Mit dem heute in Salt Lake City erstmals vorgestellten Mercedes-Benz GLB bietet Mercedes-Benz nun auch ein Kompaktmodell mit (optional) bis zu 7 Sitzplätzen. Das 4.634 mm lange Modell ist nicht nur ein durchaus geräumiges Familienauto, sondern bietet auch noch ein Gepäckvolumen von maximal 1.755 Liter (5-Sitzer).
Design des GLB im Exterieur
Die Formgebung des GLB zeigt sich flächenbetont und arbeitet mit reduzierten Linien und präzisen Fugen. Eine aufrechte Frontpartie mit markanten Scheinwerfern soll besonders das Offroad-Gen hervorheben, wie auch die kurzen Überhänge vorne und hinten.
Mercedes-Benz spricht beim GLB mit einer „muskulösen und sinnlich modellierten Fahrzeugschulter„, welche die Seitenansicht dominieren soll. Dies soll auch durch den Anstieg der Bordkante auf Höhe der C-Säule zusätzlich verstärkt werden. Die über den Schweller greifenden Türen erhöhen demnach zum einen den Einstiegskomfort, halten zum anderen die Türausschnitte von Verschmutzung frei und erhöhen den Aufprallschutz bei einem Seitencrash. Umlaufende und schützende Claddings gliedern dazu die Gesamtproportion.
GLB Serienmodell – Interieur mit Alu-Design
Im Interieur zeigt sich das Design aus der aktuellen Kompaktgeneration der A- und B-Klasse und bietet entsprechend wenig Überraschung. Vor dem Fahrer befindet sich somit das übliche Widescreen Cockpit mit MBUX. Neu ist hier das offroadartige Rohrelement in Aluoptik, das auf der Beifahrerseite in der Armaturentafel sitzt, oberhalb der drei runden Mitteldüsen und der bekannten Klimabedieneinheit der Kompaktmodelle.
Serienausstattung des GLB mit Front-Halogenbeleuchtung
In der Mittelkonsole zeigen sich weitere Rohrelemente in Fräsoptik, wobei auch in den Türen ein horizontaler Haltegriff (ab Line Progressive als gefrästes Alurohr) den Offroad-Charakter verstärken soll. Optional sind GLB LED Scheinwerfer sowie MULTIBEAM LED erhältlich, wie auch LED Nebelscheinwerfer im vorderen Stoßdämpfer. Im Umkehrschluss heißt das – sofern die Angaben der ersten Presseinfos korrekt sind – das man das Modell in der Serie wieder mit Halogenscheinwerfer ausstatten wird.
Optionale zweite Sitzreihe im Fond – in der Länge verschiebbar
Als erstes Kompaktfahrzeug von Mercedes-Benz verfügt der GLB optional über eine dritte Sitzreihe mit zwei zusätzlichen Einzelsitzen für Personen bis maximal 1,68 Metern (inkl. ausziehbaren Kopfstützen, Sicherheitsgurten mit Gurtstraffern- und -kraftbegrenzern, sowie ein in die dritte Sitzreihe reichender seitlicher Window-Airbag sowie ISOFIX– und TOP-Tether Befestigungen für geeignete Kindersitze). Somit bleibt im Fond Platz für bis zu vier Kindersitzen.
Der Beifahrersitz ist optional klappbar lieferbar, in der zweiten Sitzreihe kann die Sitzlehne im Verhältnis 40:20:40 teil- und umgeklappt werden. Die Lehnenneigung ist in der zweiten Sitzreihe zusätzlich mehrstufig in der Serienausstattung verstellbar. Die zweite Sitzreihe ist um 140 mm in der Länge verschiebbar und optional (beim 7-Sitzer in Serie) im Verhältnis 40:60 teilbar. Für die optionale dritte Sitzreihe – die komplett versenkbar ist – ist eine EASY-ENTRY Funktion erhältlich.
Produktion im Werk Aquascalientes in Mexiko sowie in Peking
Gegenüber der B-Klasse der Baureihe W 247 verfügt der GLB (X 247) über einen zehn Zentimeter größeren Radstand (2.829 mm) und bietet eine Kopffreiheit – zumindest in der ersten Reihe – von 1.035 mm. Der Beinraum im Fond des Fünfsitzer-Modells wird offiziell mit 967 mm angegeben und bietet somit angeblich ein durchaus komfortables Maß. Die Fahrzeughöhe liegt bei 1.658 mm (bei Siebensitzer: 1.662 mm), die Fahrzeugbreite liegt bei 1.834 mm. Genaue Maßangaben müssen wir aber abwarten und reichen wir nach, sobald dies uns möglich ist.
4MATIC Varianten des GLB erhalten das Offroad Technik Paket, in Kombination mit MULTIBEAM LED zusätzlich mit einer Offroad-Lichtfunktion (d.h. u.a. bis 50 km/h mit Aktivierung des Abbiegelichts für einen breiten Lichtkegel).
Technisch nutzt der GLB nicht nur die Motorisierungen der Kompaktmodelle, sondern auch Funktionsumfänge u.a. aus der S-Klasse. So können die Systeme bis zu 500 m vorausschauen und das Fahrzeug in bestimmten Situationen teilautomatisiert fahren lassen, mit Anpassung der Geschwindigkeit vor z.B. Kreuzungen oder Kurven und Kreisverkehren.
Das DISTRONIC System nutzt ebenso Karten- und Navigationsdaten. Hinzu kommt u.a. als neue Funktion des Aktiven Lenk-Assistenten ein intuitiv verständlicher Aktiver Spurwechsel-Assistent. Ist zusätzlich der Aktive Park-Assistent mit PARKTRONIC an Bord, verfügt der GLB über die Funktion erweitertes automatisches Wiederanfahren auf Autobahnen.
Fahrwerk und Antrieb
Das Komfortfahrwerk im GLB besitzt vorne McPherson Ferderbeine, hinten mit einer akustisch und schwingungstechnik entkoppelter Mehrlenkerachse mit Schraubenfedern. Optional ist eine adaptiver Verstelldämpfung erhältlich.
Bei einer 4MATIC Allradmotorisierung stehen drei Kennfelder für DYNAMIC SELECT zur Verfügung. Im regulären Fahrbetrieb Eco/Comfort liegt die Verteilung von 80:20 auf Vorder-/Hinterachse, in „Sport“ liegt die Verteilung bei 70:30. Im Offroadmodus dient die Allradkupplung als Längssperre, die Basisaufteilung liegt hier bei 50:50. Zusammen mit dem Offroad-Technik Paket verfügt das Fahrzeug über ein zusätzliches Fahrprogramm für leichtes Gelände mit angepasster Leistungsentfaltung des Motors und der ABS-Regelung.
Diesel-Varianten im GLB immer mit OM 654 q Motorisierung – alle Motoren mit Euro 6 d
Bei den Startmotorisierungen steht der GLB 200 mit 163 PS (7G-DCT, M 282) und 1.332 cm³ Hubraum, sowie der GLB 250 4MATIC mit 8G-DCT und 165 kW / 224 PS (8G-DCT,M 260) zur Verfügung, wie auch der GLB 200 d, bzw. GLB 200 d 4MATIC und GLB 220 d 4MATIC mit jeweils 1.951 cm³ Hubraum und 110kW/150 PS bzw. 140 kW/ 190 PS (immer mit 8G-DCT, OM 654q). Weitere Varianten folgen dann später (u.a. GLB 35 4MATIC).
Die Messe-Weltpremiere des GLB erfolgt auf der IAA 2019 im September in Frankfurt – zum Händler kommt das Modell – dann auch als GLB in der Edition 1 (siehe Bilder der weißen GLB Variante in der Galerie)- gegen Ende 2019. Die Verkaufsfreigabe für die neue Baureihe erwarten wir frühestens im Juli.
Bilder: Daimler AG