Im Jahr 2023 wächst die Gruppe der Fahrzeuge mit Stern, die erstmals ein Oldtimergutachten und damit eine Zulassung mit dem begehrten H-Kennzeichen erhalten können. Dazu gehört die in großen Stückzahlen hergestellte erste C-Klasse der Baureihe 202, die 1993 als Nachfolger des Typs 190 (W 201) vorgestellt wird.
C-Klasse fällt noch nicht als Oldtimer auf
Im Straßenverkehr von heute fallen die noch immer weit verbreiteten Modelle der ersten C-Klasse nicht als Oldtimer auf. Den Klassikerstatus im Sinne des Gesetzes werden ihre ersten Exemplare 2023 dennoch erhalten. Ab Mai 1993 baut Mercedes-Benz die Stärken des W 201 in der Baureihe 202 – der ersten C-Klasse, die auch diesen Namen trägt – weiter aus: Obwohl die neue Limousine kaum größer ist als der „Baby-Benz“, schaffen es Designer und Ingenieure, das Raumangebot im Inneren deutlich zu vergrößern und auch die passive wie aktive Sicherheit weiter zu steigern. Dazu kommen Innovationen wie der erste Turbodieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung bei Mercedes-Benz (Premiere 1997 im C 220 CDI).
Statement der Marke Mercedes-Benz
Die Baureihe 202 setzt auch ein klares Statement der Stuttgarter Marke für die Rolle der C-Klasse als umfassende Fahrzeugfamilie: Neben der Limousine (W 202) gibt es erstmals ab März 1996 ein
T-Modell (S 202), das mit einem Laderaumvolumen von bis zu 1.510 Litern überzeugt. Dazu kommen die verschiedenen Design- und Ausstattungslinien CLASSIC, ESPRIT, ELEGANCE und SPORT sowie ein besonders dynamisches AMG Ausstattungspaket mit Sportfahrwerk, Leichtmetallrädern und Designelementen. Innovative Vielfalt herrscht auch bei den Motorisierungen, die von Vier- und Sechszylindertypen bis zu AMG Topmodellen mit V8-Motor reichen. Höhepunkt dieser Entwicklung ist 1998 der 255 kW (347 PS) starke C 55 AMG.
Die Gattungsnomenklatur C-Klasse passt zu S-Klasse (die seit 1972 so heißt) und E-Klasse (sie bekommt diesen Namen im Sommer 1993). Die Typenbezeichnung der Kompaktklasse entspricht nun dem übrigen Mercedes-Benz Standard: Eine dreistellige Zahl gibt den Hubraum an, davor steht der Buchstabe C, der die Herkunft des Fahrzeugs aus der Baureihe erklärt. Das E für Einspritzmotoren entfällt, denn diese Technik wird in den mit Benzinmotoren ausgerüsteten Personenwagen von Mercedes-Benz seit 1990 ohnehin ausschließlich verwendet. Die Dieselmodelle tragen nun den Schriftzug „Diesel“ statt nur eines großen Ds.
H-Kennzeichen wurde 1997 eingeführt
Das H-Kennzeichen wird am 1. Januar 1997 eingeführt. Für diese besondere Zulassung braucht es ein Oldtimergutachten. Entscheidende Voraussetzungen für die Zuteilung dieser begehrten Einstufung als technisches Kulturgut sind ein Mindestalter von 30 Jahren und ein gepflegter Originalzustand. Die Entwicklung verläuft rasant. Sind im Jahr 2006 erst 140.169 Fahrzeuge mit diesem historischen Kennzeichen versehen, sind es aktuell schon 648.365 Oldtimer. So groß diese Zahl erscheint, im Vergleich zu den in Deutschland insgesamt zugelassenen Pkw machen Oldtimer lediglich 1,3 Prozent aus. Wegen der geringen Fahrleistungen der Klassiker im Vergleich zu jüngeren Automobilen ist der Anteil an den insgesamt zurückgelegten Kilometern noch weitaus geringer.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG