Mercedes-Benz bremst bei Elektrozielen

Mercedes-Benz tritt bei seinen Elektrozielen auf die Bremse. Demnach will man aktuell erst im Jahr 2026 50 % seiner Fahrzeugauslieferungen mit elektrifizierten Fahrzeugen erreichen. Bislang setzte man sich als Ziel, bereits 2025 die Hälfte seines Absatzes mit Elektrofahrzeugen und Plug-In Hybriden zu erreichen.

 

Mitte des Jahrzehnts nun „2026“

Nach Aussagen von Mercedes-Chef Ola Källenius bleibt man bei der Formulierung, bis Mitte des Jahrzehnts zur Hälfte elektrische Fahrzeuge zu produzieren – man formuliert das nun aber anders: „Stand heute bedeutet Mitte des Jahrzehnts: 2026.“ – damit verschiebt man die erste Etappe auf der „Electric Only“-Strategie um knapp 12 Monate. Das Gesamtziel, bis 20230 möglichst nur noch reine Elektroautos auszuliefern, lässt man jedoch unverändert bestehen. Jedoch gilt weiterhin: „..wo die Marktbedingungen es zulassen.“

Festhalten am Verbrenner

Wie es sich aktuell abzeichnet, hält Mercedes aber wohl länger am Verbrenner fest, als man bislang angenommen hatte. Dazu hatte man selbst das V8-Triebwerk vom Typ M 176 nochmals überarbeitet. Auf die Entwicklung neuer Motoren möchte man aber wohl verzichten. Hintergrund sind aber wohl auch die zuletzt eher schwachen Verkaufszahlen bei den Plug-In Hybriden, die 2022 noch die Hälfte der Elektro-Neuwagenkäufe ausmachten. Aufgrund der wegfallenden Fördergelder brach der Heimmarkt im ersten Quartal 2023 dann (erwartungsgemäß) stark ein.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

 

28 Kommentare
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Urs
10 Monate zuvor

Das V8-Getriebe M176 ist wohl eher ein Motor.

Ja, woran liegt das? Die reichen Eliten im Land pfeifen auf die E-Mobiltät (in China wohl auch). Es ist die Ebene drunter, die sich da engagiert.
Ich war neulich auf einem Geburtstag, lauter Leute aus der >200k-Jahresgehalt-Klasse. E-Autos müssen zu oft geladen werden, sie warten auf E-Fuels oder Wasserstoff. Sie wollen ja schließtlich weiter quer durch Europa reisen und Flugscham hatte da auch niemand.

So wird das nichts, Deutschland. Weder mit der Umwelt, noch mit Deiner industriellen Zukunft. Und das ist nicht unbedingt die Schuld von Mercedes (oder den anderen Herstellern).

Dr.med. Alexander
Reply to  Urs
10 Monate zuvor

Da darf ich Ihnen widersprechen. Es gibt sehr eindeutige Käuferstudien welche zeigen, dass sehr wohl gut verdienende Gesellschaftsschichten ein E-Auto kaufen, allerdings sehr häufig als Zweit-Dritt oder sogar Viertwagen. Und zwar überwiegend Besitzer von eigenen Immobilien mit Photovoltaikanlagen. Auch in China beträgt der Anteil der E-Autos an den Gesamtzulassungen mittlerweile 30 Prozent. Wenn Mercedes nun bei den Elektro-Zielen bremst, so hat das meines Erachtens im wesentlichen zwei Gründe. Zum einen die Einsicht, dass in vielen Teilmärkten der Welt alleine aufgrund fehlender Infrastruktur weiterhin Verbrenner nachgefragt werden. Zum anderen Mercedes wohl mit seinen derzeitigen Verkaufszahlen der E-Autos nicht gerade glücklich bzw. nicht erfolgreich ist. Gerade auf den größten E-Märkten China und USA kämpfen nicht nur Mercedes, sondern auch Audi, BMW und VW gegen die Bedeutungslosigkeit mit Marktanteilen im Bereich von einem bis zwei Prozent.

JM13
Reply to  Dr.med. Alexander
10 Monate zuvor

Mercedes war sehr häufig Erstwagen und sollte dies auch bleiben. Dieser Marktanteil hat die höchste Marge und sollte nicht aufgegeben werden. Daher sind auch die Verbrennermotoren weiter zu optimieren.

Urs
Reply to  Dr.med. Alexander
10 Monate zuvor

Ja, weil auch dort der Luxus-Kunde auf die Energie- und Verkehrswende keinen Bock hat. Gerade die, die es sich leisten können, lassen die E-Autos rechts liegen oder kaufen es als Spielzeug. Das ist doch meine Kritik.
Passt auch für die Plugin-Hybride. Das ist eine sinnvolle Übergangstechnik, die von einigen auch so genutzt wird (viel laden und elektrisch fahren) und von anderen nur als Steuersparmodell genutzt wird. Aber kann da das Auto was dafür? Nein, das ist die Politik, die zu blöd ist, den FCM-Teil der Euro-Norm für die Benefits zu verwenden (FCM ist Teil der Euro6d und besagt, daß das Auto seinen Verbrauch meldet. Wer also den PHEV mit Sprit fährt, kriegt keine Förderung, das wäre technisch kein Problem, aber die Politik macht sich in die Hose).

JM13
Reply to  Urs
10 Monate zuvor

So ist es. Mercedes fokussiert sich auf den Luxusmarkt, überschätzt diesen aber im „Electric only“ Bereich und hat scheinbar zu wenig Kenntnis über die Luxuskundschaft. Beim Luxuskunden muss Mercedes maximal flexibel sein und auch die Verbrennermotoren weiter optimieren.

Thomas
Reply to  JM13
10 Monate zuvor

Ich sage mal nur Paketzwang kommt da nicht gut an und bloß weil man die Preise (austattungsbereingt) um ~20% erhöht ist der Plug-In Hybrid (zB im GLE) dann nicht 20% mehr Luxus. Dazu dann noch Ersatzteile für aktuelle Modelle über 12 Monate nicht liefern können widerspricht alles klar der Luxus Strategie.

Pano
Reply to  Urs
10 Monate zuvor

Man kann auf E-Fuels und Wasserstoff warten. Ob nach 2030 bzw 2035 genug davon für den Individualverkehr zur Verfügung steht, ist noch garnicht klar. Ausserdem entwickelt sich bis dahin auch die Elektromibilität und die Infrastruktur weiter. Bleibt also spannend wohin die Reise in den nächsten anderthalb Jahrzehnten gehen wird.
Grüße
Pano

Tom Gladis
10 Monate zuvor

Wen wunderts

Tom Gladis
10 Monate zuvor

Wen wunderts bei den Kisten :-)))

Stefan Camaro
10 Monate zuvor

Hat man im Konzern erkannt, dass die Leute doch anders denken als die Grünen immer vorgaukeln und den Verbrenner doch noch mögen.
Gerade bei Privatverkäufen sehen die Zahlen für E Autos noch schlechter aus, schreibt das Handelsblatt.
Der EQC wird diesen Monat noch (planmäßig) eingestellt steht da.

PupNacke
Reply to  Stefan Camaro
10 Monate zuvor

Ohne den Subventionierung mit Steuergeldern bei Kauf haben viele im Bekanntenkreis interesse am ELektroauto bzw. Hybrid verloren.
Dabei fahren hier und da durchaus mal einer dieser A250 Hybride, einige Telsa MOdel 3 rum… Alle mit der Subventionierung (Plus jährlich das gesparte CO2 „verkaufen“ – Was ein schwachsinn ist. Fahre ich mit dem Benziner 4000km spare ich mehr als der Elektrofahrer bei 40.000 im Jahr, vor allem bei unserem Strommix)

XRT 78
10 Monate zuvor

Also, Ich rate grundsätzlich vom Kauf von Elektroautos ab, egal welcher Marke, denn die Agenda, zu der wohl auch Elon Musk gehört, planen in absehbarer Zeit, Autoschlüssel durch Chips zu ersetzen, um noch mehr Macht und Kontrolle über die Menschheit zu haben, als ob nicht schon genug Daten und Informationen über uns im Umlauf wären. Deshalb halte ich es für einen strategischen Fehler von Mercedes, sich voreilig von fossil betriebenen Autos zu verabschieden und sich nur auf Elektroautos zu konzentrieren. Ich werde mir nie ein Elektroauto kaufen, das steht schon mal fest.

Ralf
Reply to  XRT 78
10 Monate zuvor

Das ist Satire, oder?

XRT 78
Reply to  Ralf
10 Monate zuvor

Nein, das wird bald leider Realität.

Racer1985
Reply to  XRT 78
10 Monate zuvor

Hier, ich schenk dir einen Aluhut 😀

XRT 78
Reply to  Racer1985
10 Monate zuvor

Aber mit Audi Ringe drauf, die verschenke ich dann weiter.

Thorsten
10 Monate zuvor

Und es geht wieder los bzw. weiter: Die Experten, Branchenkenner & Foren-Ritter sind da bzw. haben sich hier versammelt und sie sprechen bzw. schreiben auch wieder fleißig!

Na, wer von Euch läutet denn nun in diesem Thread als Erster in seinem Kommentar (mal wieder) den Untergang der deutschen Automobilhersteller ein? Geht bestimmt gleich los… ich bin gespannt.

Zuletzt editiert am 10 Monate zuvor von Thorsten
Snoubort
Reply to  Thorsten
10 Monate zuvor

Nicht der ganzen deutschen Autoindustrie – gibt gerade einen guten Zipse Artikel im MM.

Lutz
10 Monate zuvor

Tja, leider dachten und denken wohl einige, Hybrid sei ein Zukunftsmodell. Dabei haben es nur wenige aus Überzeugung gekauft. Die Dinger sind im deutschen Markt doch zu 90% ein Steuersparmodell (gewesen) und der Elektroantrieb wird dann kaum genutzt. Das Einbrechen dieses Marktes nach Ende der (in der Tat sinnlosen) Förderung war absehbar. Und zB im volumenstarken „Brot und Butter“ Firmenwagenmarkt (C-Klasse, GLC) hat Mercedes (nach Auslaufen des EQC) aktuell nur Hybride und gar nichts vollelektrisches mehr anzubieten ….

Ralf
Reply to  Lutz
10 Monate zuvor

Die 0,5-%-Besteuerung besteht noch länger für Hybride (mit min. 80 km elektrischer Reichweite ab August 2023).

Mark
Reply to  Ralf
10 Monate zuvor

Hast du eine offizielle Bekanntmachung zu dieser Aussage?

Thomas
Reply to  Lutz
10 Monate zuvor

Wenn Mercedes meinen GLE Hybrid endlich mal reparieren könnte, würde der wieder alle Kurzstrecken elektrisch fahren (so wie vor dem Garantiefall auch). Es wird aber wohl mindestens ein ganzes Jahr (!!!!) dauern, bis Mercedes das nötige Standard-Getriebe liefern kann, wobei ich keine Liefertermine von Mercedes Ersatzteilen mehr glaube, da alle bisher nicht eingehalten wurden.

Schwarzwald_Mueller
10 Monate zuvor

Ich fahre selbst einen voll-elektrischen MB und vermutlich mein letzter. Und die Anpassung der Ziele hat nach meiner Vermutung mit dem Preis-Leistungsgefüge zu tun und dadurch das der Luxusanspruch sich lediglich im Preis wiederspiegelt und nicht in der Leistung. Wenn ein EQE knapp 100k kostet, da drinnen aber der billigste Kunststoff verbaut wird, z.B. Kopfstützen hinten, Ablagefächer in der Tür oder im Kofferraum nicht mal die Karosserie mit Filz überzogen ist und man das blanke Blech sieht, an dem sich das gewünschte Klientel das Golfbag aufreißt, dann ist das für mich ein Armutszeugnis. Beim EQE ist man ganz schnell bei 100k. Die wenigen abgesetzten Stückzahlen quittieren meiner Meinung nach, dass ich nicht alleine bin mit meiner Meinung, was Preis/Leistung betrifft.

Andreas
Reply to  Schwarzwald_Mueller
10 Monate zuvor

Im Oktober werde ich einen EQE350 übernehmen und mir selbst ein Bild der Qualität machen.
Ich freue mich sehr drauf und bin gespannt ob die Freude dann beim Fahren anhält.

Bzgl. Filz im Kofferraum. Meine E-Klasse hat auch nacktes Blech an der Oberkante und in der AMS habe ich heute gelesen, die S-Klasse wohl ebenso.

Bzgl. Hartplastik muss ich echt mal schauen wie es wirkt. Allerdings fasse ich in meinem Auto die seitlichen Türtaschen extrem wenig an. Ansonsten sieht der EQE Innenraum sehr hochwertig aus.

Bin gespannt.

Sickboy
Reply to  Schwarzwald_Mueller
10 Monate zuvor

Wir fahren seit Mai 2022 einen EQE und haben es bisher keinen einzigen Tag bereut. Vorher hatten wir ab den W210 alle E-Klasse Generationen.
Seit April 2023 haben wir zusätzlich den neuen Smart #1. auch hier gibt es bisher keinen Grund zur Reue.
Elektro immer wieder gerne.

Snoubort
Reply to  Schwarzwald_Mueller
10 Monate zuvor

Richtig: die „Flucht“ in die Luxus-Nische halte ich auch für richtig – aber erst liefern, dann Preise anpassen.
Bzw., es wird verdammt schwierig die letzten 4 Jahre – die durch „Materialkostensenkung“, „Deckelung der Entwicklungsausgaben“ und Auszahlung von Rekord-Dividenden geprägt waren, wieder aufzuholen – immerhin scheint man diese kapitale strategische Fehlausrichtung langsam einzusehen.

Ralf
Reply to  Snoubort
10 Monate zuvor

Oder wird das gewonnene Kapital und vermeintliche vertrauen durch Kapitalgeber (Dividende) nun richtig einsetzen – in wirklich gute und innovative Fahrzeuge, die durch durchdachte Produktion in Deutschland auf dem Weltmarkt bestehen können.

Sollte das der Plan von Anfang an gewesen sein (die Kuh zu melken, so lange es geht), dann könnte man das sehr sehr riskante Spiel vielleicht sogar gewinnen.

Snoubort
Reply to  Ralf
10 Monate zuvor

Das Kapital wurde ja für Rekord-Prämien, Rekord Dividenden und Aktienrückkäufe nicht „gespart“ – und das Vertrauen der Kapitalgeber ist ja auch nicht gestiegen.