Bundesverkehrsministerium genehmigt Lang-Lkw ab 2017

Nach jahrelangen Feldversuchen, wobei sich mehrere Bundesländer beteiligt hatten, genehmigt das Bundesverkehrsministerium ab 2017 den regulären Betrieb der Gigalinern, den sogenannten „Lang-Lkw“, auf ganz Deutschland. Die bis zu 25,25 Meter langen Fahrzeuge sind dabei 6.5 Meter länger, als bisherige Lkw und dürfen dann auf einem festgelegten Streckennetz von 11.600 Kilometern mit maximal 40 Tonnen genutzt werden.

Ab 2017 im Regelbetrieb
Bereits seit 2012 waren die überlangen Transporter in einem Feldversuch getestet worden, der jedoch zum Jahresende 2016 ausläuft. Am Feldversuch nahmen 14 von 16 Bundesländern sowie insgesamt 159 Lang-Lkws teil, zuletzt hatte noch das Bundesland Rheinland-Pfalz seine Teilnahme erklärt. Die langen Lastwagen dürfen mit 40 Tonnen nicht mehr wiegen, als herkömmliche Lkw, bieten jedoch mehr Ladevolumen und verteilen ihr Gewicht zusätzlich auf mehr Achsen.

Feldversuch bereits seit 2015
Im Rahmen des Feldversuches belieferten bereits seit 2015 Lang-Lkw die Mercedes-Benz Werke in Rastatt und Sindelfingen, da hier bereits Streckenabschnitte der Autobahnen A5 (Karlsruhe bis Rastatt), sowie A8 (Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg bis Kreuz Karlsruhe) sowie die A81 (Landesgrenze Bayern/Baden-Würrttemberg bis Herrenberg) im Rahmen des Feldversuches freigegeben worden sind.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt: „Die Lang-Lkw sind fünf Jahre im Feldversuch getestet worden – mit positivem Befund. Der Lang-Lkw ist praxistauglich. Er ist sicher, spart Sprit und führt weder zu Verlagerung von Verkehren auf die Straße noch zu einer stärkeren Belastung unserer Infrastruktur. Zwei Lang-Lkw ersetzen drei herkömmliche Lkw. Weniger Fahrzeuge bedeuten auch weniger Emissionen. Wir werden den Lang-Lkw zum Jahreswechsel dauerhaft auf den dafür geeigneten Strecken zulassen. Das ist gut für die Umwelt und gut für den Logistikstandort Deutschland.“

Zusatzregeln gibt es weiterhin für zwei Lang-Lkw Typen:
Der sog. verlängerte Sattelauflieger (Sattelkraftfahrzeug bis zu einer Gesamtlänge von 17,80 Metern) darf zunächst für weitere sieben Jahre eingesetzt werden.
Für den Lang-Lkw des sogenannten Typ 2 (Sattelkraftfahrzeug mit Zentralachsanhänger bis zu einer Gesamtlänge von 25,25 Metern) dürfen befristet für ein weiteres Jahr eingesetzt werden, um weitere Informationen zu erhalten. Details dazu sind hier zu finden.

Bilder: Daimler AG

11 Kommentare
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Dirk
7 Jahre zuvor

Grässlich! Die Lücken auf auf der rechten Spur werden seltener, die Überholvorgänge und Blockaden der mittleren länger. Ich könnte mich stundenlang aufregen, wie sich hier wieder die mächtigen Lobbyverbände durchsetzen konnten.

Tobi
Reply to  Dirk
7 Jahre zuvor

Dann google mal nach „Gaspedal“ und fahr auf der linken Spur.

Frazz
Reply to  Dirk
7 Jahre zuvor

Dafür fahren doch dann weniger einzelne Sattelzüge auf der Autobahn. Ich glaube, dass das mehr Vorteil bringt als Nachteile.

PEter
Reply to  Frazz
7 Jahre zuvor

Klar. Weniger LKWs. Dass ich nicht lache. Güterverkehr auf die Bahn.

Dirk
7 Jahre zuvor

Meiner Erfahrung nach ist die linke Spur dann blockiert von den Autofahrern, die mit 110 die LKWs in der Mitte und rechts umfahren. Wo soll ich dann hin?
Schade, ich hätte mich über ein Gegenargument gefreut, dann hätte man diskutieren können.

PEter
Reply to  Markus Jordan
7 Jahre zuvor

Und wie kommen die dann auf die Autobahn? Ach noch was: die Raststätten sind dann noch mehr überfüllt. Die Laster stehen jezt schon bis in die Abfahrt.

Soufian
7 Jahre zuvor

Warum legt man den Güterverkehr nicht auf die Schienen? Anstatt den auf die sowieso schon überfüllte Autobahn zu packen.

Scheiß Lobbyisten und DB…

Achim
7 Jahre zuvor

Das ist wieder typisch deutsch! ICH will 200 fahren, alle anderen müssen weg! LKW bringen unsere Medien zum Leben, damit ICH was zum Essen habe, damit ICH Kleidung habe oder damit MEIN Auto überhaupt gebaut werden kann….. Und ja genau, die Bahn ist die Lösung… Zu schwerfällig, zu langsam (bis ein Zug komplett ist ist der Truck schon da) und darüber hinaus: also ich habe keine Gleise vor der Wohnungstür. Ein LKW kann hier liefern, die Bahn nicht! Diese Lang-LKW sind auch nicht toll. Aber wohl das kleinste Übel. Zudem sie NICHT schwerer werden, sondern die gleiche Last auf mehr Räder verteilt. Also weniger Strassenschäden. Mit 56T fahren sie seit Jahrzehnten in Skandinavien, völlig problemlos. Aber ich verzichte gerne auf meinen Kühlschrankinhalt, damit die Raser von hier oben endlich Platz haben um sich kaputt zu fahren. Das ist der Fortschritt für die Gesellschaft. Und nicht vergessen: eine unbeteiligte Familie mit ausradieren, ganz ganz wichtig! Ich möchte einfach nur kotzen bei soviel Blödsinn!
KEEPERN ON TRUCKING BOYS!