Mit dem CLS Shooting Brake brachte Mercedes-Benz im Jahr 2012 als Baureihe X 218 ein viertüriges Coupé auf den Markt, das das Coupé mit einen größeren Gepäckraum und einer Heckklappe kombinierte. Der versprochene Verkaufserfolg war dem Modell nicht vergönnt.
Ein besonderes Modell: der CLS Shooting Brake
Wie schon beim viertürigen CLS Coupé beherrschten auffällige Karosserieproportionen auch das Bild des Shooting Brake: Eine lange Motorhaube, niedrige Fenster, rahmenlose Seitenscheiben und eine betont flache, bis zum Heckabschluss durchgezogene Dachlinie verliehen dem fünftürigen Aufbau eine ähnlich geduckte, coupéhafte Silhouette. In der Seitenansicht wirkte die charakteristische Dropping Line eher noch effektvoller. Die Frontgestaltung des Shooting Brake entsprach mit ihrer weiter vorn positionierten, aufrechten Kühlermaske mit zentralem Mercedes-Stern und den großen Lufteinlässen der des viertürigen Coupés. Auch hier waren die neuen, in LED-Technik ausgeführten High-Performance-Scheinwerfer, die der Fahrzeugfront ein besonders dynamisches Gepräge verliehen, auf Wunsch spezifizierbar.
Das athletisch wirkende Heck wurde von den weit in die Fahrzeugflanken umgreifenden LED-Leuchten sowie einer breiten Chrom-Griffleiste dominiert. Ein tief nach unten gezogener Dachspoiler optimierte die aerodynamische Effizienz. Trotz der im Heckbereich besonders flach abfallenden Dachlinie war das Ladevolumen des Fünftürers mit zwischen 590 und 1550 Litern beachtlich. Einen komfortablen Zugang zum Gepäckraum bot die serienmäßig automatisch zu öffnende fünfte Tür.
Vollaluminium-Bauweise
Die Karosseriestruktur des Shooting Brake war durch intelligenten Leichtbau gekennzeichnet. Highlight waren – wie schon beim viertürigen Coupé – die rahmenlosen Türen in Vollaluminium-Bauweise, aber auch Motorhaube, vordere Kotflügel, Hecktür, die Hutablage und diverse Trägerprofile waren aus diesem Material gefertigt. Die gesamte Fahrzeugfront bestand aus einer Hybridkonstruktion aus Aluminiumblech und glasfaserverstärktem Kunststoff. Um trotz der angestrebten Gewichtsreduzierung eine weiter verbesserte Stabilität der Karosseriestruktur zu erzielen, bestanden über 70 % aller Bleche der Rohbaukarosse eines neuen CLS Shooting Brake aus hoch- oder ultrahochfesten Stahllegierungen mit drei- bis vierfach höherer Zugfestigkeit. Die widerstandsfähige Fahrgastzelle mit großdimensionierten Deformationszonen an Front und Heck bot allen Passagieren dank umfangreicher konstruktiver Maßnahmen eine besonders hohe Sicherheitsmarge.
Die Mercedes-Benz Entwickler achteten zugleich darauf, dass die Karosseriegestaltung des Shooting Brake nicht nur optisch, sondern auch aerodynamisch überzeugte. Umfangreiche aerodynamische Feinarbeit, die unter anderem strömungsgünstig geformte Bug- und Heckschürzen, großflächige Motorraum- und Unterbodenverkleidungen sowie aerodynamisch optimierte Außenspiegel umfasste, schlug sich in einem Cw-Wert von 0,29 nieder.
Interieurdesign
Das Interieurdesign des CLS Shooting Brake entsprach im Wesentlichen dem des viertürigen CLS und bot den Passagieren ebenso großzügige Innenraummaße. Merkmale waren beispielsweise der leicht gebogen ausgeführte Instrumententräger, ein neues dreispeichiges Multifunktionslenkrad mit Nappaleder-Bezug, ein TFT-Farbdisplay in der Mitte des Tachometers sowie das in das Oberteil des Instrumententrägers integrierte großformatige Zentraldisplay. Hiervon standen je nach Ausstattung zwei Versionen mit unterschiedlich spezifizierten Display-Ausführungen bereit. Auch beim Shooting Brake waren neben der Serien-Sitzausstattung optional drei weitere, speziell ausgerüstete Vordersitz-Varianten lieferbar: die vielfach einstellbaren Multikontur-Sitze, die sich an den jeweiligen Fahrstil adaptierenden Aktiv-Multikontursitze sowie aktiv belüftete Vordersitze.
Ebenso wie beim Viertürer war das Gestaltungskonzept des Shooting Brake Interieurs, für das fünf Innenraumfarben, fünf Zierteil-Ausführungen sowie drei Lederqualitäten zur Wahl standen, auf eine ausgeprägte Individualisierbarkeit ausgerichtet. Darüber hinaus bot das designo Portfolio zahlreiche weitere Möglichkeiten einer ganz auf den persönlichen Geschmack zugeschnittenen Innenraumgestaltung. Die Sitzanlage im Fond bestand aus zwei stark konturierten Einzelplätzen außen sowie einem Sitz in der Mitte, die Rücksitzlehne war im Verhältnis 1/3 zu 2/3 teilbar sowie komplett umklappbar ausgeführt. Ein besonderes Highlight stellte der als designo Sonderausstattung angebotene hölzerne Laderaumboden für den Shooting Brake dar. Der mit amerikanischem Kirschbaumfurnier belegte und mit vier Aluminiumschutzleisten versehene Holzboden war mit Intarsien aus dunkler Räuchereiche versehen und weckte Assoziationen zum Yachtbau.
Für CLS Coupé und Shooting Brake standen die identischen Infotainmentsysteme bereit. Zum Serienumfang zählte das Basissystem Audio 20 CD, auf Wunsch war das Multimedia-System COMAND Online erhältlich, das mit Internetzugang, Festplatten-Navigation, der Funktion Music Register sowie der Sprachbedienung LINGUATRONIC aufwartete. Optional spezifizierbar für die Shooting Brake Ausführung war das in Kooperation mit harman/kardon® entwickelte Surround-Soundsystem „Logic7“ sowie als Topausstattung das auf Wunsch lieferbare Bang & Olufsen BeoSound AMG High-End-Surround-Soundsystem mit 14 Lautsprechern und einer Leistung von 1200 Watt.
Motorisierungen des CLS Shooting Brake
Bei der Markteinführung des CLS Shooting Brake waren drei Benzin- und zwei Dieselmotorisierungen verfügbar. Im CLS 350 BlueEFFICIENCY sorgte der 3,5-Liter-V6 der Baureihe M 276, im CLS 500 BlueEFFICIENCY und CLS 500 BlueEFFICIENCY 4MATIC der knapp 4,7 Liter große V8 der Baureihe M 278 und im CLS 63 AMG der 5,5-Liter-Hochleistungs-V8 M 157 für Vortrieb. Alle drei Ottomotoren waren mit der BlueDIRECT Technologie ausgerüstet, deren Kernstück die 3. Generation der strahlgeführten Direkteinspritzung mit neu entwickelten Piezo-Injektoren und einem Systemdruck von bis zu 200 bar war. Das als Saugmotor ausgelegte V6-Triebwerk stellte eine Leistung von 225 kW/306 PS bei 6500/min und einen Drehmomentbestwert von 370 Nm bereit, der zwischen 3500 und 5250/min zur Verfügung stand. Das ermöglichte dem CLS 350 BlueEFFICIENCY Shooting Brake – von dem, wie beim CLS Coupé, keine 4MATIC Version angeboten wurde – eine Höchstgeschwindigkeit von elektronisch abgeregelten 250 km/h und 6,7 Sekunden für den Beschleunigungssprint von 0 auf 100 km/h. Der durchschnittliche Norm-Kraftstoffverbrauch belief sich auf günstige 7,3 bis 7,4 Liter auf 100 km.
Der mit knapp 4,7 Liter Hubraum aufwartende V8 im CLS 500 BlueEFFICIENCY sowie im CLS 500 BlueEFFICIENCY 4MATIC verfügte nicht zuletzt dank einer Biturbo-Aufladung über eine Spitzenleistung von 300 kW/408 PS bei einem Drehmomentmaximum von 600 Nm, das zwischen 1600 und 4750/min anlag. Das Triebwerk kombinierte überlegenes Durchzugsvermögen mit vorbildlicher Laufkultur. Bei ebenfalls elektronisch auf 250 km/h begrenzter Höchstgeschwindigkeit katapultierte der Biturbo-V8 den Shooting Brake in nur 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Trotz dieses Leistungspotenzials begnügte sich der CLS 500 BlueEFFICIENCY mit einem Durchschnitts-Kraftstoffnormverbrauch von 9,2 bis 9,3 Liter auf 100 km. Bei der 4MATIC Version lag dieser Wert bei 9,8 bis 9,9 Liter auf 100 km.
Auch Diesel-Antriebe
Die für den Shooting Brake lieferbare Palette an Dieselmotoren begann mit dem schon aus dem viertürigen Coupé bekannten, knapp 2,2 Liter großen Vierzylinder-Triebwerk OM 651, das im CLS 250 CDI BlueEFFICIENCY Shooting Brake wiederum 150 kW/204 PS lieferte und ein maximales Drehmoment von 500 Nm bei 1600-1800/min bereitstellte. Als Höchstgeschwindigkeit erreichte der CLS 250 CDI BlueEFFICIENCY 235 km/h, den Spurt von 0 auf 100 km/h erledigte er in 7,8 Sekunden – ein bemerkenswertes Fahrleistungspotenzial, das dennoch mit einem Durchschnitts-Normverbrauch von nur 5,3 bis 5,4 Liter auf 100 km einherging.
6-Zylinder Antrieb
Noch höhere Leistungsansprüche erfüllte der V6-Diesel im CLS 350 CDI BlueEFFICIENCY sowie im CLS 350 CDI 4MATIC BlueEFFICIENCY. Der einen Hubraum von 2987 cm³ aufweisende Motor der Baureihe OM 642 verfügte über eine Höchstleistung von 195 kW/265 PS und ein Drehmomentmaximum von 620 Nm. In den Fahrleistungen schlug sich dies neben einer elektronisch auf 250 km/h abgeregelten Höchstgeschwindigkeit in einer Zeit von 6,6 Sekunden für den Beschleunigungssprint von 0 auf 100 km/h nieder. In puncto Kraftstoffverbrauch wurden für den CLS 350 CDI BlueEFFICIENCY Normwerte von durchschnittlich 6,0 bis 6,1 und für die 4MATIC Version von 6,6 bis 6,7 Liter auf 100 km angegeben. Sämtliche für den CLS Shooting Brake angebotenen Motoren waren serienmäßig an das siebenstufige Automatikgetriebe 7G-TRONIC PLUS gekoppelt, das in seiner aktuellsten Version noch einmal effizienter arbeitete und ebenso einen Beitrag zu den günstigen Verbrauchswerten leistete wie die serienmäßige ECO Start-Stopp-Funktion.
Der für die Shooting Brake Modelle CLS 350 CDI BlueEFFICIENCY und 500 CLS BlueEFFICIENCY lieferbare permanente Allradantrieb 4MATIC verteilte im Normalbetrieb die Antriebsmomente zwischen Vorder- und Hinterachse in einem Verhältnis 45 zu 55 %. Das mit einer Lamellensperre im Zentraldifferenzial aufwartende System gewährleistete unter allen Einsatzbedingungen hohe Traktion und Spurstabilität bei bestmöglicher Energieeffizienz.
Das in der neuen CLS-Klasse generell erreichte Niveau an passiver Sicherheit war nicht zuletzt durch die optimierte Schutzwirkung der gesamten Karosseriestruktur außerordentlich hoch. Weiter verfeinerte Rückhaltesysteme sowie das präventive Insassenschutzsystem PRE-SAFE® ergänzten die umfangreichen Maßnahmen zur Verringerung von Unfallfolgen. Letzteres wies durch eine Vernetzung mit dem optional lieferbaren, radarbasierten Abstandsregeltempomaten DISTRONIC PLUS einen erweiterten Funktionsumfang auf. Wie die Coupés der neuen CLS Generation waren auch die Shooting Brake Versionen serienmäßig mit insgesamt neun Airbags ausgestattet, darunter erstmals auch sogenannte Pelvisbags. Für den Fondbereich waren auf Wunsch Sidebags lieferbar.
Die Entwickler der neuen CLS-Klasse hatten auch intensiv an der weiteren Perfektionierung der Fahreigenschaften gearbeitet. Man entschied sich, um bestmögliche Fahrsicherheit mit ausgeprägter Fahrdynamik und jederzeit hohem Fahrkomfort zu kombinieren, für den Einsatz der bewährten, aus der E-Klasse bekannten Mehrlenker-Vorderachse – jedoch in neu konfigurierter Form. Ähnlich verhielt es sich mit der Hinterachse, wo das Konzept der Leichtbau-Raumlenkerachse ebenfalls von der E-Klasse übernommen, aber durch verstärkten Einsatz von Aluminium für die Radführungselemente sowie eine veränderte Grundabstimmung modifiziert wurde. Im Unterschied zum CLS Coupé und auch um anspruchsvollere Transportaufgaben ohne negative Einflüsse auf Fahrsicherheit und -komfort darstellen zu können, wurden die Shooting Brake Modelle an der Hinterachse serienmäßig mit einer voll tragenden Luftfederung samt automatischem Niveauausgleich ausgerüstet. Bei den Modellen CLS 500 BlueEFFICIENCY und CLS 500 4MATIC BlueEFFICIENCY zählte die Rundum-Luftfederung AIRMATIC mit dem elektronisch geregelten stufenlosen Dämpfungssystem ADS zum serienmäßigen Ausstattungsumfang. Einerseits ermittelte das System radselektiv die jederzeit optimale Stoßdämpfercharakteristik, andererseits konnte aber auch der Fahrer mittels manuell betätigtem Programmschalter die individuell gewünschte Dämpfungscharakteristik bestimmen. Die AIRMATIC konnte optional auch für alle anderen Shooting Brake Modelle spezifiziert werden.
Serienmäßig waren die Vier- und Sechszylinder-Modelle des Shooting Brake mit 17 Zoll großen 10-Speichen-Leichtmetallrädern und vorne wie hinten einheitlicher Bereifung im Format 245/45 ausgestattet. Die Achtzylinder-Modelle CLS 500 BlueEFFICIENCY und CLS 500 4MATIC BlueEFFICIENCY rollten dagegen auf 18 Zoll messenden 5-Spechen-Felgen mit Reifen der Dimension 255/40. Auf Wunsch war für alle Modellvarianten auch Mischbereifung im Format 255/40 R 18 vorne und 285/35 R 18 hinten verfügbar. Einen noch sportlicheren Auftritt gewährleisteten auf Wunsch lieferbare 19-Zoll-Felgen, auf die vorne Reifen der Dimension 255/35 und hinten 285/30 aufgezogen waren. Zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung gehörte auch eine ins ESP® eingebundene Reifendruckkontrolle, die vor plötzlichem Druckverlust warnte.
Die in den Shooting Brake Modellen eingebaute elektro-mechanische Direktlenkung, die bereits in den CLS Coupés Weltpremiere im oberen Fahrzeugsegment gefeiert hatte, war effizienzoptimiert ausgelegt und bot zum einen hohe Lenkpräzision sowie weiter optimierten Lenkkomfort. Darüber hinaus ermöglichte sie die Einbindung weiterer Assistenzsysteme wie zum Beispiel des Spurhalte-Assistenten oder des Aktiven Park-Assistenten.
Die Bremsanlage der Shooting Brake Modelle war identisch mit der der CLS Coupés und zeigte sich dank großdimensionierter innenbelüfteter und vorne zusätzlich gelochter Bremsscheiben überaus leistungsstark und belastbar. Serienmäßig war das System als ADAPTIVE BRAKE ausgelegt, umfasste also neben dem Elektronischen Stabilitäts-Programm ESP® auch Assistenzmerkmale wie eine HOLD-Funktion, eine Berganfahrhilfe, eine PRE-FILL-Funktion sowie eine automatische Trockenbremsfunktion.
Für beide Ausführungen der CLS-Klasse war zur weiteren Optimierung der Fahrsicherheit eine umfangreiche Palette von Assistenzsystemen als Sonderausstattung verfügbar. Neu waren hier unter anderem der Aktive Totwinkel- und der Aktive Spurhalte-Assistent, die in erkannten Gefahrensituationen gegebenenfalls selbsttätig eingriffen. Ebenfalls auf Wunsch zu haben waren der radarbasierte Abstandsregel-Tempomat DISTRONIC PLUS und der Bremsassistent PLUS. Ersterer präsentierte sich in der CLS-Klasse mit erweiterter Funktionalität unter anderem durch die Einbindung topografischer Informationen aus digitalen Karten in die Regelstrategie. Letzterer war Teil des Fahrassistenz-Pakets Plus und erkannte mithilfe des Einsatzes von Radarsensoren einen drohenden Auffahrunfall besonders früh und stellte unmittelbar maximale Bremskraftunterstützung zur Verfügung. Serienmäßig an Bord war dagegen das Müdigkeits-Warnsystem ATTENTION ASSIST, das Fahrer oder Fahrerin bei erkannten Symptomen riet, eine Erholungspause einzulegen.
Für eine erhebliche Verbesserung der Sichtverhältnisse bei Dunkelheit oder schwierigen Wetterverhältnissen sorgten die auch beim Shooting Brake optionalen LED High-Performance-Scheinwerfer, die eine Weltneuheit darstellten. Sie boten einen tageslichtähnlichen Farbeindruck und waren mit den nutzungsspezifischen Funktionalitäten des Intelligent Light Systems ILS, wie Landstraßen-, Autobahn-, Abbiege- sowie Aktives Kurvenlicht und erweitertes Nebellicht, kombiniert.
Weitere der Fahrsicherheit, aber auch dem Bedienungskomfort dienliche Systeme waren der auf Wunsch spezifizierbare Aktive Park-Assistent inklusive PARKTRONIC, der Adaptive Fernlicht-Assistent, der Geschwindigkeitslimit-Assistent oder der Nachtsicht-Assistent PLUS, die alle sensor- und/oder kamerabasiert arbeiteten. Diese Systeme leisteten Unterstützung beim Auffinden passender Parklücken sowie beim Einparkvorgang selbst, beim optimalen Auf- und Abblenden des Fahrlichts, bei der Wahrnehmung von Tempobegrenzungs-Schildern sowie beim Erkennen des nächtlichen Geschehens vor dem Fahrzeug.
Nicht weniger als 17 verschiedene Außenfarben sowie ein umfangreiches Angebot an einzeln erhältlichen oder in Paketen zusammengestellten Sonderausstattungen ermöglichten es, jedes Exemplar des CLS Shooting Brake ganz nach jeweiligem Käufergeschmack zu konfigurieren. Eine auf die besondere Ladekapazität des Fünftürers abgestimmte Sonderausstattung war zum Beispiel das Laderaummanagement-System EASY-PACK-Fixkit, das neben Sicherungsschienen für das Transportgut unter anderem Befestigungselemente und einen Ladekantenschutz beinhaltete. An Ausstattungspaketen waren unter anderem das Sport-Paket Exterieur, das Sport-Paket AMG und das Exklusiv-Paket erhältlich, die über technische Modifikationen hinaus eine jeweils unterschiedliche Grundstilistik des äußeren Auftritts und/oder der Interieurgestaltung aufwiesen.
Spitzenmotorisierung aus Affalterbach: der CLS 63 AMG Shooting Brake
Die herkömmlichen Versionen ergänzend, bereicherte von Beginn an auch eine neue Hochleistungsausführung das Angebot der CLS Shooting Brake Modelle – der CLS 63 AMG Shooting Brake, der bereits im Juli, am Vorabend des Großen Preises von Deutschland am Hockenheimring, seine Weltpremiere gefeiert hatte. Wie bereits das viertürige Coupé war auch der Fünftürer mit dem 5,5 Liter großen Biturbo-V8-Triebwerk der Baureihe M 157 ausgerüstet, das 386 kW/525 PS leistete und ein Drehmomentmaximum von 700 Nm bereitstellte. Dank des Einsatzes neuester Technologien wie der strahlgeführten Benzin-Direkteinspritzung mit Piezo-Injektoren, einem bedarfsgerechten Generatormanagement sowie einer ECO Start-Stopp-Funktion konnte trotz des enormen Fahrleistungspotenzials des V8-Motors – Höchstgeschwindigkeit 250 km/h (abgeregelt), Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden – ein durchschnittlicher Norm-Kraftstoffverbrauchswert von 10,1 Liter auf 100 km dargestellt werden. Mithilfe des optional erhältlichen AMG Driver’s Package konnte die Höchstgeschwindigkeit auf – ebenfalls limitierte – 280 km/h angehoben werden.
Zur Übertragung der Antriebskräfte diente das automatische, aber mit nasser Anfahrkupplung agierende AMG SPEEDSHIFT MCT 7-Gang-Sportgetriebe. Es verfügte über vier Fahrprogramme: Das Programm „C“ stand für Controlled Efficiency und wies eine verbrauchsoptimierende Auslegung auf, während in den sportlichen Modi „S“ und „S+“ sowie im manuellen Schaltmodus „M“ hohe Motoragilität, kurze Schaltzeiten und betont sportliche Features wie die RACE START-Funktion im Mittelpunkt standen.
Um das Leistungspotenzial des Biturbo-V8 in jedem Fahrzustand unter Kontrolle zu behalten, war der CLS 63 AMG mit dem Sportfahrwerk AMG RIDE CONTROL ausgerüstet, das mit einer um knapp 30 mm vergrößerten Spurweite an der Vorderachse, Stahlfederbeinen vorn, einer Luftfederung hinten samt automatischer Niveauregulierung sowie einem elektronisch geregelten Dämpfungssystem aufwartete. Zur individuellen Bestimmung der gewünschten Fahrwerkscharakteristik waren drei unterschiedlich profilierte Modi anwählbar: „Comfort“, „Sport“ und „Sport plus“.
Für die geforderte hohe Lenkpräzision sorgte die serienmäßige elektro-mechanische AMG Sportparameter-Lenkung mit variabler Lenkunterstützung. Darüber hinaus war das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® dreistufig ausgelegt und konnte so entsprechend dem jeweiligen Einsatzzweck konfiguriert werden.
Den außergewöhnlichen Leistungswerten jederzeit gewachsen war die AMG Hochleistungs-Bremsanlage mit 360 mm messenden, innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben rundum. Die vorderen Scheiben waren in Verbund-Technologie ausgeführt. Auf Wunsch konnte eine AMG Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage spezifiziert werden, deren noch größere Bremsscheiben über zusätzliche Reserven verfügten. Serienmäßig rollte der CLS 63 AMG auf titangrau lackierten und glanzgedrehten, 19 Zoll großen AMG Leichtmetallrädern im neuen Triple-Speichen-Design, auf die Reifen im Format 255/35 vorne und 285/30 hinten aufgezogen waren.
Für die neue Performance-Version standen sämtliche Innovationen im Bereich Assistenzsysteme bereit, von denen auch die anderen Modellvarianten der CLS-Klasse profitierten. Insgesamt trugen im CLS 63 AMG über ein Dutzend solcher Elektronik-basierten Systeme dazu bei, Unfälle gar nicht erst entstehen zu lassen oder zumindest in ihrer Schwere abzumildern. Serienmäßig an Bord waren unter anderem die LED High-Performance-Scheinwerfer, die in Verbindung mit dem Intelligent Light System ILS eine Reihe praxisorientierter Lichtfunktionen aufwiesen.
Der optische Auftritt des CLS 63 AMG Shooting Brake ließ auf den ersten Blick, aber durchaus dezent, die Sonderstellung der Hochleistungsversion erkennen. In der Frontansicht ähnelte das Arrangement von Kühlermaske, großem Mercedes-Stern und zentraler Querlamelle dem am Supersportwagen SLS AMG. Darüber hinaus wies das Performance-Modell verbreiterte Kotflügel mit „V8 BITURBO“-Emblem sowie eine spezielle AMG Frontschürze auf. Hinten rundeten die AMG Heckschürze samt Diffusor-Optik, die AMG Abrisskante am Gepäckraumdeckel sowie die vierflutige AMG Sportabgasanlage das explizit sportliche Outfit des CLS 63 AMG Shooting Brake ab.
Das Erscheinungsbild des Interieurs bestimmten die serienmäßigen AMG Sportsitze in Leder Nappa, ein AMG Performance-Lenkrad mit drei Speichen, oben und unten abgeflachtem Kranz und Aluminium-Schaltpaddles sowie auf der Mittelkonsole die AMG DRIVE UNIT samt E-SELECT-Wählhebel. In Klavierlack schwarz gehaltene Zierelemente verliehen dem Innenraum eine sportlich-luxuriöse Ausstrahlung. Zusätzlicher Individualisierung des Interieurs waren kaum Grenzen gesetzt. So stand zum einen das exklusive Portfolio der designo Ausstattungen mit speziellen Lacktönen und Lederfarben zur Verfügung, während zum anderen die Ausstattungsoptionen des AMG Performance Studios weitere Nachschärfungen in Richtung Sportlichkeit ermöglichten. Hier gab es neben Verfeinerungen rein optischer Natur auch technisches Rüstzeug für besonders leistungsorientierten Fahreinsatz. Verfügbar waren unter anderem ein AMG RIDE CONTROL Performance-Fahrwerk mit agilitätsbetonter Grundabstimmung, eine AMG Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage oder ein AMG Hinterachs-Sperrdifferenzial mit 40-prozentiger Sperrwirkung.
Edition 1 Sondermodell
Parallel zur Markteinführung des neuen CLS Shooting Brake und limitiert auf ein Jahr wurde auch ein besonders attraktiv gestaltetes Sondermodell namens „Edition 1“ lanciert. In seiner Ausführung unterschied es sich leicht von den zwei Jahre zuvor angebotenen „Edition 1“-Versionen des CLS Coupés und zeichnete sich unter anderem durch eine matte Außenlackierung im Ton designo magno alanitgrau, die spezielle Lederausstattung designo platinweiß pearl, einen schwarzen designo Dachhimmel, eine Sportpedalanlage aus gebürstetem Edelstahl und spezielle Fußmatten aus. Für die Innenraum-Zierteile standen neben der serienmäßigen Ausführung Esche schwarz glänzend als Sonderausstattung auch Klavierlack schwarz oder AMG Carbon/Klavierlack zur Wahl. Das Ausstattungspaket, das mit allen Motorisierungsvarianten kombinierbar war, wurde in Abhängigkeit vom Modell und der individuellen Spezifikation mit Brutto-Listenpreisen zwischen 7.021,00 und 12.316,50 Euro berechnet.
Ab Anfang Oktober 2012 rollten die neuen CLS Shooting Brake in die europäischen Showrooms. Dabei wurden die Diesel-motorisierten Shooting Brake Versionen mit Brutto-Listenpreisen von 61.761,00 Euro für das Einsteigermodell CLS 250 CDI BlueEFFICIENCY und 68.365,50 Euro für das Spitzenmodell CLS 350 CDI 4MATIC BlueEFFICIENCY ausgewiesen. Bei den Benzinern reichte das Spektrum von 66.818,50 Euro, die für den CLS 350 BlueEFFICIENCY zu entrichten waren, bis zu 84.966,00 Euro für den CLS 500 4MATIC BlueEFFICIENCY. Noch deutlich darüber rangierte der CLS 63 AMG, der für 117.512,50 Euro angeboten wurde.
Im Frühsommer 2013 präsentierte Mercedes-Benz mit dem S-Modell eine neue Spitzenvariante des CLS 63 AMG Shooting Brake. Sie zeichnete sich vor allem durch eine um weitere 20 kW/28 PS auf 430 kW/585 PS gesteigerte Motorleistung sowie die serienmäßige Ausrüstung mit dem AMG Allradantrieb 4MATIC aus, der eine Performance-orientierte Momentenverteilung von 33 % (vorne) zu 67 % (hinten) aufwies. Aus dieser Konfiguration resultierte eine noch einmal verkürzte Beschleunigungszeit von 3,8 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Nach wie vor blieb die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 250 km/h bzw. mit dem optionalen AMG Driver’s Package auf 280 km/h limitiert.
Zur weiteren Verbesserung der Traktion kam im S-Modell serienmäßig ein 40-prozentiges Hinterachs-Sperrdifferenzial zum Einsatz. Ebenso zeigte sich die Vorderachse durch neu entwickelte, aus Aluminium gefertigte Komponenten sowie eine spezielle, noch sportlicher abgestimmte Elastokinematik der Radaufhängungen modifiziert. Nur noch für das S-Modell als Sonderausstattung zu haben war ab diesem Zeitpunkt die AMG Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage.
Kleine, auf den ersten Blick nur für Kenner identifizierbare Unterschiede verwiesen auf die Sonderstellung der S-Modelle. Stets rot lackierte Bremssättel vorne und hinten sowie ein zusätzliches „S“ am AMG Logo auf der Gepäckraumtür waren neben exklusiven, titangrau matt lackierten und mit glanzgedrehtem Felgenhorn versehenen AMG Leichtmetallrädern im 10-Speichen-Design die einzigen von außen erkennbaren Merkmale. Im Innenraum gab es unter anderem – je nach spezifizierter Ausstattungsfarbe – grau gehaltene Kontrastziernähte an Sitzen, Türverkleidungen, Armauflagen und der Mittelkonsole sowie ebenfalls graue Sicherheitsgurte. Besonders ins Auge fiel der nicht nur unten, sondern auch oben abgeflachte Kranz des AMG Performance Lenkrads.
Leistungssteigerung für das AMG-Modell
Kurz vor der Einführung des S-Modells hatte auch das Triebwerk des CLS 63 AMG eine Leistungssteigerung auf 410 kW/557 PS bei einem Drehmomentbestwert von 720 Nm erfahren. Zudem wurde für den erstarkten CLS 63 AMG nun der AMG-spezifische 4MATIC Allradantrieb verfügbar gemacht. Sämtliche in den AMG Modellen zum Einsatz kommenden Antriebsaggregate erfüllten ab sofort die erst 2015 Geltung erlangende Abgasnorm Euro 6.
In die Verkaufsräume gelangten die erstarkten heckgetriebenen Versionen im April, die allradgetriebenen und S-Modelle im Juni 2013. Zu diesem Zeitpunkt galt für den CLS 63 AMG S 4MATIC Shooting Brake ein Brutto-Listenpreis von 132.982,50 Euro, während für die 4MATIC Version des Standardmodells 122.034,50 Euro in Rechnung gestellt wurden.
Modellpflege der Baureihe 218
Bis zur Modellpflege der CLS-Klasse, die für Mitte 2014 anberaumt war, wurden für die erst 2012 eingeführten Shooting Brake Modelle im Vergleich zu den Coupés und bereinigt um die kürzere Angebotsdauer zum Teil deutlich niedrigere Produktionszahlen verzeichnet. Das galt vor allem für das Einsteigermodell CLS 250 CDI – ab Frühjahr 2013 war bei allen entsprechend benannten Modellen der CLS-Klasse die Zusatzbezeichnung BlueEFFICIENCY weggefallen – und den Otto-motorisierten CLS 350 sowie in besonders ausgeprägtem Maß für den CLS 500 sowohl in heck- wie in allradgetriebener Form. Deren Stückzahlen lagen um 50 bis 80 % unter denen des viertürigen Coupés. Dagegen wies die Produktionsstatistik für die Shooting Brake Versionen des CLS 350 CDI und des CLS 350 CDI 4MATIC mit zwischen etwa 4.000 bzw. 4.500 Einheiten vergleichbare und im Fall des Allrad-Modells sogar höhere Zahlen aus als im Vergleichszeitraum beim Coupé. Die beiden Sechszylinder-Diesel-Versionen avancierten damit zu den beliebtesten Shooting Brake Modellen des ersten Produktionszyklus.
Quelle/Bilder: Mercedes-Benz Group AG