Kosten senken: so will Mercedes-Benz Geld einsparen

Mercedes-Benz hat nun konkrete Einsparvorgaben bekannt gegeben, um den wirtschaftlichen Herausforderungen der Autoindustrie in Zukunft zu begegnen. Bis zum Jahr 2027 sollen dazu rund 5 Milliarden Euro eingespart werden.

Kosten senken: so will Mercedes-Benz Geld einsparen

Aktuelles Ziel von Mercedes-Benz ist es, bis Ende 2025 bereits die Hälfte der rund 5 Milliarden Euro bereits einzusparen. Ein Unternehmenssprecher kommentierte diese Zahlen nicht direkt, verwies jedoch auf frühere Aussagen, wonach Mercedes-Benz in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Euro jährlich einsparen wolle. Die genauen Details wurden jedoch nicht genannt. Die Einschnitte sind vor dem Hintergrund der angespannten Lage in der globalen Automobilwirtschaft notwendig, so das Unternehmen. Die weltweit volatile Wirtschaftslage mache es ebenfalls erforderlich, die Effizienz zu steigern, um finanziell stabil und handlungsfähig zu bleiben.

Kosten senken: so will Mercedes-Benz Geld einsparen

„ZuSi 2030 bleibt bestehen“

Ein zentraler Punkt der Sparmaßnahmen ist die potenzielle Gefährdung von über 20.000 Arbeitsplätzen, wie das „Manager Magazin“ bereits berichtet hatte. Diese Darstellung wurde jedoch vom Mercedes-Sprecher entschieden zurückgewiesen. Das Unternehmen habe keine Pläne, Werke in Deutschland zu schließen. Zudem gelte die Beschäftigungssicherung in Deutschland bis in das Jahr 2029, wie sie in der Vereinbarung „Zusi 2030“ auch festgelegt wurde. Diese schützt die Mitarbeiter vor betriebsbedingten Kündigungen und schließt Kündigungen grundsätzlich aus. Es gibt jedoch die Möglichkeit, frei werdende Stellen nicht wieder zu besetzen, was zu einer Reduzierung der Arbeitsplätze führen könnte. Mercedes-Chef Ola Källenius erklärte, dass Restrukturierungen meist durch natürliche Fluktuation und Demografie, sowie mit Abfindungen erfolgen würden. Man wolle keine drastischen Kürzungen durchführen, sondern kontinuierlich die Unternehmensstrukturen verbessern. Auch die „Zusi 2030“ möchte man nicht aufkündigen.

Deutlicher Gewinneinbruch

Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen wurde durch die schwachen Finanzergebnisse des Unternehmens untermauert. Mercedes-Benz hatte Ende Oktober 2025 einen deutlichen Gewinneinbruch für das dritte Quartal 2024 gemeldet. Der Konzerngewinn fiel dazu im Vergleich zum Vorjahr 2024 um mehr als die Hälfte auf 1,72 Milliarden Euro, und der Umsatz sank um 6,7 Prozent auf  nur noch 34,5 Milliarden Euro. Diese Zahlen entsprechen nicht den Erwartungen des Unternehmens, so zuletzt Finanzchef Harald Wilhelm. In diesem Zusammenhang wurde auch die Entscheidung getroffen, noch stärker auf Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen zu achten.

Kosten senken: so will Mercedes-Benz Geld einsparen

Gewinneinbruch in China

Ein wesentlicher Faktor für den Gewinneinbruch ist die schwache Nachfrage in China, dem wohl wichtigen Markt für Mercedes-Benz. Die teuren Modelle des Unternehmens – u.a. die S-Klasse und das EQS Modell – , die jedoch das Kernelement der Strategie von CEO Ola Källenius darstellen, verkaufen sich dort schlechter als erwartet. Während Luxusfahrzeuge in den vergangenen Jahren hohe Gewinne erzielt hatten, sind die wohlhabenden chinesischen Kunden aufgrund der wirtschaftlichen Flaute zunehmend zurückhaltender. Gleichzeitig wächst die Konkurrenz durch heimische chinesische Autohersteller, was den Druck auf die deutschen Marken weiter verstärkt. Für das laufende Jahr sind jedoch keine signifikanten Verbesserungen in der Marktleistung zu erwarten, was die Situation für Mercedes-Benz zusätzlich erschweren sollte.

Symoblbilder: Mercedes-Benz Group AG

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Olala
5 Stunden zuvor

Reden wir nicht um den heißen Brei herum, in spätestens 2 Jahren hat Mercedes die gleiche Erkenntnis wie heute VW, das will man derzeit nur noch nicht wahrhaben… Ola Kalenius wird 2026 seinen Posten räumen müssen und der Nachfolger hart Sanieren…

Vermutlich muss sich der Konzern auch neu aufstellen, so könnte man z.b. Marken wie Aston Martin in die Mercedes Group integrieren und dafür die Transportersparte verkaufen….
Oder man wartet bis Tesla Mercedes aufkauft, das dürfte noch ein weilchen Dauern, da es Tesla nicht eilig hat. Der Preis von Mercedes wird die nächsten Jahre immer weiter sinken…

EQ44fahrer
Reply to  Olala
3 Stunden zuvor

Mercedes & Aston Martin?
Aber natürlich! Jedoch nur als Teil des europäischen Markenzoos des Geely-Konzerns von Li Shufu.

Tesla wird Mercedes niemals kaufen. Mit den rückständigen Produktions- und (Fehlplanugs)stechniken kann man dort nichts anfangen. Musk müsste 75 % des inkompetenten Managements und 50 % der Stammbelegschaft rauswerfen um schneller arbeitsfähige Strukturen herzustellen. Man denke nur an den resultierenden Aufschrei (siehe X damals). Tesla schafft Mercedes auch ganz organisch, denn die Stuttgarter Automobilbaubehörde ist seit der Verkündigung des noblen 5-Jahres-Plans (aka „Luxusstrategie“) leicht verdauliche Kost geworden. Die 5 Jahre sind nun um, das Ziel wurde krachemd verfehlt und Ola macht den Olaf. Er baut den gesamten Vorstand um und nimmt sich und die treusten Getreuen gnädigerweise davon aus. Am 5-Jahresplan wird natürlich bis zum Endsieg festgehalten. So wird der Fehlschlag zum Dauerauftrag. Das ist die gewohnt agile, pragmatische Arbeitsweise bei MB und spiegelt die traditionell schillernde Vorstandskultur wieder.

MB ist ein sagenhaftes Märchen mit allem was dazugehört: Allmachtsphantasien und Bullshit-Schlössern, Hochzeiten im Himmel und einem Untergang in Glanz und Pomp. Für jeden Spinner ist hier etwas dabei.

Zuletzt editiert am 3 Stunden zuvor von EQ44fahrer
Snoubort
Reply to  EQ44fahrer
3 Stunden zuvor

Wer hier ab min 12:06 wohl gemeint ist 😉
https://youtu.be/4Un6B5ZnCUk?si=FcQLZoeRPqAU-AI5

Snoubort
Reply to  Markus Jordan
3 Stunden zuvor

Hehe

driv3r
Reply to  Snoubort
1 Stunde zuvor

Aua, aua, aua… irgendwelche fachfremden Labertaschen von außen, die alles als „wirtschaftliche Weisheit“ verkaufen, mit Buzzwords um sich werfen und dabei noch ihre Bücher verticken wollen sind mir ja die Liebsten. Vor allem trifft ihr deutlich „Theoretiker“ auf „Praktiker“. Die Welt ist nie so einfach in der Praxis, wie es in der Theorie angenommen wird.
Und solche Schlaumeier-YouTuber kommen bei mir persönlich noch unterhalb der ganzen Berater-Trupps.

Während inhaltlich einige Ideen sicherlich richtig angesprochen sind, so sind die Schlussfolgerungen in Richtung der Praxis doch falsch. Weder wird uns der V8-Verbrenner in der langen Frist retten, noch entsteht Innovation und Fortschritt durch Beibehaltung des Status Quo und dem Ausruhen auf Lorbeeren von gestern.

martin
4 Stunden zuvor

Der OK kapiert einfach nicht, das die Chinesen als Volk von schlauen Händlern nicht mehr bereit sind für den Mercedes Kernschrott einen Berg Geld mehr auszugeben, wenn sie es beim heimischen Hersteller für 30% weniger bekommen. Chinesen setzen zunehmend immer mehr auf einheimische Produkte, wie die Verbraucher hier auch. Und gute Autos können sie auch bauen, das Know-How haben ihnen die hiesigen Manager ja 15 Jahre lang dahin exportiert.
Zudem hat Mercedes keine ansprechenden E-Fahrzeuge die grade in China stark nachgefragt werden , keine Internet in the Car Gimmicks, ein unterirdisches Bedienkonzept und einen Sprachassistenten der weit davon entfernt ist , wirklich ein Assistent zu sein, weil ich die meisten Funktionen damit nicht bedienen kann. Automatisiertes Fahren geht auch nicht.

Also, warum in aller Welt soll sich irgendjemand einen Mercedes kaufen. Es gibt nicht einen Grund dafür.

Pano
Reply to  martin
4 Stunden zuvor

Och, ich würde einen nehmen 😉

Siyo royo
Reply to  martin
3 Stunden zuvor

Hab mir erst neulich einen 214er bestellt, für die Familie ein SICHERES Auto. Einmal MB immer MB!

Pano
4 Stunden zuvor

„Nur“ 5 Mrd in drei Jahren und keine betriebsbedingten Kündigungen? Da hätte ich vom neuen AR-Chef mehr erwartet.
Im Sinne der Belegschaft hoffe ich, dass diese Maßnahme helfen.
Grüße
Pano

Dieder
4 Stunden zuvor

Mal liegt es an der volatilen Konjunktur, mal an den politischen Rahmenbedingungen und neuerdings an den krankfeiernden Mitarbeitenden.
Die Wahrheit ist, das Olas Strategie komplett gescheitert ist. Verfehlte Modellpolitik, überzogene Preise, Größenwahn im Vertrieb, keine Softwarekompetenz, Qualizätsprobleme, gescheiterte EQ Modelle.
Ein zu klein aufgesetztes Sparprogramm wird dann der Startpunkt einer Todesspirale sein.
es braucht dringend einen Neuanfang, besonders an der Spitze des Unternehmens

Ralf
Reply to  Dieder
2 Stunden zuvor

Die Preise sind im Vergleich zur deutsche. Konkurrenz leider gar nicht mehr so abgefahren, das muss aber nichts heißen. MBUX (und vermutlich zukünftig MB.OS) funktionieren sehr gut, jedenfalls aus eigener Erfahrung. Qualität kann man immer verbessern (gerade was Rückrufe betrifft), die Langzeitqualität stimmt aber. EQA und EQB sind recht erfolgreich, mit dem neuen CLA sollte sich da auch noch mehr bewegen (EQE und EQS hinken allerdings voll hinterher, wenn auch technisch solide).

driv3r
Reply to  Dieder
1 Stunde zuvor

Und was soll eine neue Spitze des Unternehmens dann konkret anders machen?

Bernd
3 Stunden zuvor

Wenn in China von 1,3 Mio zugelassenen BEV im Monat Oktober nur rund 1000 EQ sind, kann man das Problem weder der Konjunktur zuordnen, noch kann man es wegsparen. Schachmatt Ola!

Cla250 sport
Reply to  Bernd
3 Stunden zuvor

Naja wenn die Einnahmen in China wegbrechen kann man zumindest auf der kostenseite gegensteuern, Werke gibt’s ja genug in Deutschland… Sindelfingen soll ein grosses Werk haben, braucht man das noch in der Größe?

Bernd
Reply to  Cla250 sport
2 Stunden zuvor

Natürlich kann und muss man auf der Kostenseite gegensteuern. Das würde in China aber nicht das eigentliche Problem lösen.

martin
Reply to  Cla250 sport
1 Stunde zuvor

die Frage ist ob man das Werk überhaupt braucht, immerhin wird dort am teuersten von allen Werken in der Welt produziert aufgrund eines aufgeblasenen Apparates und den teuersten Mitarbeitern.

Neisyros
Reply to  martin
1 Stunde zuvor

Ja am besten produzieren alle nur noch im Ausland und wir schaffen unsere Industrie komplett ab. Bürgergeld regelt und der Rest wird Beamter

Urs
Reply to  Cla250 sport
37 Minuten zuvor

Immerhin ist es das Werk, das die Mercedesse baut, die noch nennenswert gekauft werden (E und GLC). Da wird es mir um andere Werke schon komischer…wer wohl den Wettbewerb Rastatt gegen Kekshausen in Ungarn gewinnt?

driv3r
Reply to  Bernd
1 Stunde zuvor

Moment, jetzt nicht schon wieder NEV-Zahlen (=“new energy vehicles“ = BEV + PHEV + REX) mit den echten BEV-Zahlen vermischen. 😉

NEV war im Oktober 1,43 Mio., davon BEV 0,842 Mio. und PHEV 0,587 Mio.
Zudem spielt es in China eine erhebliche Rolle über welche Fahrzeug- (und Preis)-Segmente man spricht. Darüber hinaus wird die chinesische Autoindustrie das Preisniveau auf kurze bis mittlere Sicht nicht durchhalten können und die ersten Hersteller beginnt es bereits zu treffen.

Sebastian Wagner
Reply to  driv3r
23 Minuten zuvor

Im November waren es 908k BEV ( YoY +29,3%) und 604k PHEV ( YoY +86,8%). Überwiegend unter 200k¥ oder 30k€ und damit auch für Tesla zu niedrig, die sich leicht oberhalb im Bereich 200-300k¥ aufhalten. BMW, Mercedes und Audi bewegen sich oberhalb 300k¥. Der CLA und GLA auf MMA werden im Bereich leicht oberhalb von den Tesla Modellen 3 und Y auch in China sehr gut ankommen. Der Angebliche GLC EV als Erlkönig ist für mich absolut der neue GLA! Die Kühleröffnung für die ICE-Variante und Rücklichter vom CLA sind doch eindeutig!?!