25 Jahre Mercedes-Benz CL der Baureihe C 215

Die Sterne holt das neue große Coupé Mercedes-Benz CL der Baureihe C 215 vor 25 Jahren mühelos vom Himmel. Schon bei der Premiere auf dem Auto-Salon in Genf im März 1999 ist die Öffentlichkeit begeistert. Die Pressefahrvorstellung im Herbst in Südfrankreich stärkt diesen Eindruck. Als Weltneuheit bietet das Coupé das aktive Fahrwerksystem Active Body Control (ABC), eine Mercedes-Benz Entwicklung für ein Maximum an Dynamik und Komfort. Für das Design zeichnet Mercedes-Benz Designchef Bruno Sacco mit seinem Team verantwortlich. Die Baureihe C 215 gehört zu den letzten Automobilen der Marke, welche die Handschrift des prägenden Stilisten tragen.

25 Jahre Mercedes-Benz CL der Baureihe C 215

Wegweisendes Fahrwerk mit Active Body Control

„Die Active Body Control ist die vielleicht größte Innovation des Fahrzeugs“, beschreibt Frank Knothe rückblickend. Der Ingenieur und Baureihenleiter für die Mercedes-Benz S-Klasse, den SL und SLK hat mit seinem Team die Gesamtabstimmung vorgenommen. „Mit ABC ist der CL nicht allein ein luxuriöses Coupé, sondern zeigt auch Sportgene und rückt in der Summe seiner Eigenschaften sehr nah an exklusive Gran-Turismo-Fahrzeuge heran.“

Mit einer 200-bar-Hochdruckhydraulik sowie leistungsfähiger Sensorik und Steuerung minimiert ABC Wank-, Nick- und Hubbewegungen des Karosserieaufbaus und steigert so die Konditionssicherheit des Fahrers. Die Forschungsabteilung des Unternehmens entwickelt das System in den 1990er-Jahren. Es wird wegen seiner hohen Wirksamkeit direkt in das Serienfahrzeug C 215 überführt. „Mit der Active Body Control haben wir ein neues Kapitel des Komforts in Verbindung mit fahraktivem Handling beim Autofahren aufgeschlagen. Die Serienentwicklung war wegen der Kürze der Zeit eine große Herausforderung. Aber das Ergebnis hat sich gelohnt“, sagt Knothe.

25 Jahre Mercedes-Benz CL der Baureihe C 215

Erlesenes Design trifft auf Leichtbau

Auch das Design des CL beeindruckt. Er blickt mit vier Scheinwerfern in die Welt, seine lang gestreckte Silhouette und die bogenförmige Dachlinie heben die Dynamik des Coupés hervor. Dabei gelingt den Designern ein Kunststück: Die Karosserie des C 215 ist 72 Millimeter kürzer, 55 Millimeter schmaler und 54 Millimeter niedriger als beim Vorgänger C 140, der Radstand ist 60 Millimeter kürzer. Doch der CL erfüllt mit Innenraummaßen auf S-Klasse-Niveau höchste Ansprüche hinsichtlich des Raumkomforts. Das Leichtbaukonzept mit hochfestem Stahl, Aluminium, Magnesium und Kunststoff senkt das Fahrzeuggewicht um 340 Kilogramm im Vergleich zum C 140.

Der Position an der Spitze des Mercedes-Benz Modellprogramms entspricht die Ausstattung des CL, der im Werk Sindelfingen auf einer eigenen Linie gebaut wird. Instrumententafel, Sitze, Tür- und Seitenverkleidungen sowie die Armauflage der Mittelkonsole sind serienmäßig mit Leder bezogen. Im Innenraum setzt darüber hinaus reichlich Holz weitere Akzente. Ab Frühjahr 2001 sind designo Steinzierteile für den Innenraum des CL erhältlich.

25 Jahre Mercedes-Benz CL der Baureihe C 215

AMG Spitzenmodell mit V12-Biturbomotor

In den Handel kommt im Oktober 1999 zunächst der CL 500 mit V8-Motor und 225 kW (306 PS) Leistung. Der 270 kW (367 PS) starke CL 600 mit einem neu entwickelten V12-Motor mit automatischer Zylinderabschaltung folgt im Jahr 2000. Der Treibstoffverbrauch sinkt gegenüber dem Vorgängermodell der Baureihe C 140 um rund 20 Prozent. Auf Wunsch ist die Zylinderabschaltung auch für den CL 500 erhältlich.

Neben CL 500 und CL 600 gibt es in der Baureihe C 215 zwei AMG Hochleistungsversionen: Der V8-Typ CL 55 AMG (265 kW/360 PS) wird im Spätherbst 1999 präsentiert, die Zwölfzylindervariante CL 63 AMG (324 kW/444 PS) folgt 2001. Spitzenmodell wird 2003 der CL 65 AMG mit V12-Biturbomotor, 450 kW (612 PS) und 1.000 Newtonmetern Drehmoment. Das Hochleistungs-Coupé ist damals – neben der parallel präsentierten Limousine S 65 AMG – eines der beiden leistungsstärksten Automobile in der bisherigen Geschichte von AMG und Mercedes-AMG.

Innovationen in der sportlich-luxuriösen Baureihe

Die Active Body Control ist nicht die einzige Technikinnovation des Fahrzeugs. Darüber hinaus hat das Oberklasse-Coupé das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP®, die Antriebsschlupfregelung ASR, das Antiblockiersystem ABS und den Bremsassistenten BAS serienmäßig an Bord. Dazu kommen neuartige Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Reinigungsanlage für Fern- und Abblendlicht und das PARKTRONIC-System. Zahlreiche Airbags schützen die Passagiere, zum Komfort tragen unter anderem Integralsitze für Fahrer und Beifahrer mit Easy-Entry-Funktion bei.

Ein neues Viergelenk-Türscharnier sorgt für bequemes Ein- und Aussteigen. „Es wirkt unauffällig, doch im Scharnier steckt eine erhebliche Ingenieursleistung. Das ist eine anspruchsvolle Lösung, wenn konstant geringe Spaltmaße der Türöffnung das Ziel sind“, erinnert sich Frank Knothe. Auf Wunsch erhältlich sind ein elektronisches Reifendruck-Kontrollsystem, der Abstandsregel-Tempomat DISTRONIC und weitere Lösungen wie das auf einer Chipkarte basierende Fahrberechtigungssystem Keyless Go.

Bis Februar 2006 werden 47.984 CL der Baureihe C 215 gebaut – ein erfolgreiches Kapitel in der Geschichte der luxuriösen Sportlichkeit von Mercedes-Benz. Der verkaufsstärkste Typ ist der CL 500 mit 32.224 Fahrzeugen und damit mehr als zwei Dritteln der Gesamtproduktion.

Der C 215 macht auch auf internationalen Rennstrecken Karriere. In der Formel-1-Saison 2000 wird ein modifizierter Mercedes-Benz CL 55 AMG als Official F1™ Safety-Car eingesetzt. Sportlich anspruchsvollen Kunden bietet Mercedes-Benz ab Herbst 2000 in Anlehnung an dieses Safety-Car den CL 55 AMG „F1 Limited Edition“ an. Das Coupé ist auf 55 Exemplare limitiert und hochexklusiv ausgestattet. Es ist das weltweit erste Fahrzeug mit Straßenzulassung, das durch eine Bremsanlage mit innenbelüfteten Bremsscheiben aus faserverstärkter Keramik verzögert.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG / Mercedes-Benz Classic

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harry
8 Monate zuvor

Für mich persönlich eines der schönsten Modelle die Mercedes Benz jemals gebaut hat.

PupNacke
Reply to  harry
8 Monate zuvor

Indeed

der echte Eric
Reply to  harry
8 Monate zuvor

dito!

Phil
8 Monate zuvor

Der CL500 in almandinschwarz, vergleichbar dem heutigen rubellitrot, nur einen Ticken dunkler, ein Traum. Die Kinematik der Türen, die im Text erwähnten einzigartigen Türscharniere, halfen beim Ein- und Aussteigen in beengten Verhältnissen außerordentlich.
Leider war die Rostvorsorge zum damaligen Zeitpunkt bei Daimler nicht gerade optimal, um es mal so zu nennen. Außerdem gerieten Fahrzeuge beim Halterwechsel wohl eher selten in pflegende Hände. Man sieht den C215 kaum noch, schade.

Marc W.
8 Monate zuvor

Die Front hat mir nie gefallen, aber in sehr vielem könnte man schwelgen. Riesige versenkbare (!) Fondscheiben, eine magisch geformte Heckscheibe usw.
Es ist nur ein Vierteljahrhundert, aber digital war damals noch nicht wirklich. Winzige monochrome Displays im KI und ein sehr rudimentäres Navi.
Hat jemand die ganz raren Steinzierteile in natura gesehen ?

Phil
Reply to  Marc W.
8 Monate zuvor

Ein besseres Navi kam erst mit der Modellpflege. Aber selbst das „rudimentäre“ Navi war damals sehr gefragt, denn ansonsten hätte die NDL Stuttgart damals -wegen fehlender Navis- nicht zwei SL55 Kompressor ohne Zulassung mit jeweils 50.000 € (!) brutto Nachlass wie Sauerbier angeboten – wohl ein Fehler beim Konfigurieren wie erst bei einem von mir zur Probe gefahrenen X290 63er ohne 360-Grad-Kamera (die 400 € netto wird man wohl noch aufbringen können).
Die Steinzierteile in labrador zu rund 6.000 € netto – die andere Version fällt mir gerade nicht ein – habe ich nie gesehen, weder im Verkaufsraum noch als Probefahrzeug; das designo-Programm wurde stets mit etwas zeitlichem Versatz ausgerollt. Ich erinnere mich aber an ein Foto in ams, wo man damals makaber witzelte, dass angesichts der erwartbaren Käuferschicht so mancher Kunde erstmals mit seinem Grabstein konfrontiert würde.
Ich fühlte mich damals für eine S-Klasse zu jung, was sich erst beim 222 änderte. Aber der C215 erschien mir mit meinen damals 40 Jahren alles andere als fremd. Er hob sich angenehm von dem Dickschiff C140 ab, das erst nach der Modellpflege auf 18-Zöllern ansehnlich wurde. Freilich taten die in der Folge erschienenen 18″-Hohlspeichenfelgen auch dem C215 und erst recht dem W220 gut.
Ja, ich beschwere mich auch über Altes, wenn es mir nicht gefällt oder nach meinem Geschmack noch etwas besser geht. Enthusiasten mit wahrer Leidenschaft und Hingabe (passion) haben immer eine Meinung, auch eine kritische. Die Gleichgültigen lassen schon mal den Zug an die Wand fahren.

Zuletzt editiert am 8 Monate zuvor von Phil
Snoubort
Reply to  Phil
8 Monate zuvor

Meine das Steinzeugs war noch teurer – und in der Kombination als CL65 ein damals einmaliges Gefährt.

Phil
Reply to  Snoubort
8 Monate zuvor

Das „Steinzeugs“ war in den 12-Zylinder-Modellen aufgrund der größeren Anzahl der Zierteile wohl teurer.

Snoubort
Reply to  Marc W.
8 Monate zuvor

Immerhin schon KI 😉

Pano
Reply to  Marc W.
8 Monate zuvor

Die Steinzierteile hab ich in einem CL auf der IAA 2001 gesehen in den man sich reinsetzen konnte. Sah ungewöhnlich aber garnicht mal so schlecht aus.
Grüße
Pano

Snoubort
Reply to  Pano
8 Monate zuvor

Mir hat das extrem gut gefallen – etwas wirklich außergewöhnliches

PupNacke
Reply to  Marc W.
8 Monate zuvor

Ja – kenne sogar 2 Autos (einer aber ein W220).
Sogar Mal so etwas in einem W221 S63 gesehen.

Zuletzt editiert am 8 Monate zuvor von PupNacke
Ferdi
8 Monate zuvor

Au Mann! Ich finde es echt schade, dass es von Mercedes keine großen und stilvollen Coupés mehr gibt / geben wird!? Die ganzen S-Klasse Coupés bzw. CLs waren ne Klasse für sich und immer die Speerspitze des automobiltechnisch Machbaren. Den 140er als Coupé fand ich zwar immer etwas zu plump, aber der hat damals schon ESP gehabt, das dann ziemlich schnell in die A-Klasse eingeführt wurde, weil ein Elch im Weg stand 😉 Ein 217er Nachfolger in groß, gediegen, sportlich, einzigartig mit 8-Zylinder – das wärs!

Zuletzt editiert am 8 Monate zuvor von Ferdi
Swissbob
Reply to  Ferdi
8 Monate zuvor

Volle Zustimmung, gerne auch als Cabrio Version.Mit A statt C.

harry
Reply to  Ferdi
8 Monate zuvor

Finde ich auch. Gerade in Zeiten der selbst ausgerufenen Luxus-Strategie ist ein Maybach S-Klasse Coupe unverzichtbar um mit RR und Bentley mithalten zu können.

Pano
Reply to  harry
8 Monate zuvor

Das mit den großen Maybach-Coupes uä könnte evtl später was werden: https://www.caranddriver.com/news/a45194040/mercedes-maybach-future-luxury-models/
Grüße
Pano

Snoubort
Reply to  Ferdi
8 Monate zuvor

Vor allem wäre ein solches Gefährt ein echter Mercedes, und kein Möchtegern-Porsche

Thomas
Reply to  Ferdi
8 Monate zuvor

Bringt nur nichts, wenn diese Fahrzeuge keinen Beitrag zum Gewinn leisten.

Snoubort
Reply to  Thomas
8 Monate zuvor

Möchtegern Porsche aber auch nicht

harry
Reply to  Thomas
8 Monate zuvor

Ich denke das tut der neue SL auch nicht. Dr. Z würde sich den Spaß gönnen!!!

Snoubort
Reply to  harry
8 Monate zuvor

Und Ola sich den GT und den C63e

Zuletzt editiert am 8 Monate zuvor von Snoubort
C280
8 Monate zuvor

Wir haben aktuell nur noch einen 215er CL500 im Kundenstamm mit etwa 210.000km auf der Uhr. Freue mich jedes mal wenn ich ihn mal wieder fahren darf wenn er zum Service bei uns ist . Einfach ein tolles Auto!

Tommy
Reply to  C280
8 Monate zuvor

Hatte damals noch kein eigenes Fahrzeug und vom Fuhrpark gab es immer die Vorserien 215. Da hat noch viel geklappert, mit den Dichtungen der Scheiben gab es wohl ziemlich Probleme. Trotzdem was es immer ein Erlebnis damit zu fahren. später hab ich dann den Entwickler der Türen kennengelernt. Um die riesen Teile hinzubekommen wurde ein Leichtbau mit Magnesium Teile gewählt, das wäre fast schief gegangen. Ging ja dann noch alles gut.

Damals hat man sich noch einiges getraut. Wüsste nicht dass es am Markt zu der Zeit etwas vergleichbares gab. Wurden dann hat viel verbastelt und abgerockt. aber wer noch einen guten im Originalzustand hat sollte den behalten.

masterplan
8 Monate zuvor

Ja da hab ich seinerzeit 1997 den allerersten mit der 102 Endnummer in der Fahrgestellnr. in Stgt UT aufgebaut. Serie war ja erst Jahre Später . Wie die Zeit vergeht

B B
8 Monate zuvor

Hübsch von der Seite, aber das unsägliche Spiegelei-Gesicht gefiel mir nie. Daran scheiden sich immer noch die Geister. Ich bin so froh, dass wir diese Phase hinter uns gelassen haben. Runde Elemente stehen Autos nicht gut, finde ich.

Aber Hand aufs Herz: BMW und Audi sahen in der Zeit auch gruselig aus, z.B. mit E60/E90 usw… Schien eine Phase des automobilen Design-Tiefstands zu sein. 😀

Und der Innenraum mit diesen hässlichen Holzelementen… ganz gruselig… warum gab es das nicht in elegant? Der Rest im Innenraum dagegen ist meines Erachtens ziemlich nice… Und die Lederverkleidung der Türen (auch beim W211) mit diesem „gerafften“ Leder war schon einmalig. Sowas gibt es leider nicht mehr.

Nennt mich hoffnungslos altmodisch, aber keine S-Klasse (kürzlich eingestelltes Coupé / Cabrio mal abgesehen) war jemals wieder so schön wie die BR 126… *.*

Doc_Blues
8 Monate zuvor

Ich bin in der glücklichen Lage, so ein Automobil aus dem Jahr 2004 mit dem famosen V12 Motor zu besitzen. Weite Strecken sind bis heute ein Genuss. Für mich einer der schönsten Mercedes.