Sonderlackierung der Silberpfeile zum Deutschland Grand Prix

2019 German Grand Prix, Thursday - Steve Etherington

Mercedes-AMG Petronas Motorsport tritt an diesem Wochenende in Hockenheim mit einer Sonderlackierung zu Ehren von 125 Jahren Motorsport an. Am 22. Juli 1894 fand zwischen Paris und Rouen das erste Autorennen der Geschichte statt. Der Mercedes-Benz Großer Preis von Deutschland 2019 ist zudem der 200. Rennstart für das Team in der Formel 1.

Hommage an das Design der klassischen Rennwagen

Die besondere Lackierung für Hockenheim ist eine Hommage an das Design der klassischen Mercedes-Benz Rennwagen. Der Frontflügel und die Fahrzeugnase sind in weißer Farbe gehalten – ähnlich zum Design der Mercedes Rennautos zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals stand die Fahrzeugfarbe für das Herkunftsland des Teams. Französische Autos waren üblicherweise blau lackiert, italienische Rennwagen rot und britische Boliden grün. Die internationale Rennfarbe für deutsche Rennwagen war weiß.

Einige der beeindruckendsten Boliden in der Rennsportgeschichte von Daimler und Benz trugen ein weißes Farbkleid, darunter die siegreichen Grand-Prix-Rennwagen aus dem frühen 20. Jahrhundert, der Blitzen-Benz und der Mercedes-Benz SSK.

In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts traten die Erfindungen von Carl Benz und Gottlieb Daimler bei zahlreichen Rennen gegeneinander an. Eines der prestigeträchtigsten Rennen der damaligen Zeit war der Große Preise von Frankreich. Im Jahr 1908 gewann Christian Lautenschlager das Rennen in einem 140 PS Grand-Prix-Rennwagen von Mercedes. Die Plätze zwei und drei belegten Victor Hémery und René Hanriot in 120 PS Grand-Prix-Rennwagen von Benz.

Der Blitzen-Benz wurde von einem enormen 21,5-Liter-Motor angetrieben, der 200 PS (147 kW) erzeugte. Im Jahr 1911 brach das Fahrzeug in Daytona Beach den Landgeschwindigkeits-Rekord mit einer Geschwindigkeit von 228,1 km/h. Dieser Rekord sollte für acht Jahre Bestand haben. Rudolf Caracciola gewann in den Jahren 1930 und 1931 mit dem Mercedes-Benz SSK die Berg-Europameisterschaft. 1931 siegte er zudem in einer verbesserten Version, dem SSKL, bei der Mille Miglia von Brescia nach Rom.

Historische Logos

Auf der weißen Fahrzeugnase und dem Frontflügel der Sonderlackierung sind außerdem historische Logos von Mercedes-Benz, PETRONAS, Tommy Hilfiger und Pirelli zu sehen. Hinzukommt die Unterschrift von Niki Lauda, als Tribut an die Rennlegende, den Aufsichtsratsvorsitzenden und Freund des Teams, der vor zwei Monaten leider verstorben ist.

Der Bereich um die Bargeboards am vorderen Ende des Chassis erweckt den Anschein, als ob die weiße Farbe „abgekratzt“ worden sei, sodass darunter die silberne Lackierung sichtbar wird. Dieser Effekt zollt der Ursprungslegende der Silberpfeile Tribut. Als der Mercedes-Benz W 25 im Jahr 1934 in der 750-kg-Formel an den Start ging, war er gemäß der Legende vor seinem ersten Rennen leicht übergewichtig. Aus diesem Grund entfernte das Team die weiße Farbe, um Gewicht einzusparen, wodurch die metallische Karosserie zum Vorschein kam.

Zum Fahrzeugheck hin lässt der Effekt der abgeschabten Farbe immer weiter nach, wodurch die gewohnte Lackierung des 2019er Mercedes-AMG F1 W10 zum Vorschein kommt. Dazu gehört auch das Mercedes-Benz Markenmuster, mit dem das Team seit Saisonbeginn unterwegs ist.

Die Box des Teams wurde für das Heimrennen in Hockenheim ebenfalls neu designt und zeigt historische Rennposter aus den verschiedenen Epochen, in denen die Silberpfeile an den Start gegangen sind.

Das Team hat an diesem Wochenende noch eine weitere visuelle Überraschung geplant, um die 1950er Jahre zu feiern – eben jene Ära, in der Mercedes zum ersten Mal in die Formel 1 eingestiegen ist. Es gilt also, die Augen offen zu halten…

Bilder: Daimler AG

4 Kommentare
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Achim
5 Jahre zuvor

Da möchte und muss ich Ihnen leider zu 100% zustimmen! Das Autoland Nr.1 auf dem Planeten sollte auch in der Lage sein das Weltbeste Rennen zu bieten! Ich persönlich würde mir ein Spezialrennen auf der Nordschleife wünschen! Extra Motor, extra Getriebe, 750km Distanz. Dazu separate Punkte und ein Hammer Rahmenprogramm rund um die ganze Strecke. Das wäre unserer Autoindustrie würdig. Träume…

Hamilton 44
5 Jahre zuvor

Naja verwundert mich nicht… Die bmw Mitarbeiter oder fahrer werden mit Sicherheit nicht zur formel 1 gehen und dem hamilton die Daumen drücken.. Ähnlich sieht es bei vw audi porsche und co aus… gäbe es nur mercedes wie ferrari in Italien, dann würden mehr Menschen in Deutschland sich für mercedes freuen und formel 1 schauen… aber scheiss auf Deutschland die welt ist viel grösser…

Koch
Reply to  Hamilton 44
5 Jahre zuvor

Da muss ich leider widersprechen. Ich bin Daimler Mitarbeiter, kann von meinem Wohnort aus am Rennwochenende die Motoren hören, könnte mit dem Fahrrad nach Hockenheim fahren und war früher auch begeisterter Formel 1 Fan. Aber das ganze: „Wir sagen dem Fahrer in welcher Kurve er Niesen soll, um keine Zeit zu verlieren“, hat diese Rennserie für mich fasst schon uninteressant gemacht. Sprich es liegt für mich nicht an einer Marke oder einem Team sonder an dem Konzept „Formel 1“. An Parkplätzen wie Frankreich und Auslaufzonen in denen selbst eine 747 zum stehen kommt.

Wäre Hockenheim 2018 so geendet, wie es geendet ist, wenn das Motordrom Asphaltiert wäre? Nein! Vettel hätte sich verbremst, hätte die kurve halt etwas weiter genommen und wäre weiter gefahren, als wäre nichts gewesen.

Ein Fahrer macht einen Fahrfehler und und wird von der Strecke dafür bestraft, nicht von Stewards und mehr Telemetriedaten als jedes Spaceshuttle. Früher endeten Fahrfehler nicht selten tödlich, niemand sagt, dass es soweit kommen soll, es darf nicht soweit kommen. Auch sollte niemand verletzt werden, aber Strecken sollten so entworfen und gebaut werden, dass sie zumindest Fahrfehler angemessen bestrafen.

Jemand verbremst sich leicht -> holpert die nächsten 6 Sekunden über unwegsames Gelände zurück auf die Strecke
Jemand verbremst sich stark -> donnert über den Kies hinaus mit sicherer Geschwindigkeit in die Wand und demoliert sich seinen Wagen

Ich glaube es wird deutlich, dass das fehlende Interesse meiner Meinung nach nicht auf Marken oder Fahrer zurückzuführen ist, sondern auf den Formel 1 Zirkus und sein System.

Denn das eine spannende Rennserie mit angemessenen Preisen und ein Topevent, das seinesgleichen sucht die Zuschauer in Massen und sehr häufig auch Markenunabhängig begeistert und an die Strecke zieht, kann man anhand der GT-Masters und dem 24H-Rennen auf der Nordschleife nur als zu gut sehen.

viano 3.5
5 Jahre zuvor

Ist schon alles richtig.aber zur Zeit hat man eher in dem Land den Eindruck ,dass es eher einen Kreuzzug der Minderheit gegen die Automobilindustrie gibt. Da scheint es egal ,ob es Erfolge im Motorsport oder in der Entwicklung von Fahrzeugen auf weltweiten Spitzenniveau geht.