Die Top-Motorisierung des neuen Mercedes-Benz GLS ist der M 176 im GLS 580 4MATIC – ein neuer, elektrifizierter V8-Benziner mit 3.982 cm3 Hubraum, 48-Volt-Bordnetz und integriertem Starter-Generator (ISG). ISG übernimmt dabei Hybridfunktionen wie EQ Boost oder Rekuperieren und ermöglicht Verbrauchseinsparungen, die bisher der Hochvolt-Hybridtechnologie vorbehalten waren.
M 176 V8-BiTurbo Motorisierung mit ISG – 489 + 22 PS
Bei der Entwicklung des V8 mit dem ISG stand die nachhaltige Verbesserung der Verbrauchs- und Emissionswerte im Vordergrund. Gleichzeitig sollten der Hubraum zur Anpassung an die Steuergesetze wichtiger Zielmärkte verringert und die Leistungserwartungen der Kundschaft erfüllt werden. So leistet der Motor 360 kW (489 PS) und hat 700 Nm Drehmoment. Kurzfristig sind weitere 250 Nm Drehmoment sowie 16 kW/22 PS Leistung über EQ Boost abrufbar.
Der neue Biturbo zählt zu den sparsamsten V8-Benzinern weltweit. Zu den besonderen Merkmalen des V8 (interner Code: M 176) gehört die Zylinderabschaltung im Teillastbereich. Mit Hilfe der Ventilverstellung CAMTRONIC werden vier Zylinder gleichzeitig abgeschaltet. Dadurch werden Ladungswechselverluste verringert und der Gesamtwirkungsgrad der im Verbrennungsbetrieb laufenden vier Zylinder durch Verlagerung des Betriebspunktes zu höheren Lasten verbessert.
Zylinderabschaltung integriert
Die Zylinderabschaltung ist in den DYNAMIC SELECT Fahrprogrammen Comfort oder ECO im Drehzahlbereich von 900 – 3.250/min aktiv. Oberhalb dieser Motordrehzahl, oder wenn der Fahrer das Fahrpedal stark durchtritt, schalten sich die Zylinder 2, 3, 5 und 8 innerhalb von Millisekunden hinzu. Der Übergang zwischen beiden Betriebsarten erfolgt nahtlos und ohne Komforteinbußen für die Insassen. Ein Fliehkraftpendel reduziert sowohl Schwingungen vierter Ordnung im Achtzylinderbetrieb als auch Schwingungen zweiter Ordnung im Vierzylinderbetrieb.
Die beiden spontan ansprechenden Monoscroll-Abgasturbolader sind für eine kompakte Bauweise zwischen den Zylinderbänken im „heißen Innen-V“ angebracht. Ihr Ladedruck wird über ein Regelventil in Echtzeit an den Bedarf angepasst. Eine strahlgeführte Benzin-Direkteinspritzung der dritten Generation mit Piezo-Injektoren spritzt mit 100 bis 200 bar bedarfsgerecht auch mehrfach ein und optimiert thermischen Wirkungsgrad und Emissionsniveau.
Um die mechanischen Verluste gering zu halten, sind die Zylinderlaufflächen mit NANOSLIDE® Beschichtung versehen. Eine weitere Maßnahme, die Reibung und damit den Verbrauch zu reduzieren, ist die so genannte Brillenhonung.
Nebenaggregate wie der Kältemittelverdichter der Klimaanlage werden elektrisch angetrieben, was zusammen mit dem ISG verlustreiche Riementriebe überflüssig macht. Das spart zudem Platz, der für die motornahe Unterbringung der Katalysatoren genutzt werden kann. Es erlaubt aber vor allem einen bedarfsgerechten Betrieb der Aggregate unabhängig davon, ob und mit welcher Drehzahl der Motor läuft.
Segelfunktion
Dadurch ergibt sich das große Sparpotenzial des EQ Boost. Im Fahrprogramm ECO unterstützt die Segelfunktion das aktive Kraftstoffeinsparen des Fahrers. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Fahrpedal, wird der Verbrennungsmotor vom Antrieb abgekoppelt und ganz abgeschaltet. Beim Verzögern dagegen wird je nach Situation die Bewegungsenergie vom Starter-Generator in Strom umgewandelt („ rekuperiert“) und zum Laden der Batterie verwendet. Wird das Fahrpedal betätigt, wird der Kraftschluss zwischen Motor und Antrieb wieder hergestellt.
Quelle/Bilder: Daimler AG