Während man die neue GLC Generation als Coupé noch nicht präsentiert hat, man Mercedes-Benz bereits die neue SUV-Variante präsentiert. Gleich zum Beginn hat man bereits die Plug-In Hybrid Variante mit mehr als 100 km elektrische Reichweite vorgestellt.
Drei Plug-In Hybrid Modelle für den GLC
Mit der neuen GLC Generation bringt Mercedes-BEnz bereits die vierte Generation seines Plug-In Hybridantriebs zum Kunden – und das diesmal auch in drei Leistungsstufen. Unter Verwendung der identischen Grundmotoren macht die Elektrifizierung sogar einen weiteren großen Schritt und bietet eine Systemleistung von bis zu 280 kW / 381 PS und bis zu 750 Nm Drehmoment mit einer rein elektrischen Reichweite von mehr als 100 Kilometern (nach WLTP) an. Die Plug-In Hybride kommen dazu in zwei Benzin- sowie einer Diesel-Variante und erhalten serienmäßig eine Luftfederung an der Hinterachse.
Kompaktes Hochvoltsystem
Das neue Hochvoltsystem ist dazu kompakter und leistungsfähiger, wobei die Zahl der Hochvolt-schnittstellen deutlich reduziert wurde. Die Integration der Leistungselektronik ins Getriebegehäuse verringert die benötigten Bauräume und vereinfacht Montageprozesse im Fahrzeugwerk. Außerdem steigt durch eine angehobene Systemspannung die Antriebsleistung, ohne dass dafür größere Leitungsquerschnitte notwendig sind. Die hohe Leistungsdichte des Hybridtriebkopfs erzeugt eine permanenterregte Innenläufer-Synchronmaschine. Das maximale Drehmoment der E-Maschine von 440 Nm ist ab der ersten Motorumdrehung bereit und bewirkt eine hohe Agilität beim Anfahren und ein dynamisches Fahrverhalten. Die volle elektrische Leistung steht bis 140 km/h zur Verfügung.
31,2 kWh Batterie – 40 Liter weniger Kofferraumvolumen als die Serie
Die Hochvoltbatterie ist eine Eigenentwicklung von Mercedes-Benz. Insbesondere die Gesamtkapazität von 31,2 kWh im Zusammenspiel mit einer effizienteren Rekuperation und einer verbesserten Aerodynamik ermöglichen eine rein elektrische Reichweite von mehr als 100 Kilometern. Um der hohen Leistungsdichte Rechnung zu tragen, verfügt die Hochvoltbatterie über eine innenliegende Kühlung. Über das Thermomanagement kann so die Betriebstemperatur unabhängig von der Innenraumklimatisierung geregelt werden. Dies ermöglicht neben dem Dauerbetrieb in Heiß- und Kaltländern auch das Schnellladen mit Gleichstrom.
Selbst bei entladener Batterie ist eine volle Aufladung mit dem optionalen 60-kW-DC-Lader in rund 30 Minuten realisierbar. Für das Laden am heimischen Wechselstromnetz ist serienmäßig ein 11-kW-Charger (marktabhängig) für das dreiphasige Laden an der Wallbox verfügbar. Das serienmäßige Ladekabel kann dazu griffgünstig in einem Bodenfach gleich hinter der Kofferraumklappe untergebracht werden.
Ein verbessertes Hybrid-Fahrprogramm für den elektrischen Fahrmodus des Plug-In Hybriden sieht den elektrischen Fahrmodus für den jeweils sinnvollsten Streckenabschnitt vor – so wird z.B. im urban Gebieten priorisiert elektrisch gefahren.
Rekuperation deutlich optimiert
Rekuperation gewinnt kinetische Energie beim Verzögern oder Bergabfahren zurück, indem die E-Maschine im Schubbetrieb und beim Bremsen als Generator betrieben wird. Die durch die Bewegungsenergie des Fahrzeugs gewonnene elektrische Energie wird in der Hochvoltbatterie gespeichert und kann dann wiederum für elektrische Fahrt genutzt werden. Im neuen GLC ist das Zusammenspiel mit der hydraulischen Bremse deutlich optimiert: Dort setzt Mercedes-Benz einen vakuumunabhängigen, elektromechanischen Bremskraftverstärker ein. Dieser steuert je nach Fahrsituation automatisch den flexiblen Wechsel zwischen hydraulischem Bremsen und Rekuperation und erzielt so immer die beste Energierückgewinnung. Dadurch kann häufiger die maximale Rekuperationsleistung von bis zu 100 kW erreicht werden als mit einem konventionellen, rein hydraulischen Bremsgerät. Das verbessert die Gesamteffizienz des Hybridsystems deutlich und kommt der elektrischen Reichweite zugute.
Wer die Rekuperationsleistung selbst beeinflussen möchte, kann diese in allen Fahrprogrammen außer SPORT direkt über Wippen hinter dem Lenkrad in drei Stufen wählen. Im Programm D erlebt der Fahrer zum Beispiel das „One Pedal Feeling“: Nimmt er den Fuß vom Gaspedal, verzögert das Fahrzeug rein elektrisch so stark, dass er die hydraulische Fußbremse oft gar nicht benötigt. Außerdem kommuniziert die Betriebsstrategie mit den Sensoren der Assistenzsysteme und unterstützt so den Fahrer effizient in vielen Situationen.
Zwei Fahrprogramme erlauben dem Fahrer, die Möglichkeiten des Plug-in-Antriebs besonders zielgerichtet zu nutzen:
- BATTERY HOLD: Vorrangiger Erhalt des Ladezustands der Hochvoltbatterie, etwa für das spätere Fahren in einer Innenstadt oder Umweltzone. Das Hybridantriebssystem wählt die geeignete Antriebsart in Abhängigkeit von Fahrsituation und Fahrstrecke.
- ELECTRIC: Elektrisches Fahren bis 140 km/h, einstellbare Schub-Rekuperation, Aktivierung des Verbrennungsmotors über den Druckpunkt des Fahrpedals.
Aktiviert man in beiden Fahrprogrammen die streckenbasierte Betriebsstrategie, werden bei aktiver Zielführung Daten zum erwartenden Streckenverlauf ausgewertet. Sie berücksichtigt unter anderem Navigationsdaten, Topografie, Geschwindigkeitsvorschriften und die Verkehrsverhältnisse für die gesamte geplante Route. Mit der streckenbasierten Betriebsstrategie lassen sich die beiden Energieformen des Hybridfahrzeugs bestmöglich verteilen. Die Antriebssteuerung wählt dabei automatisch die am besten geeignete Betriebsart aus, sodass der Ladezustand der Hochvoltbatterie gezielt beeinflusst werden kann. So lässt sich beispielsweise elektrische Energie für die E-Fahrt sparen, um bei Bedarf später innerstädtisch oder in Umweltzonen rein elektrisch fahren zu können.
In den Fahrprogrammen HYBRID und ELECTRIC sowie außerdem in BATTERY HOLD wertet der ECO-Assistent die Daten des Streckenverlaufs ebenfalls aus und unterstützt größtmögliche Effizienz und Rekuperationsenergie entsprechend der Fahrtroute. Erkennt das Fahrzeug anhand der Navigationskarte oder mittels Sensoren und Kameras zum Beispiel einen nahenden Kreisverkehr, eine S-Kurve, eine enge Kurve, eine T-Kreuzung, ein Gefälle, ein vorausfahrendes Fahrzeug oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung, berechnet der ECO-Assistent aus Abstand, Geschwindigkeit und Gefälle die optimale Fahrzeuggeschwindigkeit.
Mit haptischen Fahrpedalmodul
Die Plug-in-Hybride des neuen GLC erhalten ein haptisches Fahrpedalmodul. Im Fahrprogramm ELECTRIC signalisiert es über einen wahrnehmbaren Druckpunkt den Wechsel vom elektrischen Fahren zum Fahren mit Verbrennungsmotor. Wird der Druckpunkt überdrückt, schaltet sich der Verbrennungsmotor hinzu und liefert zusätzliches Antriebsmoment.
Zum Marktstart stehen für den GLC SUV lediglich Mild-Hybride (GLC 200 4MATIC, 300 4MATIC sowie GLC 220 d 4MATIC) zur Verfügung. Das Modellangebot wird erst später durch die Plug-In Hybride erweitert.
Modellangebot der Plug-in-Hybride:
GLC 300 e 4MATIC | GLC 400 e 4MATIC | GLC 300 de 4MATIC | ||
Ottomotoren | Diesel | |||
Hubraum | cm³ | 1.999 | 1.999 | 1.993 |
Nennleistung Otto-/Dieselmotor | kW/PS | 150/204 | 185/252 | 145/197 |
bei | 1/min | 6.100 | 5.800 | 3.600 |
Nenndrehmoment Otto-/Dieselmotor | Nm | 320 | 400 | 440 |
bei | 1/min | 2.000-4.000 | 2.000-3.200 | 1.800-2.800 |
Nennleistung E-Motor | kW | 100 | 100 | 100 |
Nenndrehmoment E-Motor | Nm | 440 | 440 | 440 |
Systemleistung | kW/PS | 230/313 | 280/381 | 245/335 |
Systemdrehmoment | Nm | 550 | 650 | 750 |
Nennkapazität Batterie | kWh | 31,2 | 31,2 | 31,2 |
Höchstgeschwindigkeit | km/h | 218 | 237 | 217 |
Höchstgeschwindigkeit elektrisch | km/h | 140 | 140 | 140 |
Beschleunigung 0-100 km/h |
s | 6,7 | 5,6 | 6,4 |
Verbrauch kombiniert, gewichtet (WLTP)[2] | l/100 km | 0,8-0,6 | 0,8-0,6 | 0,7-0,5 |
CO2-Emission kombiniert, gewichtet (WLTP) | g/km | 19-14 | 19-14 | 17-13 |
Stromverbrauch kombiniert, gewichtet (WLTP) | kWh/100 km | 26,8-24,0 | 26,8-24,0 | 27,2-24,4 |
Reichweite E-Fahrt (EAER kombiniert) (WLTP) | km | 104-120 | 104-120 | 102-117 |
Bilder: Philipp Deppe / MBpassion.de