Mercedes-Benz startet ChatGPT Projekt in der intelligenten Produktion

Die Mercedes-Benz AG testet ChatGPT nun in der Produktion und beschleunigt damit parallel den Einsatz intelligenter Tools im digitalen Ökosystem der Produktion MO360, das erstmals 2020 eingeführt wurde. Mit dem Ziel, die Analyse von Produktionsdaten beispielsweise aus dem Qualitätsmanagement zu optimieren, wird ChatGPT jetzt als universelle, sprachbasierte Schnittstelle die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion unterstützen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beschleunigt damit unter anderem die Fehleridentifikation und -analyse sowie Qualitätsmanagement und Prozessoptimierung bei Mercedes-Benz. ChatGPT wird über den Azure OpenAI Service integriert und nutzt dabei die Enterprise-Funktionen der Cloud- und KI-Plattform von Microsoft.

Mercedes-Benz startet ChatGPT Projekt in der intelligenten Produktion

 

Chat basierte Analysen innerhalb der MO360 Data Platform

Ein automatisiertes Analysetool ermöglicht die intelligente Verknüpfung einer Vielzahl von Qualitätsdaten aus Entwicklung, Kundenerfahrungen und Produktion. Dadurch können potenzielle Fehlfunktionen schnellstmöglich identifiziert und analysiert werden. ChatGPT kann die Mercedes-Benz Qualitätsingenieurinnen und -ingenieure darüber hinaus durch das Clustern von Daten bei der Fehleridentifikation unterstützen. So werden mit Hilfe von ChatGPT beispielsweise komplexe Auswertungen und Darstellungen von produktionsrelevanten Daten und aus dem Qualitätsmanagement für die Mitarbeitenden maßgeblich vereinfacht.

Anstatt aufwändiger Programmierfunktionen werden die Abfragen im Dialog gesteuert, so dass nicht nur den Ingenieuren, sondern auch Mitarbeitenden ohne Programmierkenntnisse die notwendigen Daten zur Verfügung stehen. Sie verwenden Microsoft AI für die Echtzeitverarbeitung von Produktionsdaten. Die Daten verbleiben somit innerhalb der Mercedes-Benz eigenen Cloud – der MO360 Data Platform. Fragestellungen werden im digitalen Gespräch mit dem Chatbot immer weiter eingegrenzt, bis eine auswertbare Detailtiefe erreicht wird und das gewünschte Ergebnis vorliegt. Die Übersicht der tagesaktuellen Produktionsplanung kann in Echtzeit überprüft und bei Bedarf flexibel angepasst werden. ChatGPT soll an dieser Stelle dabei unterstützen, strategische Entscheidungen für die gesamte Produktionskette innerhalb kürzester Zeit zu treffen. Dank der Demokratisierung aller relevanten Daten kann jeder Beschäftigte ChatGPT nutzen, um schnelle Auswertungen zu erstellen und im Rahmen seines Arbeitsgebiets die nächsten Schritte abzuleiten.

Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Produktion und Supply Chain Management: „Die Nutzung von ChatGPT über Microsoft im Rahmen des digitalen Ökosystems MO360 ist ein weiteres Beispiel wie Digitalisierung die Produktion bei Mercedes-Benz auf das nächste Level hebt. Durch neue digitale Tools werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter befähigt, Produktionsprozesse und auch das Qualitätsmanagement nachhaltig zu optimieren. Nach erfolgreicher Pilotphase wird ChatGPT im gesamten globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz eingesetzt.

„MO360 Support Bot“

Ein weiterer Fokus bei der Integration von ChatGPT in der Produktion liegt darauf, den Mitarbeitenden weltweit einen KI-basierten digitalen Ansprechpartner zur Seite zu stellen. Die Beschäftigten in der Produktion kommunizieren im Rahmen von MO360 über ein Self-Service-Portal, das auf jedem Firmengerät verfügbar ist – einschließlich Tablets, Smartphones und Laptops. Der MO360-Support Bot ist so ausgelegt, dass er Anfragen aufnimmt und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Dialog klären.

Mercedes-Benz gewährleistet Datenschutz

Grundlage für die Integration von ChatGPT ist eine Kooperation mit Microsoft. Über Azure AI nutzt Mercedes-Benz die groß angelegten generativen KI-Modelle in Kombination mit den Sicherheits-, Datenschutz- und Zuverlässigkeitsfunktionen der Enterprise-Version von Azure. Mercedes-Benz hat jederzeit die Hoheit über die IT-Prozesse im Hintergrund. Die Spracheingaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden anonym in der Azure-Cloud verarbeitet. Die Produktionsdaten verbleiben in der MO360 Data Platform. Datenschutz hat für Mercedes-Benz eine hohe Priorität.

ChatGPT im Einklang mit den Mercedes-Benz KI-Prinzipien

GPT steht für „Generative Pre-trained Transformer“. Dahinter verbergen sich ausgeklügelte neuronale Netzwerke, die auf das Erstellen von Texten trainiert wurden, so genannte Large Language Modelle. Das System beantwortet Fragen, erstellt Texte oder fasst sie zusammen, kann übersetzen und sogar Programmcode generieren.

Um die Chancen von Künstlicher Intelligenz verantwortungsvoll zu nutzen, hat sich Mercedes-Benz als einer der ersten Automobilhersteller Prinzipien für den Umgang mit KI gegeben. „Verantwortungsvoller Einsatz“, „Erklärbarkeit“, „Schutz der Privatsphäre“ sowie „Sicherheit und Zuverlässigkeit“ sind die vier Leitsätze, nach denen das Unternehmen KI entwickelt und einsetzt. Mercedes-Benz verfolgt bei der Einbindung von ChatGPT einen Ansatz, der mit diesen Prinzipien im Einklang steht und behält gleichzeitig potenzielle Risiken im Blick. Das System soll im Sinne aller Mitarbeitenden stetig verbessert werden.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

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Gartenpriester
10 Monate zuvor

Wenn Goldgräberstimmung ist, dann sollte man Aktien von Schaufelherstellern kaufen: in diesem Sinne kann die Cashcow Microsoft nun endlich ins Depot wandern. Kein anderer Software Hersteller lässt sich so elegant die Margen bezahlen:“Laut Handelsblatt hat das Ausmaß der Preisanstiege für Abonnements mittlerweile ein Niveau erreicht, das Unmut selbst bei Vorstandschefs auslöst. Kunden, deren Abo-Verträge zu unterschiedlichen Zeitpunkten auslaufen, werden mit Erhöhungen von 30 bis 40 Prozent konfrontiert.“

Puma67
10 Monate zuvor

Ist für mich absolut unverständlich, ich vertraue der KI überhaupt nicht, ich lehne solche KI wie ChatGPT komplett ab! Wenn das so einmal im FZG im MBUX in Serie geht, ist für mich definitiv Schluss mit Mercedes-Benz!

EQ44fahrer
10 Monate zuvor

MB sollte die Qualitätskontrolle komplett an ChatGPT übertragen. Die Rückrufschlagzahl geht bestimmt nicht noch weiter nach oben.