Daimler und Bosch veranstalten unternehmensübergreifende Working Out Loud Konferenz

Das Wort vom Kulturwandel wird in Unternehmen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und ihren Auswirkungen gern gebraucht. Oft meint man damit die Implementierung von Tools und Instrumenten – dabei entsteht Kultur durch die Menschen, die damit arbeiten. Working Out Loud (WOL) setzt beim Menschen an und stellt seine Bedürfnisse in einer vernetzten Arbeitswelt in den Mittelpunkt der digitalen Transformation. Die Daimler AG ist bereits seit März 2016 mit dabei, diese von John Stepper in den USA entwickelte Lernmethode anzuwenden und veranstaltet heute gemeinsam mit Bosch unter dem Motto „Change Perspectives and Culture with Working Out Loud“ das erste unternehmensübergreifende Event ganz im Geiste dieser Methode.

Working Out Loud bedeutet, die eigene Arbeit sichtbar und Entstehungs-prozesse transparent zu machen. Ein WOL-Circle bezeichnet eine Gruppe von drei bis fünf Menschen mit individuellen Zielen, die sich über 12 Wochen einmal pro Woche fest zu einem virtuellen oder realen Treffen verabreden. Der Zweck: gemeinsam die individuellen Ziele erreichen, gegenseitig Feedback geben und die Fähigkeiten erweitern. Deshalb strukturiert die Gruppe ihre Treffen nach einem wöchentlichen Plan – dem so genannten „Circle Guide“. Dabei werden neben den neuen Fähigkeiten, die aus den persönlichen Zielen resultieren, neue Beziehungen und soziale Kompetenzen aufgebaut. Diese begünstigen die Vernetzung im Unternehmen. Der einzelne Mitarbeiter macht für andere sichtbarer, wie er arbeitet. Die anderen helfen ihm, effizienter zu werden. Das Wissen einzelner wird weitergegeben, die übergreifende Zusammenarbeit wird verstärkt. Das Unternehmen wächst mit seinen Mitarbeitern und wird agiler, vernetzter und innovationsstärker.

Von 2016 mit einem ersten WOL-Circle entstand bis heute durch verschiedene DigitalLife@Daimler Initiativen und Mundpropaganda eine Community mit über 1.100 Followern im Daimler Social Intranet. Weltweit mehr als 400 Daimler-Mitarbeiter haben mittlerweile schon mindestens einmal an einem WOL-Circle teilgenommen. 98 Prozent von ihnen empfehlen die Methode weiter und 100 Prozent gaben an, durch die Methode mehr Spaß an ihrer Arbeit zu haben. Kein Wunder, dass die Methode von Anfang an eine Säule der Strategie von DigitalLife@Daimler war und konzernweit vorgestellt und beworben wird – durch ein cross-funktionales Co-Creation Team, das zusätzlich zu den eigenen Kernaufgaben an der Weiterentwicklung und Adaption der Methode an Daimler-Bedürfnisse arbeitet. WOL verbindet die Interessen des einzelnen Mitarbeiters mit denen des Unternehmens und hat auch seitens der Arbeitnehmervertretung die volle Unterstützung.

„Working Out Loud beweist, dass die digitale Transformation nicht Angst einflößen und beunruhigen muss. Es kommt darauf an, wie sie gestaltet wird. Wer seine Arbeit sichtbar macht, erfährt auch, dass sie etwas wert ist. Und wer sich vernetzt, findet zusätzliche Möglichkeiten der Zugehörigkeit und Anerkennung“, so Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG. „Wenn 100 Prozent aller Anwender einer neuen Methode mehr Spaß an der Arbeit haben, ist die Methode richtig und macht die Arbeit humaner. Und als Betriebsrat können wir das nur unterstützen.“

Da die Erfahrungen anderer Unternehmen ähnlich positiv sind, kommt es heute zu einer ersten gemeinsamen Konferenz mit je 200 Mitarbeitern von Daimler und Bosch. Alle Hierarchieebenen, Funktionen und Bereiche sind vertreten. Erfahrene WOL-Multiplikatoren sind ebenso dabei wie interessierte Neulinge. Als Speaker sind neben dem „Erfinder“ von WOL, John Stepper, auch die externe Expertin für digitale Transformationsprozesse Celine Schillinger, Christoph Kübel, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor von Bosch, sowie Daimler-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Michael Brecht mit dabei.

Der Erfahrungsaustausch mit Bosch zum Thema WOL gehörte für die Daimler-Mitarbeiter, die die Methode vorantreiben, von Anfang an mit dazu und entspricht dem Ansatz von Working Out Loud, denn „ Wachsen durch Teilen“ ist das Prinzip, nach dem Netzwerke am besten funktionieren. Über beide Unternehmen hinaus gibt es zudem eine „ Working Out Loud Community of Practice“, abgekürzt WOLCOP, in der acht weitere Unternehmen (Audi, BMW, Continental, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, Siemens Healthineers, ZF Friedrichshafen, Deutsche Post/DHL) gemeinsam mit Bosch und Daimler selbstorganisiert und regelmäßig zu diesem Thema in einen offenen Erfahrungsaustausch gehen. Alle beteiligten Unternehmen veranstalten gemeinsam am 28. November in Berlin bereits das zweite WOL Camp.

DigitalLife@Daimler: Vorreiter bei vernetzter Zusammenarbeit

DigitalLife@Daimler treibt digitale Themen geschäftsfeldübergreifend voran und initiiert Projekte zur digitalen Transformation. Einer der Schwerpunkte ist dabei das Thema Mitarbeitervernetzung für mehr Agilität und Innovationskraft. Mit der Methodik „Working Out Loud“ wird Arbeit für Kollegen transparent und sichtbar und befähigt sie zur vernetzten Zusammenarbeit. Das konzernweite Social Intranet ermöglicht dabei effektive Kommunikation und digitalen Austausch.

Quelle: Daimler AG