Mit dem Concept GT XX hat Mercedes-AMG in Affalterbach ein elektrisches Ausrufezeichen gesetzt – kompromisslos in Leistung, radikal im Design, durchdacht bis ins letzte Detail. Das viertürige Coupé ist nicht nur eine Studie, sondern ein greifbarer Technologieträger und Ausblick auf die kommende AMG.EA-Architektur. Seine Botschaft ist unmissverständlich: Die elektrische Zukunft von AMG wird weder leise noch langsam.
Schon das Design des neuen Concept Cars verkörpert pure Dynamik. Eine flache, spitz zulaufende „Shark Nose“-Front mit aktivem Panamericana-Grill, kräftige Powerdomes auf der Haube und ein aerodynamisch optimiertes Heck lassen keinen Zweifel daran, wofür der GT XX gebaut ist. Der cw-Wert liegt bei bemerkenswert niedrigen 0,198 – ein Spitzenwert für ein Performance-Fahrzeug.
Doch unter der Hülle steckt echte Revolution: drei hochmoderne Axialfluss-Elektromotoren sorgen für eine Systemleistung von über 1.000 kW bzw. 1.360 PS. Zwei davon sitzen an der Hinterachse (je ca. 350 kW), ein weiterer vorn (ca. 300 kW) – letzterer mit Differenzial und Disconnect Unit. Die ultrakompakten Aggregate, gefertigt im Mercedes-Werk Marienfelde, stammen aus der YASA-Technologieplattform und sind mit nur 8–9 Zentimetern Breite besonders platz- und gewichtssparend – ohne Einbußen bei Drehmoment oder Leistung.
Diese enorme Power wird durch ein hochentwickeltes Thermomanagement abgesichert. Ein speziell entwickeltes, elektrisch nicht leitfähiges Öl kühlt sowohl die Elektromotoren als auch die Hochvoltbatterie. Über 3.000 Zellen sind in ein Ölbad eingebettet, das konstant auf einer Wohlfühltemperatur von 45 Grad Celsius gehalten wird. Das Öl gibt seine Wärme über einen Wasser-Wärmetauscher an einen Kühler in der Frontmaske ab – eine komplexe, aber leistungsstarke Lösung für Dauerbelastung bei voller Performance. Die Batterie dürfte eine Kapazität von rund 100 kWh bieten – genug für alltagstaugliche Reichweiten bei gleichzeitigem Abruf von Maximalleistung. Und die liegt beim GT XX in Superlativ-Bereichen: Der angepeilte Topspeed von 360 km/h macht klar, dass AMG auch elektrisch ganz vorn mitspielen will.
Dabei bleibt AMG nicht nur bei der technischen, sondern auch bei der emotionalen Performance konsequent: Für einen mitreißenden Sound sorgt ein neuartiges Lautsprechersystem, das im Frontscheinwerfermodul integriert ist. Der Trick: Die Radkästen dienen als akustischer Volumenkörper, um einen kräftigen, künstlich erzeugten Fahrklang zu generieren – kein Motorengeräusch im klassischen Sinne, aber eine akustische Untermalung mit Charakter, abgestimmt auf Fahrmodus und Geschwindigkeit. So bleibt auch das emotionale Markenerlebnis erhalten – also typisch AMG.
Und der GT XX bleibt keine Einzellösung: Axialfluss-Motoren und Thermotechnik feiern nicht nur in der AMG.EA-Architektur Premiere, sondern werden auch in kommenden AMG-Derivaten wie dem vollelektrischen CLA 45 AMG, sowie den AMG-Versionen von C-Klasse EQ und GLC EQ Einzug halten. Die Technologie aus Marienfelde wird damit zur Basis für die AMG-Performance der nächsten Jahre.
Innen bleibt AMG ebenfalls puristisch: Kein Hyperscreen, sondern ein zentrales Center Display, klar fokussiert auf den Fahrer. Hier zählt nicht die Show, sondern die unmittelbare Kontrolle – auch das ein bewusstes Bekenntnis zu echter Fahrmaschine statt digitalem Theater.
Der Concept AMG GT XX ist nicht nur ein elektrischer Supersportler, sondern ein Technologieversprechen an die Zukunft. Mit über 1.360 PS, innovativem Thermomanagement, Axialflussmotoren „made in Marienfelde“ und einem neuartigen Klangsystem wird klar: Auch in der elektrischen Ära bleibt AMG das, was es immer war – eine Ikone für kompromisslose Performance mit Charakter.
Bilder: MBpassion.de