Warum die Autohersteller im Death Valley Nationapark in der Mojave-Wüste als der trockenste Nationalpark der USA südöstlich der Serira Nevade Testträger erprobt, sollte alleine anhand der durchschnittlichen Temperaturen klar sein. Im Juli liegen die Temperaturen im „Tal des Todes“ meist bei 40 bis 41 Grad im Schatten, und gerade diesen findet man dort eher selten. Höchstleistungen also für die Fahrzeuge, und für den Fahrer, was wir im Mercedes-Benz GL (X166) gerade Ende Juli selbst erfahren konnten.
Der Name des Tals soll angeblich aus dem Jahr 1849 kommen, wo Reisende mit rund 100 Wagen eine Abkürzung des Old Spanish Trails suchen, und dabei in das Tal gerieten. Nachdem sie wochenlang keinen Ausweg fanden, und bereits gezwungen waren, mehrere ihrer Ochsen zu verspeisen – und das Holz Ihrer Planwagen als Brennholz verwendeten – ließen sie ihre restlichen Wagen zurück und verließen das Tal über den Wingate Pass – und genau dort rief angeblich eine Frau aus der Gruppe ein „Goodbye, Death Valley“ dem Tag hinterher. Umgekommen war dazumal niemand, ausgenommen ein Greis, der schon beim Betreten des Tales sterbensmatt gewesen war.
Das Tal ist eines der trockensten Gegenden der Erde, und parallel eine der heißeste Gegenden der USA. Am 10. Juli 1910 wurde an der Furnace Creek Ranch eine Temperatur von 56,7 Grad gemessen, am 12. Juli 2012 mit 41,7 Grad die wärmste nächtliche Tiefstemperatur. Der tiefste Punkt des Tales liegt bei 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel, 1933 wurde das Tal zum National Monument ernannt, 1994 wurde es zum Nationalpark erweitert.
Interessant war es, im Mercedes-Benz GL 450 4MATIC durch das Tal zu fahren – dabei hatte das Fahrzeug wahre Höchstleistungen zu vollbringen. Aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung war es schwierig, im Fahrzeug trotz Klimaanlage und klimatisierten Sitzen nicht leicht zu schwitzen, was jedoch auch durch die Fotohalte und Ausstiege direkt begünstigt wurde. Teilweise ließen wir das Fahrzeug beim Ausstieg doch an, um die Klimatisierung ordentlich weiterlaufen zu lassen – untypisch für Deutschland, doch im Death Valley gönnten wir uns diesen Luxus (notgedrungen) erstmals.
Sehenswert sind übrigens im Park u.a. die Mesquite Sand Dunes im nördlichen Teil, was u.a. auch schon für Star Wars als Filmkulisse genutzt wurde. Die Dünnen sind hier rund 50 Meter hoch und durchaus sehr stabil. Warum auf der Zufahrt zum Badwater Basis – als tiefster Punkt der USA – wir am Straßenrand einen Jogger entdeckten, konnten wir aber nicht sofort verstehen.
Neben den klimatisierten Sitzen konnten wir jedoch auch die gekühlten (oder wahlweise auch heizbaren,..;) Getränkehalter direkt nutzen, was unsere Getränke nicht nur kühlten, sondern (zumindest im unteren Bereich der Dose) sogar herunterkühlen konnte. Bislang sprach man immer von „Temperatur halten“, doch hier waren wir angenehm überrascht. Aufgrund der extremen Außentemperaturen war der Getränkehalter später aber auch noch als iPhone-Halter von Vorteil, da unsere Apple-Produkte im Tal des Todes sich ganz, ganz schnell aufgrund Überhitzung deaktivierten. Sehr komisch und ungewohnt, doch bei gefühlten Backofen-Temperaturen außerhalb der S-Klasse im SUV-Bereich (und genau richtig für unseren Trip durch die entlegenen Gegenden der USA) irgendwie nicht abwegig.
Der GL selbst absolvierte seine abverlangte Leistung problemlos, die 333 PS waren hierbei zwar genauso zweitrangig, wie vorerst sein 4MATIC Allradantrieb, doch mit der extremen Hitze hatten wohl mehrere Teile des Fahrzeuges so ihre Höchstleistung zu vollbringen.
Unsere Teile des Roadtrips zum Nachlesen:
Teil 1: Von Los Angeles nach San Francisco
Teil 2: Von San Francisco über die Golden Gate nach Merced
Teil 3: Im Valley of Fire State Park in Nevada
Teil 4: Härtetest im Death Valley Nationalpark
Teil 5: Von Las Vegas über die Interstate zum Grand Canyon
Teil 6: Durch die Mojave Wüste auf der Route 66
Teil 7: GL 450 4MATIC im Joshua Tree Nationalpark
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe