Rund ein halbes Jahr nach der Limousine bringt Mercedes-Benz nun das C-Klasse T-Modell an den Start. Wir haben mit dem neuen „Kombi“ eine erste Testfahrt unternommen.
C 250 und C 250 BlueTEC T-Modell im Vergleich
Für unsere Testfahrt haben wir uns zum direkten Vergleich sowohl den Benziner C 250, als auch den Diesel C 250 BlueTEC geschnappt. Beide Fahrzeuge sind mit dem 7G-TRONIC Automatikgetriebe ausgestattet. Auf dem Papier nehmen sich beide Fahrzeuge kaum etwas, der Benziner leistet aus 2 Liter Hubraum 211 PS sowie 350 Nm Drehmoment. Minimal schwächer ist der 2,1 Liter Hubraum große Diesel, der nur 204 PS leistet, dafür aber 500 Nm auf die Antriebsachse stemmt. Welches Variante des neuen C-Klasse T-Modells kann mehr überzeugen? Benziner oder Diesel?
Gute Figur für beide Motorisierungen beim Fahreindruck
Beim Fahreindruck geben beide Motoren eine gute Figur ab. Der Vierzylinder-Benziner klingt akustisch vor allem mit höherer Drehzahl etwas heißerer und kerniger, als der Vierzylinder-Diesel, welcher Verbrennungstypisch eher etwas brummig und rau über das gesamte Drehzahlband daher kommt. Laut oder irgendwie störend wird sowohl der Benziner, als auch der Diesel aber zu keiner Zeit. Beide Aggregate arbeiten – auch dank guter Geräuschdämmung – ruhig und ausgeglichen, so das wir in diesem Punkt keinen Favoriten ausmachen. Auf der Testfahrt wirkte für uns der C 250 BlueTEC gefühlt von unten raus etwas Durchzugsfreudiger bzw. stämmiger als der Benziner. Im oberen Drehzahl-Bereich punktete dagegen mehr der C 250, weil er in dieser Situation einen etwas spritzigeren und freieren Eindruck machte.
Segelfunktion des C 250
Als echten Vorteil des C 250 erwies sich im Test die Funktion des „segeln“. Stellt man die Motorcharakteristik entweder über den AGILITY-SELCT Schalter oder via Individual-Funktion in der Headunit auf den Eco-Modus, wird der Motor bei Gaswegnahme vom Antriebsstrang abgekoppelt, die Drehzahl fällt auf Leerlauf-Niveau und man nutzt die Bewegungsenergie der C-Klasse im Schubbetrieb optimal aus.
Beim C 250 BlueTEC konnten wir von dieser Funktion leider kein Gebrauch machen, trotz identischer Einstellungen war der Testwagen nicht zum „segeln“ zu bekommen – die Funktion ist dort aber auch nicht verfügbar ! Schade eigentlich, uns hat das segeln mit dem C 250 Benziner gefallen – und wir hätten dieses auch gern beim mit dem C 250 BlueTEC Diesel genutzt.
Größeres Sparpotenzial überraschend beim Benziner?
Zusammengefasst sind beide Motoren auf ihre jeweilige Art und Charakteristik ein gute Wahl und erzeugen richtigen Fahrspaß. Das größere Sparpotenzial lag bei uns im Test allerdings etwas überraschend beim Benziner. Ohne gezielt sparsam zu Fahren, konnten wir am Ende des Tages einen Verbrauch von unter 7 Litern mit dem C 250 notieren.
Mit dem C 250 BlueTEC kamen wir dagegen bei gleichem Fahrprofil (Stadt und über Land) nicht unter die 6 Liter Marke. Einen Anteil an dem guten Verbrauch des Benziners liegt sicherlich auch an der Einspritztechnik des intern M 274 genannten Motors: er arbeitet im Teillastbereich mit der sogenannten Schichtladung, bei welcher der Kraftstoff direkt im Bereich der Zündkerze eingespritzt wird und nur dort ein zündfähiges Gemisch besteht, während dessen der übrige Brennraum des Zylinders ein sehr mageres und schwer zündfähiges Gemisch aufweist.
Identischer Radstand von 2.84 Meter
Fahrwerkstechnisch stehen sowohl C-Klasse Limousine als auch T-Modell mit einem identischen Radstand von 2,84 Metern auf der Straße. Nicht überraschend ist es daher, dass auch das T-Modell, wie die Limousine, ein ausgezeichnetes Fahrverhalten an den Tag legt. Vor allem in Verbindung mit der optionalen Luftfederung AIRMATIC gibt es keine Kritikpunkte in Sachen Federungskomfort oder Steifigkeit. Auch vom Mehrgewicht des T-Modells von 65 Kilogramm im Vergleich zur Limousine konnten wir im Rahmen unserer Testfahrt nichts bemerken. Aufgefallen ist uns lediglich mit dem C 250 BlueTEC, dass dieser in zügiger gefahrenen Kurven ein etwas kopflastigeres Fahrverhalten auf als der C 250 aufzeigte. Der Benziner lag an gleicher Stelle merklich neutraler und weniger über die Vorderachse schiebend in der Kurve als der Diesel-Bruder.
Das T-Modell: seit 1977 im Angebot
Seit Beginn des ersten T-Modells beim W123 im Jahre 1977 steht das „T“ in der Modellbezeichnung für Transport und Touristik bei Mercedes-Benz. Das neue T-Modell der C-Klasse 2014 setzt die Tradition nahtlos fort und Punktet mit vielseitigen und praktischen Eigenschaften. Kein Wunder also das sich bislang die Mehrheit der C-Klasse Käufer für ein T-Modell entschieden haben und damit das Modell zu eines der gefragtesten Produkte der Stuttgarter machen. Die Stärken des Kombis liegen klar auf der Hand, dazu zählt neben einem guten Langstreckenkomfort vor allem die ansprechende Ladekapazität, welche im Vergleich zum Vorgänger sogar noch leicht erhöht werden konnte.
Beide Argumente sind die perfekte Grundlage für eine flexible Nutzung des Fahrzeugs. Damit ist das C-Klasse T-Modell nicht nur das ideale Familienauto wo es mit Kind und Kegel in den Urlaub geht, sondern auch ein gern genutztes „Flottenfahrzeug“ bei Geschäftsleuten.
Interieur: Stärken des Modells
Verwerfen wir einen Blick auf die inneren Stärken des neuen C-Klasse T-Modells: Wie bei der Limousine sind auch hier Materialanmutung und Qualität auf höchstem Niveau. Beide Testwagen sind mit umfangreichen Extras versehen, darunter zum Beispiel die Lederausstattung, welche einen nochmals höherwertigen Eindruck des Interieurs erzeugt. Sehr positiv ist uns zu Beginn des Tests die optional bestellbare elektrische Heckklappe aufgefallen. In Kombination mit dem KEYLESS-GO Komfort-Paket lässt sich die Heckklappe mit nur einer Fußbewegung unterhalb Stoßfängers wie von Geisterhand öffnen und auch wieder schließen. Echt praktisch wenn man die Hände mit Gepäck voll hat. Eine weitere Stärke ist die serienmäßig neu aufgeteilte Rückbank, aus der man die C-Klasse im Handumdrehen zu einem Vier-, Drei- oder Zweisitzer machen kann. Möglich macht diese vielfältige Variationsmöglichkeit die erstmals im Verhältnis 40 : 20 : 40 geteilte Rückbank, konnte man beim Vorgänger lediglich zu 60:40 umklappen.
Gefallen hat uns in dem Zusammenhang auch die praktische Art und Weise wie im neusten T-Modell die Rückbank umgelegt werden kann. Statt bislang über einen Hebel an der Sitzbank, kann man nun ganz bequem mit nur einem Zug direkt vom Kofferraum aus die Sitzelemente umfallen lassen. Dass bislang übliche rumlaufen um das Auto und anschließende entriegeln entfällt dabei komplett. Nichts desto trotz ist auch die bisherige Möglichkeit der Entriegelung über die Fondtüren direkt an der Rückbank weiterhin vorhanden und ermöglicht dem T-Modell Fahrer somit maximale Bedienungsfreiheit.
1.510 Liter Ladekapazität
Ist die Rückbank komplett umgelegt, entsteht eine ebene Ladefläche, von der Kofferraumkante bis zum Fahrer- und Beifahrersitz. In dieser Konfiguration fasst das Heck unseres Testwagens bis zu 1.510 Liter Ladekapazität. In der normalen Position der Rückbank können jeweils bis zu 490 Liter in den Laderaum unser zwei Testwagen gepackt werden.
Optisch steht das C-Klasse T-Modell richtig schick dar – sofern man natürlich ein Fan vom Kombi-typischen Schrägheck ist. Der C 250 ist mit der besonders sportlichen AMG Line ausgestattet, aber auch bei unserem zweiten Testfahrzeug geht es sportlich zur Sache: der C 250 BlueTEC hat die AVANTGARDE Design- und Ausstattungslinie an Bord. Insgesamt und unabhängig von der jeweiligen Line präsentiert sich das neue T-Modell, genau wie auch die Limousine, sehr frisch und elegant gezeichnet. Mit diesem jungen Designgeschmack erweckt die C-Klasse wohl sehr schnell Begeisterung.
Betrachten wir die Front- und Seitenpartie bis zur B-Säule, finden wir keine Unterschiede zwischen den zwei Modellvarianten der Baureihe 205. Erst ab der Fondtür werden die Unterschiede durch eine lang gezogene Dachlinie, die am Heck in einer schlanken D-Säule endet, sichtbar. Die Dachreling, in unserem Fall bei beiden Testfahrzeugen in poliertem Aluminium, ist erstmals formintegriert an die Dachlinie. Die Linienführung steht dem neuen C-Klasse T-Modell richtig gut und kommt bei uns auf Anhieb, insbesondere in Kombination mit dem Brilliantblau Metalliclack des C 250 BlueTEC, sehr gut an.
Klares Erkennungsmerkmal eines jeden T-Modells ist die große und breite Heckklappe, sie ermöglicht nicht nur ein sehr bequemes und einfaches Ein- und Ausladen sondern lässt den „Kombi“ auch von hinten optisch richtig stämmig auftreten. Die zweigeteilt und horizontal angeordneten Heckleuchten unterstützen dabei den optischen Breiteneffekt zusätzlich und runden den Gesamteindruck positiv ab. An unserem Testwagen kommen Heckleuchten mit Voll-LED-Technik zum Einsatz, die zum Umfang des optionalen LED Intelligent Light System (ILS) zählen und vor allem bei Dunkelheit ein optisches Highlight sind.
Bleibt noch eine Frage offen, gibt es bei der Fahrzeuglänge irgendwelche Vor- oder Nachteile? Nein, denn betrachtet man beide Karosserievarianten der C-Klasse, ist das T-Modell im direkten Längenvergleich mit 4.702 Millimeter nur unwesentlich Länger als die Limousine die es auf 4.686 Millimeter bringt. Für uns ist damit nach dem Blick auf das Exterieur die Entscheidung klar: Stufenheck oder Fließheck? Limousine oder T-Modell? Wir geben eindeutig dem Fließheck des T-Modells den Vorzug!
Einfühurng von Mercedes connect.me
Mit dem neuen C-Klasse T-Modell führt Mercedes-Benz auch den unter der Bezeichnung „Mercedes connect.me“ betitelten Konnektivitäts-Service ein. Serienmäßig können damit über ein im Fahrzeug integriertes KOM-Modul mit eigener SIM-Karte die Basis-Dienste von „Mercedes connect me“ genutzt werden. Zum verfügbaren Service zählen zum Beispiel Unfall-, Wartungs- und Pannenmanagement. Weitere Remote-Online Dienste wie das programmieren der Standheizung stehen optional zur Verfügung. Einen genauen Blick auf das Thema haben unsere Freunde von „fünfkommasechs“ in ihrem Artikel >connect me< – auf Du mit der neuen C-Klasse, Dank Mercedes.me geworfen.
Was bleibt als Fazit?
Für uns ist das T-Modell die insgesamt bessere C-Klasse, auch wenn sie knapp 2.000 teuer als die Limousine ist. Im Vergleich gibt es beim T-Modell keine Abstriche in Bezug auf das Fahrvergnügen oder den Komfort. Im Gegenzug bekommt man als Besitzer des T-Modells aber ein klares Plus an Laderaum und Flexibilität. Zudem sieht das C-Klasse T-Modell auch noch richtig schick aus, der Charme eines Lastesels hat dass 2014er Modell gänzlich abgelegt.
Bei der Frage nach der richtigen Motorisierung tun wir uns dagegen etwas schwerer. Sowohl der Benziner C 250 als auch der Diesel C 250 BlueTEC haben uns überzeugt. Der Benziner zeigte sich überraschend sparsam, so dass wir diesen nach unseren Fahr-Eindrücken einen Hauch vorn sehen. Aber auch der Diesel ist eine gute Wahl ist für Vielfahrer und häufige Autobahnnutzer sicherlich (immer) noch die Nummer eins in der Entscheidung.
Markteinführung am 13. September 2014 beim Händler
Das erste C-Klasse T-Modell wird 1996 in der Baureihe 202 vorgestellt. Fünf Jahre später ging mit dem S203 der Nachfolger an den Start und wurde 2007 durch die Baureihe 204 und damit dritte Generation C-Klasse T-Modell abgelöst. Das nun jüngste C-Klasse T-Modell – der S205 – steht ab 13. September 2014 in den Showräumen der Händler.
Unsere Testwagen im Überblick:
- C 250 BlueTEC 45.696,00 €
- Brilliantblau metallic 928,20 €
- AVANTGARDE Exterieur 1249,50 €
- AVANTGARDE Interieur 1011,50 €
- AIRMATIC Agilitäts-Paket 1416,10 €
- AGILITY SELECT 0,00 €
- 18″ Leichtmetallräder im 5-Doppelspeichen-Design 1071,00 €
- Komfort-Direktlenkung 0,00 €
- Leder Kristallgrau 1951,60 €
- Fahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory 952,00 €
- Beifahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory 595,00 €
- Sitzklimatisierung vorne 1285,20 €
- Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC 702,10 €
- LED Intelligent Light System 1725,50 €
- Adaptiver Fernlicht-Assistent Plus 119,00 €
- Spiegel-Paket 535,50 €
- Fahrassistenz-Paket Plus 2499,00 €
- COMAND ONLINE mit DVD-Wechsler, 6-fach 3867,50 €
- Burmester Surround-Soundsystem 922,25 €
- Komfort-Telefonie 464,10 €
- Telefon-Modul mit Bluetooth 523,60 €
- TV-Tuner 1178,10 €
- Park-Paket 1225,70 €
- KEYLESS-GO Komfort-Paket 1178,10 €
- Scheibenwischer mit Regensensor 71,40 €
- Scheibenwaschanlage beheizt 202,30 €
- Innenraumlicht-Paket 0,00 €
- Ambientebeleuchtung 261,80 €
- Panorama-Schiebedach 1689,80 €
- Dachreling in poliertem Aluminium 0,00 €
- Wärmedämmend dunkel getöntes Glas 440,30 €
- Fußmatten Velours 95,20 €
- Ablage-Paket 196,35 €
- Aschenbechereinsätze vorn und hinten 53,55 €
- Kraftstofftank 66 Liter 0,00 €
- Gesamtpreis 74.107,25 €
- C 250 42.602,00 €
- Diamantsilber metallic 928,20 €
- AMG Line Interieur 1785,00 €
- AMG Line Exterieur 2737,00 €
- AIRMATIC Agilitäts-Paket 1416,10 €
- AGILITY SELECT 0,00 €
- 19″ AMG Leichtmetallräder im Vielspeichen-Design titangrau 892,50 €
- Komfort-Direktlenkung 0,00 €
- Leder Cranberryrot 1416,10 €
- Zierelemente Holz Esche schwarz offenporig 404,6 €
- Fahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory 952,00 €
- Beifahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory 595,00 €
- Sitzklimatisierung vorne 1285,20 €
- Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC 702,10 €
- LED Intelligent Light System 1725,50 €
- Adaptiver Fernlicht-Assistent Plus 119,00 €
- Spiegel-Paket 535,50 €
- Fahrassistenz-Paket Plus 2499,00 €
- COMAND ONLINE mit DVD-Wechsler, 6-fach 3867,50 €
- Burmester Surround-Soundsystem 922,25 €
- Komfort-Telefonie 464,10 €
- Telefon-Modul mit Bluetooth 523,60 €
- TV-Tuner 1178,10 €
- Park-Paket 1225,70 €
- KEYLESS-GO Komfort-Paket 1178,10 €
- Scheibenwischer mit Regensensor 71,40 €
- Scheibenwaschanlage beheizt 202,30 €
- Innenraumlicht-Paket 0,00 €
- Ambientebeleuchtung 261,80 €
- Panorama-Schiebedach 1689,80 €
- Dachreling in poliertem Aluminium 0,00 €
- Wärmedämmend dunkel getöntes Glas 440,30 €
- Ablage-Paket 196,35 €
- Aschenbechereinsätze vorn und hinten 53,55 €
- Kraftstofftank 66 Liter 0,00 €
- Gesamtpreis 72.869,65 €
Bilder: ©Philipp Deppe / MBpassion.de
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