Nach zahlreichen Höhepunkten unserer Reise – von Graz über Budapest nach Rumänien, danach über die Transalpina Hochalpenstraße sowie die Tranfogarascher Hochalpenstraße sind wir nun am Endpunkt unserer Reise angekommen – in der Hauptstadt Rumänien. Symbolisch zum Endpunkt haben wir uns am Parlamentspalast aufgestellt, das flächengrößte Gebäude von Europa! Der zentral gelegene Palast befindet sich am westlichen Ende des etwa drei Kilometer langen Boulevard Unirii.
Das Gebäude selbst wurde von 1983 bis 1989 unter den damaligen diktatorischen Staatspräsidenten Nicolae Ceausescu errichtet, wobei die Grundsteinlegung am 25. Juni 1984 erfolgte. Die Grundfläche des Gebäudes beträgt 65.000 m², die bebaute Fläche 365.000 m². Die größte Galerie des Gebäudes ist 150 Meter lang, der größte Saal 16 Meter hoch und 2.200 m² groß. Auch wenn die Baukosten schwer zu beziffern sind, sind in Schätzungen von 3.3 Milliarden Euro die Rede, was sogar 40 Prozent des jährlichen Bruttosozialprodukts Rumäniens entsprach.
Rumänien selbst bezeichnet seine Hauptstadt übrigens selbst oft als „Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten“, wenn auch die internationale Sprache Englisch selten gesprochen wird. In der Stadt fallen zerstörte oder ungepflege Häuser ins Auge, die an imposante Bauten mit weißer Steinfassade und Steinpflastiken an den Giebeln und gepflegten Gärten angrenzen. Das Stadtbild erinnert noch an den Diktator Ceausescu, der das Land 1965 bis 1989 regiserte – und der dazumal tausende Gebäude und ganze Dörfer zerstören lies, um Platz für den sogenannten Zuckerbäckerstil zu schaffen. Ceausescus Geschmack erkennt man auch beim größten Gebäude Europa – am Parlamentsgebäude im Zentrum der Stadt. Das Momument wird übrigens von den meisten Rumänen gemieden, erinnert es als protzige Andenken doch an die Diktatur. Lediglich Touristen nehmen gelegendlich an einer Führung durch das Innere des Kolosses in Anspruch.
Übrigens: Unser Roadtrip ist problemlos am Ziel gekommen – ohne Schäden und Verluste. Die Fahrzeuge wurden nachts direkt am Hotelparkplatz abgestellt – und haben wir am nächsten Morgen auch genauso vorgefunden, wie wir diese abgestellt hatten.
Bilder: Philipp Deppe / MBpassion.de