Im SL 500 Roadster unterwegs – Verwöhnung in einer Ikone

Wenn Mercedes-Benz nur einen einzigen „Gleiter“ in der Fahrzeugpalette hätte, – ganz vorne würde wohl der SL Roadster stehen – seit jeher eine Ikone mit Stern. Doch der Roadster hat es im Portfolio aktuell immer schwerer, unabhängig  ob er mittels Sechszylinder – Achtzylinder – oder gar Zwölfzylinder Aggregat ausgestattet wird. Von den Neuvorstellungen der Marke wird das Fahrzeug nahezu umzingelt. Wir fuhren den SL Roadster mit 8 Zylindern – und wurden mehr als überrascht.

SL 500 Roadster: die 2-sitzige Legende
Gerade mit dem aktuellen Produktangebot von Mercedes-Benz hat man es dem SL Roadster schwergemacht: teils lockt auf der einen Seite das viersitzige und mehr als exklusive S-Klasse Cabriolet, auf der 2-sitzigen Seite steht aber auch der AMG GT Roadster als reinrassiger Sportwagen aus Affalterbach für Käufer bereit für einen Ausritt. Da scheint ein Kompromiss schwierig, was die Auswahl gar noch schwieriger macht – und den SL gar sinnlos erscheinen lässt.

Der zweisitzige Roadster der Baureihe 231 startet – zumindest in der 6-Zylinder Variante mit 367 PS – bei 99.341,20 Euro, der SL 500 Roadster mit V8-Motor beginnt bei 123.141,20 Euro. Den GT Roadster als Sportwagen gibt es nur mit 8 Zylindern – mit 476 oder wahlweise 557 PS für 129.180,45 Euro bzw. 160.650 Euro.

Beim S Cabriolet startet der S 500 erst bei 140.544,95 Euro. Wir sind uns jedoch sicher, dass man in diesem Segment das Fahrzeug nicht unbedingt beim Preisunterschied auswählt, sondern durch reine Überzeugung am Produkt.  Hier eine klare Empfehlung zum Fahrzeugtyp auszusprechen, bleibt schwierig und muss immer individuell für sich selbst getroffen werden. Mercedes zielt hingegen beim SL auf Genießer mit exklusiven Lebensstil, die Wert auf ein Fahrzeug im einzigartigen Design und Performance legen.

Modellpflege des SL Roadsters bereits 2016
In der Modellpflege des SL Roadsters zeigt vor allen der Frontbereich ein neues Design – mit klassischen Proportionen, die bereits im Stand nun mehr als dynamisch und sehr expressiv wirken. Bei der Überarbeitung der Baureihe 231 hat das Modell durchaus an Eleganz und Dynamik gewonnen – auch wenn das Heck leider nahezu unverändert blieb. Die seitlichen Luftauslässe am Fahrzeug wurden vergrößert, am Heck zeigen sich die Leuchten dafür nun in kompletten Rot – zusätzlich zeigt eine AMG Heckschürze mit Diffusor in integrierten Endrohrblenden den nachfolgenden Fahrzeugführern symbolisch die Motorleistung.

Technisch erhielt der SL ein Update seiner Assistenzsysteme sowie das 9G TRONIC Wandler-Automatikgetriebe sowie flache und dynamische Voll-LED Scheinwerfer.

Die Faszination des SLs möchte Mercedes-Benz aber auch durch eine kultivierte Sportlichkeit – durch das ABC-Sportfahrwerk mit Kurvenneigefunktion und großer Bandbreite zwischen Komfort und Agilität sowie spürbare Qualität – aber vor allen durch den Einsatz von erstklassigen Materialien, den Insassen näher bringen. Durch das serienmäßige AMG Styling und steil stehendem Kühlergrill – nach Vorbild des legendären Rennsportwagens 300 SL Panamericana – zeigt der SL parallel auch ein charismatisches Ansehen.


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Fahrzeugtest mit 8 Zylinder:
Von Mercedes-Benz hat uns ein SL 500 Roadster als Tester bereitgestellt – 455 PS, V8 und für uns vorab schon ein luxuriöser Roadster mit Gleitgarantie und durchaus hoher Alltagstauglichkeit. Der Zweisitzer mit Variodach – welches sich im Kofferraum bequem versenken lässt – benötigt dabei gar kein Ziel: der Weg ist es.

Wie kein anderes Fahrzeug zeigt der SL ein sportliches Fahrgefühl, gepaart mit höchstem Komfort und moderner Technik. Obwohl: rein technisch ist der SL zwar nicht auf den aktuellen Stand des Konzerns, wie aktuell z.B. die E-Klasse – doch das muss er (für uns im Grunde) auch nicht zwingend. Abstandswarnung, Lenk-Pilot oder Spurhalte-Assistent und ein aktiver Totwinkel-Assistent ist jedoch verfügbar – und genügt vollkommen. Lediglich die kleinere Navigationsanzeige, – im Gegensatz zu anderen Modellen der Produktpalette von Mercedes – ist anfangs ungewöhnlich. Im Grunde ist es aber genau das, was die Zielgruppe möchte: Fokus auf das Fahren ohne übermäßigen Schnick-Schnack, oder ohne das man das Fahrzeug via Smartphone „von selbst“ in die Garage fahren lässt.

Das aktuelle Modell, welches bereits 2016 das letzte Facelift erhielt (um es an die Designlinie von Gorden Wagener anzugleichen) zeigt mit dessen Diamant-Grill und breiter wirkender Front dabei durchaus kein hässliches Fahrzeug. Der große Grill und die tiefe Schürze geben hierzu zusätzlich ein wenig AMG GT Look. Die Überarbeitung hat dem Fahrzeug – nach unserer Meinung – jedoch parallel eine Art Frische gegeben, die das Fahrzeug dafür zwingend brauchte. Die Front des Fahrzeuges hat bei der Überarbeitung extrem positiv an Optik gewonnen.

Symbiose aus Sportlichkeit und Souveränität
Bereits beim Anlassen des V8-Triebwerks zeigt sich schnell die Kraft des Hubraums von rund 4.7 Litern sowie dessen 455 PS – die der Fahrer aber meist eh nicht abrufen möchte.  Könnte zwar – muss er nicht – aber schön, wenn man weiß, dass es da wäre. Doch um genau das geht es hier auch: der SL 500 möchte und ist kein Fahrzeug für Raser oder rein für die linke Spur auf der Autobahn, sondern eher für die, die es genießen, zu wissen, das man durchaus flotter könnte – wenn man möchte. Wenn – doch das ist eher selten. Das Gefühl, ausreichende Leistungsreserven zu besitzen, beruhigt – sodass der Fahrer sich auf das gemütliche Gleiten konzentrieren kann. Und komisch: auch wenn im SL selten jüngere Kundschaft unterwegs ist, der luxuriöse und eher gemütliche Fahrstil stellt sich schnell – meist unabhängig des Alters – gleich ein.

Der SL 500 zeigt dabei die ideale Symbiose aus Sportlichkeit und Souveränität – also genau das, was der SL 400 noch vermissen lässt und den Achtzylinder
unverzichtbar macht. Die große Spreizung zwischen Sportlichkeit und Komfort sowie der Alltagstauglichkeit unterscheidet den SL Roadster klar zum S Klasse Cabriolet oder AMG GT Roadster.

Im Interieur des großen Roadsters von Mercedes-Benz zeigt sich die gewohnte Mischung aus Luxus und Understatement. Inwieweit man dazu das optionale Magic Sky Panoramadach benötigt, bleibt uns zwar unklar – die Pflichtfeatures, wie Navigation, oder der Nackenföhn „Airscarf“ hat unser Tester jedoch schon in der Optionsliste aufgeführt, wie auch die Wischerblätter mit integrierten Reinigungsdüsen – Magic Vision Control. Spielereien, wie ein AIRCAP-System sucht man im Roadster jedoch vergeblich – aufgrund der vorhandenen tiefen Sitzposition bleibt das aber auch nahezu unnötig.

Eher unbemerkt bleiben die Ablagefächer im Fond, die für beide Insassen direkt hinter dem jeweiligen Sitz angebracht sind. Diese Ablagefächer, die mit einer Klappe verschließbar sind, bieten dafür genügend Stauraum für eine Jacke oder Kleinzeug. Platz für eine große Getränkeflasche findet man dafür dazwischen – in eine Position, die unter der Fahrt jetzt eher umständlich erreichbar ist (von der Optik ganz abgesehen…).

Fahrwerk: ideal für die dynamische Spazierfahrt
Der Komfort, welches das optionale Active Body Control mit Verstelldämpfung während der Fahrt bietet, ist hingegen beeindruckend. Erstmals verfügt das Fahrzeug auch über eine „Curve“-Funktion, wobei die einzelnen Federbeine in der Kurve angepasst werden und sich das 1,8 Tonnen-Fahrzeug leicht in die Kurve neigt – bei dynamischer Fahrt durchaus ein Komfortgewinn. Gerade Serpentinen oder einige Landstraßen lassen sich damit mehr als flott durchqueren, ohne unnötig das Bremspedal bedienen zu müssen.

Die verbaute Luftfederung des Roadsters zeigt sich schnell als guter Kompromiss, die per Fahrprogrammauswahl DYNAMIC SELECT Taste selbst im Sport+-Modus noch lange keine Zumutung für die Insassen darstellt. Dazu passen nicht nur die beiden Sitze mit sehr guter Sitzposition und entsprechenden Seitenhalt – sondern auch die hohe Verwindungssteifigkeit der gesamten Karosserie. Die Lenkung zeigte sich mehr als präzise, zusätzlich hat das Fahrzeug ein gutmütiges Kurvenverhalten sowie ein agiles Handling auf der Straße. Eine Wohltat, während der Sitz mit der Massage des Fahrers beschäftigt ist.

Verdeck:
Das Verdeck des SL Roadsters ist bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h bedienbar – jedoch mit einer kleinen, durchaus störenden Einschränkung: der Fahrer muss dafür kurz anhalten, um den jeweiligen Vorgang starten zu können. Durch die Absenkung des Kofferraumdeckels bleibt das Nummernschild kurz verdeckt und dürfte während der Fahrt so nicht erfolgen. Nervig, wobei wir beim Fahrtest das Verdeck ausschließlich immer im vollständigen Stillstand bedienten – bis zum Funktionsende. Ist das Dach jedoch erstmal im Kofferraum verpackt, hält man dafür eher selten an – weil eben nichts stört. Das sonst eher große Coupé zeigt hier sein wahres Gesicht: als offener Roadster und Fahrmaschine. Der Kofferaum-Innenträger besteht übrigens aus leichtem Carbon-Verbundwerkstoff, welches mit einer Kunststoff-Außenschale verklebt wird.

Durch die tiefe Sitzposition und das automatisch ausfahrende Windschott mit hinteren oben gestellten Seitenscheiben zeigt sich der Roadster bei offener Fahrt – bei frischen Temperaturen um die 12 Grad – noch durchaus offen fahrbar. Oft genügte dazu lediglich eine leichte Jacke – das hätten wir vorab so nicht gedacht. Die restliche Temperaturanpassung erledigt dazu die sehr gut laufende Lüftung.

Störender Wind hält zusätzlich das – auf Wunsch automatisch nach oben klappende – Windschott fern. Störende Luft bleibt so außerhalb – eine Diszplin, welche der SL führend bei Mercedes zu erledigen weiß. Selbst bei leichten Regen braucht man – bei Überlandfahrten und Geschwindigkeiten um die 70-80 km/h – keinesfalls vorzeitig das Dach schließen.

Geschlossen zeigt sich der Roadster als gut gedämmtes Coupé – auch wenn die Optik des Fahrzeugs im geöffneten Zustand durchaus annehmbarer anzusehen ist. Das optionale – und nicht umbedingt preiswerte – Magic Sky Control Glasdach zeigte sich hingegen – für uns – eher nutzlos: wir hatten es meistens nicht richtig wahrgenommen: bei Regen benötigten wir das Glasdach eher weniger, bei schönen Wetter war das Dach grundsätzlich geöffnet – und das Glasdach hier außerhalb der Sicht im Kofferaum verstaut.

Die Kofferraum-Abtrennung passt sich übrigens dazu automatisch an, je nachdem ob das Dach geschlossen ist – oder aktuell im Heck verstaut ist. Beim Öffnen hebt sich die Abdeckung dazu im Kofferraum (345 bis 485 Liter)  an, um Gepäck leichter ein bzw. auszuladen. Optisch -, wie auch technisch ein Kunstwerk.

Fahreindruck:

Auch wenn im SL der aufgeladene Dreiliter V6 mit 367 PS wohl oft reichen würde, fehlt der Einstiegsmotorisierung einfach die entspannte Souveränität, die nur ein 8-Zylinder entwickeln kann – vom Klang der zusätzlichen zwei Zylinder ganz abgesehen. Einer der Gründe, warum wir beim Testwagen unbedingt die 8-Zylinder Variante testen wollten.

Der „500er“ mit einer Beschleunigung von 4,3 Sekunden auf 100 – bei 250 km/h elektronisch abgeriegelt – startet dabei tief brabbelnd und läuft daraufhin gemütlich säuselnd und sabbernd in den Leerlauf. Geht man bei der Fahrt kurz vom Gas, wird das Zurückschalten lässig und dezent mit dem Auspuff quittiert.

Die Notwendigkeit, auf die 63er Motorisierung aus Affalterbach umzusteigen, erscheint für uns gänzlich unnötig. Steht man jedoch auf mehr Akustik und noch sportlicheres Auftreten, kann man zum Affalterbacher Modell greifen – die 0,2 Sekunden Zeitersparnis auf die 100 km/h-Marke mit dessen 585 PS ist es für unsere Begriffe jedoch nicht wert. Blickt man auf den Preisaufschlag –  bestätigt man schnell unsere Einstellung.

Der Spritverbrauch bleibt übrigens uninteressant. Wird der SL 500 mit 9 Liter angegeben, sind es beim SL 63 9,8 Liter auf 100 km – so zumindest auf dem Papier. In der Realität waren wir schon im SL 500 stand meist eine 12 vor dem Komma, mit ein wenig lockeren Gasfuß waren es schnell 14-15. 

Fazit: der Gleiter für 2 Passagiere
Der SL bleibt, was er schon immer war: Ein exklusiver Luxusroadster – und für uns der Beste ohne großartiger Konkurrenz beim Wettbewerb. Ob die klassischen Rundinstrumente und der zentrale Multifunktionsscreen stört, bleibt dabei Geschmackssache.

Auch wenn der Roadster nicht alle autonomen Funktionen, wie aktuell in der E Klasse im Angebot, bietet – das stört wenig und benötigt der große Roadster – und auch dessen Fahrer – einfach nicht. Der SL bietet Fahren ohne die Insassen in die höchste Form der aktuellen Technik zu verwickeln. Und das tut auch gut so.

Höchst bequem und komfortabel gleiten – im luxuriösen Ambiente – ist eben die Paradedisziplin des SL und macht das Fahrzeug somit weiterhin einzigartig im Produktportfolio des Stuttgarter Konzerns – und leider auch auf der Straße.

Die große Spreizung zwischen Sportlichkeit und Komfort sowie der Alltagstauglichkeit unterscheidet den SL Roadster dafür klar – welches Fahrzeug man wählt, bleibt hingegen weiterhin eine individuelle Entscheidung.

Unser Testwagen im Überblick: Mercedes-Benz SL 500 Roadster

  • designo hyazinthrot metallic, Leder Exklusiv Nappa porzellan
  • Grundpreis: 103.480 Euro zzgl. MwSt, mit Zubehör und MwSt: 150.291,05 Euro

Ausstattungsdetails:

  • P17 KEYLESS-GO Komfort-Paket
  • U25 Einstiegsleisten mit „Mercedes-Benz“
  • 218 Rückfahrkamera
  • 23P Fahrassistenz-Paket Plus
  • 235 Park-Pilot
  • 246 Analoguhr
  • 285 Windschott
  • 309 Cupholder
  • 386 Universal-Telefonie-Paket
  • 401 Sitzklimatisierung
  • 403 AIRSCARF
  • 412 Panorama-Variodach
  • 432 Aktiv-Multikontursitz-Paket
  • 487 Active Body Control (ABC)
  • 500 Außenspiegel elektrisch anklappbar
  • 518 Media Interface Kabel Kit
  • 537 Digitales Radio DAB
  • 572 ISOFIX Kindersitzverankerungen
  • 874 MAGIC VISION CONTROL
  • 877 Ambientebeleuchtung
  • 915 Kraftstoffbehälter mit größerem Volumen
  • 950 AMG Line

Bilder: MBpassion.de

14 Kommentare
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DüdoVans
7 Jahre zuvor

Der SL ist ein wundervolles Auto, keine Frage. Es stimmt alles in Eurem Text. Das Problem ist aber konzeptbedingt und nicht einfach zu lösen. Der SL (wie auch der SLC) bieten hohen Komfort mit qualitativ guten Materialien, dazu hohe Sicherheitsausstattung. Und das alles wiegt nun mal. Früher hieß SL schließlich Sport und Leicht. Und das stimmt beides nicht mehr. Der legitime Nachfolger ist heute eigentlich der GT, und der SL ist heute eigentlich ein klassischer GT im Sinne von Grand Tourismo mit Klappdach, und auch dieses wiegt schwer inklusive der notwendigen Versteifungen. Trotzdem hat er durchaus seine Berechtigung. Mir persönlich ist der vordere Überhang zu groß. Beim SLC war mein K.O.Kriterium der Wegfall des V8, hat dieser dem Fahrzeug in seiner Klasse eine absolute Ausnahmestellung beschert. Mal abwarten was da noch so kommt bei unseren Roadstern…..

Andre Koch
7 Jahre zuvor

Der „aktuelle“ SL ist im Prinzip ein R230 mit mehreren Modellpflegen, dies ist bei der Optik sehr deutlich erkennbar. Leider ist das einmalige Design vom 230er verschlimmbessert worden. Aktuell würde ich , als ehemaliger SL Fahrer, keinen kaufen. Um hier gegen C, E, S und GT ein konkurrenzfähiges Fahrzeug aufzustellen müssten man den SL neu erfinden. Leider ist aber auch die Zeit vorangeschritten und der Name und das Prestige sind nicht mehr wie früher. Dazu kommt, das selbst die potentiellen Käufer, erfolgreiche Mittelständler im Ruhestand, Zahnärzte etc., nicht mehr bereit sind derartig hohe Kaufpreise zu bezahlen ( was generell bei Daimler und auch der Konkurrenz eine totale Fehlentwicklung ist) . Einen
Achtzylinder für nahezu 230 Tausend D-Mark (sollte man immer noch so umrechnen) steht doch selbst aufgrund der technischen Finessen in keinen Verhältnis zum Fahrzeug. Dazu kommt das aufgrund der vorher erwähnten Leasingthematik der Wertverlust derart hoch ist, das man selbst mit dickem Bankkonto nicht mehr bereit ist dies so hinzunehmen. Einen guten R230 als SL55 gibt es schon für 50T Euro, wieso also für einen Sl500 , der schlechter aussieht, weniger Leistung hat , nicht annähernd den Sound bietet dann fast das dreifache ausgeben ? ……………..FAZIT : Wenn man es nicht schafft den SL neu „auferstehen“ zu lassen, so das er wieder die Käufer fasziniert dann ist die Frage zu stellen ob man ihn nicht komplett einstellt.

Thomas
Reply to  Andre Koch
7 Jahre zuvor

Das ist leider die Wahrnehmung der Kunden. Dabei hat der 231 gar nichts mit seinem Vorgänger gemein. Außer das Design. Und das hat versagt. Anders kann man es nicht formulieren.

Phil
Reply to  Thomas
7 Jahre zuvor

Nichts gemein? In meinem Schein steht zwar WDD231…, jedoch unter D.2 (Typ) „230“. Aber das macht mir nichts aus. Entscheidend ist bekanntlich, was hinten dabei raus kommt. Und deshalb wollte ich unbedingt wieder einen; leider ist es um mich herum produkttechnisch ziemlich einsam geworden.
Ist es das aber nicht allgemein? Wie sieht es etwa mit den Nachfolgern des C 126 aus, der sich trotz damals bereits astronomischer Preise bestens verkaufte? Wie häufig sieht man den A 217, der teurer ist als ein Maybach, oder den GT? Der 991 macht bei weitem das Rennen, weil der Jungentraum inzwischen auch Sicherheit und Komfort kann und sogar stilsicherer im Auftritt ist.

Thomas
Reply to  Phil
7 Jahre zuvor

Der Typ 230 ist dem Thema Kältemittel geschuldet. Ich fahre einen 245G, also eine alte B-Klasse als Gasfahrzeug, wenn es danach geht…

Phil
7 Jahre zuvor

Der SL hat als Alleinstellungsmerkmal, dass er Coupé und Roadster in einem ist. Das Design ist Geschmackssache und jedem selbst überlassen. Aber welch überragender Wurf der SL ist, merkt man spätestens dann, wenn man den SL (63) und den AMG GT nacheinander fährt. Der SL -wenn auch old fashioned innen wie außen- bietet gegenüber dem GT in jeder Hinsicht einen überragenden Komfort. So „geil“ der GT ist, nach einer gewissen Zeit nervt er mich. Jedenfalls erfreue ich mich nach diesen Fahrten umso mehr an meinem SL 500 Vormopf, dessen 435 PS bereits überragende Fahrleistungen bieten. An dessen Gewicht habe ich mich nie gestört, aufgrund seiner Abmessungen und des Vorbaus lässt er sich souveräner zirkeln als ein GT. Dabei gleicht der Verbrauch dem meines früheren SL 350 mit 3,7 l-V6 und 245 PS aus 2003.

Snoubort
7 Jahre zuvor

Der Wagen war bei Erscheinen schon wahnsinnig unförmig… ich weiß noch wie direkt bei den ersten Tests immer schon darauf hingewiesen wurde, dass er ja 2 Golfsäcke aufnehmen müsse (so quasi als direkte Entschuldigung).

Das Facelift hat aber leider alles nochmals viel schlimmer gemacht, die gesamte Front ist einfach unfassbar „unförmig“. Ähnliches ist ja schon passiert, als man (mit ziemlich hohem) versucht hatte, den seligen 230 an das damalige Design zu „aktualisieren“, die Verkaufszahlen sind gerechterweise völlig eingebrochen.

Ich sehe auch nicht ein Problem der Produktklasse an sich, ich bin mir sicher, dass sich ein Vorfacelift 230er, oder gar ein ähnlich wie der G weitergepflegter 129 heute um Welten besser verkaufen würden.

Denny
Reply to  Snoubort
7 Jahre zuvor

Da spricht mal jemand meine Sprache! Ein weitergepflegter 129er wäre was feines. Das klare Design von Bruno Sacco ist unersetzlich.
Das Facelift des aktuellen SL ist wirklich unschön. Mir hat er vorher besser gefallen.

Gino
7 Jahre zuvor

Der Roadstermarkt hat einfach ausgedient. Sieht man daran, wie lieblos Facelift bei SL und SLK(C) gehandhabt wurden. Ich meine immer noch der 4,7 Liter Block im 500er, das „Uralt“ Aggregat.

Dazu passt die hauseigene Konkurrenz. C, E, S Cabrio. Das Fahrzeug wiegt als 2 Sitzer wohl soviel wie eine C-Klasse mit 4/5 Sitzen…und die C-Klasse ist dabei weitaus günstiger. Für den optimalen Komfort gibt es E oder gar S-Klasse mit 5 Sitzen. Und wie bereits erwähnt wurde, geht es bei dem Klientel nicht mehr um ein paar Euro mehr oder weniger.

Ich persönlich stehe total auf 2 Sitzer, würde aber nie den SL wählen. Ich bleibe glücklich beim 55er SLK, der bietet mir genug Komfort und ansprechende Fahrdynamik (Für Komfort finde ich einen Roadster sowieso eher ungeeignet, dann lieber S Cabrio z.B.)

Mal sehen, wie sich der Markt entwickelt. Ich bleibe dabei, dass SLK und SL zu einem Modell verkleinert werden. Das wird dann wohl den Namen SL bekommen, aus Marketinggründen.

Remo
7 Jahre zuvor

Hallo Markus
erstmal danke für den den test zu euren SL500 und den damit verbundenen eindrücken zum wagen!
nun möchte ich auch mal zu einigen posting stellung nehmen…..

@DüdoVans
wo bietet der SLC hohen Komfort mit qualitativ guten Materialien ?
ich habe alle modelle 170,171,172 im besitz gehabt, schlechte verarbeitung, viel plastik, und vom komfort kann keine rede sein, auch im bezug der harten sitzqualität usw.., höhepunkt war dabei beim 171 das leder, das sich nach 6000km abwetzte………ein problem das viele besitzer hatten.
sie schreiben „SL hieß schließlich Sport und Leicht. Und das stimmt beides nicht mehr“
das stimmt noch nie und war es auch noch nie…….

@Andre Koch
sie schreiben das der sl55doch bei einer presiklasse von ca 50.000 euro der bessere deal wäre und zählen dazu einige merkmale auf….
diese kann ich leider nicht ganz nachvollziehen:
der SL55 hat zwar ca 517 ps gehabt war aber im bezug der fahrleistung des SL500 von markus langsamer, dazu gehören auch der spritverbrauch, der hierbei zum erreichen niedriger ist als beim sl55, weiteres beziehen sie sich auf den sound vom 55sl , auch das stimmt nicht ganz, selbst beim anlassen, hört sich der neue 500 gleich an, wenn nicht sogar besser ,hätten sie den sl63 genannte Baujahr 2008 hätten ich ihnen recht gegeben , denn der war absolut der beste und lauteste… bezogen auf den sound, unerreicht. weiteres vergessen sie im preisvergleich die evolution die der SL im laufe seiner zeit genommen hat gegenüber ihren sl55, und ich spreche nicht von dem aussehen sonder von der ausstattung ( navi, hilfssysteme, fahrverhalten usw. usw..) und vom aussehen her kann ich den zwei-augen-aussehen nichts mehr abhaben, oldskool und keine berechtigung zum klassiker wie beim 129.

mir gefällt der neue SL sehr gut und kann markus dahin nur beistehen, die überarbeitung gegenüber den ersten 231 sind sehr gut gelungen,

und bitte sehen sie mein posting nicht als angriff gegenüber ihre meinung nach, sonder eher als „diskussionsgrundlage“ verschiedener meinungen und ansichten bezogen auf faken und daten, sollten es sich anders anfühlen………bitte ich um nachsicht, denn das war nicht meine absicht.danke

gruß Remo

DüdoVans
Reply to  Remo
7 Jahre zuvor

Man darf bei der Länge und dem Sitzen direkt vor der Hinterachse natürlich keinen Komfort a la S-Klasse erwarten. Man muss sich in der Klasse umsehen. Und da ist der SLC unter allen Wettbewerbern mit Abstand der komfortabelste! Man muss es aber immer vom Standpunkt eines Roadsters betrachten. Und diese Gattung will ja sportlich sein. Daher ist unser Modell durchaus der beste Kompromiss. Einfach mal mit einem MX5 vergleichen. Ich hatte auch mehrere SLK, allerdings mit Designs-Leder. Die Verarbeitung und die Qualität waren immer top!

DüdoVans
Reply to  DüdoVans
7 Jahre zuvor

Ich meinte natürlich designo-Leder….

Marc W.
7 Jahre zuvor

Meine „Beziehung“ zum SL ist eine immer ambivalentere: noch immer bekomme ich leuchtende Augen, wenn ich ein (Nicht-AMG-) Modell sehe, und der aktuelle wirkt immer stimmiger.
Der R129 ist für mich einer der schönsten Benze ever – und ich konnte ihn schon zur Genüge genießen.
Andererseits ist für mich Offenfahren immer weniger ein „must-have“, und am Ende kommt man dann mit einem CLS350 SB ebenso engagiert, sauschnell und präzise an, mit gehörig Fahrspaß und nimmt am Ende liebend und dankend die Praktikabilität mit (und, mit Verlaub, den einen oder anderen gesparten Taler – wobei, wer rechnet denn heute wirklich Provisionen oder Single-Malt-Tarife in DM um….) 😉
Möge der „SL“ forever weiterleben ! Am liebsten mit Notsitzen und Stoffverdeck !!!