DHL Freight hat eine Mercedes-Benz eActros 300 Sattelzugmaschine über mehrere Tage im Praxiseinsatz getestet. Dabei transportierte der batterieelektrische Lkw vom DHL Freight Terminal in Hagen bei Dortmund durchschnittlich 12 Tonnen Produktionsmaterial in das etwa 175 Kilometer entfernte Mercedes-Benz Werk Kassel – ohne einen Ladestopp einlegen zu müssen. Pro Tag legte der E-Lkw so 350 Kilometer zurück. Die Batterien wurden unter anderem in Kassel an einer Lkw-Ladesäule auf dem Werksgelände geladen. Die Erkenntnisse aus dem Testbetrieb dienen als Grundlage für die geplante Umstellung auf einen CO2-neutralen Lieferverkehr in das Werk.
Als Gebietsspediteur verantwortet DHL Freight den Transport von Produktionsmaterial von Lieferanten in Nordrhein-Westfalen und teilweise den Benelux-Staaten in die Werke von Mercedes-Benz Trucks. Das Produktionsmaterial wird zunächst bei Lieferanten eingesammelt, an den DHL Freight Terminals wie beispielsweise in Hagen konsolidiert und dann in die Werke weitertransportiert. Im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsziel einer netto-null Emissionen Logistik ab 2050 von Deutsche Post DHL Group arbeitet DHL Freight aktiv an der Reduktion des CO2-Fußabdrucks im Güterverkehr und Straßentransport. Mit der Green Technology Roadmap hat DHL Freight eine klare Strategie für einen umweltfreundlichen Straßentransport entwickelt. Kurzfristig konzentriert sich der Landverkehrsspezialist dabei auf Investitionen in Brückentechnologien und längerfristig soll die CO2-Effizienz durch Lösungen wie Elektro- und Wasserstoff-LKW verbessert werden.
Serienstart der eActros 300 Sattelzugmaschine im Herbst dieses Jahres
Die eActros 300 Sattelzugmaschine kann unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Gesamtzuglänge alle gängigen europäischen Auflieger ziehen. Die E-Sattelzugmaschine basiert auf der selben Technologie wie der eActros 300/400. Drei Batteriepakete mit jeweils 112 kWh installierter Batteriekapazität ermöglichen eine Reichweite mit einer Batterieaufladung von bis zu 220 km. Der eActros 300 kann mit bis zu 160 kW geladen werden: Die drei Batteriepakete benötigen an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden. Der Serienstart der Sattelzugmaschine ist für Herbst dieses Jahres geplant.
Mercedes-Benz Werk Wörth plant Elektrifizierung des Lieferverkehrs bis 2026
Das Mercedes-Benz Werk Kassel arbeitet derzeit konkrete Pläne aus, wie sich der Lieferverkehr in das Werk elektrifizieren lässt – einschließlich der nötigen Ladeinfrastruktur. Mercedes-Benz Trucks hat sich bereits für das größte Lkw-Werk in Wörth am Rhein das anspruchsvolle Ziel gesetzt, den Lieferverkehr bis Ende 2026 zu 100 Prozent zu elektrifizieren. Ein bedeutender Teil der direkten Lieferkette kann so CO2-neutral werden. Gemeinsam mit Logistikdienstleistern und Spediteuren, die täglich das Werk beliefern, arbeitet das Unternehmen daran, in deren Flotten sukzessive elektrisch angetriebene Lkw zu integrieren. Im Zuge dessen ist auch der Aufbau einer werkseigenen Ladeinfrastruktur in Wörth geplant, die sowohl Lieferanten als auch unternehmenseigenen Fahrzeugen zur Verfügung steht.
Über das Mercedes-Benz Werk Kassel
Das Mercedes-Benz Werk Kassel wurde 1969 als „Hanomag-Henschel-Fahrzeugwerke GmbH“ gegründet und fertigt unter anderem seit über 50 Jahren Achsen für Nutzfahrzeuge. Es ist das globale Kompetenzzentrum für elektrische Antriebssysteme und konventionelle Nutzfahrzeugachsen von Daimler Truck. Das zugehörige InnoLab für E-Antriebssysteme am Standort gestaltet aktiv die Zukunft der lokal CO2-neutralen Fahrzeuge. In zukunftsweisenden Produktionsverfahren fertigen die rund 2.700 Mitarbeiter unter anderem Achsen für Lkw, Busse, Transporter und Pkw, sowie Gelenkwellen und Radsätze. Für eine klimafreundliche und zukunftsorientierte Produktion ist im Werk unter anderem eine komplette Halle mit zwei Montageanlagen in Betrieb, die ihre gesamte Energie aus Photovoltaikanlagen auf dem Hallendach bezieht. Der Standort in Kassel ist eines der größten Nutzfahrzeug-Achsenwerke Europas und der größte industrielle Arbeitgeber der Stadt.
Quelle: Daimler Truck AG