oder über die Mercedes me App möglich. Ein ausgeklügeltes System mit Wärmepumpe und elektrischen Zuheizern klimatisiert den Innenraum vor.
Die EQ optimierte Navigation legt bei der Berechnung stets die schnellste Route unter Berücksichtigung der kürzesten Ladezeit und der Topographie zugrunde. Zudem reagiert die Routenplanung dynamisch auf Änderungen, und sie kann off- und onboard erfolgen, also außerhalb (über die Mercedes me App) und innerhalb des Fahrzeugs. Dank der EQ optimierten Navigation können Mercedes-Benz Kunden Ladestationen leicht finden und bekommen über Mercedes me Charge bequemen Zugang zu Ladesäulen zahlreicher Anbieter, auch über Landesgrenzen hinweg. Dabei profitieren die Kunden von einer integrierten Bezahlfunktion mit einfacher Abrechnung.
Aktive und Passive Sicherheit: EQC spezifisches Sicherheitskonzept
Der EQC verfügt über die jüngste Generation der Fahrassistenz-Systeme von Mercedes-Benz. Dazu gehören im Fahrassistenz-Paket neue Funktionen wie eine vorausschauende Geschwindigkeitsanpassung im Hinblick auf ein Stauende: Wird ein Stau erkannt, reduziert der Aktive Abstands-Assistent DISTRONIC die Geschwindigkeit vorsorglich auf ca. 100 km/h. Im Stau selbst wird auf der Autobahn eine außermittige Spurführung zur Bildung einer Rettungsgasse unterstützt.
Auch bei der Passiven Sicherheit erfüllt der EQC höchste Anforderungen: Neben dem gewohnt umfangreichen Crashtestprogramm gelten bei Mercedes‑Benz für die Batterie und für alle Bauteile, die Strom führen, über die gesetzlichen Vorgaben hinaus weitere strenge Sicherheitsvorgaben. Die Fahrzeugstruktur des EQC wurde an die besonderen Anforderungen der elektrischen Komponenten und der Batterie angepasst und ist darauf ausgelegt, das gewohnt hohe Sicherheitsniveau zu erzielen. So umschließt ein neuer Hilfsrahmen die im Vorderwagen untergebrachten Antriebskomponenten und stützt diese Einheit über die bewährten Aufnahmepunkte ab.
Mechanischer Schutz der Batterie: Bereits durch die günstige Einbaulage der Hochvolt-Batterie unter dem Fahrzeugboden ist die Konzeptsicherheit hoch. Der Energiespeicher wird von einem stabilen Rahmen umschlossen, der Energie aufnehmen kann. Zwischen dem Rahmen und der Batterie sind Verformungselemente verbaut, die bei einem schweren Seitenaufprall zusätzliche Kräfte aufnehmen können. Im vorderen Bereich der Batterie kann ein so genannter Batterieschutzschild den Energiespeicher vor dem Eindringen von Fremdkörpern bewahren.
Elektrischer Schutz des Hochvolt-Systems: Umfangreiche Erfahrungen von Mercedes-Benz mit Antrieben im Hochvolt-Bereich haben zu einem mehrstufigen Sicherheitskonzept im Falle eines Unfalls geführt. Das HV-System schaltet sich je nach erkannter Unfallschwere selbständig entweder reversibel oder irreversibel ab. Zusätzlich sind Trennstellen vorgesehen, an denen die Rettungskräfte das Hochvolt-System manuell deaktivieren können.
Die Erprobung: Härtetests rund um den Globus
Rund 200 Prototypen und Vorserienfahrzeuge des EQC werden bei Tests auf vier Kontinenten (Europa, Nordamerika, Asien und Afrika) bis zur Markteinführung mehrere Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Zum Versuchsprogramm gehören über 500 Einzeltests. Der EQC muss wie alle Mercedes-Benz Fahrzeuge das anspruchsvolle Standardprogramm absolvieren. Hinzu kommen spezielle Tests für den elektrischen Antrieb, die Batterie und das Zusammenspiel aller Antriebskomponenten.
Die Mercedes-Benz Ingenieure können dabei auf den umfassenden Erkenntnissen der digitalen Erprobung aufbauen, die sowohl der Absicherung der Baubarkeit als auch der Simulation von beispielsweise Aerodynamik, Crash- und Schwingungsverhalten (NVH: noise, vibration, harshness; Deutsch: Geräusch, Vibration, Rauigkeit) diente. Hinzu kommen intensive Tests auf einer Vielzahl von Prüfständen im Mercedes-Benz Technology Center Sindelfingen. Das Verhältnis zwischen digitaler und realer Erprobung beträgt etwa 35 zu 65 Prozent.
Die Produktion: Vorbereitungen im Werk Bremen auf Hochtouren
Die Produktion des EQC startet 2019 im Mercedes-Benz Werk Bremen. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Der neue EQC wird als rein elektrisches Fahrzeug in die laufende Serienfertigung integriert. Modernste Produktionstechnologien kommen dabei zum Einsatz.
Eine maßgebliche Innovation ist das so genannte Batteriefüge-Zentrum, in dem der EQC nach dem Einbau der beiden elektrischen Antriebsstränge (eATS) in die Karosserie ein zweites Mal „heiratet“. Dort werden die EQC mit Hilfe des an der Karosserie angebrachten Datenträgers als Elektromodelle erkannt und entsprechend mit einer Batterie bestückt. Die Karosserie wird über eine Hängevorrichtung, das so genannte C-Gehänge, befördert und auf einem Rahmen abgesetzt. Tragarme heben die Batterie von unten an den Fahrzeugboden. Ein Mitarbeiter überwacht die automatische Verschraubung.
Parallel dazu fährt bereits die Produktion eigener Batterien für den EQC im dafür ausgebauten Batteriestandort Kamenz (bei Dresden) hoch.
Neben Bremen bereitet sich außerdem das deutsch-chinesische Produktions-Joint Venture Beijing Benz Automotive Co. Ltd. (BBAC) auf den Produktionsstart des EQC für den lokalen Markt vor.
Quelle: Daimler AG