So schick ist der neue smart #3 – erster Fahrtest im SUV Coupé

Das neue vollelektrische smart #3 SUV Coupé fällt vor allen durch seine neue aerodynamische Gestaltung auf. Im Vergleich zum smart #1 wirkt die neue Modellvariante von smart bereits vertraut, ist jedoch komplett anders, als man es vom Plattformbruder kennt und auch nicht nur einfach das Coupé des smart #1 Modells. Wir haben eine erste Ausfahrt gewagt – auf Mallorca.

So schick ist der neue smart #3 – erster Fahrtest im SUV Coupé

Smart #3 – das SUV Coupé der neuen Generation

Das zweite Modell der neuen smart Generation ist nun fast so lang, wie ein Mercedes-GLA und ist dabei ein sportlich geschnittenes Crossover-Coupé. Die Alternative zum bereits im Jahr 2022 vorgestellten smart #1 feierte dazu auf der IAA Mobility Europapremiere und kommt im Frühjahr 2024 zum Kunden. Die Bestellfreigabe erfolgt bereits am 05. Dezember 2023 – als pro, pro+, premium, BRABUS sowie der 25th Anniversary Edition.

smart #3 Modell schafft jede Kurve – erster Fahrtest im SUV Coupé

Gegenüber dem Modellbruder smart #1 auf gleicher Plattform ist das neue Fließheck-SUV mit 4,40 Meter Fahrzeuglänge als smart #3 knapp 13 cm länger. Auch in der Breite hat das smart #3 Modell 10 mm  zugelegt, wobei es in Summe acht Zentimeter flacher geworden ist – sechs Zentimeter durch die Karosserie, sowie zwei Zentimeter durch das neu optimierte Fahrwerk. Der cw-Wert verringert sich um 0,02 auf 0,27. In Summe – kombiniert mit einem längeren Radstand, größeren Felgen (inkl. 245er Bereifung beim BRABUS-Modell) und der abgesenkten Aufbauhöhe – soll das Fahrzeug damit deutlich fahraktiver werden. Zusätzlich bietet man im Innenraum deutlich mehr Platz für die Passagiere sowie spürbar mehr Stauraum an. Die Gewichtsverteilung des Modells liegt beim Brabus-Modell sogar nahezu bei 50:50, während die Heckantriebsvarianten weiterhin hecklastig bleiben.

smart #3 Modell schafft jede Kurve – erster Fahrtest im SUV Coupé

Unterschiede zum smart #1 Modell

Der deutlichste Unterschied – abgesehen von der Karosserieform und der anderen Dachlinie – zeigt sich vor allen beim Kofferraumvolumen. So umfasst das Ladevolumen im smart #3 370 Liter bis maximal 1.160 Liter – statt 313 bis 976 Liter beim smart #1 Modell. Die Nutzlast steigt von 400 auf 450 kg. Dafür sinkt die Übersichtlichkeit beim Rundumblick beim Coupé ein klein wenig, was jedoch mittels der 360 Grad Kamera serienmäßig egalisiert wird. Im Grunde gewinnt man nicht nur beim Design, sondern zusätzlich noch am Nutzwert.

Technische Betrachtung

Technisch ist das neue Modell nahezu identisch zum smart #1 Modell. Unterschiede gibt es u.a. beim Radstand, der von 2.750 mm auf 2.785 mm ansteigt. Das Fahrzeug selbst besitzt in den jeweiligen Ausstattungslines jedoch auch die identische Antriebseinheit und Batterie, zumal beide Varianten auf der bewährten Geely SEA1 Plattform basieren. Fahrwerkstechnisch liegt das Coupé jedoch zusätzlich zwei Zentimeter tiefer am Asphalt und verfügt so auch über einen vorteilhafteren niedrigen Schwerpunkt. In Kombination mit dem veränderten Aufbau ändert sich dazu aber auch das Fahrverhalten zum Vorteil.  Der Wendekreis liegt bei 10,2 Meter – 20 cm mehr, als beim #1.

Erster Fahrtest: das smart #3 BRABUS Modell

Das Topmodell des smart #3 wird gewohnt mittels zweier E-Motoren angetrieben – vorne mit 156, hinten mit 272 PS – in Summe 428 PS. Damit beschleunigt das BRABUS Modell innerhalb von nur 3,7 Sekunden auf die 100 km/h Marke und erhält erstmals dazu auch einen „Rocket-Mode“. Derartige Sprintfunktionen kennt man sonst nur von Modellen aus Affalterbach und funktioniert auch ähnlich. Die Beschleunigung bei smart endet jedoch elektronisch begrenzt bei 180 km/h.

Fahrwerk & Lenkung

Die Dynamik sowie der Fahrkomfort des smart #3 Modells zeigte sich im Fahrtest von der besten Seite, zumal das Fahrwerk sich insgesamt sehr ausgewogen zeigte. Unebenheiten schluckte die Federung problemlos weg, wobei das Fahrzeug keinerlei übermäßigen Wankbewegungen aufzeigte. Mit der abgestimmten direkten Servolenkung, die mehr als gut von der Hand geht, wird das Fahrzeug  nahezu zum Kurvenräuber. Das neu auf das Coupé abgestimmte Fahrwerk verfügt weiterhin über McPherson Federbeinen vorne sowie einer Mehrlenker-Hinterachse und passt sehr gut zum Coupé selbst – und macht selbst die kurvigste Stecke zum direkten Erlebnis. Wer eine weniger sportliche Fahrweise bevorzugt, wird aber auch mehr aus komfortabel transportiert.

Bei dynamischer Fahrweise zeigt sich das #3 Modell aber deutlich besser abgestimmt, als es beim #1 der Fall ist. Ein nach außen drängendes Heck – das klassische Übersteuern – konnten wir hier nur sehr wenig feststellen. Im kurvigen Bergland von Mallorca war zusätzlich auch kein Untersteuern feststellbar.

Innenraum und Platzverhältnisse

Im Innenraum zeigt das Coupé – zumindest auf den ersten Blick – ein gewohntes und luftig wertiges Interieur. Genauer betrachtet gibt es jedoch Unterschiede bei den Lüftungsdüsen sowie bei den Sitzen. Im Coupé nutzt man nun auch neu gestaltete  Vollintegralsitze (mit separat einstellbaren Kopfpolsterung) mit guten Seitenhalt. Im Fond entfällt dafür bauartbedingt die vom Plattformbruder bekannte Sitzverschiebung. Neu ist dafür ein größeres 1,6 m² großes Glasdach, das nun weit in den hinteren Bereich hineinreicht – jedoch über kein Verdunkelungsrollo verfügt und deshalb grundsätzlich abgedunkelt is.  Geändert wurde die Spontanablage in der Mittelkonsole, dessen Abdeckungsrollo eine andere Form erhalten hat. Die nun runden – statt eckigen – Lüftungsdüsen sind weiterhin nicht geöffnet in jede Richtung verschiebbar und so nur beschränkt in jede Richtung nutzbar.

Für Passagiere im Fond bietet das Coupé ausreichend Platz, sowohl bei der Kopffreiheit oder im Fußraum. Einschränkungen aufgrund der Bauform gibt es nahezu nicht, da die C-Säule erst hinter dem Kopfbereich des Mitfahrers leicht abfällt. Die rahmenlosen Seitenscheiben im Fond lassen sich – bauartbedingt – jedoch nicht vollständig absenken.

Das Ablagekonzept zeigt sich hingegen praxistauglich. So gibt es weiterhin große Fächer in den Türen (auch für 1,5 Liter Getränkeflaschen), wo auch das (gekühlte) Fach in der Mittelkonsole erneut groß ausfällt. Eine Spontanablage direkt unterhalb der Konsole ist beim Coupé ebenso vorhanden und kann für größere Gegenstände, wie Foto oder Tablet oder gar Handtasche, problemlos genutzt werden.

Vergrößerter Laderaum

Der Laderaum im smart #3 ist hingegen deutlich praktikabler, als man es beim smart #1 kennt. Der 15 Liter Fronttrunk bleibt unverändert, jedoch ist punktet das Coupé beim Ladevolumen von 370 Liter bis maximal 1.160 Liter. Die Sitzbank (inkl. Skifach) ist im Verhältnis 60:40 umklappbar, jedoch im Coupé nicht mehr verschiebbar.  Ein ebener Ladeboden entsteht durch das Umklappen nicht vollständig. Im Fond ist der Fußraum hingegen bequem eben, ein unnötiger Mitteltunnel ist nicht vorhanden.

smart #3 Modell schafft jede Kurve – erster Fahrtest im SUV Coupé

Geringe Fahr- und Windgeräusche

Von den Fahrgeräuschen hält sich das smart #3 Coupé mehr als zurück, zumal nur sehr geringe Windgeräusche in den Innenraum drängen. Insgesamt halten sich die Akustik des Fahrwerks sowie die Abrollgeräusche der Reifen auf einem sehr geringen Niveau. Auch im Interieur selbst sind weder Verwindungsgeräusche noch Klappergeräusche zu hören.


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Technik

Technisch verpasst smart dem smart #3 Modell die identische Technik der #1 Variante, sowohl beim Multimedia als auch bezüglich der Assistenzsysteme. Wer bereits die Technik des ersten Modells kennt, erlebt beim Coupé dazu keine Überraschungen. In Zusammenarbeit mit der neuesten Version des smart OS 1.3.0 wirkt die Bedienung der Systeme jedoch deutlich performanter und fehlerfreier.

Neuerung gibt es bei der kabellosen Lademöglichkeit für Mobiltelefonie, welche nun nach hinten abfallend ausgelegt ist und so bei Mobiltelefonen mit Hüllen nun deutlich besser funktioniert. Durch die Integration von Apple CarPlay sowie Android Auto können dessen Navigationshinweise nun sogar mit im Head-Up Display (HUD) mit angezeigt werden.

Vorerst ausschließlich für die BRABUS-Modelle aktiviert man nun serienmäßig die Sitzbelüftung, wo auf die ebenfalls – bis auf den pro-Modellen –  verbaute Lenkradheizung weiterhin verzichtet werden muss.

Bei den Assistenzsystemen nutzt man die identischen und bewährten Systeme des smart #1 Modells, u.a. Totwinkel- Spurhalte-, Einparkhilfe oder den Autobahnpiloten. Selbst die Verkehrszeichen-erkennung wird – auf Wunsch – in den Tempomaten übernommen. Das autonome Fahren bewegt sich hier auf Level 2.

 

Was uns aufgefallen ist:

  • + Wertige Verarbeitung, wenig Plastik im Sichtbereich, ohne scharfe Kanten
  • Höhe Sitzwange 62/7 cm, Länge Sitzkissen 48 cm
  • Tempomat bis 150 km/h verfügbar, mit Lenkassistent 130 km/h
  • Spiegelverstellung weiterhin nur über Display verstellbar
  • Routenplanung noch nicht vollständig umgesetzt
  • Rekuperation in zwei Stufen einstellbar
  • Kofferraum per Fuß bedienbar
  • Außenkamera weiterhin offen montiert
  • Sitzbelüftung für Fahrer + Beifahrer nur als BRABUS-Modell
  • 3 ISOFIX Punkte im Fahrzeug
  • Lenkradheizung kommt (bis auf pro-Varianten) nachträglich
  • 1.600 kg Anhängelast gebremst / 750 kg ungebremst, 75 kg Stützlast, 50 kg Dachlast
  • 150 kW DC (CCS) / 22 kW AC (Typ 2) Ladung möglich (3-phasig ab Premium, sonst 1-phasig)
  • Nickel Cobalt Mangan Batterie (66 kW brutto, 62 kwh netto)

smart #3 Modell schafft jede Kurve – erster Fahrtest im SUV Coupé

Fazit

Das neue smart #3 erzeugt deutlich mehr Fahrfreude, als es bereits das #1 Modell schafft. Die sportlichere Variante der neuen smart Generation ist aber eindeutig das effektivere Fließheck-Modell, auch wenn es länger, breiter – aber auch deutlich flacher ist. Auch der Alltagsnutzen überwiegt beim Coupé, was sich vor allen beim Ladevolumen zeigt. Bei der Software will smart noch nachsteuern, was vor allen hinsichtlich der Ladeplanung noch notwendig ist. Die Hardware passt.  Einen klaren Nachteil hat das Coupé jedoch aktuell trotzdem: er kann erst ab 2024 ausgeliefert werden und erhält somit nicht mehr die erhöhte Umweltprämie. Schade eigentlich.

Bilder: MBpassion.de

18 Kommentare
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Snoubort
10 Monate zuvor

Danke – ein EQA steht daneben wie der Vorgänger.

Ralf
Reply to  Snoubort
10 Monate zuvor

Schon. aber abgesehen vom Design hat der EQA mehr Reichweite… trotz alter Plattform.
Nicht falsch verstehen, bin kein Fan vom EQA (sondern warte auf MMA), aber warum der China-smart nicht wenigstens die 500 km knackt, finde ich verwunderlich und schade.

Zuletzt editiert am 10 Monate zuvor von Ralf
Dr.med. Alexander
Reply to  Ralf
10 Monate zuvor

Ach immer die Reichweite. Weder der Smart noch der EQA sind klassische Langstreckenautos. Und cave: Die durchschnittliche tägliche Fahrtstrecke eines Autos beträgt in Deutschland 36,9 Kilometer !!!

Ralf
Reply to  Dr.med. Alexander
10 Monate zuvor

Stimmt, Reichweite ist nicht alles, aber trotzdem erwarte ich da bei einem neuen Produkt mehr.
Und nach Fahrt diverser E-Autos ist mir die Reichweite wichtig – 500 km nach WLTP sollten es schon sein, besser 600. Fährt sich einfach entspannter.

EQA kann doch gut Langstrecke, da gibt es wenig auszusetzen.

Na ja, gemäß dem Motto: Der Fluss war im Durchschnitt nur einen Meter tief, die Kuh ist beim Überqueren trotzdem ersoffen.

Rene
Reply to  Dr.med. Alexander
10 Monate zuvor

Das Thema „German-Reichweitenangst“ oder der Drang zu immer mehr Akku wurde dort sehr deutlich angesprochen.
Auch in meinen Augen sind Ladegeschwindigkeit und Ausbau der Ladeinfrastruktur viel wichtiger als immer größere Akkus, die ja auch immer ein Mehrgewicht mit sich bringen.

Rainer
Reply to  Rene
10 Monate zuvor

Ja, das ist das grosse Problem – neben der Tatsache, dass halt sehr viele Rohstoffe dann in dem Akku landen, der die meiste Zeit in der Garage rumsteht.

Tobias
Reply to  Rainer
10 Monate zuvor

Das ist als würde man sagen der Motor solle nur 40PS haben, weil das in der Regel reicht und 90% der Zeit fährt man ein zu großen Motor spazieren…

Und nein, ich kann sagen, dass ich mit jahrelanger Erfahrung mit Elektroautos sagen muss, dann man mindestens eine WLTP-Reichweite von 500km haben muss, wenn man ab und zu Langstrecke fährt. Wenn man regelmäßig Langstrecke fährt sollte es Richtung 800km gehen. Alles andere macht kein Spaß.

JM13
Reply to  Dr.med. Alexander
10 Monate zuvor

Im Durchschnitt sind wir auch alle Millionäre.

Tobias
Reply to  Dr.med. Alexander
10 Monate zuvor

Natürlich fährt man nicht jeden Tag Langstrecke. Aber man kauft sich auch kein Auto zu diesem Preis und schließt dann Langstrecke aus.

Und in dem Fall ist der Unterschied von Stuttgart nach Berlin eben 2 Ladestopps im EQA und 3 Ladestopps im smart. Und solche Strecken fahre ich eben alle 1-2 Monate mal mit meinem EQA.

und als Erklärung: Ich will mit mindestens 50% Akku am Ziel ankommen, dass ich dort noch genug reserve hab und auf kein Lader in der Stadt angewiesen bin und parken kann wo ich will.

Thomas
Reply to  Snoubort
10 Monate zuvor

Das dachte ich anfangs auch. Inzwischen habe ich meine Zweifel. Der smart ist leider ein typischer Chinese. Viel Show und bei den Basics scheitert er. Die Software ist leider immer noch nicht kundentauglich, die Assistenzsysteme sind gegenüber dem EQA einfach schlecht und das Servicenetz geht so einfach nicht. Kann alles werden, aber aktuell ist das keine Alternative.

Ralf W.
10 Monate zuvor

Es fehlt bei der Anhängelast gebremst vorne die 1.

Stefan Camaro
10 Monate zuvor

Wie finden die Tester den Tacho? Ist das Display zu klein oder geht das?

Rene
Reply to  Stefan Camaro
10 Monate zuvor

Mir reichen das Display+Headup.
Wie immer alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Einfach mal ausprobieren.

Thomas
10 Monate zuvor

Integralsitze sind das ganz sicher nicht. Die Gurtanbindung ist weiterhin an der B Säule. Nur weil jemand im Marketing eines Herstellers etwas behauptet, muss man das nicht direkt übernehmen.

Panther
Reply to  Thomas
10 Monate zuvor

@Thomas. Das können durchaus Integralsitze sein, da die Kopfstütze integriert ist, wenn der Gurt etc. im Sitz direkt integriert ist, spricht man von einem Gurtintegralsitz.