Neue E-Klasse: So funktioniert die Bildschirm-Sichtschutzfunktion

In Europa und in immer mehr Ländern kann die Beifahrerin oder der Beifahrer auf dem Display während der Fahrt dynamische Inhalte wie TV- oder Videostreaming sehen. Voraussetzung dafür ist ein Schutz der Fahrerin oder des Fahrers vor Ablenkung. Die neue E-Klasse Generation nutzt dazu ein kamerabasiertes System, das als weiterentwickeltes Sperrkonzept die Sichtschutzfunktion noch intelligenter ist, als die bisherige Lösung.

Weiterentwickeltes Sperrkonzept

Mit dem weiterentwickelten Sperrkonzept in der neuen E-Klasse Generation der Baureihe 214 kann der Fahrer den Inhalt auf dem Beifahrerdisplay nicht mehr erkennen, was Mercedes-Benz durch umfangreiche Probandenversuche bereits bestätigen konnte.  Zudem erlauben die Behörden in der EU, den USA, in China, Norwegen, UK und in der Schweiz bei diesem System einen freien Audio-Genuss bei dynamischen Inhalten. Die Kopplung eines Kopfhörers ist dort keine Pflicht mehr.

Das Konzept arbeitet dabei zweistufig: Zunächst registriert die Sitzbelegungserkennung, ob jemand neben der Fahrerin oder dem Fahrer Platz genommen hat. Wenn das der Fall ist, lässt sich während der Fahrt vom Beifahrersitz aus die Touchoberfläche des Displays per MBUX nutzen. Ist der Beifahrersitz hingegen nicht belegt, wird der Bildschirm zum digitalen Zierbild (wie man es bereits vom EQS und EQE mit dem Hyperscreen kennt). Dabei kann man unter verschiedenen Motiven wählen. Darunter ist zum Beispiel auch ein Sternenhimmel, also das Mercedes-Benz Pattern.

Dual Light Control für das Beifahrer-Display

Die verbaute Dual Light Control-Technologie (DLC) des Beifahrer-Displays verringert die Gefahr, dass dynamische Inhalte wie Filme peripher von der Person am Steuer gesehen werden können. Diese von Mercedes-Benz entwickelte Sichtschutzfunktion ist schaltbar. Inhaltsbasiert kann das System also die Einsehbarkeit für die Fahrerin und den Fahrer an- oder ausschalten.

Eine Kamera (ausstattungsabhängig entweder im Fahrer-Display oder in der Instrumententafel) erfasst zugleich die Augen der Fahrerin oder des Fahrers. Das intelligente System kann erkennen, ob die Augen auf den Beifahrer-Bildschirm schauen. Berücksichtigt wird dabei beispielsweise, wie die oder der Fahrende lenkt und wie oft und lange sie oder er zur Beifahrerseite hinüberblickt. Gegebenenfalls wird die Helligkeit des Beifahrer-Bildschirms reduziert. Die Beifahrerin oder der Beifahrer kann also weiterhin die Bildinhalte verfolgen, während sie für die Fahrerin oder den Fahrer nicht erkennbar sind. Das reduziert das Ablenkungspotenzial auf ein Minimum und dient parallel der Sicherheit während der Fahrt.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

15 Kommentare
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Jürgen Lehnebach
1 Jahr zuvor

Eigentlich möchte ich ein Auto fahren und kein rollendes Smartphone.
Die ersten Bedenken belaufen sich auf die komplexe Software, sollte da mal was ausfallen wird meistens das ganze Auto nicht mehr fahre.
Zum zweiten wird hier überhaupt an ältere Leute ab 60 aufwärts gedacht welche in der Regel die größte Käuferschicht der E Klasse bilden. Ich selbst habe gehört das diese sich eben wegen dieser Technik an BMW halten.
Selbst für mich ist das Zuviel des guten .
Ich selbst werde mich an Audi, BMW oder andere Marken orientieren und herausfinden wo der ganze Schnörkelkram der nichts mehr mit einem Auto zu tun hat auch handelbar ist
Schöne Grüße an Stuttgart

Ralf
Reply to  Jürgen Lehnebach
1 Jahr zuvor

Autos sind schon längst rollende Smartphones – und das ist auch gut so. Allein der Nutzen von ESP, guter Navigation und Klimaautomatik (alles braucht Rechenleistung) ist kaum in Worte zu fassen.

Niemand muss die Displays nehmen (für mich persönlich ist der Hyperscreen auch schon fast zu viel) – aber auch BMW stellt um.
Das One-Layer-Design von Mercedes ist meiner Meinung nach für ältere Leute sogar besser geeignet.

Nur mal so mein Eindruck: Audi war eher Katastrophe. Im A4 ist das Display so weit weg und alles zu verschachtelt. „Hey Audi“ läuft längst nicht so gut. Das neue BMW-System kenne ich nicht, aber mir scheint das Display auch weit weg…

JML
Reply to  Jürgen Lehnebach
1 Jahr zuvor

Da werden Sie leider letztendlich bei Dacia landen – der Zug ist abgefahren (auch zu meinem Bedauern). Auch BMW und Audi rüsten ihre Wagen heutzutage mit allerhand Digital-Bling-Bling auf. Zumindest im Fall des Volkswagen-Konzerns wurde dabei mit CARIAD allerdings wohl ein veritables Sch…system eingeführt. Der Unterschied zwischen CARIAD und MBUX soll hinsichtlich Bedienerfreundlichkeit und Fehleranfälligkeit erheblich sein.

Und die Generation Ü60 stellt zudem allenfalls in Deutschland die größte Käuferschicht der E-Klasse dar. Heutzutage wird nicht mehr gekauft, sondern geleast und/oder finanziert, und das macht die E-Klasse (und den 5er oder den A6) auch für Altersgruppen interessant, bei denen man sich bis dato nicht vorstellen konnte, dass die sich überhaupt so ein Fahrzeug leisten könnten (und die „Jungen“ wollen eben laut Marktforschung ein „rollendes Smartphone“). Ein Bekenntnis meinerseits zur Sinnhaftigkeit dieser Marktentwicklung ist ausdrücklich nicht gegeben, auch wenn ich die Vorzüge von MBUX gern und oft nutze.

Phil
Reply to  Jürgen Lehnebach
1 Jahr zuvor

Ich wollte wissen, wie hoch der Anteil an Leasing ist. Dieser Kundenkreis, der weitgehend in Garantie fährt, dürfte kaum Probleme haben. Die Käufer jedoch, die auch aus Gründen der Nachhaltigkeit das Fahrzeug mindestens einen Produktzyklus lang halten, dürften nicht erfreut sein, wenn der Super-/Hyperscreen oder wie auch immer seine Flügel streckt.

C@spa
Reply to  Jürgen Lehnebach
1 Jahr zuvor

Sie sind also der Meinung, ein Weltkonzern soll auf die 20 Rentner in good old germany acht geben, die sich eine E-Klasse neu kaufen? China ist der wichtigste Absatzmarkt für diese Fahrzeuge und das nicht erst seit gestern. Entweder man akzeptiert das oder lässt seinen Frust im Internet raus.

driv3r
Reply to  C@spa
1 Jahr zuvor

Und dazu lässt sich auch sagen, dass die allermeisten Personen in ihren 60ern nun mittlerweile auch mit der allerersten Generationen Computer aufgewachsen sind, Smartphones und PCs, Laptop, Tablets im (Arbeits-)Alltag verwenden und entsprechend technisch versiert sind.

Stefan Camaro
1 Jahr zuvor

Sparidee für Mercedes: Einfach eine Displayschutzfolie verbauen wie es sie für den PC oder das Handy gibt.

Sollte der Fahrer einmal auf einem Parkplatz Inhalte sehen wollen, könnte man diese auf dem Navibildschirm in der Mitte freigeben…

Jürgen
Reply to  Stefan Camaro
1 Jahr zuvor

Bitte nicht so laut, Ola liest mit.

Man erinnert sich an Splitview von früher. Ich war damals sehr begeistert davon.

Phil
Reply to  Jürgen
1 Jahr zuvor

Haben wir noch. Der R231 bleibt hier!

Ralf
Reply to  Stefan Camaro
1 Jahr zuvor

Gut, dann sieht man nie, was auf dem Beifahrerdisplay passiert. Wäre aber eigentlich auch nicht so schlimm.
Ich würde das ja direkt auf dem Tacho zeigen lassen. Das wäre auch cool im Stand.

Mitleser
1 Jahr zuvor

Also ich finde die Lösung nicht so gut. Früher im W222 gab es SPLITVIEW. Warum nicht einfach auf so eine Technologie setzten. Dann brauch man keine zusätzliche Kamera.

Wie reagiert der Bildschirm darauf, wenn man im Autopilot Level 3 unterstütz wird? Ist dann der Bildschirm auch für den Fahrer nicht verfügbar?

Ralf
Reply to  Mitleser
1 Jahr zuvor

Die Kamera braucht man für SAE2 oder 3 glaube früher oder später sowieso. Hatte SPLITVIEW nicht auch Nachteile bei der Qualität?
Wie angesprochen: Allerdings verstehe ich auch nicht, warum man den Beifahrermonitor nicht eh komplett abschottet (per Folie) und fertig.

Gordon
1 Jahr zuvor

Splitview gab’s doch schon vor Jahren, mit der Darstellung von 2 verschiedenen Inhalten auf EINEM Display. DAS war eine sehr gute Idee, innovativ und Technologie sinnvoll eingesetzt.
Dagegen ist o.g. ein alter Hut.
Entschuldigung, aber was in letzter Zeit passiert ist einfach nur noch armselig. Sowas als große Neuerung zu verkaufen, lächerlich.
Traurig eine Marke qualitativ den Bach runter gehen zu sehen, nur noch gestützt vom langer Zeit erarbeiteten Markennimbus.

Rainer
1 Jahr zuvor

Ob das wirklich das Auto „verbessert“? Ich meine, das ist ein nettes Gimmick, das irgendwie zwischen dem Tesla-Furzkissen und dem Karaoke angesiedelt ist, von der Nützlichkeit her.

Den Meisten hätte wahrscheinlich eine Vorrichtung zur Befestigung eines iPad-Halters gereicht. Da hat man dann auch Zugriff auf seine Filme, die auf dem iPad liegen (oder halt Netflix), kann damit FaceTime/Zoom/Teams/Whatever machen und nebenbei noch tausend andere Dinge. Wenn man das iPad entsprechend dreht, sieht auch der Fahrer nicht so viel davon. Denn meiner Meinung nach wird der Fahrer durch so ein Teil noch genug abgelenkt, allein wenn es an ist. Selbst wenn es dann ausblendet, wenn er hinschaut. Oder gerade deswegen.

Und diese ganze Funktionalität muss ja software-seitig auch gepflegt werden – Elon (Musk) / Tesla wird ja nicht ganz zu unrecht vorgeworfen, Entwickler-Ressourcen für das Furzkissen, die Weihnachtsbeleuchtung, die Spiele und was-weiss-ich-noch-alles zu verschwenden – aber ist das hier nicht genau das Gleiche?
Gibt ja sicher noch genügend andere Baustellen.

Phil
1 Jahr zuvor

Mit Freude am Fahren hat das nichts mehr zu tun. Filmchen gucken kann man auch in der Deutschen Bahn.