Mercedes-Benz reduziert CO2-Ausstoß beim „Efficiency Run 2015“ um bis zu 14 Prozent

Im Feldversuch von Daimler Trucks – unter Beteiligung von 3 Speditionen – konnten nun Einsparungen beim CO2-Ausstoß von bis zu 14 Prozent erzielt werden. Im Rahmen des „Efficiency Run“, überwacht von der Prüfgesellschaft Dekra, wurden heute in Berlin die Ergebnisse präsentiert.

12-14 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch
In Zusammenarbeit mit den Speditionen DB Schenker, Große-Vehne und Elflein wurde in einer Testreihe unter realistischen Bedingungen auf typischen Routen Transporte mit üblichen Beladungen. Die beiden für den Efficiency Run optimierten Actros Sattelzüge verbrauchten dabei jeweils rund 12 bis 14 Prozent weniger Kraftstoff, als der Standard-Sattelzug aus dem Fuhrpark der jeweiligen Spedition (mit Stand 2014). Parallel untersucht wurde das Potenzial des Lang-Lkws, der im Vergleich zu Standard-Sattelzügen im volumenbasierten Transport ebenso einen Verbrauchsvorteil von rund 17 Prozent erzielte.

„Damit ist bewiesen: Wenn wir den Verbrauch und die CO2-Emissionen deutlich weiter senken wollen, dürfen wir nicht nur beim Motor ansetzen. Dann müssen wir die Kräfte bündeln und auch Reifen, Auflieger und andere wichtige Komponenten einbeziehen. Nur so gelingt uns das auf bezahlbare Art und Weise“, kommentierte Dr. Wolfgang Bernhard, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler Trucks & Buses.

Als Referenzwert bei den einwöchigen Testläufen dienten Standard-Sattelzüge des Jahres 2014, die über nahezu die gleiche Laufleistung – wie die Efficiency Run-Fahrzeuge – verfügten.

Beim Versuch wurden Standard-Sattelzugmaschinen verwendet, als Basis diente der Actros 1842 und 1845 mit jeweils 3700 mm Radstand.

Optimierter Eco Trailer von Krone
Die Fahrzeuge wurden durch gewichtsoptimierte Krone Eco Trailer komplettiert. Zu dessen niedrigem Leergewicht und Leichtbauweise verfügen diese Trailer über Seitenverkleidung, Waco OptiFlow Tail – d.h. einklappbarer Heckflügel , abgerundetem Unterfahrschutz, Wegfall von Staukästen und leichten Alu-Fallstützen und Abtropfkante auch über Leichtlauf-Reifen verfügten.

Lang-Lkw mit 450 PS
Beim eingesetztem Lang-Lkw kam von der Spedition Elflein aus Bamberg ein Actros mit 450 PS mit L-Fahrerhaus Streamspace sowie Powershift 3 Getriebe zum Einsatz, – ein 2-achsiges Pritschenfahrzeug in Verbindung mit Vierachshänger. Als Referenz diente dabei ein normaler Sattelzug mit Standardtrailer, um einen Vergleich zwischen den Kombinationen zu ermöglichen.

Actros 450 und 420 PS mit StreamSpace-Kabine
Bei bei den Speditionen DB Schenkel und Große-Vehne wurde ein Actros mit 450 PS und 420 PS eingesetzt, jeweils mit L-Fahrerhaus und StreamSpace Kabine, Mercedes-Powershift 3 und u.a. PPC Tempomat. Die Laufleistungen lag beim Fahrzeug bei jeweils rund 50.000 km, beim Trailer bei 5.000 km.

Mit der Spedition Große-Vehne wurde die Pendel-Fahrstrecke Gochsheim – Kölleda – eine Wegstrecke von täglich 840 km genutzt, für DB Schenker die Strecke Crailsheim-Gochsheim im Pendel über täglich 568 km. Der Lang-Lkw fuhr die Strecke Bamberg-Sindelfingen und zurück Bamberg und weiter nach Treuen zurück nach Bamberg mit einer Laufleistung von 856 km pro Tag. Als Fahrer wurden ausschließlich Mitarbeiter der jeweiligen Spedition eingesetzt.

Betankt wurden die Fahrzeuge u.a. mittels eigenen, geeichten Tankfahrzeug mit fixer Kraftstofftemperatur von 15 Grad.

Während des Feldversuchs protokollierten die beifahrenden DEKRA-Prüfingenieure manuell sämtliche Ereignisse wie Staus, Ampelstopps, Rangiermanöver, Leerfahrten oder „Windschattenfahren“, um die Relevanz von Fremdeinflüssen bewerten zu können. Besonderes Augenmerk galt der präzisen Ermittlung des Treibstoffverbrauchs. Während der Versuchsreihe betankte ein geeichtes Tankfahrzeug die Lkw, um jeweils gleiche Kraftstoffqualität und -temperatur zu gewährleisten. Dabei befüllten die DEKRA-Experten die Fahrzeuge zunächst mit der Zapfpistole und anschließend per Mess-Glas.

Lang-Lkw mit Verringerung des CO2 von bis zu 17 %
Die Dekra-Untersuchungen zeigte zuerst einen Kraftstoffmehrverbrauch von 23.8 Prozent für den Lang-Lkw gegenüber einem Standart-Lkw mit Megatrailer. Die Prüfingenieure setzten die gemessenen Treibstoffverbräuche jedoch hier in Bezug zur volumenbasierten Transportleistung. Hier zeigte sich nicht nur erneut, das 2 Lang-Lkws das Transportvolumen von 3 Standard-Sattelzügen entspricht, sondern parallel auch eine Verringerung des CO2 um bis zu 17.5 Prozent.

Gefahren wurden bei der Spedition Elflein insgesamt 4.280 km mit einem Verbrauch von 27.7 Liter im Standard-Fahrzeug auf 100 km, bzw. 1.469 Liter im Lang-Lkw, was 34.3 Liter pro 100 km entspricht. Der Lang-Lkw transportierte gegenüber dem Standard-Fahrzeug jedoch 23.8 Prozent mehr Volumen.

Bei der Spedition Große-Vehne wurden 4.020 km mit 1.231 Liter Kraftstoff (30.6 Liter/100km) im Standart-Fahrzeug, bzw. 1.062 Liter (26.4 Liter / 100 km) im optimierten Fahrzeug verbraucht. Bei DB Schenkel lag der Verbrauch über 2.840 km bei 894 Liter (entspricht: 31.5 Liter auf 100 km), mit optimierten Modell nur noch 785 Liter (27.6 Liter auf 100 km).

Bilder: MBpassion.de / Galerie: Daimler AG

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8 Jahre zuvor

Endlich mal eine positive Meldung zum CO2-Ausstoß, nachdem in den letzten Wochen ja nur Berichte über die manipulierten Schadstoffwerte von VW in den Medien kursiert haben. Aber bei so vielen LKWs aus dem Ausland, die täglich durch Deutschland fahren und nicht gerade durch die neueste Technik punkten, leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber immerhin ein großer Schritt in die richtige Richtung. Weiter so!