Johann Tomforde, eine Schlüsselfigur bei der Entwicklung der Marke smart, blickt in einem Interview auf die Entstehung und Entwicklung der Marke zurück, die seit über 25 Jahren ein Vorreiter für zukunftsweisende urbane Mobilität ist. Die smart-Modelle überzeugen durch ihre ikonischen Designs und ihre Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen moderner Städte. Tomforde beschreibt, wie Offenheit für neue Ideen und die Zusammenarbeit mit Studierenden in seiner Zeit als Dozent entscheidend zur Formung der Marke beigetragen haben.
Die Anfänge von smart und die Rolle der Offenheit für neue Ideen
Für Johann Tomforde war seine Tätigkeit als Professor an der Hochschule in Pforzheim eine prägende Zeit für die Entwicklung der smart-Idee. „Viele Ideen und Inspirationen entstanden durch die Zusammenarbeit mit Studierenden“, erklärt er. Besonders schätzt er die Offenheit, die er damals bereits in der Zusammenarbeit förderte: „Es ist wichtig, neben dem eigentlichen Job auch für neue Ideen offen zu sein und sich von jungen Menschen inspirieren zu lassen.“ Durch interdisziplinäre Projekte mit Studierenden aus Bereichen wie Marketing, Kommunikation und Modedesign wurden Konzepte erarbeitet, die weit über die klassische Automobilentwicklung hinausgingen. Ein Beispiel ist das Projekt „Summertime“ von 1997, bei dem elektrische „Fun Cars“ für den Einsatz auf Urlaubsinseln entworfen wurden – Ideen, die später im smart Crossblade umgesetzt wurden.
Die Entstehung der smart-Idee und der lange Weg zur Verwirklichung
Tomforde, der die Idee des City Coupés bereits 1969 entwickelte, berichtet, wie er über Jahrzehnte an seiner Vision festhielt: „Wenn man von etwas überzeugt ist, muss man es durchziehen, die nötige Ausdauer haben und nicht aufgeben!“ Dieses Motto verfolgte er, als er nach Stuttgart zog und dort oft belächelt wurde: „Man sagte zu mir: ‚Oh, du schon wieder mit deinem Stadtauto.‘“ Doch Tomforde ließ sich nicht entmutigen und setzte weiter auf seine Vision von kompakter, stadtgerechter Mobilität. Der Durchbruch kam schließlich 1992, als das „Eco Sprinter“-Modell, ein elektrisch angetriebener Prototyp, in Kalifornien vorgestellt wurde und den Mercedes-Benz Vorstand überzeugte.
Innovative Konzepte wie die „Mobility Box“ – der Zeit voraus
Bereits Mitte der 1990er-Jahre entwickelte Tomforde mit seinem Team die sogenannte „Mobility Box“ – eine Vision, die heute in Form von Infotainmentsystemen Standard in modernen Autos ist. „Wir haben uns damals gefragt, wie man ein Fahrzeug nicht nur als Privatfahrzeug, sondern auch als Miet- oder Flottenfahrzeug gestalten könnte und wie man die Vernetzung mit anderen Verkehrsmitteln verbessern könnte“, erinnert sich Tomforde. Die „Mobility Box“ vereinte in einem kompakten Gerät Funktionen eines Handys, eines MP3-Players und eines Navigationssystems und wurde in den Cockpit des smarts integriert. Tomforde: „Es dauerte zehn Jahre, bis ich die ersten Multifunktions-Handys sah – die Grundidee hatte aber schon die Mobility Box umgesetzt.“
Weiterentwicklung von smart – von der Zwei-Sitzer-Stadtmobilität zur vielseitigen E-Mobilität
Heute erkennt Tomforde in den neuen Modellen, wie etwa dem smart #1 und smart #3, die Weiterentwicklung der ursprünglichen smart-Philosophie, auch wenn er anfänglich überrascht war: „Als der smart #1 angekündigt wurde, dachte ich zunächst: ‚Was machen die da?‘ Doch nach näherer Betrachtung wurde mir klar, dass smart auch heute noch die Prinzipien verfolgt, die wir damals aufgestellt haben: nachhaltige, ikonische Mobilität mit Fahrspaß.“ Die Erweiterung der Produktpalette, wie durch das für 2024 angekündigte Modell smart #5, zeigt für ihn, dass smart auch in Zukunft keine Kompromisse eingehen wird. „Ich finde die Entwicklung sehr spannend. smart war nie nur auf Zwei-Sitzer und Stadtnutzung beschränkt, sondern sollte stets innovativ und nachhaltig sein.“
Rückblick und Zukunftsvision: smart bleibt besonders
Tomforde betont, dass smart auch in der heutigen Zeit etwas „Besonderes“ bleiben muss: „smart muss sich von den normalen Autos abheben. Ich möchte Charakter, ikonisches Design und Raffinesse sehen, die immer wieder überrascht.“ Er sieht in der Marke weiterhin großes Potenzial und möchte, dass die kommenden Modelle nicht nur technologisch, sondern auch vom Design her unverwechselbar bleiben. Besonders die Nutzererfahrung steht für ihn im Vordergrund. Ein Beispiel aus seinem persönlichen Umfeld zeigt dies: „Mein Schwager hat sich kürzlich gegen einen neuen Mercedes-Benz entschieden und stattdessen einen smart #1 gekauft, weil er das Auto origineller fand – besonders das Innenraumdesign begeistert ihn.“
Zukunftspotenzial und neue Ideen
Tomforde sieht in der Weiterentwicklung der smart-Modelle noch viel Potenzial, insbesondere in der Möglichkeit, zu den Wurzeln der Marke zurückzukehren. Er ist überzeugt, dass es Raum für ein neues, kompaktes smart-Modell gibt: „Ich denke, es wäre eine großartige Chance, wieder in dieses Segment einzusteigen. Aber das Konzept muss natürlich mit einem neuen Zeitgeist und frischen Ideen angereichert werden.“ Dabei gehe es nicht nur um eine evolutionäre Entwicklung, sondern auch darum, einen besonderen Kick zu bieten, der die Kunden erneut für die Marke begeistern könnte.
[Datenschutzhinweis: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Das Vorschaubild wird hingegen zum Schutz der Privatsphäre des Besuchers lokal bei uns (MBpassion.de) gespeichert.]
Zusammenfassend zeigt sich Johann Tomforde optimistisch für die Zukunft der Marke smart. Er ist überzeugt, dass die neuen Modelle die ursprüngliche Vision in die moderne Zeit tragen und weiterhin Maßstäbe für nachhaltige Mobilität setzen. Sein persönlicher Wunsch bleibt, dass smart sich auch in Zukunft durch Originalität und Innovation von der Masse abheben wird.
Bilder: smart Europe GmbH