Mercedes-AMG vollzieht 2026 den Schritt in die vollelektrische Zukunft – und das nicht leise: Mit dem neuen AMG GT 4‑Türer bringt die Performance-Marke ihr erstes eigenständig entwickeltes Elektrofahrzeug auf Basis der neuen AMG.EA-Plattform auf den Markt.
Optisch orientiert sich das AMG.EA Serienmodell ab 2026 eng an der im Vorfeld präsentierten Studie „Concept AMG GT XX“. Charakteristisch: die asymmetrische Lichtsignatur mit längeren inneren Zacken in den Scheinwerfern. Eine technische Besonderheit verbirgt sich im Inneren der Leuchteneinheiten – dort sind erstmals externe Lautsprecher integriert, die einen synthetischen Motorsound erzeugen und gleichzeitig Fußgänger akustisch warnen. Der künstliche Sound ist bewusst emotional aufgeladen: AMG plant sogar simulierte Gangwechsel und „V8-Misfire“-Effekte.
Auch in der Silhouette bleibt der viertürige GT ein typischer Gran Turismo – allerdings mit praktischen Neuerungen. Das Serienmodell erhält im Gegensatz zur Studie eine klassische Heckscheibe. Kombiniert mit einer großen, weit aufschwingenden Heckklappe und rahmenlosen Türen ergibt sich ein Mix aus sportlicher Linienführung und hoher Alltagstauglichkeit. Ein zusätzlicher Kofferraum unter der Fronthaube (Frunk) ist hingegen wohl nicht vorgesehen – dort sitzt voraussichtlich die Ladeelektronik samt Thermomanagement für die Batterie.
Im Interieur bleibt AMG seiner fahrerzentrierten Linie treu. Zwei große Bildschirme – ein 10,25 Zoll großes Kombiinstrument sowie ein zentrales 14-Zoll-Display – prägen das Cockpit. Auf einen durchgehenden MBUX Superscreen wie bei anderen Mercedes-Elektrofahrzeugen wird verzichtet. Das Betriebssystem MB.OS sorgt für moderne Konnektivität, Software-Updates und erweiterte Assistenzsysteme.
Die Batterie- und Ladetechnik ist ein zentrales Argument des neuen AMG. Zum Einsatz kommt ein 800-Volt-System mit NCMA-Zellen, ergänzt durch Siliziumanoden. Die Energiedichte beträgt 740 Wh/l – ein absoluter Spitzenwert. Geplant ist eine Ladeleistung von bis zu 850 kW. Das würde es ermöglichen, in nur fünf Minuten rund 400 Kilometer Reichweite zu laden. Der klassische 10–80-Prozent-Hub soll unter zehn Minuten dauern.
Angetrieben wird der GT von mindestens zwei Axialflussmotoren an der Hinterachse. Eine Allradversion mit drittem Motor an der Vorderachse ist fest vorgesehen. Die Topmodelle setzen auf ein Performance-orientiertes Setup mit 315er-Reifen hinten und 275er vorn – klare Ansage in Sachen Traktion. Auch heckgetriebene Varianten mit weniger Leistung sind in Vorbereitung.
Ein Jahr nach Marktstart folgt ein weiteres Modell auf derselben Plattform – ein SUV mit AMG-typischer Auslegung. Damit macht Mercedes-AMG deutlich: Die Elektrifizierung ist nicht nur Teil der Zukunft, sondern wird aktiv gestaltet.
Der neue AMG GT 4‑Türer markiert den Einstieg in ein neues Zeitalter der Marke – kompromisslos elektrisch, technisch ambitioniert und mit emotionaler Inszenierung. AMG bleibt AMG – nur eben ohne Auspuff.
Bilder: MBpassion.de