Mercedes-Benz M-Klasse jetzt auch als Sonderschutzvariante „Guard“ auf dem Markt

Die M-Klasse wird um eine schwergewichtige Variante erweitert. Ab sofort gibt es den SUV auch als gepanzerte Sonderschutzvariante.

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Wie bei allen Guard-Modellen folgt auch die M-Klasse dem markentypischen Konstruktionsprinzip des integrierten Sonderschutzes. Alle zusätzlichen Schutzeinrichtungen werden bereits in der Entwicklungsphase der jeweiligen Baureihe berücksichtigt und perfekt in die Fahrzeugarchitektur integriert. Damit bleiben alle Vorteile des Serienfahrzeugs wie das überzeugende Design, der luxuriös-funktionale Innenraum, die hohe aktive und passive Sicherheit, der ausgezeichnete Fahrkomfort und die agile Fahrdynamik erhalten.

Im Mittelpunkt des neuen M-Guard steht wie bei allen Sonderschutzfahrzeugen mit dem Stern ein ganzheitlicher Entwicklungsansatz: der integrierte Sonderschutz. Das bedeutet, dass die einzelnen Schutzelemente von Grund auf in einem eigenständigen Prozess in die Rohkarosse integriert werden. Dabei erhält die komplette Fahrgastzelle eine Art Rüstung, bei der selbst Details wie Dachholme, Türschlösser, Türspalte oder Außenspiegelbefestigungen einbezogen werden. So entsteht in Mercedes-typischer Fertigungsqualität ein umfassendes Schutzsystem gegen ballistische Angriffe auch an solchen Stellen, wo eine Nachrüstung kaum oder nur mit verminderter Effektivität möglich ist.

Ein weiterer Vorteil des integrierten Sonderschutzes im Vergleich zu den Nachrüstlösungen, bei denen das Zusatzgewicht die Karosseriestruktur belastet: Von vornherein wird die Rohkarosserie entsprechend dem höheren Gewicht und der Positionierung der Panzerungselemente verstärkt. Daraus resultiert eine höhere Stabilität der gesamten Karosseriestruktur und damit die typische Langlebigkeit und hohe Widerstandsfähigkeit, die auch die konventionellen M-Klasse Modelle auszeichnet.

M-Klasse Guard: Rundum geschützt
Die Rohkarosserie des M-Guard durchläuft sämtliche Stationen des Großserienprozesses und profitiert damit von der ausgezeichneten Rohbauqualität der M-Klasse. Im Vergleich zum Serienrohbau besitzt die Guard-Rohkarosse spezifische Anpassungen für die Integration der Panzerungen, einen Vorbau mit Verstärkungselementen und modifizierte Türen. Die eigentliche Panzerung besteht unter anderem aus:

● Scheiben höchster optischer Qualität aus Mehrschicht-Spezialglas, rundum einheitliche Stärke, innenseitige Polycarbonatbeschichtung gegen Splitterintrusionen.

● Im intransparenten Bereich kommt durchweg passgenau geformter Spezialstahl zum Einsatz. Im Bereich der A-, B- und C-Säule sowie bei Stirnwand und Dach verstärkt er gleichzeitig die Fahrgastzelle und erhöht die Strukturfestigkeit.

● Alle verbauten Komponenten erfüllen definierte ballistische Anforderungen, unterliegen ständiger ballistischer Kontrolle und werden bereits im Vorfeld entsprechend zertifiziert.

Erfüllt Schutzklasse VR4
Der neue M-Guard erfüllt die Widerstandsklasse VR4 nach der Prüfrichtlinie BRV 2009 (Sondergeschützte Fahrzeuge mit Durchschusshemmung nach Bullet Resistant Vehicles 2009). Diese ballistische Klassifizierung bezeichnet die Widerstandsfähigkeit (VR = Vehicle Resistance) unter Angabe der Waffen und Kaliber, in diesem Fall unter anderem Magnum .357 und .44. Die Zertifizierung wurde vom staatlichen Beschussamt in Ulm durchgeführt. Diese unabhängige und neutrale Prüfung stellt sicher, dass das integrierte Schutzkonzept den harten Anforderungen realer Gefahrensituationen gerecht wird. Folgende Beschussprüfungen und Besprengungen hat der M-Guard erfolgreich widerstanden:

● Beschuss aus verschiedensten Einschusswinkeln.
● Besprengungen, beispielsweise mit der Handgranate DM51 nach Prüfrichtlinie ERV 2010, sowohl im Fahrer- als auch im Fondbereich erfüllte der M-Guard mit der optionalen Bodenpanzerung erfolgreich.

Harmonisches Fahrwerk, leistungsstarke Motorisierungen
Der M-Guard erreicht trotz des Mehrgewichts durch die Panzerung den überzeugenden Fahrkomfort, die hohe Agilität und die ausgezeichnete aktive Sicherheit des Serienfahrzeugs. Serienmäßig bietet die Sonderschutzvariante eine speziell auf die Sonderschutzmaßnahmen abgestimmte Luftfederung AIRMATIC mit Adaptivem Dämpfersystem (ADS). Stärkere Achskomponenten kompensieren das Mehrgewicht des M-Guard souverän, Guard-spezifische Drehstäbe an der Hinterachse optimieren das Wankverhalten bei zügiger Kurvenfahrt oder Ausweichmanövern.

Der M-Guard ist ausschließlich mit Notlaufbereifung und 50,8 cm (20″) AMG Leichtmetallrädern im 5-Speichen-Design erhältlich. Diese Bereifung erlaubt auch bei völligem Luftverlust eine sichere Weiterfahrt bis zu 30 Kilometer mit maximal 80 km/h.

Mit dem neuen ML 350 BlueTEC Guard ist erstmals in diesem Segment eine ebenso wirtschaftliche wie agile Dieselmotorisierung im Angebot. Er bietet den bewährten V6-Zylinder-Dieselmotor mit 190 kW (258 PS) und einem maximalen Drehmoment von 620 Nm. Er erfüllt die derzeit strengste EURO-6-Abgasnorm. Alternativ steht der V8-Benziner ML 500 Guard mit 300 kW (408 PS) und 600 Nm bereit. Beide Motorisierungen sind sowohl als Links- wie Rechtslenker lieferbar.

Uneingeschränkter Innenraum
Der sportliche Charakter und die hohe Wertanmutung des Serien-Interieurs zeichnen auch den großzügigen Innenraum des M-Guard aus. Die Schutzmaßnahmen beeinträchtigen weder das bekannte Wohlfühlambiente noch das Raumangebot für bis zu fünf Passagiere. Die Ladekapazität befindet sich mit bis zu 2010 Liter und einer möglichen Zuladung von rund 560 kg auf dem gleich hohen Niveau wie bei den serienmäßigen M-Klasse Modellen ohne Sonderschutz. Zusätzlich können die Kunden des M-Guard aus der Mehrzahl attraktiver Ausstattungsoptionen wählen. Hier stehen beispielsweise exklusive Lederausstattungen, Infotainment-Systeme wie COMAND Online oder hochwertige Soundanlagen bereit.

Umfangreiches Erprobungsprogramm für höchste Zuverlässigkeit
Neben den spezifischen Beschussprüfungen des staatlichen Beschussamtes in Ulm musste der M-Guard wie die Serienfahrzeuge ein detailliertes Erprobungsprogramm bestehen, das die realen Alltagsbelastungen abbildet und zum Teil um ein Vielfaches übersteigt. Dazu gehört unter anderem ein mehrwöchiger Dauerlauf zur Prüfung der Rohbaustrukturfestigkeit, standardisierte Simulationen von Schlechtwegestrecken auf speziellen Karosserie-Prüfständen oder Straßendauerläufe zur Absicherung der Dauerhaltbarkeit von Antriebsstrang und Fahrwerk unter Extrembedingungen. Darüber hinaus finden Hitze- und Kälte-Erprobungen sowie Hochgeschwindigkeitsfahrten auf Teststrecken statt, bei denen die Standfestigkeit der Einzelkomponenten sowie deren Gesamtfunktionen unter höchsten Belastungen abgesichert werden. Bei einer gesonderten Winter-Erprobung stimmen die Ingenieure bei Eis und Schnee die Fahrdynamiksysteme auf das Mehrgewicht durch die Panzerung ab. Ein abschließendes Crashtest-Programm stellt die einwandfreie Funktion sämtlicher passiven Schutzsysteme sicher.

Der neue M-Guard kann ab 15. März 2013 bestellt werden. Die Preise in Deutschland (zusätzlich gesetzliche MwSt. von 19%):

ML 350 BlueTEC Guard 105.050,00 Euro
ML 500 Guard 118.650,00 Euro

Quelle: Daimler AG

11 Kommentare
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Daniel
11 Jahre zuvor

Wo wird er denn Gebaut, wie der normale ML in den USA?

Christian
11 Jahre zuvor

Ich vermute mal wie alle Guardfahrzeuge in Sindelfingen. Zumindest E- und S-Klasse werden in Sifi gemacht. Beim G-Guard bin ich mir nicht sicher, ob das in Graz oder Sifi gemacht wird.

Alec
11 Jahre zuvor

Das braucht man bald schon als normaler Mercedesfahrer… .

Die gesellschaftliche Entwicklung ist sehr bedenklich.

Als Börsianer sehe ich die kommenden Jahre sehr kritisch.

mehrzehdes
11 Jahre zuvor

die frage der herstellung ist berechtigt. wenn man die änderungen an der rohkarosserie berücksichtigt, kann man fast sicher davon ausgehen, der bau findet in den usa statt.

aktien-tycoon, alleine eine guard-version hilft bedrohten personen nicht. sie ist einer der preiswertesten bausteine in einem personalintensiven sicherheitskonzept.

Josh
11 Jahre zuvor

Guard hin oder her, aber wer wählt denn bitte den 350 BlueTec mit seinen 258 PS?!

Wenn man davon ausgeht, dass das zusätzliche Panzermaterial etwa soviel Gewicht wie im S-Guard besitzt (ca. 1.500 kg, „Ca. das Gewicht einer zusätzlichen E-Klasse“ (Wortlaut in einem älteren Artikel)) komme ich, bei einem Normalgewicht des W166 von 2,2 auf 3,7 Tonnen Leergewicht.

Die Beschleunigung dürfte sich somit etwa anfühlen wie beim W202 C180… 😀

FloPa112
11 Jahre zuvor

Im zugehörigen Autobild-Artikel steht ein Leergewicht von „fast 2,8 Tonnen“. Das ist ja noch vertretbar. Beim S-Guard ist das Mehrgewicht deutlich höher, da dieser der Schutzklasse VR7 entspricht.

Alec
11 Jahre zuvor

@mehrzehdes: Da stimme ich zu!

Daniel
11 Jahre zuvor

Werden die Guard Fahrzeuge ganz normal am ,,Fließband´´ gebaut oder gibt es da eine eigene Linie?

Josh
11 Jahre zuvor

Okay, dann mein Fehler. Aber auch 2,8 Tonnen sind mit 258 PS kein Highlight. Bin mal den Toyota Land Cruiser V8 (286 PS) gefahren; der wiegt auch seine 2,8 Tonnen.

Niedersachse
11 Jahre zuvor

Im Konfigurator ist das Paket Hochschutz nicht zu finden.

Markus Jordan
11 Jahre zuvor

Weil Fragen zum M-Guard gestellt worden sind: Der M-Guard wird gemeinsam am gleichen Band, wie das Serienfahrzeug gebaut. Im Rohbau gibt es bereits Bohringen für Befestigungen von Panzerungselementen, bevor eben der Korrosionsschutz aufgetragen wird. Am Ende der Montage gibt es optisch keine Unterschiede im Werk Tuscaloosa (USA), Teile des Interieurs werden danach noch demontiert und weiterer Schutz eingebaut.

Als Motor ist der ML 500 Guard mit 300 kw/600Nm verfügbar, sowie der ML 350 BlueTEC Guard V6 mit 620 Nm (und Euro6-Norm sowie Widerstandsklasse VR4).

Federung: AIRMATIC als Zubehör, beim ML 500 Guard Serie.