Trotz der offiziellen Angabe einer maximalen DC-Ladeleistung von 320 kW für das Mercedes-Benz CLA Coupé sowie das kommende CLA Shooting Brake zeigen erste Fahrzeuge des neuen Modells in der Praxis Ladepeaks von knapp 350 kW. Der maximale Ladeleistungswert wird dabei im unteren SoC-Bereich (State of Charge), insbesondere bis etwa 20 %, erreicht.
Ob Mercedes-Benz bereits Änderungen an der Ladesteuerung bzw. der BMS-Software (Battery Management System) bei der neuen CLA Generation vorgenommen hat, ist bislang nicht offiziell bestätigt. Faktisch lässt sich jedoch beobachten, dass einzelne Fahrzeuge deutlich höhere Ladeleistungen als bisher dokumentiert erreichen. Die offizielle Spezifikation von 320 kW bleibt sowohl in technischen Datenblättern als auch in der jüngsten Pressemitteilung zum CLA Shooting Brake unverändert bestehen.
Ein technischer Grund für die höhere Ladeleistung könnten abweichende Zellchemien oder Zellhersteller sein, was jedoch aufgrund der geringen Streuung bei Produktionschargen als eher unwahrscheinlich gilt. Vielmehr ist von einer softwareseitigen Optimierung des Ladeprofils auszugehen.
Nach ersten Erkenntnissen von jesmb.de unterscheidet sich die Ladekurve bei den betroffenen Fahrzeugen wie folgt: Im Bereich von ca. 10 bis 24 % SoC wird die Ladeleistung konstant auf einem Niveau von etwa 350 kW gehalten. Erst danach sinkt sie unter das Niveau der bisherigen Standardladekurve. Der Ladevorgang von 10 auf 80 % SoC dauert weiterhin rund 22 Minuten, womit sich die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit über diesen Bereich nicht verändert hat.
Ein Vorteil ergibt sich primär nur dann, wenn gezielt bis ca. 45 % SoC geladen wird – etwa bei Zwischenladungen auf der Langstrecke. Hier kann durch die höhere Ladeleistung im unteren SoC-Bereich Zeit eingespart werden. Aufgrund der notwendigen zusätzlichen Ladehalte ist der Zeitvorteil im Gesamtkontext jedoch eher gering.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG