Nein, es sind keine Schaufensterpuppen, es sind Messinstrumente. Die vier Crashtest-Dummys im Mercedes-Benz Museum im Raum Mythos 5: Vordenker – Sicherheit und Umwelt, 1960 bis 1982, dienen als Botschafter für die Fahrzeugsicherheit. Denn Mercedes-Benz führt seit mehr als 60 Jahren Crashversuche aus – Dummys sind dabei fast von Beginn an beteiligt. Die Tests tragen dazu bei, dass neue Fahrzeuggenerationen Sicherheit nach hohen Anforderungen bieten.
Mit Crashtests beginnt das Unternehmen 1959. Erste Dummys halten in den frühen 1960er-Jahren Einzug. Aus dieser Zeit stammt auch die im Museum gezeigte Heißwasserrakete. Sie beschleunigt ab 1962 die Versuchsfahrzeuge auf Crashgeschwindigkeit. Die vier ausgestellten Messpuppen sind gut 40 Jahre alt und damit deutlich jünger.
Die Dummys im Mercedes-Benz Museum gehören zum Typ Hybrid II 50. Die Zahl steht dafür, dass 50 Prozent der Körper aller erwachsenen nordamerikanischen Männer kleiner und leichter sind und 50 Prozent größer und schwerer – ein echter Durchschnittstyp also! Der Hybrid II 50 wird 1973 in den USA und somit vor 50 Jahren für Tests von Rückhaltesystemen zugelassen. Mercedes-Benz verwendet ihn mehrere Jahrzehnte lang. Jeder der bis zu 80 Sensoren hat eine eigene Kabelverbindung zur Messtechnik.
Heute kommen moderne Nachfahren des Hybrid II 50 zum Einsatz. Jeder davon hat bis zu 150 verschiedene Sensoren, für die dank Digitaltechnik ein einziges gemeinsames Kabel zum Anschluss genügt. Die Dummys haben viel zu tun: Das Mercedes-Benz Technologiezentrum für Fahrzeugsicherheit in Sindelfingen führt auf seinen drei Crashbahnen jährlich bis zu 900 Unfallversuche aus. Dafür stehen 120 Messpuppen bereit, die von Technikern vorbereitet und gewartet werden. Weibliche Dummys nutzt Mercedes-Benz seit über 20 Jahren. Zur Verfügung stehen auch Dummys, die Kinder in verschiedenen Altersstufen repräsentieren.
Quelle: Mercedes-Benz Group AG